Wo steckt die Brille nur?


Ja, wo denn? Gestern lag sie doch noch auf dem Tisch und heute ist sie weg?
Waren die bösen Geister schon im Haus?
Und ausgerechnet heute brauchte ich sie ganz dringend, denn ich wollte eine Überweisung machen und dazu brauchte ich die Daten, die auf dem Formular draufstanden - die waren doch so klein gedruckt.
Die Suche fing in der Handtasche an, sämtliche Jacken wurden abgeklopft, sogar in den Kühlschrank reingeschaut.
Und nirgens war sie zu finden.
Gestern, was habe ich alles gemacht? Ich war in der Stadt - Brille war dabei, da ich zur Stadtverwaltung mußte - doch, da hatte ich sie noch, da ich was unterschreiben mußte.
In der Buchhandlung war ich auch noch - doch nur eine Fernseh-Zeitung gekauft. Und keine Brille gebraucht.
Nochmal alles abgesucht - Herr Alzheimer läßt grüßen, dachte ich mir.
Aber warte mal, die Wäsche, die ich heute in die Maschine steckte -
verdammt, bei 40 auf bunt doch mit Schleudergang?
In einer meiner "Schlamperhosen" da konnte sie in der Tasche stecken.
Bei mir herrschten jetzt 60 im Körper drin.
Waschmaschine ausgeschaltet! Und nun, die läßt sich doch nicht öffnen mitten im Programm.
Auf "Abpumpen" weitergedreht - die Trommel stand still.
Öffnen ging trotzdem nicht.
Das kürzeste Programm ohne Temperatur ausgewählt und eingeschaltet.
Das Spiel fing von vorne an. Wie gebannt saß ich vor dem Bullauge und sah den Krimi von der Brille ohne das ich sie sah.
Ich verfolgte nochmal meinen Weg in meiner Wohnung, rannte wieder zur Waschmaschine hin, doch das dauerte noch immer.
Hoffentlich bleibt sie in der Hosentasche drin - und nichts geschah. Es scharrte nichts, war auch nichts zu sehen- ich dachte nur an den Preis für Gestell und Gläser.
Und dann klingelte es an der Haustür auch noch !? Ich war schon angenervt - rannte hin......
Ein Nachbar stand vor der Tür:
Einer vom Stadtrat mit meiner Brille in der Hand.
"Herr Soundso hat sie mir mitgegeben - das müßte ihre sein, meinte er".
Ich bin fast in Tränen ausgebrochen, hätte fast die Waschmaschine erschlagen und nun hatte ich die Brille wieder in der Hand.
Und ein schöner Tag fing an, wirklich schön zu werden.
Machte ganz brav mein online-banking, konnte auch das Kleingedruckte lesen und bin nun wieder ein zufriedenes Menschenkind.
Alles ist erledigt - der November kann kommen.......
ich bin gewappnet.
Liebe nicht-suchende Grüße
Euer Moni-Finchen



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Kommentare (6)

finchen ...bin ich froh, daß ich nicht alleine bin.
Und Ihr amüsiert Euch auch noch? Na bravo, ich bin stolz auf Euch und auf mich - mehr wollte ich doch auch nicht.
Die ganz normalen Geschichten aus dem Alltag sind doch noch immer die Besten. Herr Alzheimer hat Besuchsverbot....
Doch das Nächste vom Alltag aus meiner Sichtweise steht schon an...es liegt im Auge des Betrachters.
Mit durchblickenden Grüßen
Euer Moni-Finchen
nixe44 sondern Deine Brille ...
köstlich habe ich mich amüsiert ...

zum Glück, ich habe einen Toplader und kann bei so einem Mißgeschick die WM anhalten ...

mit schmunzelnden Grüßen
Dein Saalemädchen Monika
ehemaliges Mitglied Hallo finchen, die Geschichte mit der Waschmaschine hat mich sehr erheitert, obwohl sie für Dich in dem Moment bestimmt nicht so lustig war. Ich habe neulich meinen Geldbeutel gesucht und war ähnlich verzweifelt wie du. Wir fanden ihn im Kühlschrank.Wie der da hinkam, ist bis heute schleierhaft. Mein Mann und ich beäugen uns seitdem sehr genau, bei wem womöglich Alois Alzheimer schon um die Ecke schielt.
Deine Geschichte war sehr erfrischend geschrieben. Hat mir sehr gut gefallen.
velo79 Liebes finchen,
ja, ja, das ist Schlimmes,wenn die Brille weg ist.
Ich wünsche mir dann eine Klingel,damit ich die Brille finden kann.Aber leider hat noch niemand so was erfunden.
Aber zu dir ist die Brille ja nach Hause gekommen.
Grins! Grins!
Eine hübsche Geschichte. Es hat Spaß gemacht sie zu lesen.
Einen schönen Sonntag
wünscht Dir Hanni/velo79
omasigi Liebes Finchen,
hast Du uns mal wieder ein Alltagserlebnis geschildert.
Ich hab richtig mit Dir gefühlt. Wenn man auf das Ende eines Waschganges wartet, dazu braucht man echt Nerven.
Hab auch gespürt, wie die Erleichterung über Dich kam.
grüssle
Sigrid
Traute so eine niedliche Geschichte. Ich hatte mitten im Text schon gewettet, dass Du sie auf die Stirn geschoben hattest, wie meine Oma wenn sie die Brille suchte, ganz unauffällig
Wette verloren, Brille gefunden.
Eine hilfsbereite Verwaltung habt ihr, Hut ab, dass sie sie nicht erst zum Fundamt schleppten und in dem andauernden Behördenweg, hättest Du richtig lange alt aus"gesehen"
Mit Brillenfinderischen Grüßen,
Traute

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