Bin bei mir ausgezogen.

Habe mich
auf weicher Wolke gebettet,
himmelnah doch unstet.
Ewig ziehend
durch alle Wetter und alle Zeit.

Habe mich
unter einen Baum gelegt,
erdnah doch fremd.
Ewig wartend
auf Einwurzelung.

Habe mein
geträumtes Haus betreten,
hautnah doch still.
Ewig sehnend
nach Bleiberecht.

Habe die
Fensterläden
geschlossen.

Vor mir der Weg.
13.Juli 2009/ IBü

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Kommentare (8)

ehemaliges Mitglied es wird der Tag kommen, an dem Du Dein geträumtes Haus in dem Wissen betreten wirst, dass Du zu Hause angekommen bist.

Geh den Weg, der vor Dir liegt. Er wird Dich auf neuen Wolken betten lassen.

Herzlichst
Sigrun
Medea Wenn du die Fensterläden wieder öffnest,
liebe Pelagia, wird auch das "Einwurzeln"
kommen - leise und ganz behutsam, fast
unmerklich im täglichen Ablauf ....
Um wurzeln zu können, braucht es Licht und Luft,
Sonne und Regen, Weinen und Lachen - Du hast
dich auf den Weg gemacht und der erste Schritt
ist getan, vertraue einfach deinen Füßen.


immergruen ist vielleicht gar nicht so weit. Nur in der Ebene scheint er unendlich, dafür ist der Horizont offen.
immergruen
kolli
„vor mir der Weg“-> erklärt -
davor der Text -> verklärt
„vor mir der Weg“, scheint mir real
„bei mir ausgezogen“: fast ’ne Qual.
Traumreale Mischkulanz
Bestimmt hier den Gedankentanz.

Wenn’s so stimmt bin ich froh,
Doch ich bin nicht Salomo.
Gruß:
kolli
harfe wird eine Zäsur werden, deren Folgen dich vorausahnend zu diesen Bildern angeregt haben mögen, worbei dir wie meist ein meisterliches Gedicht aus der Feder geflossen ist. Ich schließe mich Anikas Worten an und rate, ihrer Empfehlung zu folgen und mit Zuversicht nach VORN zu blicken - wenn auch ein letztes Bleiberecht niemand zugestanden wird, liebe Inge. Danke für das schöne Gedicht und liebste Grüße dein Freund Horst.
omaria Tragen wir nicht alle (mindestens) eine ungestillte Sehnsucht in uns?
Manchmal schleppen wir uns damit ab...
manchmal träumen wir in freudiger Erwartung von der Erfüllung!
Dieses AUF und AB ist es,
was unser Leben ausmacht!
Der WEG und die ZEIT sind Themen,
die auch mich immer wieder "beschäftigen".
Danke für dein Gedicht!

LG Maria
kedishia .. ein übermächtiges Sehnen, Wünschen und Hoffen aus deinen Zeilen. Ein Schmerz über die Bitterkeit, schon wieder neu anfangen zu müssen - sich wieder jedwedem Unbill stellen zu müssen. Doch wichtig ist nur eins: VOR mir der Weg.
Es gibt keinen Weg zum Ziel - der Weg ist das Ziel!
Lass dich nicht entmutigen. Sing ein schönes Wanderlied, erfreu dich an den neuen Dingen, die du unterwegs sehen und lernen wirst - und du wirst auch in dieser faustharten und herzkalten Zeit Menschen finden, die dir müdem Wanderer die Türen öffnen, dich einkehren und einblicken lassen und dich um Erfahrungsschätze reicher machen...
Zeilen, die mich tief berührt haben.
ehemaliges Mitglied die Wechselhaftigkeit des Lebens bringt oft dieses Gefühl der Heimatlosigkeit und Entwurzelung mit sich.
Ich erinnere mich meiner Müdigkeit, wenn es immer wieder hieß: Von vorn beginnen, neu anfangen - und der Wunsch nach Sesshaftigkeit und Wurzeln fast übermächtig wurde.
Aber da ist ein Weg und der wird gegangen werden. Auf diesem werden neue Erfahrungen, Erlebnisse, Menschen zur Begegnung bereit stehen.
Liebe Grüße
Meli

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