Zukunft

Eines fortgeschrittenen Vormittags, es war an einem der letzten Novembertage in Irgendwo, wurde ich für eine spürbare Weile sehr verlegen. Ich errötete sogar, was selten bei mir vorkommt. Dieses Phänomen trat ein, weil ich in dieser Weile von längerer Dauer nicht wusste, ob ich zum Fenster hinaus in die novemberlich aussehende Landschaft schauen sollte. Nach reiflicher Überlegung beschloss ich, dies nicht zu tun. Dafür muss man Verständnis aufbringen, auch wenn die Gründe für diese Entscheidung an dieser Stelle nicht ausgebreitet werden sollen. Es war etwas Metaphysisches. Allerdings änderte sich dadurch meine Befindlichkeit nicht zum Besseren. Ich hatte eine überflüssige Entscheidung getroffen. Ich war weiterhin in meiner fortdauernden Verlegenheit, die mir die Röte in die Wangen  getrieben hatte, verwirrt, sogar sehr stark, als ich am PC die Information erhielt, dass das Jahr auch für die Promis bald enden werde. Diese Nachricht passte überhaupt nicht in mein Weltbild. Bei Promis nimmt die Unbedarftheit doch kein Ende. In diesem Zustand hatte meine liebe Frau ihren großen Auftritt. Sie richtete mich mit den aufklärenden Worten auf, am 31.12. sei nur ein neuer Kalender fällig, denn der alte sei zu Ende. Aber auch im nächsten Jahr würden alle Kanäle in alter Frische mit der bewährten Einfalt, die die alte Leier spielt, gefüllt. Und die AFD käme wieder als absurde Peinlichkeit hinzu. Da meine liebe Frau mir dies sagte, erinnerte ich mich an die Prophezeiung des Nostradamus, auch im kommenden Jahr werde der Prophet die Kamele zur Tränke führen.
 
Angesichts dieser Ereignisse traf ich wiederum eine Entscheidung: ich schaute aus dem Fenster.