Zum Tode eines Freundes (aus SCHWER-Sinniges)


Tod eines Freundes

Gestern noch fröhlich gezecht in der Runde.
Heute schon nahe dem schmerzenden Tod.
Glaubtest du Dich mit der Freundschaft im Bunde.
Heute bist du ganz allein in der bittersten Not.

Freunde sind plötzlich verschwunden, verschollen.
Werden und wollen mit Worten, doch nur nicht mit Tat!
Willst du im letzten und schlimmsten Kampf ihnen grollen,
weil sie verweigern die Hand auf dem einsamen Pfad?

Fehlt die Moral? Ist es Angst, einfach nur zu versagen?
Was ist die Freundschaft noch wert, wenn der Tod dich erkor’n?
Freundschaft und Liebe was zähl’n sie in unseren Tagen?
Hat jetzt der Mensch auch das Letzte, das Menschsein verlor’n?

Offene Fragen am Grab, wenn sie schenken dir Rosen,
Rosen im Tod, die im Sterben sie dir nicht geweiht.
Lass dich von göttlichen Flügeln der Engel umkosen.
Schaff dir unendliche Freiheit in Raum und in Zeit!


na-und / Roland Hass

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Kommentare (5)

tranquilla wenn man zusieht, zusehen muss, wie menschen mit menschen umgehen, von denen man glaubte sie anders zu kennen.

aber wie ingrid schon sagt, nicht alle menschen sind so - und oft genug erleben wir doch, dass da plötzlich ein mensch neben uns ist und uns beisteht, von dem wir es nie erwartet hatten.

selbstsame wege geht das herz des menschen - wir können doch nur immer hoffen, dass wir möglichst zu vielen gelegenheiten das richtige tun - wissen, wie wir es nicht.

deiner bestürzung auf die reaktionen von freunden hast du starken ausdruck verliehen. es berührt sehr.

lg
angelika
na-und Habe das Gedicht nach einem persönlichen Erlebnis geschrieben.
Ein Freund an Kieferkrebs erkrankt und operiert, starb dann fast ohne Besuch von seinen Freunden, weil sie Angst vor seinem Aussehen hatten.

Natürlich darf das nicht als Verallgemeinerung angesehen werden.

Herzlich Roland


indeed da hast du aber harte Wahrheit geschrieben. Es sind nicht alle so, wie du erwähnst, es gibt sie dennoch öfters als man glaubt. Ich denke, in erster Linie ist es die Angst und Unsicherheit dieser Menschen, die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen und/oder können. Leider gibt es auch die Oberflächlichen, die immer nur ihren Vorteil suchen. Wenn sie ihn nicht mehr finden, wird man uninteressant (gelinde ausgedrückt). Oftmals muss man, um es zu erkennen, gar nicht bis zum Tode warten um sie zu erkennen.
Traurig und trotzdem versuche ich mir zuerst einmal das Gute im Menschen zu bewahren. Wenn man da auch noch vom Glauben abfallen würde, bliebe doch nur eine grenzenlose Trostlosigkeit.

Liebe Grüße
Ingrid
inge43 dem freund, die hand halten , leise mit ihm erzählen, dass er nicht das gefühl der einsamkeit hat, mal die lippen anfeuchten, so stelle ich mir den abschied von einem freund vor, wenn der freund/freundin. die möglichkeit dazu haben.
ingrid
Traute es liegt an unserer Verweildauer auf der Erde, dass wir immer mehr Abschiede haben als Begrüßungen.
Lassen wir sie gehen, wenn die Zeit um war und denken an sie
als sie uns noch ein Stück des Weges begleiteten und Beistand gaben.
Den letzten Schritt macht man allein
es soll auch keiner bei mir sein
dem ich das Herz verenge
ich wollt das nach mir, jeder sänge
den Frohsinn will ich nicht vertreiben
bei denen die noch weiter bleiben
die Ankunft ist schon Schmerz und Pein
der Abgang sollte fröhlich sein.

Deinen Abschied von den Freunden kann ich nachempfinden.
Ich möchte auch nicht die Letzte sein, wenn alle vor mir gingen.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute

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