Zwiegespräch mit ????








Still ist die Nacht, der Mond leuchtet verschwommen in mein Fenster hinein, ruhelos wälze ich mich im Bett hin und her, finde keinen Schlaf. Gedanken kreisen durch meinen Kopf, wollen keine Ruhe geben, ständig denke ich, warum... warum... warum.... Plötzlich erfasst mich ein helles Licht, hüllt mich vollkommen ein, dringt in meinen Körper und wohlige Wärme macht sich in mir breit. Verwundert höre ich eine sanfte Stimme die zu mir spricht:
Warum machst Du Dir Gedanken ? Wieso kannst Du nicht schlafen ? Weshalb hast Du mich gerufen ?
Ich Dich gerufen ?? Wer bist Du.. meine innere Stimme oder was ??
Du stellst mir diese drei hässlichen Fragen, die alle mit einem W beginnen..
Da flüstert die Stimme sacht; wer ich bin, dass wirst Du noch erfahren, erzähle mir von Deinem Kummer, vielleicht kann ich Dir ja helfen.
Du mir helfen.. pah.. wie denn, wo ich selber so Ratlos bin, nicht weiß was ich noch tun soll..
Ruhig, ganz ruhig flüstert die Stimme... erzähle und Du wirst verstehen...
Tränen rinnen über mein Gesicht, stille ohne einen Ton sickern sie in das Kissen, welches ich im Arme halte.
Da berührt mich etwas an der Schulter, psst, psst sagt die Stimme sanft und leise... Ihr Menschen seit schon komische Wesen, wenn ihr keinen Ausweg mehr seht, dann ruft ihr mich, damit ich helfen soll.
Ah.... erklingt es da aus meinem Mund.. ich denke ich weiß wer Du bist.. Du bist der Schöpfer aller Lebewesen, nicht wahr.. Du hast die Menschen erschaffen und zu dem gemacht, was sie jetzt sind, voller Hass und Bosheiten, intrigant,
voller Egoismus.
Nein, nein flüstert die Stimme, ich habe die Menschen erschaffen, damit sie sich um die Tiere und Pflanzen kümmern können, dass was sie jetzt sind, haben sie selbst zu verantworten.
Ja, sage ich voller Hohn, schiebe mal einfach alles von Dir, übernehme keine Verantwortung dafür..
Du machst es Dir sehr einfach...
Nein, ich mache es mir absolut nicht einfach, ich habe den Menschen Leben eingehaucht, gab ihnen eine Seele und ein Herz, auf ihre Gedanken und Gefühle nahm ich keinen Einfluss, sie sollten sich frei entfalten, was daraus geworden ist, sehe ich jeden Tag immer wieder und ich gräme mich deswegen sehr.
Warnungen schickte ich zur Erde in Form von Unwetter, Hagel, Blitz, Überschwemmungen, selbst Lawinen ließ ich zu Tal sausen, als alles nichts nutze, schickte ich Erdbeben, meterhohe Wellen. Nichts hat sich verändert, verstehst Du was ich damit sagen will ?
Ja, aber Du vernichtest damit Menschenleben, die, die Du erschaffen hast, müssen sterben, selbst kleine Kinder sind unter den Opfern, ist es das, was Du wolltest .oder willst ??
Soll ich entscheiden, wer die Welt verlassen soll... bist Du wirklich der Meinung ich sollte auswählen.. die Stimme klang irgendwie traurig, sie berührte mein Herz.
Trotzig und zornig erwiderte ich , Ja wenn nicht Du wer sonst, wem steht es noch zu, über die Menschen zu richten.
Nimm doch die vielen Bösen, sie stiften doch nur Unfrieden unter den Menschen, verbreiten Hass und walzen alles nieder, was ihnen in die quere kommt.
Halt ..... Halt wispert die Stimme mir zu, jetzt wirst Du ungerecht, hast nicht Du immer gesagt, alles was uns Menschen passiert, ist Schicksal, jeder bekommt seine gerechte Strafe, der eine früher, der andere später ?
Ja habe ich, schrie ich zurück, nur das die Bösen lange leben um viel Unheil anzurichten, die Guten aber, die holst Du früh von dieser Welt zu Dir hin... lass mich in Ruhe.. hau doch ab... denn für mich warst Du doch eh nie da...
Warum sagst Du das ? Ich war immer für Dich da, wenn Du mich brauchtest...
Ach ja , wo warst Du denn, als mein Vater mich halbtot geprügelt hat, ich am Kellerfenster stand, in den er mich ständig eingeschlossen hat, die Schmerzen waren übermächtig, ich kann sie heute noch fühlen..
Meine Schulter zuckten, die Tränen flossen hemmungslos über meine Wangen, zu stark waren diese Erinnerungen, ich fühlte die Schmerzen, als ob es gerade erst passiert wäre.
Ich war ganz nahe bei Dir raunte die Stimme beruhigend.
Ich bat Dich damals um ein Zeichen, ich wollte das Du mir hilfst.. irgendwie...
Und ich schickte Dir ein Zeichen, hast Du das vergessen ?
Stille umgab mich , meine Gedanken überschlugen sich, gingen zurück in die Vergangenheit...
Dann sagte ich leise, ja , Du schicktest mir einen Stern, der langsam vom Himmel fiel und ich wünschte mir, dass ihm etwas passieren sollte, damit ich wenigstens für eine kurze Zeit von ihm erlöst würde...
Etwas umarmte mich, hielt meine zuckenden Schulter und streichelte über meinen Rücken....
Ja , ich weiß, er wurde krank und kam für eine lange Zeit in ein Krankenhaus...
Etwas anders konnte ich nicht für Dich tun , denn selbst ich habe nicht die Macht, einfach einen Menschen sterben zu lassen....
Pah und jetzt, was ist jetzt, meine Stimme überschlug sich, jetzt ist wieder so ein Mensch da, der versucht mich mit aller Macht zu vernichten, der mir mein Glück nehmen möchte, dass ich vor ein paar Jahren nach langer Zeit endlich fand.
Ruhig, sei ganz ruhig, Du wirst auch dieses schaffen, denn Du bist stärker als Du glaubst....
Jedem Menschen wird sein Schicksal mit in die Wiege gelegt, denn in dem Moment der Geburt steht schon fest, wie lange der Mensch auf Erden sein darf und wenn der Zeitpunkt des Endes gekommen ist, dann hole ich ihn zu mir, darum müssen auch viele junge Menschen sterben, dass verstehst Du doch ??
Aber , aber stotterte ich , dass ist meine Meinung, die ich für mich selber zurechtgelegt habe, weil ich das sonst nicht erklären kann, warum alles so auf Erden ist.....
Schlafe jetzt , wisperte die Stimme, morgen früh wirst Du erwachen, Dich erheben und die Kraft in Dir spüren...
Du wirst um Dein Glück kämpfen, wie Du es schon immer getan hast...
Vor Erschöpfung fielen mir die Augen zu und ich schlummerte ein..
Am nächsten Morgen, war ich sehr verwundert, dass mein Kissen so nass war, hatte ich schlecht geträumt...
Im Badezimmer trat ich vor den Spiegel, sah in mein Gesicht und sagte mit blitzenden Augen,
Ja ich werde um mein Glück kämpfen, ich bin Innerlich stark und werde alles schaffen, wenn ich nur an mich selbst glaube.....
Wenn auch Du glaubst, dass Du nicht mehr weiter weißt, dann erhebe Dich, kämpfe, höre auf Deine Innere Stimme, denn auch Du bist stärker als Du ahnst....
Denn das Gute wird über das Böse siegen, heute.. morgen.. immer wieder...


Rhiannon (LInda)

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Kommentare (6)

Syrdal
gäbe es ein Leben ohne Leid und Ungerechtigkeit. Doch die Realität zeigt leider ein völlig anderes Bild und wohl ein jeder durchlebt dunkle Zeiten, die nicht selten gravierende Spuren hinterlassen, Spuren, die man lange - oft über Jahre - nicht los wird, weil sie sich immer und immer wieder wie eine drohende Krake erheben und kraftvoll alles überdeckend ins Bewußtsein schieben - und zwar so lange, bis man das schmerzvolle Geschehen "verarbeiten" konnte. Der eine "schreibt sich seine Gedanken von der Seele", der andere sucht das Gespräch mit einem Freund, ein Nächster findet den Weg zur Lyrik und schreibt Gedichte, ein anderer meditiert in der Stille und manch einer vertraut sich einem verschwiegenen Tagebuch an und legt dann alles ab. Und genau das ist ein passabler Weg, zu neuer, vorwärtsschauender Kraft zu gelangen: das Ablegen. So wird es möglich, erfahrenes Leid - auch wenn man es nicht vergessen kann - zu verzeihen und damit zugleich als nicht mehr bedeutend ein für alle Mal zu verbannen! Auf solche Weise wird der Weg frei für neue, unbeschwerte Lebensfreude. - Dass dies allen Suchenden gelinge, wünscht aus eigener Erfahrung
Syrdal

haweger Gut zu wissen, dass es so etwas gibt. Sich etwas von der Seele schreiben. Ich schreibe öfters Geschichten aus recherchierter Geschichte oder aus Erzählungen von Mitbürgern. Bei Deiner Geschichte kam mir der Lebensoptimismus meiner Mutter wieder in Erinnerung. Sie hatte den Wahlspruch "Es ist alles für etwasw gut!" Philosophisch habe ich lange nicht begriffen, was am Elend gut sein soll. Sie hatte immerhin Hungerjahre, einen behinderten Sohn, Ausbombung und, und und erlebt. Als ich vor einer Insolvenz stand, bei der ich das elterliche Haus einbüßte, sagte sie genau diesen Spruch und kommentierte dieses Ereignis mit "jeder erhält seine Strafe". Letzteres war nicht nbedingt auf mich gemünzt. Doch durch Sie habe ich den Lebensmut wiedergefunden. Es gibt immer ein Danach, meint haweger und danke für Deine Anregung
Rhiannon das Du meine Geschichte gelesen hast. Manchmal ist es einfach nur gut, sich etwas von der Seele zu schreiben und es befreit, macht wieder fröhlich und lässt am Ende alles in die vergessene Schublade verschwinden.

Herzliche Grüße und Dir und Deiner Familie ein besinnliches Weihnachtsfest.

Linda
Rhiannon ich denke ein jeder durchläuft in seinem Leben mal so eine Phase, der eine Intensiver und der andere nur ganz schwach. Zorn und Hilflosigkeit sind keine guten Ratgeber sagte meine Oma immer.Danke für Deine guten Wünsche.

Herzliche Grüße

Linda
Drachenmutter Deine Geschichte geht unter die Haut. Ich kann mich Aloha nur anschließen.

Dir alles Gute und eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.

woelfin (Christiane)
Aloha Liebe Linda !

Deine Geschichte hat mich sehr berührt , denn
dieses Gefühl von Zorn und Hilflosigkeit kennen wohl
viele Menschen ,die einen seelischen Kummer haben !

Danke , dass Du diese Geschichte hier eingestellt hast .

Ich wünsche Dir alles Gute , liebe Linda .

Aloha ( Karin )

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