Aktuelle Themen Alternativlos

Das neue Unwort des Jahres heißt „Alternativlos“. Nach "notleidende Banken, Herdprämie und betriebsratverseucht" nun Alternativlos.

Ich für meinen Teil habe hier im ST schon mehrfach über dieses Totschlagargument der Kanzlerin gelästert. Auf dem allerersten Blick mag dieses Wort harmlos erscheinen, ist es aber nicht! Auf dem zweiten und dritten Blick ist es ein Armutszeugnis der Politik. Es ist ein Totschlagargument. Was Alternativlos ist, darf nicht mehr hinterfragt, nicht mehr darüber geredet und nachgedacht werden. Es wird einfach durchgesetzt – keine andere Möglichkeit.
Wenn Politiker sich so verhalten, sollten sie sich nicht wundern, wenn die "Wutbürger" aufbegehren.

Alternativlos ist in unserem menschlichen Leben nur die Geltung der Naturgesetze. Die haben wir zu akzeptieren. Über alles andere kann gestritten und diskutiert werden.

Das Unwort Alternativlos ist eine gute Wahl.

Hafel

das empfinde ich ebenfalls so.

Alternativlos ist für mich lediglich eine gesellschaftlich feiner wirkende (auf den ersten Blick) Form und Fortsetzung von "Basta".

Meli

Ich würde das nicht so einseitig sehen wollen. Es ist Auslegungssache, wie man diese Wortschöpfung betrachtet.
Als "Basta" empfinde ich es nicht, eher , dass es keine andere Wahl gibt.


e k o

@ eko:

Das Du die Kanzlerin in Schutz nimmst, verwundert mich nicht sonderlich. Hier ging es aber um das Totschlagargument der Kanzlerin und nicht um das "Basta" von Schröder. Thema verfehlt!

Toll, wenn einem mal etwas nicht passt, wird sofort mit der Untat eines anderen abgelenkt.

Ich halte dieses "Alternativlos" für ein Armutszeugnis der Politik.

Hafel

Alternativlos bedeutet, das jegliche Diskussion darüber ausgeschlossen und unterbunden wird. Mag die Kanzlerin auf ihrer Parlamentarischen Demokratie beharren so lange wie sie will.

Wenn es hier den Zustimmungsbutton gäbe, hätte ich ihn gedrückt.
Deinen Argumenten ist nichts sinnvoll entgegenzusetzen.

Dieses Unwort ist die deutsche Übersetzung von Basta.

Basta klingt zwar forscher, führt aber zum gleichen Ergebnis.

Auch das Wort "Unwort" ist schon selbst ein mißratenes Wort.

Eine Untiefe etwa ist eine seichte Tiefe, Unwort aber ist ! gar nix.
Denn das Gegenteil von einem Wort ist "kein Wort".
Die Interpretation dessen ist ohne Alternative.

Man könnte also, um den Schmarrn noch weiter zu vertiefen, eine Art Richterskala von Blödworten erfinden, aber das ist eine andere Geschichte.

Gestern hörte ich irgendwo, dass unser Finanzsystem alternativlos sei.
Ja, so ist das wohl, laut Kanzlerin.
Vielleicht wird sie doch noch einmal umdenken müssen- in Bälde.
Das ist dann auch alternativlos.
Marija

das wort "alternativlos" macht mich sehr ängstlich und auch ärgerlich-besonders- wenn es von der "kanzel der kanzlerin" gepredigt wird..!!!

ich gehe mit dir total konform, weil ich es genau so sehe. Wenn einer sagt es sei alternativlos, ist es m. E. immer aus der Sicht dessen, der so etwas von sich gibt. Man "sieht" oder "erkennt" keine bessere Möglichkeit, das heißt aber noch lange nicht, dass es keine Alternative gibt. Es gibt immer eine Alternative wo fachkundige unabhängige Menschen zusammen treffen.

indeed