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Aktuelle Themen Amokläuferin von Lörrach war Sportschützin

Cathalina
Cathalina
Mitglied

Re: bissi o.t.
geschrieben von Cathalina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.09.2010, 00:12:53
Ich hänge mich hier mal einfach ran

Ich verstehe die ganze Diskussion langsam nicht mehr. Da ist eine Sportschützin Amok gelaufen und alle jaulen auf. Egal ob Otto Normalverbraucher, die Politik und vor allem die Medien. Keiner verliert ein Wort über die anderen Mordopfer in Deutschland.

Laut Wiki haben im Jahr 2009, 914 Menschen ihr Leben verloren, in 86 Fällen wurde eine Schusswaffe eingesetzt. Kein Wort wird darüber verloren. Hier waren ja keine Sportschützen, Jäger oder Schützenbrüder die Täter. Oder wie kann ich die Diskussion sonst verstehen?

In unserer Zeitung stand gestern folgende Meldung:

[list]Die Nationalpolizei informierte darüber, dass 19 Personen am vergangenen Wochenende ihr Leben verloren haben. Der Polizeireport erwähnt weiter, dass es 101 Verhaftungen gab. Der Bericht spricht von 10 Mord- und 6 Verkehrsopfern. Des Weiteren wurden ein Selbstmord, ein Ertrinkungsopfer und ein noch ungeklärter Fall registriert. Die übermittelten Daten des Öffentlichkeitsbüros der Nationalpolizei umfassen weiter die Festnahme von 101 Personen, worunter 22 mit Haftbefehl gesucht wurden. (Abc Color)[/list]

Die Mordopfer dürften überwiegend mit einer Schusswaffe umgebracht worden sein. Trotzdem sagt diese Meldung nicht viel aus. Wenn nämlich ein Einbrecher den oder die Bewohner mit einem Messer bedroht und wird erschossen, wird der Bewohner wegen Mord verhaftet. Das gleiche gilt, wenn ein Einbrecher z. B. eine Pistole vom Kal. 22 hat und der Überfallene hat eine Schusswaffe mit 9 mm Kaliber. Wird der Einbrecher damit erschossen, wird auch hier der Überfallene wegen Mordes verhaftet und verurteilt. Hier hat man die Einbrecher gefälligst zu Fragen welche Waffen sie haben, ist manchmal in der Dunkelheit schlecht zu erkennen

In England dürfen noch nicht mal die Bobbys Waffen tragen und werden trotzdem bei Überfällen etc. erschossen. Hat man in Deutschland eigentlich keine anderen Sorgen?

Cath
hockey
hockey
Mitglied

Re: bissi o.t.
geschrieben von hockey
als Antwort auf pilli vom 22.09.2010, 00:48:43
ich bin total entsetzt ueber so einen bloedsinn. vielleicht feht dir die medizinschen kenntnisse. aber was du schreibst ist einfach schrecklich.
in welchem jahrhundert lebst du den??
der hockey
Re: bissi o.t.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 22.09.2010, 00:48:43
gäääähn, pilli,

sachlich und inhaltlich nix Neues - und nach dem spitzen Zeigefingerhinweis auf den "Webbie" zittere ich jetzt vor Angst.
Stell Dir vor, pilli, ich kann lesen - nicht nur in diesem Thread.

Meli

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Re: Amokläuferin von Lörrach war Sportschützin
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Cathalina vom 22.09.2010, 00:58:58
Cathalina,

Du hast völlig recht mit der Statistik. Es geschehen viele Morde und viele mit der Schußwaffe.

Jedes Opfer ist eines zu viel - darüber sind wir uns einig.
Aber hier geht es dem Titel nach darum, dass die Amokläuferin eine Sportschützin war und es ist die Diskussion über den Umgang mit Waffen im häuslichen Umfeld gemeint.

Ich denke, dass man Sportschützen deshalb nicht verteufeln muss - es muss überlegt werden, wie ein Sport - und als solcher ist das Ganze eine Tradition - ausgeübt und die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet ist.

Wie ich schon ausführte, wird ja inzwischen bekannt, dass diese Frau reichliche Verhaltensauffälligkeiten aufwies, aber ab wann das gefährlich wird - wer will darüber urteilen?
Wer bringt das überein mit der Gefahr durch die Waffe?

Ich denke, dass im Grunde die gesamte Waffengesetzgebung überarbeitet werden muss und bleibe dabei, auch wenn ich mich damit wiederhole - solche Waffen haben m.M.n. in einem privaten Haushalt nichts zu suchen.
Und damit komme ich nicht in den Bereich, andere Menschen verächtlich zu machen oder zu diffamieren.

Es muss andere Wege geben, den Sport zu ermöglichen und die Gesellschaft vor solch krankhaften Ausbrüchen mit den verheerenden Auswirkungen zu schützen.

Meli
Cathalina
Cathalina
Mitglied

Re: Amokläuferin von Lörrach war Sportschützin
geschrieben von Cathalina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.09.2010, 06:41:40
meli,

wie soll man das in Zukunft handhaben? Soll vor jedem Wohnhaus ein oder mehrere Polizisten stehen und jeder der die Straße betreten will, wird erst mal auf Waffen durchsucht?

Mein mittelster Sohn wurde am Jahreswechsel 1980 zu 1981, da war er 10 Jahre jung, von einem Betrunkenen mit einer Signalwaffe angeschossen. Unser damaliger Hund, ein Hush Puppy der Schussfest war, hat den Täter kräftig ins Bein gebissen. Mein Mann hat den Typen zur Rede gestellt und wurde sofort angegriffen. Ich selbst habe per 110 die Polizei angerufen und den Vorfall gemeldet. Es kam zu einer Prügelei, wo bei mein Mann in seiner verständlichen Wut, den Täter fast auf einen Jägerzaun aufgespießt hätte. Die Polizei kam und kam nicht. Der Typ gab keine Ruhe, trotzdem er kaum noch aus den Augen schauen konnte, erst als mein Mann den Kerl vor ein fahrendes Taxi auf die Fahrbahn prügelte und der Taxifahrer über Funk die Polizei rief, kamen sie innerhalb von 5 Minuten.

Die Gerichtsverhandlung war dann kurz vor Pfingsten und dabei kam heraus, das der Knabe so etwas schon öfter getan hat und sich deswegen mehrere Vorstrafen eingehandelt hatte. Auch bei diesem Termin gab es wieder eine Bewährungsstrafe. Er beschwerte sich dann noch vor Gericht das ihn unser Hund so doll in den Fuß gebissen hätte, dass er immer noch nicht ohne Stock laufen könnte und das er nun eine Zahnvollprothese tragen müssen, weil ihn mein Mann wohl sämtliche Zähne gezogen hatte.

Diese Signalwaffen werden im Alten Land für die Vögel eingesetzt. Die werden damit von den Obstbäumen verscheucht. Unser Sohn hat eine Narbe so groß wie ein Zweimarkstück als Andenken zurückbehalten und natürlich den Schock. Ansonsten hat er zum Glück alles gut verkraftet. Ich habe so den Eindruck, dass in der heutigen Zeit, solch ein Kind zum seelischen Krüppel hoch stilisiert wird. Man gibt ihm keine Chance mehr das ganze auf seine Weise zu verarbeiten und zu verkraften.

Im übrigen wurde der Pfleger doch, wenn ich das ganze richtig gelesen habe, von der Frau nicht nur angeschossen sondern auch noch mit einem Messer abgestochen. Welche Verletzungen am Ende zu seinem Tod geführt haben, habe ich nirgends gelesen. Kaliber 22 ist eigentlich nur ein "Spielzeug" mit dem man aus nächster Nähe Unheil anrichten bzw. jemanden töten kann. Lange Jahre hatte die Polizei in Nord- und Süddeutschland dieses Kaliber. Die Ganoven haben sich darüber scheckig gelacht und irgendwann wurde dann die Polizei, wie in West-Berlin, mit richtigen Waffen ausgerüstet und konnten ihre Spielzeugpistolen abgeben.

Die Dame ist übrigens bereits vor einigen Jahren aus ihrem Schützenverein ausgetreten, durfte allerdings ihre Sportwaffen behalten.

Ihren Sohn hat sie per Plastiktüte erstickt und ihren Mann mit zwei Schüssen aus nächster Nähe mit Schüssen in den Kopf und Hals erschossen. Aus größerer Entfernung wäre ihr das mit diesem Kaliber nämlich nicht gelungen. Die Polizei soll ja angeblich mehr als hundert abgefeuerte Patronenhülsen gefunden haben. Dafür das die so viele Schüsse abgegeben hat, ist doch im Grunde gar nichts weiter passiert. Stell Dir mal vor, was passiert wäre wenn die eine anständige Waffe gehabt hätte........

Cath
nasti
nasti
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Re: Amokläuferin von Lörrach war Sportschützin
geschrieben von nasti
als Antwort auf Cathalina vom 22.09.2010, 12:10:34
Schade, dass die „liebevolle“ Alize Schwarzer,
Vertreterin der neuen deutschen Frauenbewegung sich zu diese schrecklichen Fall einer Emanzipation nicht äußert!!!
Was die Männer können das können auch die Frauen……dies ist das Beweis einer emanzipierter Frau---und AHA---wir haben schon auch Amokläuferinnen. Sie schweigt, hat Sie die Hände voll mit Kachelmann …

Nasti

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Amokläuferin von Lörrach war Sportschützin
geschrieben von hafel
als Antwort auf rolf † vom 21.09.2010, 14:32:19
@ Rolf: das sehe ich ähnlich.

Es ist eigentlich egal, wie die aufgeflammte Diskussion um ein schärferes Waffengesetzt auch ausgeht… derartige irrsinnige Amokläufe kann kein noch so hartes Waffengesetz verhindern. ABER, es könnte die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Blutbad erheblich senken. Denn: "Gelegenheit" macht Mörder.

Seit Erfurt 2002 ist das deutsche Waffenrecht dreimal verschärft worden, aber sichtlich ohne Erfolg. Es fehlt einfach die Kontrolle und hier fehlt eben das Geld für das Kontrollpersonal. Und rund 10 Millionen Gewehre und Pistolen im privaten Bereich zeigen auf, welche un- überwindbaren Hürden es da gibt.

Es ist jedoch absoluter Unsinn alle Jagdscheininhaber und Sportschützen unter einen Generalverdacht zu stellen. Die Gruppe ist sich mit Sicherheit ihrer Verantwortung bewusst. Leider ist es aber auch Fakt, dass alle Amok-Täter der letzten Vergangenheit aus dem Umfeld rechtmäßiger Waffenbesitzer kommen.

Ist es wirklich unzumutbar, dem Vorschlag der Polizei zu folgen, Waffen und Munition getrennt zu lagern. Munition gehört m. E. nicht in den Haushalt. Und muss ein Sportschütze zu jeder Zeit vollen Zugriff auf seine Waffe haben?

Ich denke, hier sollte der Gesetzgeber noch dringend nachbessern.

Hafel
Mitglied_81b4260
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Re: Amokläuferin von Lörrach war Sportschützin
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 22.09.2010, 12:49:00
Sehr simpel argumentiert... ich kann nicht laden, zielen... ich kann nicht schießen

In einem Anfall geistiger Verwirrung, in einem ausweglos erscheinenden Hasstunnel könnte ich höchstens mit dem Messer auf jemanden losgehen oder wie eine Bekannte es tat, Benzin im Haus ausschütten.
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Amokläuferin von Lörrach war Sportschützin
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 22.09.2010, 12:49:00
Ich hänge mich mal zustimmend an, Hafel:

Wie leider viel zu oft erleben wir jetzt , dass nach den persönlich gefärbten Diskussionen über besoffene, pissende, kotzende Schützenfestlern mit offenen Hosenläden etc. und Aussagen von "Karbolmäuschen" (wieviel unverschämte Verachtung liegt in diesm Ausdruck gegenüber medizinischem Pflegpersonal??? ), keiner mehr an die Opfer denkt, geschweige denn an die Minimierung der Gefährlichkeit durch Schusswaffen bei Privaten.

Deshalb möchte ich noch einmal auf eine Möglichkeit hinweisen, das Problem zumindest anzugehen, auf die auch Hinterwaeldler schon aufmerksam gemacht hat (Seite 3):

Zitat:Luchs35
Meine Überlegung : Die Munition gehört mehr überwacht. Sie dürfte nur während der Übungszeit im Verein herausgegeben werden -Menge nach Schiesseinsatz - und keine Munition nach Hause! Strengste Vorschriften auch beim freien Verkauf von Munition an Private. Zumindest könnte da einem affektösen Amoklauf vorgebeugt werden. Erst Munition auf Hinterwegen besorgen zu müssen brächte manchen Amokläufer vielleicht rechtzeitig zu Besinnung. Lange geplante Morde unterliegen anderen Sichtweisen.

Munition allein könnte bei den Schützenvereinen auch sicherer gelagert werden als Waffen, die schon allein durch ihren Umfang und ihrer Menge fast einen Bunker benötigten.

Ich gehörte vor Jahren einem Firmenschützenclub an, bei dem es mit der Munition so gehandhabt wurde. Es gab nicht die mindesten Probleme mit dieser Art Verwahrung


Vielleicht wäre dies wenigstens ein Ansatzpunkt zur Lösung.

Luchs

hafel
hafel
Mitglied

Re: Amokläuferin von Lörrach war Sportschützin
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.09.2010, 13:40:41
@ mart: simpel oder nicht simpel; das ist hier nicht die Frage.

Wenn ich durch den "Entzug" der Munition schon mal den Schusswaffengebrauch ausschließen kann, ist es zumindest eine Minimierung der Möglichkeiten. Natürlich bleiben da noch x-andere Tötungsmöglichkeiten, das hatte ich ja auch nicht bezweifelt. Ganz auschließen läßt sich ein Amoklauf überhaupt nicht. "Notfalls" steht ein Auto in der Garage, womit ich eine Amokfahrt machen kann.

Hafel

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