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Aktuelle Themen Amoklauf in Winnenden

Re: Waffenrecht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 13.03.2009, 12:08:14
Die Fehlsteuerung liegt im Hirn des Täters und den Versäumnissen in der Erziehung durch Verantwortliche nicht in den §§ des Waffenrechts?
c


Das ist natürlich richtig, aber man muss diese fehlgesteuerten Menschen nicht noch unterstützen, indem man ihnen bei der Planung und Durchführung ihrer Gewalttaten hilft!

Schusswaffen in Privatwohnungen sind immer eine potentielle Gefahr, und ich verstehe nicht, warum Sportschützen Waffen und Munition mit nach Hause nehmen dürfen bzw. müssen.
Schützenvereine, die nicht in der Lage sind, selbst für die sichere Verwahrung der Waffen zu sorgen (die Kosten können ja auf die Mitglieder umgelegt werden), müssten nach meiner Ansicht eben geschlossen werden.
Alle Schulamokläufer, an die ich mich erinnere, haben Waffe und Munition der Eltern benutzt. Das muss doch auch unserem Innenminister zu denken geben! Was Schäuble gestern zum Waffengesetz gefaselt hat, ist für mich völlig unbegreiflich!

Auch der Vertrieb von Killerspielen u.ä. gehört endlich verboten...

--
ursula
adam
adam
Mitglied

Re: Waffenrecht
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 13.03.2009, 12:08:14
Der Mangel an männlichen Pädagogen könnte ein Problem werden
geschrieben von carlos


Dieses Problem könnte in der Tat auftreten und da Du es ansprichst, erinnert es mich an meine Erziehung, was Waffen anbelangt.

Ich bin in einem Elternhaus groß geworden, in dem Waffen verpönt waren. Mein Vater hatte die letzen Kriegstage als junger Soldat erlebt und auch den Absturz von jugendlicher Begeisterung endlich dabei sein zu dürfen, in verzweifelte Todesangst. Überlebt hat er nur, weil ihn ein älterer Soldat in Deckung hielt und ihn daran hinderte, einfach vor Angst wegzurennen. Waffen wurden für meinen Vater zum Horror.

Mein Großvater wollte mir unbedingt ein Luftgewehr schenken als ich 10 Jahre alt war. Argument: Ein richtiger Junge braucht ein Luftgewehr! Damals durften die Großeltern bei der Erziehung noch mitwirken und es kam zu einem schlimmen Disput zwischen meinem Vater und dessen Vater.
Damals verzichtete ich freiwillig auf das Gewehr, aber nicht weil ich es nicht wollte, sondern weil ich die Reglementierungen fürchtete, die das Luftgwehr nach sich gezogen hätte. Nie hätte ich es alleine in die Hände bekommen. Auch meine Mutter war gegen die Anschaffung, ihre Argumente sind mir entfallen. Aber ein Satz meines Vater hat sich mir eingeprägt: "Wer glaubt, nur mit einer Waffe in der Hand stark zu sein, ist sowieso ein Feigling. Daran ändert auch eine Waffe nichts!"

Durch meine Erziehung sehe ich bei jeder Waffe zuerst das größtmögliche Unheil, das sie anrichten kann. Eine Verharmlosung von Waffen ist mir ein Greuel und deshalb fehlt mir jegliches Verständnis, wenn Kinder und Jugendliche "behutsam" an Waffen herangeführt und so die Waffe verharmlost wird. Mit dem gleichen Unverständnis begegne ich Menschen, die den Umgang mit Waffen zum Sport machen oder als Privatleute die Jagd als Sport betreiben. Besonders die Freizeitjäger sind mir äußerst suspekt und ich hatte als Hundehalter sehr unerfreuliche Begegnungen mit diesen wandelnden, waffentragenden Schieß- und Machtneurotikern.

Schußwaffen gehören nicht in private Hände, das zeigt die Tat von Winnenden wieder ganz deutlich. Mit Pfeil und Bogen hätte der Junge dieses Unheil nicht angerichtet und auch er selber würde noch leben. Auch sein Tod ist tragisch.

Wenn ich jetzt von Dir lese, daß er sich auch auf dem Schwarzmarkt eine Waffe hätte besorgen können, wäre das ungleich schwieriger gewesen als dies zu Hause zu tun, die Handlungskette hätte sich verlängert, es wären vermehrt Hinweise möglich gewesen und sogar Selbsteinsicht im Sinne von Aufwachen aus einem bösen Traum.

--

adam
hafel
hafel
Mitglied

Re: Waffenrecht
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.03.2009, 12:21:30
@ Ursula: Auch der Vertrieb von Killerspielen u.ä. gehört endlich verboten...

Das Verbot ist eine Sache, die Kontrolle eine Andere. Was nützen Verbote ohne die Kontrolle auf Einhaltung??? Wie die Verkehrsteilnehmer kontrolliert werden, so müßte auch der Einzelhandel kontrolliert werden..... und diese Kontrollen können eben nur "Minderjährige" (unter Kontrolle natürlich) durchführen. Da gab es hier ja schon mal ein Aufschrei, als unsere Familienministerin so einen Vorschlag zum Verkauf von Alkohol an Minderjährige machte.
Das Verbot alleine ist zu wenig.
--
hafel

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rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Waffenrecht
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hafel vom 13.03.2009, 12:28:12
Du hast zwar Recht, aber der Vertrieb wird dann einfach ins Internet verlagert. Firmensitz sonstwo, Server sowieso und alles läuft weiter, wie gehabt, nur die Kontrolle ist noch schwieriger.
--
rolf
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Waffenrecht
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf rolf † vom 13.03.2009, 12:37:53
"vertrieb"?

wenn das nicht ärger für´s forum nach sich ziehen würde, könnte ich hier sofort drei links einstellen, wo du jedes spiel gratis downloaden kannst. ...und jeder sechs-jährige auch!
hafel
hafel
Mitglied

Re: Waffenrecht
geschrieben von hafel
als Antwort auf rolf † vom 13.03.2009, 12:37:53
Die richtige und eigentliche Kontrolle sind Eltern die wissen was ihre Kinder (im Netz) sehen und machen. Meine beiden Enkel (15 + 16 Jahre) haben da wenig Chancen, da meine Schwiegersöhne ständig ihre PCs "belagern".
--
hafel

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Dummheit an oberster Stelle
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 13.03.2009, 12:53:38
es ist ein trauerspiel, daß sich die polizei erlaubt und man könnte drüber lachen, wenn es nicht so schlimm und fahrlässig wäre. da stürmt ein pressegeiler innenminister Heribert Rech vor die kameras, um voller stolz einen gefälschten screenshot der angeblichen vorwarnung des amokschützen zu präsentieren.

das ginge ja noch - aber dann auf die frage skeptischer journalisten hin zu behaupten, daß man auf dem PC des jungen spuren für das abschicken der nachricht gefunden habe, ist eine glatte lüge!

unglaublich - der mann gehört abgesetzt.

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Waffenrecht
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hafel vom 13.03.2009, 12:53:38
Da sind wir wieder am Anfang: die Erziehung im Elternhaus.
Was aber machen die berufstätigen Alleinerziehenden?
Arbeit oder Erziehung, beides gleichzeitig geht nicht.
Viele sind auch rein technisch garnicht in der Lage, die "kleinen PC-Profis" zu überwachen.
--
rolf
maggy
maggy
Mitglied

Re: Amoklauf in Winnenden
geschrieben von maggy
als Antwort auf eko vom 12.03.2009, 08:06:47
von eko zitiert:
Ich spreche an dieser Stelle mein tief empfundenes Beileid für die Eltern der getöteten Kinder aus, ich wünsche ihnen viel Kraft, mit diesem Ereignis, das ihr Leben wohl verändern wird, fertig zu werden. Und ich wünsche auch der ganzen Region, dass sie wieder zur Ruhe kommen möge.

Hallo eko, dem schließe ich mich gerne an.

Die einzige Frage, die ich mir selbst bisher gestellt habe ist folgende:
Wozu braucht ein Familienvater, der in einem Schützenverein ist, so viele
Waffen?


--
maggy
sammy
sammy
Mitglied

Re: Waffenrecht
geschrieben von sammy
als Antwort auf rolf † vom 13.03.2009, 13:39:24
Viele sind auch rein technisch garnicht in der Lage, die "kleinen PC-Profis" zu überwachen.
geschrieben von rolf

Hallo rolf,
richtig, einer von vielen vielen Punkten..., der doch dieses Thema so schwer behandeln lässt.
Der "Reiz des Internets" erliegen doch wohl nicht nur Jugendliche sondern auch in einer zunehmenden Anzahl auch Erwachsene, nur mit dem Unterschied, viele Erwachsene tun sich erheblich schwerer mit diesem Medium...


sammy

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