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Aktuelle Themen Anonymes Bewerbungs-Prozedere

olga64
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Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von olga64
Heute beginnt ein interessantes Pilotprojekt, bei welchem sich u.a. die Telekom und die Deutsche Post angeschlossen haben. Im ersten Bewerbungsdurchgang ist es nicht mehr erforderlich, detaillierte Angaben zur Person zu machen - lediglich Unterlagen über die Qualifikation für eine Stelle sollen massgeblich sein. So wird bereits in den USA, Frankreich und Schweden verfahren.
Ich hoffe, dass damit auch junge Frauen mit Migrationshintergrund, junge Mütter mit Kind usw. eine echte Chance erhalten, eine gute, neue Stelle zu bekommen und ihre Bewerbung nicht bereits im Vorfeld bei den Personalleitern ausscheidet.
Es dürfte sich mehrheitlich um STellen für High Potentials handeln. Auch die Unternehmen sehen wohl allmählich ein, dass sie in wenigen Jahren aufgrund des demographischen Faktors grosse Probleme bekommen werden, diese Positionen überhaupt zu besetzen. Auch die dringend gewünschten, ausländischen Fachkräfte dürften keine Lösung sein, da diese nicht unbedingt nach Deutschland wollen, sondern USA und UK präferieren schon aufgrund der einheitlich dort gesprochenen Sprache. Olga
schorsch
schorsch
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Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 25.11.2010, 15:20:19
Das anonyme Prozedere wird wenig ändern an den Einstellungskriterien. Denn wer sich bisher kompetent bewerben konnte (z.B. fehlerfrei schreiben), der/die hatte bereits heute die grössten Chancen.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von myrja
als Antwort auf schorsch vom 26.11.2010, 11:07:08
Hallo Schorsch,

wer aber eine fehlerfreie, gute Bewerbung einreicht und mit Vornamen Ayshe, Mohamed oder ähnlich heißt, hatte bisher kaum eine Chance, wenn es auch deutsche BewerberInnen gab. Das ist eine Tatsache.

Ich finde diesen Versuch mit den anonymen Bewerbungen sehr gut und hoffe, dass sich dadurch auch bei der Einstellungspraxis der Unternehmer auf Dauer vielleicht etwas verändert.

Myrja

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andreadoria
andreadoria
Mitglied

Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von andreadoria
als Antwort auf myrja vom 26.11.2010, 11:25:43
Ich finde, die Aktion kommt reichlich gestelzt daher.
Was soll der Unsinn.
Wenn ich Jemanden einstellen möchte, dann will ich mir auch im im Vorfeld schon ein Bild machen können, inwieweit der Bewerber zu der freien Stelle passt.
Das geht nunmal nicht, wenn auf einmal halbanonyme Vorstellungen abgegeben werden.

Und was soll sich denn eigentlich großartig mit dieser Methoden ändern.
Die Sortierung der Bewerber würde nur zeitversetzt erfolgen. Spätestens beim Bewerbungsgespräch, wenn das erste persönliche Kennenlernen zwischen Firma und Bewerber stattfindet.



Karl
Karl
Administrator

Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von Karl
als Antwort auf andreadoria vom 26.11.2010, 13:32:16
Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass die anonyme Erstrunde tatsächlich Leuten eine Chance gibt, die ansonsten bereits im Vorfeld aufgrund von Vorurteilen aussortiert worden wären. Es ist ja schon ein Unterschied, ob ich den Bewerber oder die Bewerberin live erlebe oder nur per Foto und Namen auf einem Formblatt.

Karl
Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eine 'anonyme Bewerbung' würde ich nicht mal anschauen.

Und ich hatte Italiener, Jugos, Tschechen, Inder, Engländer, Äthiopier, Franzosen, -überraschenderweise? auch Deutsche im Laden, 40 gemischt.
Die kamen auf Empfehlung, und alle waren sehr gut.
Sprache hat nie eine Rolle gespielt.

Ja, es gab auch einen Behinderten.
Der hat Ware bundesweit ausgefahren.
Bis er einmal die Uni Münster nicht gefunden hatte, aber schon mal da war.
Ist ja mal eben um die Ecke von Frankfurt.

Eine Firma ist kein Almosenladen.
Eine Firma hat auch die Aufgabe, für seine Mitarbeiter zu sorgen. Und eine einzige Gurke kann einen Laden ratzfatz ruinieren. Wer was kann, der kann sich auch zeigen.

Zwei Monate Gehalt im voraus an Probezeit.
Dann fällt der Würfel. Vielleicht noch ein zwei weiterer Monate Gnadenfrist. Rausgeschmissen wurde niemand.
Damit bin ich immer gut gefahren.
Würde sich auch heute nicht ändern.

So ein Ansinnen mit anonymer Bewerbung ist für mich die Ausgeburt an Dummheit. Ich bin doch kein Lottoverein.

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andreadoria
andreadoria
Mitglied

Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von andreadoria
als Antwort auf Karl vom 26.11.2010, 13:40:23
Ich glaube schon, karl, dass dies in Ausnahmefällen zu einem anderen Auswahlergebnis führen kann.

Wer aber als Firma bestimmte Auswahl- oder Ausschlusskriterien für seine Mitarbeiter hat, wird sich daurch auch nicht weiter beirren lassen.

Wenn ein Personalleiter keine Glatze mit eintätowierte SS-Rune in seiner Firma haben will, wird er ihn nicht einstellen, auch wenn es dieser mittels solch einer halbanonymen Bewerbung bis zum Bewerbungsgespräch geschafft haben sollte.

Wer keine Leute unter 25 haben will, wird sie spätesten dann nach Hause schicken.

Wer keine Mütter mit 5 Kleinkindern einstellen kann - dito.

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf andreadoria vom 26.11.2010, 14:10:31
Suchanzeigen in Zeitungen müssen geschlechtsneutral sein.

Ich suchte eine Ersatzhausfrau und Kinderbetreuerin während meiner Arbeitszeit. Selbst der tollste Hausmann hätte mich Aug im Aug nicht von seinen Qualitäten überzeugen können.
myrja
myrja
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Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.11.2010, 14:47:30
Warum nicht Mart?

Es gibt genügend Männer, die ihren Haushalt super führen und wunderbar mit Kindern umgehen können.

Genau so gibt es Frauen, die Hausarbeit und Kinder versorgen überhaupt nicht können.

Myrja
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Anonymes Bewerbungs-Prozedere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 26.11.2010, 15:04:22
Solche Prachtexemplare sind mir - ich lebe in Tirol inmitten einer Machogesellschaft - noch nicht untergekommen.

Ja, Männer mit einer derartigen Imagepflege kenne ich schon - bei genauerer Betrachtung und Hintergrundsinfos wenig dahinter.

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