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Aktuelle Themen Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen

miriam
miriam
Mitglied

Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von miriam
Als ich mich vor kurzer Zeit entschlossen habe das Thema Erinnerungskultur (für mich) zu beenden, hatte dies natürlich seine Gründe.

Es ist nicht allein im Rahmen dieses Themas, dass ich feststellen musste, dass manche der Diskutanten leider nicht unterscheiden zwischen Themen die sich auf konkrete Fakten, auf das Wissen in einem bestimmen Bereich entstehen – und jene andere Themen, die eher bei den Plaudereien am richtigen Platz sind, und die meistens dem so genannte Bauchgefühl entspringen.
Ja - eines dieser modischen Worte, hinter denen sich oft nichts verbirgt.

Was soll er eigentlich bedeuten dieser viel zu oft angewendete Begriff?

Eigentlich wäre es korrekter, ihn als Intuition zu bezeichnen – auch wenn die beiden Wörter nicht gleichwertig sind. Schon das Wort Intuition wird m.E. mit gutem Grund fast immer vermieden – vielleicht weil auch dieser Begriff wissenschaftlich definierbar ist.

Bauchgefühl als gut erfassbarer, definierbarer Begriff?
Nein – eher nicht. Und genau da fängt das Dilemma an: man schreibt über Themen bei denen gewisse Kenntnisse vorauszusetzen wären – ja, Voraussetzung sein müssten – aber man schreibt sie aus dem Bauch bzw. aus dem aus ihn entspringenden Gefühl.

Das Ganze endet in einer gewissen Oberflächlichkeit, die man zusätzlich mit Anmerkungen zu einigen großen Namen der Deutschen Kultur verziert.

Nun – meiner Meinung nach, keine gute Basis für eine … Diskussionskultur.
Oder einfach ausgedrückt: für eine Diskussion

Miriam
Urego
Urego
Mitglied

Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von Urego
als Antwort auf miriam vom 15.01.2011, 12:09:13

@ miriam

Als Dein Thema im Verzeichnis erschien, war ich von Anfang an daran interessiert, wollte mich aber nicht als Erster zu Wort melden. Ich habe Deinen Beitrag genau gelesen und meine zu wissen, was Du damit beabsichtigst. Beim Lesen sind mir einige Gedanken gekommen, die ich Dir jetzt vorstellen möchte, indem ich sie als Fragen formuliere.

Was könnte das Anliegen (der Sinn) eines Seniorentreffs sein? Reicht es aus, wenn er "nur" unterhaltend sein will? Muß er notwendigerweise auch eine Bildungskomponente enthalten? Ist es nicht zuviel verlangt -bei der Inhomogenität unseres Kreises- streng nach wissenschaftlichen Kategorien zu argumentieren?

Ist es nicht allgemein unumstritten, daß ältere Menschen gern ins Schwafeln kommen und ihre Meinung zu einem Thema beisteuern möchten? Ist es dabei so wichtig, daß ihre Ansichten immer kompetent und wissenschaftlich fundiert sind?

Natürlich ist es immer wieder ärgerlich, wenn die Diskussionen so stark aus dem Ruder laufen. Abhilfe könnte da, meiner Meinung nach, nur ein Moderator schaffen. Die Frage ist nur, ob wir das wollen. Oder soll ein Kreis gegründet werden, in dem Fachleute nach wissenschaftlichen Grundsätzen in den Diskurs gehen?

Ich beteilige mich daher an manchen Diskussionen nicht mehr, weil mir einfach das Fachwissen fehlt, und ich auch nicht gewillt bin, es mir noch anzueignen. Mir reicht es schon, wenn ich in einem Thread das zitierte Zitat eines Zitierenden lese, der nun wiederum zitiert wird. Das ist doch übertrieben.

Einen kleinen Kritikpunkt möchte ich noch anbringen: Du möchtest zwischen "Intuition" und "Bauchgefühl" unterscheiden.
Das ist Dein gutes Recht. Aber die Begründung mit der "Definierbarkeit" des Begriffes "Intuition" im wissenschaftlichen Sinne halte ich für den ST für überzogen. Es kann ja dabei nur darum gehen, den Kontrahenten sauber widerlegen zu können.

Urego

Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 15.01.2011, 12:09:13
miriam, schon das wort diskussionskultur scheint mir ein wenig zu hoch gegriffen.

ich glaube nicht, daß die mitglieder des ST hochwissenschaftlich diskutieren wollen

bzw. können. eher ist es hier ein gedankenaustausch/ein miteinander plaudern/ oder

ggf. eine diskussion, die "aus dem bauch heraus" geführt wird. (nach bestem wissen

und gewissen)

dh, die meisten schreiben sicher spontan und ohne hinzuziehung einiger lexika

bzw. grundrecherchen.

wenn du also der meinung bist, hier würde nicht hochtrabend genug diskutiert,

müsstest du dich wohl eher an kursen in der VHS einschreiben

ICH sehe den ST eher als zeitvertreib und ggf. als informant für einige dinge.

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lemuria
lemuria
Mitglied

Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von lemuria
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.01.2011, 11:32:15
Als ich einmal ein Thema zur Diskussion einstellte, erdreistete ich mich und sprach von “Aufgabenstellung“. Kurz darauf schrieb jemand von den STlern, ich solle mal locker bleiben (...).

Miriam, m.E. ist es einfach legitim, wenn sich jeder einbringen darf. Wenn aber eine ernsthafte Diskussion und fachlich fundiert abverlangt wird, sollte es in den entsprechenden Blogs eingestellt werden.

Carpe diem et libertatem

Karl
Karl
Administrator

Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von Karl
als Antwort auf Urego vom 16.01.2011, 11:09:41
Liebe Miriam,


herzlichen Dank für dieses Thema. Ich möchte generell für Toleranz plädieren, allerdings auch deutlich machen, dass es die Struktur des Seniorentreffs erlaubt, viele Ansprüche parallel zu befriedigen.
Was könnte das Anliegen (der Sinn) eines Seniorentreffs sein? Reicht es aus, wenn er "nur" unterhaltend sein will? Muß er notwendigerweise auch eine Bildungskomponente enthalten? Ist es nicht zuviel verlangt -bei der Inhomogenität unseres Kreises- streng nach wissenschaftlichen Kategorien zu argumentieren?
Es wäre fatal, wenn wir uns hier auf wissenschaftliche Diskurse beschränken würden. Die Frage allerdings, ob es ausreiche "nur" unterhaltend zu sein, möchte ich für mich so beantworten:

Unterhaltung schließt eine Bildungskomponente nicht aus, eher im Gegenteil. Jedenfalls unterhalte ich mich bestens, wenn ich das Gefühl habe, etwas dabei lernen zu können.

Der Seniorentreff ist breit aufgestellt und er enthält viele Nischen, in denen auch spezialisierte Themen angesprochen werden können. Das Problem, das manchmal besteht, ist, dass einige nicht akzeptieren können, dass Spezialisten oder Interessenten auch einmal unter sich bleiben dürfen oder wollen und dann unnötige und ungebetene Kommentare abgegeben werden. Im Prinzip sind die Kneipen und Ecken, auch die meisten Gruppen, offene Veranstaltungen, wo es technisch möglich ist, dass sich alle ST-Mitglieder beteiligen. Ich finde es gut so wie es ist. Es ist zwar überraschend, wenn in einer eher wissenschaftlich orientierten Gruppe, eine bekennende "Un"wissenschaftlerin einen Blogartikel schreibt, aber das ist m. E. gerade ein spannender Aspekt einer solchen Plattform. Man kommt mit allen ins Gespräch.

Natürlich ist es immer wieder ärgerlich, wenn die Diskussionen so stark aus dem Ruder laufen. Abhilfe könnte da, meiner Meinung nach, nur ein Moderator schaffen.
jede "moderierende" Tätigkeit wird nach meiner Erfahrung kommentiert und führt oft zu weiteren "off topic" Abweichungen. Ein Mehr fände ich nicht gut, das wollen wir auch nicht leisten müssen.
Ich beteilige mich daher an manchen Diskussionen nicht mehr, weil mir einfach das Fachwissen fehlt, und ich auch nicht gewillt bin, es mir noch anzueignen.
Mir geht es auch oft so, dass ich mich aus Diskussionen raushalte, weil mir das Fachwissen fehlt. Auch fehlt oft schon aus zeitlichen Gründen die Kapazität, mich einzuarbeiten oder das Interesse am Thema fehlt. Es kommt wirklich nicht darauf an, überall dabei zu sein.

Man muss tolerieren und respektieren können, dass andere anderes interessant finden.

Man muss auch lernen, den Seniorentreff so zu lesen, dass man einen persönlichen Nutzen daraus ziehen kann. Ich bekenne, dass mich die Diskussionen im Seniorentreff für viele Themen interessiert haben, mit denen ich früher wenig am Hut hatte.

Karl
Medea
Medea
Mitglied

Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.01.2011, 11:32:15
Miriam
ich erinnere mich noch gut an das "Denkforum", du warst dort Mitglied, existiert das denn nicht mehr?

Hier im ST möchte ich mich unterhalten, mich austauschen, einige Kontakte pflegen, die sich in der langen Zeit ergeben haben, durchaus ernsthafte, aber auch spaßige Beiträge der Mitglieder lesen, mich amüsieren und natürlich auch in einem Thema, was mich interessiert, mitdiskutieren, mich zu Tages- und Weltgeschehen äußern.

Meinen Anspruch aus jungen Jahren, diese Welt zu verändern zu helfen, habe ich lange aufgegeben. Das Angebot im ST ist reichlich, da findet jede/r seine Nische und wenn es das kleine Verseschmieden ist, was mir viel Spaß macht.

Grüßle Medea.




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Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 15.01.2011, 12:09:13


miriam, ich denke karin2 hat in etwa die Ansichten der breiten Masse hier im ST zusammengefasst.

Allerdings ist VHS nicht die einzige Möglichkeit, Diskussionsniveau zu finden.

Was eine Diskussion mit Niveau ist, liegt im Auge des Betrachters,
und das Schöne im Internet ist, dass es viele Töpfe fürs Deckelchen gibt.

Ich persönlich denke, es ist ähnlich wie im "echten Leben".
Wenn man ein vernünftiges, interessantes Gespräch führen möchte,
zieht man sich meist in kleineren Gruppen zurück.
In der großen Masse lärmen und lähmen die Selbstdarsteller.

Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.01.2011, 12:00:58
Ja, Karin, Medea und Sorella,
Ihr habt mir die Worte aus dem Mund genommen.
Alles schon gesagt/geschrieben, was mir zu
diesem Thema, einfiel.
Denke wie Ihr und deshalb sind wohl auch die
meisten User hier.
Hin und wieder mal eine Anregung zu bekommen,
sei es mit dem PC oder in der Bildbearbeitung,
das ist für mich selber, am interessantesten.

LG zum Sonntag, Astrid
miriam
miriam
Mitglied

Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von miriam
Danke Euch allen für Eure Beiträge - in der Zwischenzeit habe ich die Antwort für Urego geschrieben, also geht es erst einmal damit hier weiter - die Antwort übernehme ich jetzt aus Word:

Danke dir Urego für deine Antwort – sie gibt mir auch Gelegenheit, manches richtig zu stellen.

Zitat Urego:


Was könnte das Anliegen (der Sinn) eines Seniorentreffs sein? Reicht es aus, wenn er "nur" unterhaltend sein will? Muß er notwendigerweise auch eine Bildungskomponente enthalten? Ist es nicht zuviel verlangt -bei der Inhomogenität unseres Kreises- streng nach wissenschaftlichen Kategorien zu argumentieren?

Zitat Ende.

Ich sehe eigentlich den Sinn eines Diskussionsforums, so viele Interessen, so viel Themenrichtungen anzubieten, dass ein relativ großer Kreis von Nutzern auf ihre Kosten kommen.

Zwar bin ich nicht eine große Danksagerin, aber jetzt bietet sich die Gelegenheit den Betreibern des Seniorentreffs, Karl und Margit, mal Danke zu sagen, unter anderem auch weil dieses Forum eine große Palette an Interessen bedient.

Natürlich sind wir eine inhomogene Gruppe – auch vom Spektrum unserer Interessen her, aber auch durch unsere Voraussetzungen die es uns erlauben, unterschiedliche Themen zu behandeln.
Wir können dabei natürlich auch Themen behandeln, die uns bis zu dem Zeitpunkt ziemlich fremd gewesen sind. Ich tue dies sehr gerne – und muss dann im Vorfeld mich gut dokumentieren.
Fast könnte ich sagen, dass dies für mich der größte Gewinn hier ist.

Zitat Urego:


Ist es nicht allgemein unumstritten, daß ältere Menschen gern ins Schwafeln kommen und ihre Meinung zu einem Thema beisteuern möchten? Ist es dabei so wichtig, daß ihre Ansichten immer kompetent und wissenschaftlich fundiert sind?

Zitat Ende.

Nun – genau dieses ins Schwafeln kommen, rechne ich zu den negativen Seiten des Alterns. Und dies muss auch nicht sein.
Wir haben das Glück in einer Zeit zu leben, die trotz ihrer vielen negativen Komponenten, unumstritten einen großen Vorteil hat: die vielfältigen Möglichkeiten, sich zu informieren.
Es steht uns das Internet zur Verfügung, für diejenigen die etwas mehr spezialisiert sind gibt es Datenbanken für fast alle Gebiete der Natur- und Geisteswissenschaften, es gibt den virtuellen Austausch, usw…

Zitat Urego:


Natürlich ist es immer wieder ärgerlich, wenn die Diskussionen so stark aus dem Ruder laufen. Abhilfe könnte da, meiner Meinung nach, nur ein Moderator schaffen. Die Frage ist nur, ob wir das wollen. Oder soll ein Kreis gegründet werden, in dem Fachleute nach wissenschaftlichen Grundsätzen in den Diskurs gehen?

Zitat Ende.

Das muss doch alles nicht sein. Nach meiner Meinung würde es auch reichen – und das war ja mein Anliegen – wenn man zwischen diesen beiden großen Kategorien im Themenbereich, unterscheiden würde: die Themen bei denen ein gewisses Wissen Voraussetzung sein sollte, und jene anderen, die man spontan und vielleicht mit etwas Intuition (Bauchgefühl!), beantworten kann.

Und ich wiederhole mich hier bewusst: sich in manchen Bereichen kundig zu machen, ist in unserer Zeit für fast jedem möglich.

Liebe Grüße dem ganzen Kreis der späten Diskutanten, es folgen am Nachmittag noch einige Antworten

Miriam






lotte2
lotte2
Mitglied

Re: Bauchgefühl - oder auf Fakten basierende Themen
geschrieben von lotte2
als Antwort auf miriam vom 15.01.2011, 12:09:13
liebe Freundin Miriam ...
Du siehst das ganze - mMn - zu eng.. sorry

Nur Kopf = nixi ( für mich)
nur Bauch/Intuition = nixi ( für mich)
beides gemeinsam ist authentische Äußerung ... mMn -----

ansonsten - jetzt ganz persönlich - habe ich mich an dem Erinnerungskulturthread voll eingebracht: als Fachfrau und als am Thema extrem Interessierte....

Es tut mir jetzt noch Leid, dass ich nicht erkannte, dass Du eine bestimmte inhaltliche Ausrichtung der (individuellen und kollektiven ) Erinnerungen thematisieren wolltest und ich ins "Allgemeinere" abdriftete.

ich stelle noch heute in Literatur oder wo es halt passt, eine Betrachtung über Tagebuch als historische Quelle ein .... mit Textbeleg ....

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