Aktuelle Themen Bauern protestieren

sonnenstern
sonnenstern
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Bauern protestieren
geschrieben von sonnenstern
und schütten Milch auf die Sraße !!!!!!!!!!!!!
Wie findet Ihr das ?
ich finde es unverantwortlich ! Es gibt auch in Deutschland Menschen,die sich gefreut hätten etwaa umsonst zu bekommen ! es gibt viele Tafeln für Kinder oder in Schulen, die sich über die Milch gefreut hätten ! Aber soweit denken unsere Bauern nicht, die für vieles Subventionen bekommen, auch von unseren Steuergeldern, nicht nur von der EU.
Wenn ich durch die Dörfer fahre sehe ich nur schöne große Häuser und Grundstücke, wo kommen die her ? Weil Bauern nichts verdienen?
Zugegeben sie müssen arbeiten, an Sonn- und Feiertagen, früh aufstehen aber müssen das nicht viele andere auch !!!
Sind wir so reich oder besser überheblich das wir Milch auf die Straße schütten ?
!ch jedenfalls bin entsetzt !
pilli
pilli
Mitglied

Re: Bauern protestieren
geschrieben von pilli
als Antwort auf sonnenstern vom 29.04.2008, 08:44:47
bevor du dich weiter entsetzt, mag deine erregung das interview mit dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Gerhard Sonnleitner cooler stimmen?


14.04.2008


In der aktuellen Ausgabe der Deutschen Bauern Korrespondenz dbk, der Mitgliedszeitschrift des Deutschen Bauernverbandes, beschreibt Gerd Sonnleitner sehr ausführlich die Situation auf den weltweiten Agrarmärkten:

Bundesbankpräsident Weber bezeichnete die Preisentwicklung im Euro-Raum als „besorgniserregend“. Auch sieht mancher Wirtschaftsweise die Gefahr, dass eine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommt. Eine Teuerungsrate von über drei Prozent hatten wir lange nicht mehr. Die Inflation ist damit wieder zum Thema geworden. Stets werden die
Mehrwertsteuererhöhung, vor allem aber Energie und Nahrungsmittel als Ursache benannt.

Die Politik ist nervös geworden: Dass die Bundesregierung bei der Rentenerhöhung die
Rentenformel verlassen hat, ist ein Zeichen dafür. genauso das Wackeln oder Umfallen von
Bundesumweltminister Gabriel bei der geplanten Verordnung zur höheren Beimischung von
Biokraftstoff in Benzin. Genauso in Brüssel die Entscheidung im Agrarministerrat für die Milchquotenerhöhung – im Ernst hat dies niemand im Interesse der Milcherzeuger getan, viel mehr sollte Druck auf die Nahrungsmittelpreise ausgeübt werden.

Wir führen hingegen diese Argumente ins Feld:
➤Über Jahrzehnte hinweg hat die Landwirtschaft die Verbraucher um Milliardenbeträge
entlastet. „Zuverlässig“ dämpften die Nahrungsmittelpreise die Inflation, gaben die
Verbraucher einen immer kleineren Anteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel aus. Zuletzt hat ein Durchschnittsarbeitnehmer fast den gesamten Jahresverbrauch an Eiern in einer einzigen Arbeitsstunde erarbeitet!
➤Bei aller Freude über gestiegene Erzeugerpreise stehen die Landwirte auch deutlich
höheren Preisen für die eingekauften Betriebsmittel gegenüber – im letzten Quartal waren die Betriebsmittelpreise sogar schneller als die Erzeugerpreise gestiegen. Von den derzeit wieder bröckelnden Milchpreisen und einer existenzgefährdenden Situation in der Schweinehaltung ganz abgesehen.

Zweifellos bitter hart trifft der weltweite Anstieg der Nahrungsmittel- und Energiepreise
die Ärmsten der Armen. Das Ziel, den Anteil der Hungernden an der Weltbevölkerung bis 2015 zu halbieren, ist kaum mehr zu erreichen. Die Hilfsorganisationen – etwa das Welternährungsprogramm der UNO oder die Deutsche Welthungerhilfe – müssen verstärkt in die Nahrungsmittelhilfe gehen und für den Einkauf von Weizen oder Mais wesentlich mehr bezahlen.

Beide Organisationen bestätigen jetzt, worauf wir im Weltbauernverband IFAP immer nachdrücklich verweisen: Voran die Menschen in den ländlichen Räumen sind die Leidtragenden an den Folgen von Mißwirtschaft und Korruption. Der Generalsekretär
der Deutschen Welthungerhilfe Preuß bringt es auf den Punkt: „Die Eliten dieser Länder haben selbst nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun: Sie sind in den Hauptstädten geboren und meistens im Ausland ausgebildet worden. Sie favorisierten die industrielle Entwicklung. Jetzt rächen sich die Versäumnisse der letzten 15 Jahre. In vielen Entwicklungsländern fehlt es an Bewässerungseinrichtungen, Transportwegen und Versorgungsketten für Düngemittel und Saatgut.“

Der Preisanstieg an Lebensmitteln hat damit auch sein Gutes: Die Sicherung der Welternährung wird als herausragende Aufgabe erkannt, die Regierenden halten nicht mehr Ausschau nach Schiffen mit Getreidesäcken aus den Industriestaaten, sondern richten den Blick in ihre eigenen Länder. Die Landwirte bekommen endlich ein klares Signal, dass man sie als Erzeuger braucht. Nie zuvor hat sich die Weltbank so deutlich zur überragenden Wichtigkeit der Landwirtschaft bekannt!

Zu Recht verbindet dies der Weltbauernverband mit einer ebenso dringend notwendigen Konsequenz: Die Bauern brauchen in ihren Ländern auch Marktmacht, sonst geht dieser gegenwärtige Boom an ihnen vorbei.

Wie man alles falsch macht, zeigt die argentinische Staatspräsidentin Kirchner: Sie will die Land- und Ernährungswirtschaft, der in großen Teilen der stärkste Wirtschaftsaufschwung Argentiniens seit hundert Jahren zu verdanken ist, mit einer extrem hohen Ausfuhrsteuer auspressen und in die Ballungsräume umverteilen.

Solch politischem Abenteurertum sind wir gottlob nicht ausgesetzt. Und doch spricht es
Bände, wenn sich auch bei uns – jüngst im bayerischen Schwaben – mehrere tausend Milchbauern demonstrativ gegen Preisdrohungen und kurzfristige Ultimaten zur Wehr setzen und symbolisch die „Fairness“ bei den Milchpreisverhandlungen zu Grabe tragen. Wir werden
noch diesen Monat mit zahlreichen Aktionen bundesweit und mit einem zentralen Aktionstag
in Berlin alles einsetzen, um den Milcherzeugern einen kostendeckenden und die Arbeit angemessen
geschrieben von DeutscheBauernKonferenz


und wenn du durch die dörfer fährst und die grossen höfe und stallungen betrachtest, vergiss vielleicht auch nicht, wieviel raum es in der vergangenheit brauchte, konsequent die ihnen auferlegten gesetzlichen pflichten anlässlich der Vogelgrippe zu beachten?

nur mal so ein gedanke...

--
pilli
hugo
hugo
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Re: Bauern protestieren
geschrieben von hugo
als Antwort auf pilli vom 29.04.2008, 11:11:29
hallo pilli,,und wenn wir schon mal am Überlegen sind, ok, dann pflücken wir doch dieses Interwiev mal ein wenig auseinander und nehmen uns eine interessante Feststellung heraus:
Zitat:"In vielen Entwicklungsländern fehlt es an Bewässerungseinrichtungen, Transportwegen und Versorgungsketten für Düngemittel und Saatgut"

Ok ja so ist es,,,und warum und wodurch und wie soll das geändert werden ??

Nehmen wir mal an der Herr Agrarminister bekommt all seine Wünsche nach höheren Erzeugerpreisen, bezahlbarer Technik, günstigem Saatgut, preiswertem Dünger, Abnahmegarantien, unbegrenzter selbstentschiedener Bebauung und hervorragender Infrastruktur usw,,, erfüllt--hier in Deutschland, für seine Bauern,,was glaubst du was passiert ??

Die Bauern werden auf Teufel komm raus all das erzeugen, produzieren auf den Markt werfen was viel Euros einbringt,,werden trotzdem weiter monieren, meckern und barmen noch günstigere Konditionen zu erlangen.

Die Nahrungsmittelberge werden anwachsen und der Überfluss wird zum Abkauf für die Hilfsorganisationen fürs "Abfüttern" der armen Bauern in der dritten Welt bereitstehen.
Dafür werden die Steuerzahler horrende Preise bezahlen müssen und die Menschen in der dritten Welt sind um keinen Deut weiter vorangekommen,,
--
hugo

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susannchen
susannchen
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Re: Bauern protestieren
geschrieben von susannchen
als Antwort auf hugo vom 29.04.2008, 11:28:29
In der EU werden seit Jahren Lebensmittel vernichtet damit die Preise stabli bleiben, das ist die eigentliche Schande.
Subventionen werden gezahlt damit Äcker still gelegt werden.
Was ist das für eine Politik?
--
susannchen
angelottchen
angelottchen
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Re: Bauern protestieren
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf sonnenstern vom 29.04.2008, 08:44:47
Die Bauern sind völlig im recht . der EU gehört endlich das Handwerk gelegt mit ihren idiotischen Vorschriften!
--
angelottchen
eleonore
eleonore
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Re: Bauern protestieren
geschrieben von eleonore
als Antwort auf susannchen vom 29.04.2008, 11:33:46
*Subventionen werden gezahlt damit Äcker still gelegt werden.*/zitat susanne/


diese äcker werden jetzt mobilisiert, rapsfelder wo man hinsieht.

--
eleonore

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hugo
hugo
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Re: Bauern protestieren
geschrieben von hugo
als Antwort auf angelottchen vom 29.04.2008, 12:30:51
hallo angelottchen,,,was denkst Du dabei, wie begründest Du das, wenn du so lakonisch schreibst: "Die Bauern sind völlig im recht "

mit der gleichen Ironie könnte ich schreiben:
-Die Verbraucher sind völlig im recht, oder
-Aldi ist völlig im recht, oder
-die EU ist völlig im recht, oder
die Kritiker der Bauern oder die Befürworter deren Forderungen usw sind völlig im recht und jedesmal fällt mir dazu eine passende Begründung ein.

Nur soviel vom hugo,,,so wie ich die Bauernschaft bisher kennengelernt habe, sind das (überwiegend)alles pfiffige, windige, auf eigenen Vorteil bedachte, nicht am Hungertuch nagende Leute,,,die unsere Unterstützung am allerwenigsten brauchen,,,dafür gibts eine ganz andere Klientel die eine staatliche Hilfe und Unterstützung viel nötiger hat,,(und das trifft nicht nur auf die deutschen Bauern zu, sondern auch auf holländische französische (die auch schnell mal die Fracht dutzender LKWs aus Spanien auf die Strassen kippen)usw,,,bedürftig sind da wohl eher viele Kleinbauern in den neuen EU-Ländern und der dritten Welt,,,

unsere meckern auf einem sehr hohem Niveau,,,
--
hugo
sonnenstern
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Re: Bauern protestieren
geschrieben von sonnenstern
als Antwort auf pilli vom 29.04.2008, 11:11:29

--
Hallo pilli
Bitte sag mir was hat die Vogelgrippe mit dem " Ausschütten " von Milch auf der Straße zu tun ??????????
Ich habe nichts gegen große Stallungen, im Gegenteil, für mich sollen die Tiere auch vernünftig untergebracht werden, aber die ewige Jammerei der Bauern finde ich nicht richtig, weil wie man sieht, wenn man durch die Dörfer fährt..........
Und das Thema war ist es richtig Milch auf die Straße zu schütten !!! ich finde diese Art des Protestes falsch.
sonnenstern
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Re: Bauern protestieren
geschrieben von sonnenstern
als Antwort auf hugo vom 29.04.2008, 17:05:39

Unsere meckern auf sehr hohem Niveau !!!!! Richtig !!!!!
sonnenstern
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Re: Bauern protestieren
geschrieben von sonnenstern
als Antwort auf eleonore vom 29.04.2008, 13:15:21

Hallo eleonore, die Rapsfelder braucht man für BIO-Sprit !!!! Dann haben wir eines Tages zwar Sprit, aber nichts mehr zu essen, auch eine tolle Politik !
Na,ja wir kaufen dann alles aus der dritten Welt und dort gibt es dann gar nichts mehr. Das nennt man Globalisierung !!

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