Aktuelle Themen Baustoff Baum

Baustoff Baum
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Welt der Wunder, 30.06.2011
Baustoff Baum

Bis vor 200 Jahren war Holz der Baustoff schlechthin. Heute, da sich das Erdölzeitalter dem Ende zuneigt, wird wieder vermehrt mit dem nachwachsenden Rohstoff experimentiert. Mit zum Teil verblüffenden Ergebnissen: Vielleicht könnte es schon bald als umweltfreundlicher Ersatz für Kunststoff eingesetzt werden.

Was man heute so alles machen kann, schon erstaunlich.
Wird wohl auch in der Zufkunft zum Tragen kommen, ein
Gemisch aus Holz und Kunststoff.
Die Zukunft ist doch spannend.

Im Link mehr dazu.
LG, Astrid



clara
clara
Mitglied

Re: Baustoff Baum
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.07.2011, 11:44:27
Astrid, ja, das ist eine Möglichlichkeit. Bekannt ist ja auch uralter Schiffbau aus Holz.
Immer mehr Bauherren und -frauen entscheiden sich für Holz, wobei oft die skandinavischen Holzhäuser als Vorbild dienen. Holz wirkt auch für's Auge warm.

Meine Bedenken sind: Werden dafür noch mehr natürliche Wälder abgeholzt? Ein einmal verschwundener Urwald wird nie wieder so nachwachsen.

Werden eventuell Holzplantagen gepflanzt, bei denen es sich noch zusätzlich um Monokulturen handelt? Diese müssen gegen Schädlinge chemisch behandelt werden, was dann das Nutzholz auch für Menschen nicht ungefährlich macht.

Ich sehe um des Profits willen eine Gefahr für natürlich gewachsene Mischwälder sowie für den Klimaausgleich.

Clara
Re: Baustoff Baum
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 04.07.2011, 13:32:46
Sicher Clara, hast Du mit Deinem Beitrag, Recht.
Bin ja auch der Meinung, daß viel zu viel abgeholzt wird.
Und in den Tropenwäldern richtet es noch mehr Schäden an.

Nur um was es in dem Thema hier geht, ist eine
Mischverbindung aus flüssig gemachtem Holz und Kunststoff,
der ja unter anderem aus Öl besteht.
Ein neuer Versuch, weil es Öl auch nicht immer geben wird.
Schau Dir doch bitte mal den Link an, dann weißt Du
was ich meine. Nichts für ungut.

LG, Astrid

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clara
clara
Mitglied

Re: Baustoff Baum
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.07.2011, 14:07:45
Den Link hatte ich mir selbstverständlich angeschaut, Astrid.
Für diesen neuartigen Stoff benötigt man eben auch Holz, die Gefahr besteht sogar, dass man die von mir erwähnten Holzplantagen extra für diesen Zweck anlegt. Noch kann niemand sagen, ob und wie sich dies auswirken könnte.
Von vorne herein lehne ich solche Überlegungen natürlich nicht ab, weil es auch mir um Alternativen geht.

Clara
pilli
pilli
Mitglied

Re: Baustoff Baum
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.07.2011, 11:44:27
Zwei schwäbische Erfinder stellen jetzt aus Lignin, einem Abfallstoff der Papierproduktion, Flüssigholz her.


ahja astrid

und du erklärst mir jetzt sicherlich bereitwillig und wissend, watt denn nun "Lignin" ist und watt datt mit holz zu tun hat? woher mag wohl dieses Lignin gewonnen werden, wenn nicht aus holz bzw. nachwachsenden bäumen? da sind es, wennze dem link glauben möchtest, schon sehr bestimmte bäume, die u.a. geeignet sind...

Holz ein ganz besonderer Rohstoff / Lignin



--
pilli
Re: Baustoff Baum
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 04.07.2011, 15:13:55
Zitat von astrid

Zwei schwäbische Erfinder stellen jetzt aus Lignin, einem Abfallstoff der Papierproduktion, Flüssigholz her.



Leider stimmt das nicht so.
Das habe ich nicht nun nicht geschrieben.

Ja Pilli, ist doch noch besser, aus Abfall, dann braucht
man dafür nicht mal extra Bäume zu fällen.
Obwohl die Industrie sich darum ja nicht schert.

Aber sicher habt Ihr Recht damit, das man dafür auch Bäume
braucht, das war mir immer klar, mußte schon schmunzeln,
als ich Eure Beiträge las, Pilli und Clara.

Nur was man machen kann, das war für mich die Faszination.
Das es möglich ist, eben das Holz auch in flüssiger Form
herzustellen.
Und genau das sagte ich doch bereits im ersten Beitrag so.
Und auch nur so, wollte ich es verstanden wissen.

Sollte auch eigentlich keine Diskussion werden, nur eine
Information sein.

Nur dieses waren meine eigenen Worte:
Was man heute so alles machen kann, schon erstaunlich.
Wird wohl auch in der Zufkunft zum Tragen kommen, ein
Gemisch aus Holz und Kunststoff.
Die Zukunft ist doch spannend.



LG, Astrid

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mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Baustoff Baum
geschrieben von mradefeld
Es muss ja nicht die ganze Welt ein einziges Naturschutzgebiet sein. Diese Verwendung von Holz ist schließlich auch eine Art Solarenergie zu nutzen. Hier also direkt stofflich. Warum auch nicht?
Ordentlich geforstete Wälder bringen einen wesentlich höheren Holzertrag und sind für die CO2-Bilanz wesentlich besser als die viel besungenen tropischen Regenwälder. Die werden übrigens, und das NICHT zum Profit europäischer Holzverwender, immer noch ziemlich oft einfach abgefackelt!
Wir werden uns sicher noch mit einigen Neuerungen anfreunden müssen, sollen die ehrgeizigen Ziele, sowohl der Klimaregulierung als auch der Reaktorsicherheit, erreicht werden. Von unserem Wohlstand wollen wir doch auch möglichst nichts abgeben. Oder?
clara
clara
Mitglied

Re: Baustoff Baum
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.07.2011, 19:31:10
Liebe Astrid, damit keine Missverständnisse entstehen: Jede erneuerbare Energiequelle muss Beachtung finden und auf ihre praktische Anwendung hin überprüft werden. Ich bin keineswegs gegen dieses relaltiv neue von Dir vorgestellte Verfahren.
Ich habe mich auch etwas schlau gemacht und u.a. dies gefunden, Zitat:

Ein neuer Begriff für einen Anfang 2.000 erfundenen Werkstoff aus einer Mischung aus Lignin und Naturfasern. Das in einem Silo angemischte Pulver wird erhitzt, vermengt, gekühlt und zu Pellets geformt, die sich aufbereiten und gießen und spritzen (also verflüssigen) lassen. Gehäuse für Lautsprecher, Armaturenbretter oder ähnliche Erzeugnisse können aus dem biologisch 100 % abbaubaren Flüssigholz gebaut werden. Die Hersteller nennen das patentierte Produkt "Arboform". Der Anwendung von Arboform wird eine große Zukunft voraus gesagt.

Das ist doch viel versprechend!

@ mradefeld: Ich stimme Dir zu bis auf den Punkt, wo Du den tropischen Regenwald ansprichst. Hier geht es nicht nur um den Wald an sich, sondern um ein unersetzbares Biotop, dessen Aus zugleich auch das Aus einer vielfältigen Tier-und Pflanzenwelt bedeutet, die es sonst nirgends gibt. Wir Menschen müssen nicht alles vom Nützlichkeitsdenken her sehen!

Clara
mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Baustoff Baum
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf clara vom 04.07.2011, 20:57:07
Einverstanden!
Trotzdem sollten wir im Überfluss lebenden Mitteleuropäer bei aller Liebe zum Regenwald dessen Bewohnern nicht vorschreiben dürfen, immer und ewig zurückgebliebene Urwaldbewohner bleiben zu müssen.
Gegen den Ausweis, vielleicht auch etwas großräumigerer, Naturschutzgebiete habe ich doch nichts, aber eine ordentliche Land- und Forstwirtschaft können und dürfen wir den derzeitigen Urwaldbewohnern nicht verbieten.
Ich kann mich noch an ein unlängst im TV ausgetrahltes Gespräch mit einem verantwortlichem Regierungsvertreter aus dem Amazonasgebiet erinnern, in dem der sinngemäß etwa sagte, dass gerade wir Deutschen uns nicht so aufregen sollten, wir hätten nur unseren Urwald schon vor über 1000 Jahren gerodet und bestenfalls zum Forst umgestaltet. Heute hätten wir auch nur mehr einen Flickenteppich an Naturschutzgebieten.
clara
clara
Mitglied

Re: Baustoff Baum
geschrieben von clara
als Antwort auf mradefeld vom 05.07.2011, 08:52:15

Trotzdem sollten wir im Überfluss lebenden Mitteleuropäer bei aller Liebe zum Regenwald dessen Bewohnern nicht vorschreiben dürfen, immer und ewig zurückgebliebene Urwaldbewohner bleiben zu müssen.
Gegen den Ausweis, vielleicht auch etwas großräumigerer, Naturschutzgebiete habe ich doch nichts, aber eine ordentliche Land- und Forstwirtschaft können und dürfen wir den derzeitigen Urwaldbewohnern nicht verbieten.

Mit diesen Gedanken, mradefeld, kann ich mich leider nicht anfreunden.
Wer fragt die Bewohner der Regenwälder, ob sie überhaupt aus ihrem Regenwald wollen?
Die Urwaldbewohner fühlen sich und tun es noch - soweit sie nicht ausgerottet wurden - als Teile ihres Waldes, leben von und mit ihm. Ich bezeichne sie keineswegs als zurückgeblieben, ihre Lebensweise ist nur anders, als die in zivilisierten Ländern. Wären "wir" nicht in ihren Lebensraum eingedrungen, mit dem Anspruch, ihn zu unserem Nutzen zerstören zu dürfen, würden diese Urwaldbewohner weiterhin friedlich zu ihren Bedingungen leben.
Außerdem ist die landwirtschaftliche Nutzung eines einmal gerodeten Urwaldes nur für wenige Jahre möglich, dann ist der Boden ausgelaugt.

Von großen Konzernen im Verbund mit den betr. Staaten wird den Ureinwohnern suggeriert, "unser" Leben wäre ein besseres. Ähnlich erging es den amerikanischen Ureinwohnern, sie verelendeten großenteils, und so wird es auch den entwurzelten Urwaldbewohnern ergehen.

Clara

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