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Aktuelle Themen Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution

luchs35
luchs35
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Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von luchs35
Ob sie sich freuen können, dass gezwungenermaßen schulfrei ist? Die Kinder der nordostlibyschen Stadt Bengasi stehen seit drei Monaten vor geschlossenen Schulen. Aber sie nehmen sich nicht viel Zeit, um zu spielen oder gar die Zeit totzuschlagen. Sie packen mit an. Schon Zehnjährige entlasten die Verkehrspolizei, die im Krieg kämpft, regeln an ihrer Stelle den Verkehr - und es klappt.

Müllberge , die sich während des Aufstandes angesammelt haben, werden von den Kindern und Jugendlichen abtransportiert, die Strassen gereinigt - sie haben richtiggehende Putztrupps gebildet. Wer noch nicht 18 Jahre alt ist, darf nicht mit in den Krieg ziehen, aber sie wollen ihren Beitrag leisten. Sie helfen in den Kantinen bei der Essensausgabe oder in Flüchtlingscamps bei der Versorgung jener, die aus den umkämpften Städten im Westen geflohen sind.
Die Mädchen, Teenager, sind es, die Plakate mit den Kleinen in den Kindergärten malen, mit ihnen singen, tanzen und sie ein wenig den Krieg vergessen lassen und helfen Traumata abzubauen.

Die Kinder von Bengasi sind die kleinen tapferen Helden dieser Revolution. Für sie gibt es keine Langeweile - sie packen mit an.

Ich wünsche ihnen, dass sie bald wieder das sein dürfen, was sie sind : Kinder!

Luchs
hema
hema
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Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von hema
als Antwort auf luchs35 vom 21.05.2011, 19:30:48

Das Volk, das solche Kinder hat, hat auch eine Zukunft.

Ich wünsche dem Libyschen Volk gesunde Kinder, Freiheit und eine bessere Zukunft als unter Gaddafi.

Gruß an Abdu
Mathilde

dutchweepee
dutchweepee
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Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf luchs35 vom 21.05.2011, 19:30:48
Am Wochenende hatte ich auch die Chance lange mit ABDU über facebook zu sprechen. Ich bin absolut stolz auf die Jugend in Benghazi. Sie übernehmen in der Tat freiwillig und organisiert Aufgaben, die normalerweise kommunale Einrichtungen übernehmen. Abdu meinte, dass sie dabei völlig neue, interessante Wege beschreiten und sich über Rat und Kritik der "Alten" hinweg setzen. Die "Alten" finden das aber in Ordnung, da die Ergebnisse für sich sprechen.

Von Hilfslieferungen aus der EU hat Abdu noch nichts erfahren, obwohl er in Hafennähe wohnt und nach wie vor bei seiner Zeitung arbeitet. Diese erscheint in einer 16-seitigen Notauflage - aber immerhin jeden Tag. Ich habe bereits "meinem" Bundestagsabgeordneten eine Anfrage per eMail geschickt, wie der Stand der Dinge bei der Sendung von Hilfsgütern für Beghazi ist.

Abdu meinte, dass sich die Kommune nicht hirarchisch organisiert. Er meinte wörtlich: "Es gibt keinen Boss." Dennoch läuft das nicht chaotisch, sondern gut organisiert. Wahrscheinlich ist dieses Konzept für unsere Politiker neu und ungewohnt, da sie immer irgendeinen "Boss" (einen Häuptling) als Ansprechpartner brauchen?

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adam
adam
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Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 23.05.2011, 11:45:20
@dutch,

mir ist diese Sicht der Dinge zu romantisiert, auch in politischer Hinsicht. Kinder gehören in die Schule, müssen mit Gleichaltrigen spielen, Kindheit und Jugend erleben und genießen dürfen.

Es sind verlorene Jahre, die sie als Verkehrspolizisten, Müllleute und Ersatzerzieher für noch Kleinere verbringen. Auch und gerade für die Kinder ist dieser Bürgerkrieg, wie jeder Krieg überall, eine Katastrophe, die sie ihr Leben lang verfolgen wird, wenn sie ihn überleben.

Als Erwaqchsener bin ich nicht stolz auf die Jugend von Benghazi, sondern möchte alle daran setzen, daß sie die Jugend haben, die ihnen gebührt.

--

adam

hafel
hafel
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Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von hafel
als Antwort auf dutchweepee vom 23.05.2011, 11:45:20
Natürlich braucht jede Hilfelieferung eine geordnete Ansprechstelle. Die Hilfslieferungen können ja nicht auf der Straße abgestellt werden. Hier ist wohl dringend Redebedarf notwendig.

hafel
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 23.05.2011, 12:14:33
@adam & hafel

Ist das so? ...die unumstößliche Wahrheit? ...Basta?

Ihr Beiden kommt mir grad mit Euren Antworten seeeeeehr alt vor.

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von hafel
als Antwort auf dutchweepee vom 23.05.2011, 12:24:02
@ dutch: „@adam & hafel Ist das so? ...die unumstößliche Wahrheit? ...Basta?
Ihr Beiden kommt mir grad mit Euren Antworten seeeeeehr alt vor.“



Na dutch, nun halte mal den Ball flach und mache Dich hier nicht lächerlich. Was die Wahrheit ist, wird die Geschichte klären, nicht Du und wir auch nicht.

Nun, ich bin in der Tat mit 73 Dir gegenüber alt. Ob das nun seeeehr alt ist, ist eine Definitionsfrage. Aber alt bin ich nur im Jahrgang, nicht in der Denke. Da kommen mir Deine Anmerkungen schon reichlich altbackener vor.

Hast Du eventuell auch in der Sache etwas einzuwenden? Es scheint Dir zu reichen, in der Person das Alter vorzuwerfen. Etwas billig.

Hafel
lifong2007
lifong2007
Mitglied

Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von lifong2007
als Antwort auf adam vom 23.05.2011, 12:11:06
Aber adam, was Du schreibst, trifft natürlich für Friedenszeiten zu. Aber in Libyen ist durch den Krieg ein Ausnahmezustand. Und da muß ich sagen, ich finde das großartig, wie die Kinder, ein Teil ist durch die Zustände bestimmt schneller erwachsen geworden, da mithelfen. Das ist doch die Tragik, daß durch Kriegsverhältnisse das "normale Leben" für alle sich verändert. Ich denke, wir in Deutschland haben doch auch erlebt, wie 15 bis 16jährige als Unterstützung der Soldaten eingezogen wurden. Diese jungen Menschen haben zum Teil ihr ganzes Leben unter diesen gemachten Erfahrungen gelitten und fanden keine Möglichkeit, ein weitaus normales Leben später zu führen.
Und dieser Krieg in Libyen ist doch ganz anderer Natur.
Wie dem auch sei, ich finde Prinzipien auch in der Meinung gut, aber es gibt immer wieder Ereignisse in dieser Welt, die es durchaus erfordern, eine andere Denke einzuschalten. Lifong2007
adam
adam
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Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von adam
als Antwort auf lifong2007 vom 23.05.2011, 13:34:55
Aber in Libyen ist durch den Krieg ein Ausnahmezustand. Und da muß ich sagen, ich finde das großartig, wie die Kinder, ein Teil ist durch die Zustände bestimmt schneller erwachsen geworden, da mithelfen.


@lifong,

Erwachsenwerden ist ein pysischer und psychischer Reifeprozess, der von der Natur vorgegeben ist und nicht durch einen Krieg beschleunigt werden kann. Bei aller Begeisterung, die diese Kinder an den Tag legen, ist das, was mit ihnen geschieht, letztendlich Mißbrauch durch den Krieg.

Auch wenn Du es so großartig, also positiv, findest, was mit den Kindern geschieht, bist Du doch sicher nicht dafür, daß Kinder immer durch einen Krieg erwachsen gemacht werden? Ich meine, da liegt die Unlogik in Deiner Denke, die einem Krieg positive Eigenschaften zuspricht, noch dazu als Auswirkung an Kindern.

Die Natur des Krieges, gleich welchen oder wie man ihn nennt, hat keine positiven Eigenschaften.

--

adam


lifong2007
lifong2007
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Re: Bengasis Kinder, die kleinen Helden der Revolution
geschrieben von lifong2007
als Antwort auf adam vom 23.05.2011, 14:34:23
Adam, es tut mir leid, aber wir, so entnehme ich deinen Ausführungen, werden wohl immer aneinander vorbeireden. Und ich finde es auch ganz normal, daß jeder durch eigene Lebenserfahrungen geprägt wurde. Du legst mir da Dinge in "meine Denke", die ich nicht gewillt bin, weiter zu diskutieren. Im übrigen kann ich auch immer mit anderen Meinungen leben. lifong2007

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