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Aktuelle Themen Bestimmen die Rentner bald die Politik?

eleonore
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Re: Nun, der ehemalige Bundespräsident Herzog hat sich geäußert ...
geschrieben von eleonore
als Antwort auf niederrhein vom 11.04.2008, 14:12:52
Der frühere Bundespräsident Roman Herzog sorgt sich um die Zukunft der Jüngeren in Deutschland. Die Älteren werden immer mehr, die Parteien nehmen überproportional Rücksicht. "Das könnte am Ende in die Richtung gehen, dass die Älteren die Jüngeren ausplündern", so Herzog. Seine Analyse stößt auf scharfe Kritik.
geschrieben von Herzog warnt vor einer Rentner-Demokratie


Ja, herr herzog hat gesprochen.
ganze artikel in link.
--
eleonore
peter25
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Re: Nun, der ehemalige Bundespräsident Herzog hat sich geäußert ...
geschrieben von peter25
als Antwort auf eleonore vom 11.04.2008, 15:20:58
Mit solch einer Aussage von H.Herzog, "...das die älteren die Jüngeren ausplündern" soll doch mal wieder Stimmung betrieben werden.Ich würde mal sagen ,ein Keil dazwischen treiben.
Wer hat eigentlich dazu beigetragen ,das die Rentenkassen leer sind, oder wer sind eigentlich die Plünderer??
Wer plündert die Jugend aus (zb. in Hessen)na ,das ist ein Meister- Koch der die Suppe der Jugendlichen versalzt.Mit den Studiengebühren??
1000 Euro im Jahr,dafür könnte eine private Rente finanziert werden?
Da sag ich nur eins-----weg mit den Plünderen!!!!!!!!

Die Staatsbeamten, da muß mal die Rente gedeckelt werden.
Rentenzahlung Obergrenze 8000 Euro-----netto !!
silhouette
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Re: Nun, der ehemalige Bundespräsident Herzog hat sich geäußert ...
geschrieben von silhouette
als Antwort auf niederrhein vom 11.04.2008, 14:12:52
Wenn die Jungen sich nur halb so viel Gedanken machten über die Alten, wie es die Alten über die Jungen tun, dann wäre auch schon etwas gewonnen. Stattdessen sehe ich einen wenig konstruktiven Haufen von Egoisten und Opportunisten, denen außer den Gedankengängen nach Art des "sozialverträglichen Frühablebens" nicht viel einfällt. Mit einem Generationenkrieg ist niemandem gedient. Haben Sie das bedacht, Herr Herzog?

Solche Reden wie die von Herzog bringen uns alle noch ins freiwillige Büßergewand. Denn so sehr wir zum vorsorglichen Jammern neigen, sind wir auch bereit, uns den Schuh anzuziehen, dass wir irgendjemanden ausbeuten. Das "Methusalem-Komplott" von Herrn Schirrmacher ist in diesem Zusammenhang ganz interessant, auch wenn es am Schluss den Leser nicht sehr gestärkt und überzeugt dastehen lässt.

Niemand will diesen Tanz auf dem Vulkan wahrnehmen, den wir alle seit 20, 30 Jahren tanzen. Am allerwenigsten diejenigen, die ihn vor unseren Augen und unter unserem Beifall aufgebaut haben, als sie politische Verantwortung dafür bekommen haben, und die nicht aufhören, weiter zu schwätzen. Aus deinen Andeutungen im letzten Absatz entnehme ich, dass du ähnlich wie ich damit rechnest, dass dieser Vulkan (wie an der Börse eine Blase)irgendwann explodiert.

Bei den reichen Alten sehe ich einen klaren Unterschied zwischen den Edelrentnern, die bis vor etwa 8-10 Jahren ihre komfortable Rente angetreten haben (danach haben sich die Berechnungsmodelle und die Anpassungen zum Schlechten geändert). Diese werden von alleine aussterben - wegen der geänderten Gesetze. Und auf der anderen Seite die wirklich Reichen, die das alles nicht tangiert, die sich aus dieser Gesellschaft schon längst vorsorglich hinaus-gezumwinkelt haben. Die tangiert auch der Knall nicht, weil sie dann anderswo sein werden.

Mit "wir" meine ich nicht nur die deutsche Gesellschaft. In den anderen mitteleuropäischen Ländern sieht es nicht viel anders aus.
--
silhouette

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heinzdieter
heinzdieter
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Re: Nun, der ehemalige Bundespräsident Herzog hat sich geäußert ...
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf eleonore vom 11.04.2008, 15:20:58
Da orakelt ein Alt-Bundespräsident Jahrgang 1935 über Rentner-Probleme.


Es ist hoffentlich allen bekannt, dass Alt-Bundespräsidenten ihr Gehalt bis zum Ableben bekommen.

Man sollte solche Reden nicht wörtlich nehmen und auch das Alter des Redners sowie evt Altererscheinungen berücksichtigen.

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heinzdieter
niederrhein
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Ich wünschte, es wäre so ...
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf heinzdieter vom 11.04.2008, 17:20:24
Ich wünschte, es wäre so ...

und man könnte solche Aussagen ad acta legen.

Da orakelt ein Alt-Bundespräsident Jahrgang 1935 über Rentner-Probleme.


Es wird auch nicht so sein, daß ein Mann wie Roman Herzog so etwas nur ins Leere sagt oder in die Medien plappert, um etwa Öffentlichkeit und/oder Beachtung zu bekommen ...
Und selbst wenn es so wäre, diese seine Worte sind gleichsam nur die Spitze eines Eisbergs ... denn genau diese ganzen Fragen und Probleme kommen unaufhaltsam auf die (nicht nur alten) Menschen in diesem Lande zu.


Das Schlimme ist ... in einer Publikation der Bayerischen Landeszentrale (Wingen, Max: Bevölkerungsentwicklung. Eine politische Herausforderung. Demographische Tatbestände und Zusammenhänge. Neue Probleme und offene Fragen. Bevölkerungspolitische Perspektiven. München 1980) werden bereits diese zentralen Probleme und Folgen beschrieben ... d.h. bereits vorher (vor 1980) wußte man von dieser Entwicklung (Stichwort Geburtenentwicklung seit rund 1970) und/oder hätte davon Kenntnis nehmen können und sollen.


Man hat - aus welchen Gründen auch immer - offenbar diese Fragen ignoriert oder bewußt verschwiegen.
Doch nicht nur die demographische Umkehrung, sondern auch die dazu parallel verlaufende (und mit jener auch verknüpfte) soziale Entwicklung ( = die sich immer schneller entwickelnde soziale Schere mit der Abwärtsbewegung, dem sozialen Abstieg des Mittelstandes) verschärft und beschleunigt diesen Prozeß.

Schlimmer als die Aussagen Roman Herzogs (ähnlich äußerte sich bereits Kurt Biedenkopf in seiner Publikation: Die Ausbeutung der Enkel. Plädoyer für die Rückkehr zur Vernunft. Berlin 2006 - Man hat den Eindruck, es geht Biedenkopf um seine und andere vermögenden Enkel ...) ist das Schweigen der Bundeskanzlerin, des Bundespräsidenten (der schweigt offenbar fast zu allem) und der sonstigen politisch Verantwortlichen.

Im Gegensatz zu anderen ST-Mitgliedern bin ich gar so erbost über die Aussagen bestimmter junger Abgeordneten ... die lassen wenigstens, wie man zu sagen pflegt, die Katze aus dem Sack.
Für viel schlimmer halte ich jene, die uns, die alten Menschen in diesem Lande, schlichtweg für dumm verkaufen und jene, die ihrer Gier ungeniert freien Lauf lassen und uns die globalisierte Marktwirtschaft als humane Wirtschaftsordnung verkaufen wollen.

Als nächster Schritt und Ausweg wurden und werden private Altersversorgung und familiäres Subsidiaritätsprinzip angeboten.

Über ersteres reiben sich Banken und Versicherung die Hände. Warum wurden und werden die Menschen zur dieser privaten Altersversorgung geradezu gedrängt, nachdem im Rentenbereich die Rahmenbedingungen laufend verschlechtert wurden und werden. Warum wohl reißen sich Banken, Versicherung und Finanzwirtschaft um dieses Milliarden-Geschäft ... als ob es das Wohl der zukünftigen alten Menschen ginge!
(Diese Zuwächse, lies: Profite, können nur in einer gut prosperierenden und ständig wachsenden (Welt)Gesellschaft und Wirtschaft erzielt werden ... wohlbemerkt auf Kosten anderer! Die sowohl demographische als auch wirtschaftliche und vor allem soziale Entwicklung läßt sicher die Hoffnung auf eine zünftige Altersrendite wachsen ...

Das familiäre Subsidiaritätsprinzip: Das wird sicher als nächste Lösung vorgeschlagen werden.
In diesem Falle privatisiert man mal eben die Verluste.
Sollen doch die Menschen in und mit ihren Familien sehen, wo sie bleiben ... positiv ausgedrückt: Die Solidarität der Familienmitglieder, gleichsam der familiäre Generationenvertrag sollen geweckt werden ... Interessant ... einmal die Zahl der unterstützungsbedürftigen Familienmitglieder in Relation zu den unterstützungsfähigen Familienmitgliedern. Dann der sinkende Reallohn, die Geringverdienenden, die Arbeitslosen, die Zeitarbeiter ... zumal jede Sicherheit im Arbeitsmarkt schwindet (Das wird dann als Flexibilität verkauft ...)

Nur etwas ist kurios ... der eigene Tod, die eigene Beerdigung ist eine offenbar unantastbare teure Angelegenheit. Oder etwas salopp ausgedrückt: Die letzte Abzocke. Halt ein teures Endspiel! (Samuel Beckett)


Die Bertha
vom Niederrhein


P.S. Damit diese weitere Entwicklung verfassungskonform verläuft, sollte man die Verfassung, also das Grundgesetz, umschreiben und ändern ... ich mache mich während der nächsten Monate an die Arbeit.
silhouette
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Re: Ich wünschte, es wäre so ...
geschrieben von silhouette
als Antwort auf niederrhein vom 11.04.2008, 19:16:43


D.. d.h. bereits vorher (vor 1980) wußte man von dieser Entwicklung (Stichwort Geburtenentwicklung seit rund 1970) und/oder hätte davon Kenntnis nehmen können und sollen.


Man hat - aus welchen Gründen auch immer - offenbar diese Fragen ignoriert oder bewußt verschwiegen.


Schlimmer als die Aussagen Roman Herzogs ist das Schweigen der Bundeskanzlerin, des Bundespräsidenten (der schweigt offenbar fast zu allem) und der sonstigen politisch Verantwortlichen.


Für viel schlimmer halte ich jene, die uns, die alten Menschen in diesem Lande, schlichtweg für dumm verkaufen und jene, die ihrer Gier ungeniert freien Lauf lassen und uns die globalisierte Marktwirtschaft als humane Wirtschaftsordnung verkaufen wollen.

Warum wohl reißen sich Banken, Versicherung und Finanzwirtschaft um dieses Milliarden-Geschäft ... als ob es das Wohl der zukünftigen alten Menschen ginge!


Interessant ... einmal die Zahl der unterstützungsbedürftigen Familienmitglieder in Relation zu den unterstützungsfähigen Familienmitgliedern. Dann der sinkende Reallohn, die Geringverdienenden, die Arbeitslosen, die Zeitarbeiter ... zumal jede Sicherheit im Arbeitsmarkt schwindet (Das wird dann als Flexibilität verkauft ...)

Nur etwas ist kurios ... der eigene Tod, die eigene Beerdigung ist eine offenbar unantastbare teure Angelegenheit. Oder etwas salopp ausgedrückt: Die letzte Abzocke. Halt ein teures Endspiel! (Samuel Beckett)


Die Bertha
vom Niederrhein


P.S. Damit diese weitere Entwicklung verfassungskonform verläuft, sollte man die Verfassung, also das Grundgesetz, umschreiben und ändern ... ich mache mich während der nächsten Monate an die Arbeit.


Super gut geschrieben, Bertha!
Ich empfinde mehr und mehr das Argument "Globalisierung" als faule Ausrede und als Volksverdummung.

Was ich von dir nochmal zitiert habe, sollte man mehrmals lesen und auch verinnerlichen - und sich seine eigenen Gedanken dazu machen.
Ich lasse das mal so stehen, besser geht es nicht. Und für heute habe ich schon mein Pulver verschossen. Vielleicht schreibe ich später noch etwas zu den ersten Manipulationen an der Rentenversicherung, die in den 70er Jahren vorgenommen wurden. Komischer Zufall? Nein, passt.

--
silhouette

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ehemaligesMitglied57
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Re: Bestimmen die Rentner bald die Politik?
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf arno vom 11.04.2008, 10:57:25
Wähler haben noch nie in einer deutschen Demokratie die Politik bestimmt, arno.
Egal, ob sie Junge oder Senioren sind.
--
gerald
pharaox
pharaox
Mitglied

Re: Bestimmen die Rentner bald die Politik?
geschrieben von pharaox
als Antwort auf peter25 vom 11.04.2008, 11:14:47
Wenn es nur so wäre Arno,

dieses dumme Gequatsche aus dem Munde eines ehemaligen Bundespräsidenten zu hören macht schon traurig. Ausgerechnet Einer, der bis zu seinem Ableben sein Gehalt bezieht, muss derartige Aussagen treffen! Geschmacklos kann ich da nur sagen. Anders herum wird doch ein Schuh daraus! Wer hat denn schamlos die Rentenkasse geplündert? Wieviele Milliarden sind denn von dem teuer erarbeiteten Geld zweckentfremdet verwendet worden? Warum müssen denn Politiker und Beamte nicht in die Rentenkasse einzahlen? Wäre dies der Fall, wäre die Rentenkasse heute noch gut gefüllt und keiner brauchte solche, Entschuldigung, hirnverbrannten Vergleiche zu bemühen. Mein bisheriges Bild von Roman Herzog hat sich gründlich gewandelt, ich würde es ihm gönnen, einmal ein Durchschnittsrentner sein zu müssen.

pharaox
seewolf
seewolf
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Re: Bestimmen die Rentner bald die Politik?
geschrieben von seewolf
als Antwort auf pharaox vom 12.04.2008, 01:26:03
Ich habe den Eindruck, daß hier KEINER auch nur einmal versuchen möchte, so ganz folgerichtig 1 und 1 zusammenzurechnen. Weil: wenn - dann könnte jeder heute nachvollziehen, was bereits in den 80ern von ernstzunehmenden Leuten veröffentlicht wurde.

Weiterschlafen: weitermeckern: weitermachen wie bisher, liebe Mitbürger/Innen (wie muß man eigentlich heutzutage Transsexuelle ansprechen, um das Gleichbehandlungsgesetz zu befolgen?
--
seewolf
pea
pea
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Re: Bestimmen die Rentner bald die Politik?
geschrieben von pea
als Antwort auf pharaox vom 12.04.2008, 01:26:03


dieses dumme Gequatsche aus dem Munde eines ehemaligen Bundespräsidenten zu hören macht schon traurig.



Es sollte besser wütend machen
und dazu führen, sich zu wehren.

Wenigstens um die Beerdigung müssen sich Armutsrentner keine Sorgen machen:

All inclusive - im angemessenen Rahmen...


--
pea

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