Aktuelle Themen Broder vs. Augstein

ehemaligesMitglied67
ehemaligesMitglied67
Mitglied

Re: [off topic]
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2013, 21:31:56
wieder was zum schmunzeln. Was soll denn der "Feitag" wohl sonst schreiben.
Karl
Karl
Administrator

Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2013, 21:31:56
Guten Morgen Marina,

in meiner Sozialisation wurde mir eingebrannt und ich habe es gerne verinnerlicht: Alle Völker sind gleich wertvoll. Es gibt keine Herrenrasse, die anderen moralisch oder sonst wie überlegen wäre, alle Menschen sind gleich.

Die Grundlagen für diese Überzeugungen hat mein Vater gelegt, aber sie wurden durch die Schule und meine Lehrer vertieft. Deshalb sehe ich mit großer Skepsis, wenn die Kritik an der Politik einer Regierung mit einem Sondermalus belegt wird.

Wenn Nordkorea oder der Iran kritisiert werden oder China, dann käme niemand auf die Idee, die Kritiker seien Rassisten, dies geschieht nur bei Kritik an einem Land, das offensichtlich von einigen seiner Vertreter als überhöht angesehen wird.

In meiner Sicht der Dinge ist diese Haltung rassistisch. Deshalb ist die unberechtigt geschwungene Antisemitismuskeule ein Bumerang. Das Fatale und Bedauernswerte ist, dass diese Fanatiker der berechtigten Vorsorge gegen den echten Antisemitismus, der eine historische Plage ist, schaden.

Karl
nerida
nerida
Mitglied

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von nerida
als Antwort auf Karl vom 11.01.2013, 09:27:44

alle Menschen sind gleich.
geschrieben von karl

und genau das bestreite ich. Denn zu den Menschenrechten gehört auch das Recht auf Individualität, denn sonst würden wir den Schutz von Minderheiten nicht benötigen.

Zu den Menschenrechten gehört im Idealfall auch die freie Meinungsäußerung, die in der Regel durch Information, Bildung und vor allem persönlichen Erleben gebildet wird und die auch nie "gleich" sein kann.

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rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf nerida vom 11.01.2013, 10:46:15
Toll "zitiert", nerida.
So, wie du es darstellst hat Karl das gleich sicherlich nicht gemeint.
Das geht aus dem von dir weggelassenen Teil der Aussage eindeutig hervor.
Mit einem Satzteil, den man aus dem Zusammenhang reißt, kann man (fast) jede Aussage bis zum Gegenteil verändern.
liz
liz
Mitglied

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von liz
als Antwort auf nerida vom 11.01.2013, 10:46:15

alle Menschen sind gleich.


und genau das bestreite ich. Denn zu den Menschenrechten gehört auch das Recht auf Individualität, denn sonst würden wir den Schutz von Minderheiten nicht benötigen.

Zu den Menschenrechten gehört im Idealfall auch die freie Meinungsäußerung, die in der Regel durch Information, Bildung und vor allem persönlichen Erleben gebildet wird und die auch nie "gleich" sein kann.
geschrieben von karl


Das was du zitierst hat Karl nicht geschrieben.

Karl schrieb:

>>> Alle Völker sind gleich wertvoll
nerida
nerida
Mitglied

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von nerida
als Antwort auf rolf † vom 11.01.2013, 10:57:19
Toll "zitiert", nerida.
So, wie du es darstellst hat Karl das gleich sicherlich nicht gemeint.
Das geht aus dem von dir weggelassenen Teil der Aussage eindeutig hervor.
Mit einem Satzteil, den man aus dem Zusammenhang reißt, kann man (fast) jede Aussage bis zum Gegenteil verändern.
geschrieben von rolf


stimmt, ich habe selektiv gehandelt und etwas hervorgehoben, dass ich grundsätzlich anders sehe.

Respekt vor anderen Völkern ob sie jetzt ethnisch oder als Nation zu sehen sind, das wurde mir auch vom Elternhaus mitgegeben und was in meinem sozialen Umkreis Grundvoraussetzung ist.

Allerdings gehört bei mir auch immer ein "im Zweifel für den Angeklagten" dazu. Ein Hinterfragen bei all zu offensichtlichen Unrecht. Damit macht man sich das Leben nicht leichter.
Besser ist es wohl zu den "Gerechten" zu gehören.

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Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 11.01.2013, 11:40:30
"Im Zweifel für den Angeklagten"! Eben! Und deshalb im Zweifel für Augstein. Denn der ist hier der Angeklagte.
Oder heißt die Titelüberschrift "Augstein vs. Broder"? Nein, sie heißt nicht ohne Grund umgekehrt.

Und informiert sollte man schon sein, um sich ein Urteil bilden zu können, allerdings.
Ich würde dir also dringend raten, dich mal darüber zu informieren, wer schon alle durch Broder in einer Weise verunglimpft wurde, dass seine berufliche Existenz auf dem Spiel steht und er/sie nicht nur beruflich sondern auch finanziell ruiniert wurde durch ihn und seine Rufmorde mit begleitenden Prozessen. Er veranstaltet Treibjagden, er hetzt Menschen. Müssen wir so jemanden tatsächlich mit Samthandschuhen anfassen? Weil einige nicht über sein Treiben informiert sind? Oder weil sie sogar informiert sind, aber aus Gründen, die wir nur vermuten, aber leider nicht beweisen können, für ihn Partei ergreifen?

Wer ist hier der Angreifer, und wer der Angegriffene?
Denk mal drüber nach!
Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 11.01.2013, 09:27:44
Karl, ich stimme dir natürlich zu.
Solange Israel nicht mit den gleichen Maßstäben gemessen wird wie jedes andere Land, ist der Antisemitismus nicht überwunden.
Denn eine Sonderstellung ist immer rassistisch, das kann sich auch in positiver Form ausdrücken.
Karl
Karl
Administrator

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von Karl
als Antwort auf nerida vom 11.01.2013, 10:46:15

alle Menschen sind gleich.

und genau das bestreite ich. Denn zu den Menschenrechten gehört auch das Recht auf Individualität, denn sonst würden wir den Schutz von Minderheiten nicht benötigen.
geschrieben von karl

Der Satz "alle Menschen sind gleich" soll doch - auch im historischen Kontext - nicht bedeuten, dass Menschen keine Identität und Individualität haben, sondern, dass sie die gleichen Rechte besitzen. Deine Interpretation ist ein groteskes Missverständnis.

Karl
ehemaligesMitglied67
ehemaligesMitglied67
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Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.01.2013, 12:10:57
Karl, ich stimme dir natürlich zu.
Solange Israel nicht mit den gleichen Maßstäben gemessen wird wie jedes andere Land, ist der Antisemitismus nicht überwunden.


Dieser Feststellung kann ich 100% zustimmen.

Damit liegst du rein sachlich, genau auf der Kritikebene von Broder. Der ist zwar sehr provokant, aber wenn man seine Stellungnahmen ohne Schaum vorm Mund analysiert und seine Überzeichnung mal beiseite läßt, sagt er nichts anderes. Er wirft Augstein ja genau vor, daß er mit seiner Kritik dämonisiert und nicht bloß kritisiert. Nun kann man streiten, ob Augsteins Kritik so einzuordnen ist oder nicht.

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