Aktuelle Themen Broder vs. Augstein

olga64
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Mitglied

Re: Zum Thema - ein Gespräch mit Micha Brumlik
geschrieben von olga64
als Antwort auf eka231246 vom 11.01.2013, 18:00:37
Schon okay - danke, dass Sie mir das schreiben. Ich erlebe es nicht oft, dass jemand später etwas einsieht - das gefällt mir gut - nochmals danke. Olga
Karl
Karl
Administrator

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von Karl
als Antwort auf eka231246 vom 11.01.2013, 17:11:47
Zunächst danke für die Versachlichung der Diskussion.
Wo bleibt die von Euch geforderte konstruktive Kritik.
geschrieben von Eka
Konstruktive Kritik ist nicht das Eröffnungsthema dieses Threads. In diesem Thread ging es um unsachliche Kritik an Israelkritik.

Du darfst gerne Sachprobleme zur Diskussion stellen, z.B. "Wie kann Israel das Ruder rum reißen und für eine friedliche Koexistenz mit den Palästinensern arbeiten?" Auch wenn wir STler vielleicht überfordert sind, die Lösungen zu finden und zur Durchsetzung schon gar nichts beitragen können, das Interesse an einer friedlichen Lösung des Nahostkonflikts wirst Du hier finden. Ein Pulverfass dient niemanden und keiner will das.

Eine Friedenslösung erfordert, dass sich die Palästinenser und die Israelis aufeinander zu bewegen. Es darf nicht sein, dass eine Partei die andere aus dem Land drängt.

Karl
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von dutchweepee
SPON:

Der Journalist Henryk Broder hat sich teilweise für Beleidigungen entschuldigt, die er im Antisemitismus-Streit gegenüber SPIEGEL-ONLINE-Kolumnist Jakob Augstein geäußert hat.
Nun meint Broder: "Das war vollends daneben."

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Karl
Karl
Administrator

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von Karl
als Antwort auf dutchweepee vom 11.01.2013, 22:11:47
Na, diese Verleumdung wurde wohl selbst Broder zu teuer. Ansonsten gilt das von ihm angewendete Prinzip: Verleumde tapfer, etwas wird schon hängen bleiben. Karl
adam
adam
Mitglied

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 11.01.2013, 22:18:47
Karl,

zwei Publizisten, die von der Öffentlichkeit ihrer Arbeit abhängig sind, haben sich die Öffentlichkeit verschafft, die sie brauchen.

Ich habe es schon vor ein paar Tagen geschrieben: Das war Bullshit, schwerster Humbug. Auch die israelische Regierung muß im Gespräch bleiben und sie hat es auch wieder geschafft. Es ist immer wieder dasselbe und es wird immer wieder darauf reingefallen.

Dabei war der Humbug selber völlig uninteressant. Interessant waren höchstens die Reaktionen darauf. Aber auch das ist immer wieder dasselbe.

Und wenn Broder und Augstein längst wieder gemeinsam in Talksshows sitzen und ihre Show weiter abziehen und sich gegenseitig dabei nie etwas Ernsthaftes tun werden, werden sich ihre Anhänger weiter rhetorisch an die Gurgel gehen. Warum eigentlich?

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 11.01.2013, 23:47:14
Adam,

es ist kein Kavaliersdelikt, jemanden in Deutschland als Antisemiten zu denunzieren. Das ist neben Kinderschänder der schlimmste Vorwurf, den ich denken kann. Dementsprechend darf solch ein Vorwurf nie leichtfertig erhoben werden.

Was Du hier fast als symmetrisches Spiel beschreibst, war und ist in Wahrheit eine sehr asymmetrische, gezielte Denunziationskampagne mit dem Ziel, in dem Kopf von Israelkritikern eine Schere zu etablieren. Vielleicht hast Du mit Deiner Interpretation, ins Gespräch zu kommen, in Bezug auf Broder recht, aber niemals ist Augstein hier ein freiwilliger Mitspieler.

Karl

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adam
adam
Mitglied

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 11.01.2013, 23:59:04
Selbstverständlich hast Du recht. Antisemitismus ist ein anderes Wort für Auschwitz und der Vorwurf darf nur kommen, wenn er gleichzeitig bewiesen wird.

Aber sich gegen den Vorwurf zu wehren, ist Sache von Herrn Augstein und da gibt es nur einen Weg, wenn er die Abwehr ernsthaft meint: Der juristische. Und selbst da hört bisweilen die Show noch nicht auf. Hat Herr Augstein die Staatsanwaltschaft bemüht? Oder geht Herr Broder wegen der Beleidigungen gegen jemanden vor?

Wenn es um Israel geht, können meiner Meinung nach nur spezielle Anlässe diskutiert werden. Pauschalitäten, besonders wenn es um Antisemitismus geht, kommen für eine Diskussion nicht in Frage, weil einmal auch heutzutage der Antisemitismus noch weit verbreitet ist, der Vorwurf des Antisemitismus also pauschal nicht als bloße Abwehrkeule gegen Israelkritik verwendet werden kann und andererseits natürlich Kritik an Israel völlig legal ist, wenn angebracht und deshalb auch normal.

Warum sich also pauschal aufregen?

Edit: Den zweiten Absatz Deines Postings kannte ich nicht als ich geschrieben habe. Woher willst Du wissen, daß Augstein das Spiel nicht mitgespielt hat? Da hat doch ein Rädchen perfekt ins andere gepaßt, auch was Verbände, die israelische Regierung, Zurückrudern, mäßigen und letztlich wieder vertragen betrifft. Das ist doch alles Schema F, wie man es schon oft erlebt hat.

--

adam
nerida
nerida
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Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von nerida
als Antwort auf Karl vom 11.01.2013, 23:59:04


es ist kein Kavaliersdelikt, jemanden in Deutschland als Antisemiten zu denunzieren. Das ist neben Kinderschänder der schlimmste Vorwurf, den ich denken kann. Dementsprechend darf solch ein Vorwurf nie leichtfertig erhoben werden.
geschrieben von karl

Dabei ist ein großer Teil unserer Bevölkerung, die unbeleckt vom Vorwurf der Judenvernichtung sind in aller Unschuld und Scham, die schlimmsten Antisemiten.
Ich rede hier von den hier ansässigen Menschen muslimischen Glaubens.
Aber auch tiefverwurzelten Antisemitismus findet man bei Osteuropäaern wie den Polen und Spätaussiedlern aus Russland. Das hat nichts mit Israel zu tun - sondern das ist ein seit 2500 Jahre von den Kirchen und anderen Religionen geschürte Volksverhetzung.
Die Juden waren die perfekten Sündenböcke, die durch Progrome in Russland, durch die Inquistions immer der Vernichtung preisgeben wurden. Der Holocoust war nur die durch deutsche Beamtenschaft perfektionierte Vernichtungsmaschinerie.

Da bietet sich so ein Broder fast an, in ihm den unerträglichen Jud Süss zu sehen. Mit Schaum vor dem Mund, geifernd und heimtückisch, ein alter unansehlicher Prototyp aller Voreingenommenheit.

Dagegen dieser elegante attraktive Augstein, Intelektueller durch und durch bei dem fast jedes Wort sitzt. Sohn aus gute Hause mit dem linken Touch, der wohl ein soziales Gewissen vermitteln soll.
Natürlich kritisiert er zu Recht Israel, das weiss man ganz einfach, allerdings hier ist er in seiner journalistischen Aufgabe etwas nachlässig. Er vergisst Hintergründe zu erwähnen, Kausalitäten zu nennen und vergisst dabei, dass Israel eine Demokratie ist - die einzige in diesem Teil unserer Welt.
Vielleicht fällt es ihm wieder ein.
nerida
nerida
Mitglied

Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von nerida
als Antwort auf nerida vom 12.01.2013, 02:14:40
vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich mit meiner Meinung sehr ungern zu den Konsorten gezählt werden möchte.
Ich gehöre auch nicht zu irgendeiner 5. Kolonne des israelischen Geheimdienstes im Internet.

Ich bin eine äußerst harmlose ältere Dame, die aufmerksam das Weltgeschehen immer schon betrachtete.
ehemaligesMitglied67
ehemaligesMitglied67
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Re: Wann ist eine Argumentation rassistisch?
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf dutchweepee vom 11.01.2013, 22:11:47
diese Entschuldigung ist zu begfrüßen und könnte ein Beitrag zu einer sachdienlichen Diskussion zum eigentlichen Thema sein.
Das ist wohl der Unterschied zwischen zum verbalen Abrüsten bereiten Profis und vielen Laienforisten, die wenig Neigung zeigen ihre wutschäumenden Äußerungen oder haltlose Verdächtigungen zu überdenken, gel?

Von der eher verschwörungstheoretischen Betrachtung als journalistisches Kasperletheater lt. @adam halte ich garnichts.

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