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Aktuelle Themen Brutalität in gutbürgerlichen Familien

olga64
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Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von olga64
In Eislingen in der Nähe von Stuttgart ermorden zwei junge Männer ihre Schwestern und Eltern. In Eching bei Fürstenfeldbruck erwürgte der Vater seine Kinder und Ehefrau und nahm dann selbst seinem Leben ein Ende. In Freising erschoss ein Vater sein älteres Kind, seine Frau und das jüngere Kind überlebten - sich selbst tötete er ebenfalls.
Was ist los in in den Familien? Dies ist ja nur die Spitze des Eisbergs und konzentriert sich ja nicht auf die Männer; Mütter ermorden ja auch ihre Kinder.
Es fällt auf, dass es sich grossenteils um keine finanziell armen Familien handelt; sie sind im Grossbürgertum anzusiedeln und geniessen in der Nachbarschaft Ansehen. Die hilflosen Nachbarn, welche interviewt werden, machen wieder mal die gleichen Aussagen, wie dies oft in solchen Fällen geschieht: sie haben doch so freundlich gegrüsst. Kerzen, kleine Spielzeuge usw. werden vor die Haustüren der Mordwohnungen gelegt.
Was ist los in den Familien? Geht das Familienmodell in der noch praktizierten Form endgültig zu Ende? Olga
Mitglied_b12f0f2
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Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 06.04.2010, 17:46:35
"Was ist los in den Familien? Geht das Familienmodell in der noch praktizierten Form endgültig zu Ende? Olga"

Dass diese Frage ausgerechnet von einer Frau gestellt wird,die nach eigenen Angaben sich gegen eine Familie mit Kindern entschieden hat,verwundert mich!

Es ist erschütternd,dass die erwähnten Verzweiflungstaten geschehen !

Ich denke sehr oft darüber nach,warum Menschen zu solch grausamem Tun in der Lage sind!

Möglicherweise ist die Belastbarkeit von Paaren oder Eltern heute wesentlich geringer,weil sie untwer Dauerstress leben!

Beide berufstätig,Kinder und Haushalt werden so "nebenbei" versorgt,es ist kaum Zeit,einen gemütlichen Feierabend zu verbringen und für den nächsten Tag Kräfte aufzutanken.

Sie leben wie ein Perpetuum Mobile.......

nicht zu unterschätzen ist auch die Stresssituation im Beruf und die Sorge vor möglicher Arbeitslosigkeit,finanzielle Schwierigkeiten,die durch mögliche geplante Trennung unweigerlich
auftreten,

manchmal,so denke ich,ist auch ein möglicher Auslöser,dass die Frauen selber Geld verdienen und dadurch -vielleicht- häufig den Willen zum einlenken von Missstimmungen oder Streitigkeiten erst gar nicht haben.

Es bin sehr froh,sehr viele junge Familien zu kennen,bei denen ein gutes Zusammenleben mit Kindern gelebt wird!

Es muss halt jeder ein wenig seine eigenen Ansprüche etwas zurücknehmen oder beide sich im Entgegenkommen wohl fühlen.

Scheinbar "Entbehrtes" wird ersetzt durch die Freude,ein harmonisches Familienleben dafür zu haben!

Wer keine Kinder grossgezogen hat,weiss ja gar nicht,wie schön das --trotz mancher Entbehrung-- sein kann!

Vielleicht wäre es hilfreich,die jungen Menschen
- bevor sie ins Berufsleben eintreten-
durch entsprechende Unterrichtung besser für ein Miteinander zu erziehen........
etwas weniger Egoismus vorzuleben!

Fröbels Worte sollten auch heute noch Gültigkeit haben:

Erziehung ist Beispiel und Liebe!

Wer das aus der Kinderzeit mit in sein Leben nehmen kann,ist gut gerüstet,denke ich.

Gudrun




schorsch
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Mitglied

Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 06.04.2010, 17:46:35
Experiment mit Ratten haben gezeigt: Je enger sie beieinander leben, desto gewalttätiger werden sie.

Allerdings: Wir (9 Personen)lebten vor 70 Jahren in einer Wohnung mit 3 kleinen Wohnzimmern plus Küche. Dusche oder Bad gab es nicht; man wusch sich am gleichen Steintrog, in dem man den Salat, das Gemüse und das Geschirr wusch. Natürlich gab es auch Streit, aber nie wurde blutig geschlagen - ausser Vater hatte mal wieder seine von Gott befohlenen Anfälle.....

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Mitglied_b12f0f2
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Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 07.04.2010, 10:04:22

Schorsch

du hast nun oft genug darauf hingewiesen,wie du in der Kindheit und Jugend gelebt hast,
tut mir leid für dich,aber das ist ja nun wirklich schon soooo lange her!

Aber,warum erwähnst du das hier anstatt deine Gedanken zum gestellten Thema einzubringen?

Oder hast du keine Meinung dazu?

Gudrun

nasti
nasti
Mitglied

Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2010, 10:55:00
Nach meiner Meinung nach gerade in gutbürgerlichen Familien geschieht so eine Drama. Sie gaukeln sich ein, das alles MUSS harmonisch ablaufen, in Garten MÜSSEN glänzende Kugel präsentieren das äußerlichen Glück, alles ist verschweigt und sammeln Sie sich die unterdrückte Ärgern und nicht ausgelebte Emotionen oder Aggressionen.
Unmöglich ist bewahren NUR die harmonische Milieu, überall gibt es Missverständnis und Zank. Wenn das ordentlich ausgelebt ist, kann man die große Dramen verhindern.
Ich denke der Mensch in zivilisierten Welt neigt dazu, Zorn als "schlecht" abzutun und den Fehler zu machen, zu denken, dass man diesen nicht ausdrücken darf . Das macht krank! Wenn Euch etwas stört: Drückt es aus! Z.B. indem ihr über das, was Euch ärgert mit den Betroffenen redet. Das kann man ja auch konstruktiv tun... ("Was Du da gesagt hast, macht mich echt sauer./
Ich praktiziere es immer noch, ich lasse wenig verschwiegen /sollte ich aber etwas auch verschweigen/, habe keine glänzenden Kugeln in der Garte, eher eine Unordnung. Ist mir Wurst was andere über mich denken. Und führe ein Krieg wenn etwas unten Teppich ist gekehrt, am Ende erreiche ich etwas positives damit, auch wenn es kostet die Nerven meiner Angehörigen. *g*

Nasti
maxi
maxi
Mitglied

Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von maxi
als Antwort auf olga64 vom 06.04.2010, 17:46:35

...
Was ist los in den Familien? Geht das Familienmodell in der noch praktizierten Form endgültig zu Ende? Olga


Hallo, Olga,

meine Überzeugung ist, daß die Familie Bestand und sogar einen höheren Stellenwert in der Zukunft haben wird. Wenn das soziale Gefüge u.a. aus wirtschaftlichen Gründen weiter auseinanderbröselt, wird das Netz der Familie die Schwächeren auffangen können. Das Problem ist nur, seine Familie kann man sich nicht aussuchen.
Und Gewalt ist in allen Schichten vertreten, in einer ansonsten scheinbar heilen Welt lassen sich vielleicht für die Medien solche Extremfälle besser vermarkten. Ein Blick in die Geschichte -bis zur biblischen- zeigt, Gräueltaten in der Familie gab es schon immer.

maxi

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olga64
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Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von olga64
als Antwort auf maxi vom 07.04.2010, 13:14:35
Auch wenn Gräueltaten in Familien "früher auch schon vorkamen", ist doch sicher kein Argument für die "Güte der Familie"? Und den Fortbestand des Familienmodells sehe ich schon differenzierter: von zwei Ehen wird eine geschieden. Dies ist ja auch bei steigender Lebenserwartung der Menschen logisch. Wenn dies z.B. mit Mitte 20 sich vermählen und mit Ende 80 sterben ist es unrealistisch, sich vorzustellen, dass diese Menschen zusammenbleiben, wenn sie sich weiterentwickeln (und meist nicht in die gleiche Richtung).
Gudrun warf mir wieder mal vor, "ich hätte diesen Beitrag initiiert, obwohl ich mich doch gegen Familie entschieden hätte". Dies ist so nicht richtig: ich habe mich gegen Kinder entschieden - Familie habe auch ich, wenngleich wir aus vielerlei Gründen nicht am gleichen Ort leben. Dies hat sich aber immer als positiv erwiesen - ausserdem hat meine persönliche Situation nichts mit dem Thema zu tun. Ich hatte nie vor (und habe es nie vor) - meine Familie zu ermorden! Olga
Mitglied_b12f0f2
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Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2010, 16:51:58

Olga

du solltest richtig lesen und zitieren!

Ich schrieb über die von dir selber wiederholt gemachten Äusserungen,dass du dich gegen:

"eine Familie mit Kindern entschieden" habest--

dass jeder Mensch irgendwie eine "Familie hat" ist doch selbstverständlich!

Nur teilweise Auszüge zitieren kann zu falschen Schlussfolgerungen
führen!

Also,nochmal:

lesen (können)
verstehen (wollen)
Originalzitat erforderlich !

Gudrun

Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nasti vom 07.04.2010, 11:49:44
Ja Nasti,
ich denke Du triffst mal wieder den Nagel auf den Kopf.
In solchen (guten Familien, jedenfalls nach außen hin)

Vielleicht stimmt es sogar und weil man viel an
Twistigkeiten unterdrückt, kommt dann eines Tages der große Knall/Explosion und dann ist es aus mit der guten Familie.Das Miteinander REDEN ist so wichtig.

Nasti, Du hast ne gute Spürnase.

Lieben Gruß, Astrid
olga64
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Re: Brutalität in gutbürgerlichen Familien
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2010, 17:10:32
Ach Gudrun - wie habe ich nur mein Leben gemeistert als ich Sie und Ihre wertvollen Tips noch nicht kannte? Geht es bitte auch ohne ständige Verbesserungsvorschläge, an die ich mich sowieso nicht halten werde? Oder ist dies automatisch so, wenn "frau" sich erzieherisch in der Familie betätigte? Danke und Gruss Olga

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