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Aktuelle Themen Chinas anderes Gesicht

adam
adam
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Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 17.05.2008, 00:50:45
Es ist ja wohl selbstverständlich, daß China seinen eigenen Leuten hilft. Warum wird das denn immer wieder ausdrücklich erwähnt? Weil man es nicht voraussetzen
konnte?


Und was Myanmar betrifft: Wenn man sich gegen die dortige Militärjunta ausspricht, wird man ja gleich selber zum westlichen Faschisten erklärt! Als Realist glaube ich, daß die Kriegsschiffe der Amerikaner und Franzosen durchaus einen humanen Zweck erfüllen könnten. Aber selbst wenn man nur an die Opfer der Katastrophe denkt, wird theoretischer Schnickschnack und Ideologienkram ausgepackt! Das nervt!!

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adam
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 17.05.2008, 01:07:01
@adam

wenn du es so genau erfragst, will ich dir antworten. in vielen staaten der "freien welt" wurde bei katastrophen ähnlichen ausmaßes nicht halb soviel unternommen. ich erinnere nur an die erdbeben in lateinamerika, der türkei und anderswo.

regelrecht erbärmlich empfand ich die maßnahmen der us-regierung vor- und nach der katastrophe in New Orleans (catrina). wenn es selbstverständlich ist, daß die behörden ihren bürgern helfen, so haben die us- behörden kläglich versagt.
hafel
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Politisches Kalkül
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 16.05.2008, 19:58:59
Zwei Naturkatastrophen haben Asien erschüttert und seine Machthaben über Nacht unter Druck gesetzt. Birmas Generäle opferten dabei kaltherzig das Volk. Noch immer verweigern sie ausländische Hilfe. 1000 Menschen sterben täglich, weil jede Rettung zu spät kommt.

Chinas Führung dagegen hat nach dem Erdbeben sehr schnell reagiert. Helfer aus aller Welt sind eingeladen, in das Krisengebiet zu reisen und noch möglichst viele Menschen zu retten. Dieser offene Umgang mit der Katastrophe ist in dem sonst gut bewachten Land völlig neu. Es besteht hier m. E. keine Gefahr, dass durch den Einsatz ausländischer Helfer das Land destabilisiert wird.
Im Gegenteil: China sieht jetzt die Chance, sein ramponiertes Ansehen wieder aufzupolieren. Denn die Aufstände in Tibet und die Boykott-Drohungen der Olympischen Spiele haben der Pekinger Regierung stark zugesetzt. So will China jetzt der Welt zeigen, dass man wirksam auf die Not der Bevölkerung reagieren kann –auch mit fremder Hilfe. Das mag durchaus politisches Kalkül sein, um selbst die Machtposition zu festigen. Den leidenden Menschen kann es aber womöglich das Leben retten und die Not lindern.
China hat derzeit wie kein anderes Land von der Globalisierung der Wirtschaft profitiert und wird nach diesem olympischen Jahr ein anderes Land sein. Das bekommen auch künftig die Menschen zu spüren .

--
hafel

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adam
adam
Mitglied

Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 17.05.2008, 01:13:32
Ist das schlechte Beispiel jetzt das gute Beispiel? Muß ich mein Motto abändern in: "Jeder ist zu etwas schlecht und sei es als gutes Beispiel?

War es nicht selbstverständlich, daß bei uns der Staat (das sind immer noch die Bürger!) bei der Oderkatastophe geholfen hat?

Les mal, was hafel schreibt. Das kann ich unterstützen.

--

adam
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 17.05.2008, 01:26:41
ich auch
Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 16.05.2008, 19:56:45
@adam,
es ist erfreulich, dass nach ersten Schwierigkeiten fast Einigkeit eingezogen ist.

Die allerdings sieht deutlich anders aus, als der Anfang der Diskussion, die rein politisch ausgerichtet war.
Du musst zugeben, dass du der este warst, der der chinesischen Regierung vorgeworfen hat, dass sie mit Hilfe des Erdbebens "ihr Image aufpolieren will". UND so ging es dann in deinen kurzen Zeilen weiter.

Kein Wort zu den furchtbaren Schwierigkeiten, die ein dicht besiedeltes Land bei einer so furchtbaren Naturkatastrophe haben muss.
Kein Wort zur aufopferungvollen Hilfe durch die Armee.
Und dann die Öffnung für internationale Hilfsorganisationen und für die Medien, die seit Jahren gefordert wird und nun endlich eingetreten ist, abzuqualifizieren als Imageaufpolierung.

Das fand ich ganz einfach zum K.

--
klaus

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adam
adam
Mitglied

Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.05.2008, 09:15:58
@klaus,

wenn ich spontan nur meine politischen Eindrücke auf luchsis Frage geschildert habe, heißt das doch nicht, daß ich gegen die chinesische Bevölkerung eingestellt bin. Das Gegenteil ist richtig.

Aber ich bin wohl nicht der einzige, der befürchtet, daß die Partei in China die Zügel wieder straffer anzieht, wenn das Interesse der Welt nachläßt.

Wie 1,5 Milliarden Menschen aus der Feudalherrschaft in die Zukunft geführt werden können, was China bis heute erreicht hat, ob ein demokratisches System bei diesem Prozess hilfreich sein kann, steht auf einem anderen Blatt Papier.

--

adam
luchs35
luchs35
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Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von luchs35
als Antwort auf pilli vom 16.05.2008, 22:21:23

Spät kommt die Antwort, Pilli, aber sie kommt (Enkeltage)!

Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich bin weder Maoistin noch Kommunistin ), vergleiche auch keine Länder oder deren Bewohner miteinander, aber ich denke, ich habe genug Informationen, die zwar kein abschliessendes Urteil zulassen (so vermessen bin ich nicht), aber seit 1985 habe ich mich einigemale über Wochen in China aufgehalten, und zwar frei und unbehindert, auch ohne touristische Leitung und frei von Pressezwängen, die ich in andern Ländern erlebte. Ich bin übrigens während den Studentenunruhen in Peking gewesen und zwei Tage vor dem Massaker am Tian'anmen -Platz sicherheitshalber nach Hause geflogen. Ich habe in der Zeit viel über die Hintergründe erfahren, die man nirgendwo in unseren Medien las.

Jedenfalls konnte ich über lange Zeit die Berichte in unseren westlichen Medien mit vielem, was gleichzeitig in China geschah vergleichen. Auch die teils rapiden Veränderungen - zum Positiven- sind mir nicht entgangen.

Der Hintergrund ist, dass unsere Familie in China Freunde hat, was durch den Freund meines Sohnes, einem Schweizer, entstanden ist. Besagter Freund heiratete eine chinesische Artistin und lebt seit Anfang der 80er in einer dörflichen Region , zwei Stunden von Peking entfernt. Deren Schwester wiederum studierte 1989 in Peking.

Mehr möchte ich allerdings hier nicht öffentlich preisgeben. Ist auch nicht so wichtig. Aber insgesamt gerechnet lebte ich mehr als ein halbes Jahr bei und mit einfachen und gebildeten Chinesen und habe einiges von ihrer Denkweise mitbekommen, aber auch von ihrer Einstellung und der Konfrontation mit Schwierigkeiten und Problemen.
Wir telefonieren auch heute noch öfters einmal, wobei ich allerdings tunlichst vermeide, riskante Fragen zu stellen.
Falls es noch interessant sein sollte, in welcher Sprache wir uns unterhalten: überwiegend deutsch. Es ist unglaublich, wieviele Chinesen deutsch sprechen durch die ziemlich verbreiteten Goethe-Schulen. Das Interesse für die deutsche Sprache ist sehr gross.

Wenn ich hier also etwas schreibe, entstammt das nicht aus Medienberichten oder ich kann zumindest einigermassen beurteilen, was Sache ist. Trotzdem masse ich mir nicht an, Kennerin aller Vorgänge in China zu sein. Wenn schon, schreibe ich eher, was dort Menschen an Ort und Stelle meinen und sagen.

So, das muss reichen, auch wenn mich noch einiges "jucken" würde. )


luchsi35
heide †
heide †
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Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von heide †
als Antwort auf adam vom 17.05.2008, 00:35:11
Adam und Hugo.............es ist schier zum Heulen, aber immer wieder verwechsele ich Euch miteinander. Wie wär’s, wenn Ihr Eure “Nicks“ noch mit dem Anhang Adamwest und Hugoost erweitern würdet. Mir persönlich tätet Ihr damit einen wahnsinnig großen Gefallen!!!
So, und nun lese ich mal weiter.

--
heide
adam
adam
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Re: Chinas anderes Gesicht
geschrieben von adam
als Antwort auf heide † vom 17.05.2008, 16:01:48


Genau das, heide, versuchen wir doch, seit bald 20 Jahren, abzuschaffen!

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adam

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