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Aktuelle Themen Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude

RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 11.07.2018, 08:44:42
 
Nun komm mal wieder runter!
Die Aktivisten machten damit deutlich,  dass sie der Entscheidung des maltesischen Gerichts, das Rettungsschiff Lifeline zu beschlagnahmen, nicht zustimmten. Und Europa liegt nunmal in Europa.
Dann müssen sie es auch einfach so präzise sagen, und nicht mit einer solchen Pauschalaussage sämtliche Europäer als Mörder diffamieren.
Nein wandersmann, man als Leser / Anschauer einfach nur lesen, was im Untertext bzw in den nachrichten berichtet wurde
RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.07.2018, 23:38:51
Lieber Karl, ganz so ungetrübt ist es nicht. Ein Helfer ist gestorben. Der hiesige Thread war zeitenweise die Hölle, Menschen bekämpften sich auf übelste Weise in diesem Forum. Und gleichzeitig ertrinken weiterhin Menschen im Mittelmeer. Ich weiss, es gibt zwei Seiten beim Konsum von Ereignissen, an denen viele Menschen teilnehmen (möchten). König Fussball ist heute präsent, aber ich möchte das Wörtchen 'ungetrübt' nicht ohne Nachdenk-Hinweis ertragen müssen. - Tine1948
Hallo liebe Tine, ja da hast Du recht, kommt noch dazu, dass die Grenze zwischen ehrlicher Anteilnahme und einer Mischung aus einer gewissen Sensationslust, Mitteilsamkeit und Eitelkeit dazu führt, dass zum Teil Falschmeldungen eingebracht wurden und manche ein so tragisches Thema als ihr Exklusivrecht beanspruchen -  nur keine andere Meinung und auch nicht die kleinste Kritik zulassen - auch eine gewisse Art von Selbstbefriedugung - das ist nicht nur Dir und mir sehr bitter aufgestossen.

Wir sollten alle demütig und dankbar sein, dass internationale Solidarität und Hilfsbereitschaft, Herzensgüte, Professionalität und Mut es möglich gemacht haben, diese Menschen aus der Höhle zu befreien -
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von pschroed

ZITAT DIE WELT

Das Höhlendrama in Thailand endete glücklich. Für vier Mitglieder der Fußballmannschaft waren die zwei Wochen in Dunkelheit aber nur ein weiteres dramatisches Ereignis in ihrem ohnehin schon harten Leben. Einer von ihnen wurde zur Schlüsselfigur.

Ein Leben voller Entbehrungen kennt Adul Sam-on, einer der zwölf geretteten Jungen aus der thailändischen Höhle, nur zu gut. Mit sechs Jahren entkam er seiner Heimat, die geprägt ist von Guerillakriegen, Opiumanbau und Drogenschmuggel. Seitdem lebt Adul als Staatenloser in Thailand, eigentlich kommt er aus dem Nachbarland Birma (Myanmar). Seine Eltern brachten ihn illegal über die Grenze – in der Hoffnung auf eine gute Schulausbildung und ein besseres Leben für den Jungen. All das konnte seine Familie ihm nicht bieten.

Der 14-jährige Adul hat in seinem Leben schon einiges durchmachen müssen. Die zwei Wochen in der Tham-Luang-Höhle in Dunkelheit und Nässe und in der Angst, nicht zu überleben, kommen nun dazu. Dort wurde er zu einer Schlüsselfigur der Rettung.

Thailand-Cave-Rescue-For-Trapped-Soccer-Team.jpg

Nachdem zwei britische Taucher die Fußballmannschaft nach zehn Tagen in der Höhle gefunden hatten, war Adul der Einzige, der mit ihnen richtig kommunizieren konnte. Der Teenager spricht neben Thai auch Englisch, Birmanisch, Chinesisch und Wa, eine Stammessprache aus seiner Heimat. Wie Videoaufnahmen zeigen, erklärte er den Tauchern höflich, was die Jungen und ihr Trainer am dringendsten benötigten: Essen – und eine Antwort auf die Frage, wie lange sie noch durchhalten müssen.

Der Beste seiner Klasse
Der Junge ist der beste Schüler seiner Klasse. Das sagte der Direktor in einem Gespräch mit der „New York Times“. Wegen guter schulischer und sportlicher Leistungen muss er keine Schulgebühren zahlen, das Mittagessen ist für ihn umsonst. 20 Prozent der Schüler seien staatenlos, die Hälfte gehöre ethnischen Minderheiten an. Doch vor allem die Staatenlosigkeit mache Schüler wie Adul, der keinerlei Papiere von irgendeinem Land hat, nur stärker. „Diese Kinder haben einen Kampfgeist, der ihnen hilft, sich hervorzutun.“

Adul ist das einzige von fünf Kindern, das die Eltern nach Thailand schickten – weil sie in ihm das meiste Potenzial sahen. Sie gaben den Jungen in die Obhut eines Pastors in der Grenzstadt Mae Sai. Seitdem lebt Adul in der Baptistenkirche des Ortes. In seiner Freizeit spielt er Fußball bei den „Wildschweinen“, eben jenem Team, das 17 Tage in der Tham-Luang-Höhle ausharrte. Und denen er wohl auch mit seinen Englisch-Kenntnissen das Überleben sicherte.

Drei der zwölf Jungen sind staatenlos, übrigens genauso wie ihr Trainer. Für sie ist es normal, die Grenze im Norden täglich zu überqueren, auch für ein Fußballspiel. 440.000 Staatenlose sollen im thailändischen Königreich leben, die meisten davon kommen aus Birma, in dem Hunderte ethnische Minderheiten Guerillakriege gegen den Zentralstaat führen und um Autonomie kämpfen. Menschenrechtsgruppen gehen sogar von mehr als drei Millionen Menschen aus – in einem Staat mit 70 Millionen Einwohnern.

Die Eltern von Adul jedenfalls hatten ihrem Sohn schon vor der Rettung in einer Notiz geschrieben: „Nachdem du aus der Höhle rausgekommen bist, musst du jedem einzelnen Offizier danken.“

Der eigentliche Held


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chris33
chris33
Mitglied

RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von chris33
als Antwort auf pschroed vom 11.07.2018, 11:55:49

Danke pschroed.

Der artikel hat mich sehr interessiert..
gruss chris33

olga64
olga64
Mitglied

RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 11.07.2018, 09:56:46
 
Keineswegs möchte ich damit die Trauer um den getöteten Retter klein reden, noch diejenige um die Opfer der Überschwemmungskatastrophe in Japan. Ich möchte auch nicht die Verweigerung der Seenotrettung im Mittelmeer durch die Europäische Union vergessen machen, ich war es der daran in diesem Thread erinnert hatte!

Wir können nicht überleben, wenn wir uns nicht ab und zu auch der Freude hingeben, über gerettete Menschen wie über andere Dinge, die uns die Freude am Leben lassen. Niemand kann einen sinnvollen Beitrag für unsere Welt leisten, wenn er nur trauert und schlechte Stimmung verbreitet. Wer sich nicht freuen kann, kann auch keine Freude verbreiten und Leid mindern.

Karl
geschrieben von karl
DAnke Karl, es ist gut und richtig, dies aufzuzeigen.
Ich persönlich bin ja schon froh, dass sich die VErschwörungstheorien nicht so nach vorne drängen ,dass evtl. alles nicht stimmt, erfunden oder von der "Lügenpresse" hochgepeitscht wurde, um den Spannungsbogen am Leben zu halten.
So wie es z.B. bei der Leiche des Flüchtlingskindes am Ufer des Mittelmeer war oder des staubbedeckten Kindes usw. Umgehend fanden sich die Leute, die dies alles als erfunden, gesteuert oder was auch immer darstellten.
Ich hoffe, da kommt nichts mehr nach in dieser Richtung von den besonders fantasiebegabten, schrägen Vögeln auf dieser Welt.
Ich hörte, dass ein Film über diese Rettungsaktion geplant ist - ging schnell, ist aber nicht zu verhindern in unserer Zeit und Welt, wo es auch um Inszenierungen geht. Wer sich dafür wohl eignen würde? Steven Spielberg, Cameron, Tarantino?

Wenn die Jungs aus der Quarantäne kommen (sie dürfen ja das Endspiel zur WM ansehen!) wird man auch von diesen hören. IRgendwann ist dann auch das vergessen und das nächste Ereignis hält uns in Atem. Olga
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von schorsch

Etwas Gutes hat diese Rettungsaktion immerhin bewirkt: Das Interesse der Weltöffentlichkeit hat sich (wie wir hier) für ein par Tage (auch) den Flüchtlingen geöffnet.


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 11.07.2018, 17:54:53

Lieber Schorsch,

wenn das so wäre, dann nur theoretisch und wie ich befürchte, stark differenzierend,sogar  wenn auf dem Mittelmeer bei den TAusenden von Ertrunkenen auch kleine Kinder dabei sind.
Bei den thailändischen Buben befürchtete keiner, dass hier irgendjemand an den Wohlstand der Deutschen ranmöchte oder diese gar in die Lage kommen, ihren BEsitz ein wenig  zu teilen. Bei den Flüchtlingen auf dem Mittelmeer ist dies leider so und zwar bei immer mehr Wohlstandsbürgern - sie werden ja auch immer wieder aufgefordert, so zu denken, von den immer häufiger werdenden braunen Parteien.
Mein Mitleid ist wenigstens nicht teil- oder steuerbar - es sollte allen gelten, die unverschuldet in Not sind. Olga

madameoma
madameoma
Mitglied

RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von madameoma
als Antwort auf Edita vom 08.07.2018, 07:10:32

dass daraus jetzt eine Touristen Attraktion werden soll, halte ich wirklich für komplett absurd...vor allem, weil dort auch jemand gestorben ist, als man die Kinder rausholen wollte...Thailand hat sicherlich schönere Stellen, die man besichtigen kann! 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Das Höhlen-Drama in Thailand dämpft WM- Freude
geschrieben von olga64
als Antwort auf madameoma vom 22.07.2018, 13:26:48
dass daraus jetzt eine Touristen Attraktion werden soll, halte ich wirklich für komplett absurd...vor allem, weil dort auch jemand gestorben ist, als man die Kinder rausholen wollte...Thailand hat sicherlich schönere Stellen, die man besichtigen kann! 
Wollen Sie das nicht den Thailändern selbst überlassen, bzw. den vielen Touristen, die das Land besuchen? Wenn diese die Höhlen nicht aufsuchen, hat sich das bald erledigt - ich denke, aber die Neugierde und auch Sensationslust der Touristen wird anders sein.
Denken Sie mal an Kambodscha, wo die Stellen, wo viele Blutbäder stattfanden, seit vielen Jahren Touristensmagnete sind.
Oder auch die Gräber in Ägypten und vieles mehr auf dieser Welt.
Alles kann auch unter dem Aspekt der Abschreckung besichtigt werden, so auch Höhlen, wo Kinder und ein TRainer leichtfertig reingehen und dann nicht mehr rausfinden. Olga

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