Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn!

Aktuelle Themen Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn!

niederrhein
niederrhein
Mitglied

Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn!
geschrieben von niederrhein
Korrigierter Text in Beitrag 2
niederrhein
niederrhein
Mitglied

Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn! (Gültige Version)
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf niederrhein vom 28.10.2007, 00:45:09
Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn!

Offenbar erfreuen sich volkswirtschaftliche Themen eines gewissen Interesses?

Wie wäre es damit?
In einem Kommentar Die Billig-Arbeiter von Klaus Staeck in der Frankfurter Rundschau (Hier der ganze Text) vom 27.10.2007 kann man lesen, daß "rund tausend grün uniformierte Briefzusteller mit freundlicher Unterstützung ihres Arbeitsgebers, der Pin Mail AG" (dahinter stehen vor allem die Großverlage Springer und Holtzbrinck), gegen (sic!) "den geplanten Mindestlohn von neun Euro im Osten und 9,80 Euro im Westen" demonstrieren.
Dazu Staeck weiter: "Die öffentliche Erniedrigung kennt offenbar keine Grenzen mehr. [...] Bei Bund, Ländern und Kommunen erhält ja meist der günstigste und nicht der humanste und umweltverträglichste Anbieter den Zuschlag."



Die Bertha
vom Niederrhein


P.S. Nach meiner Kenntnis hatten sich doch die Zeitungen des Spirnger-verlages (BILD, WELT) vehement gegen einen Mindestlohn ausgesprochen ...
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn! (Gültige Version)
geschrieben von susannchen
als Antwort auf niederrhein vom 28.10.2007, 01:06:36
Was bleibt ihnen anderes übrig dagegen zu demonstrieren?
Tun sie es nicht verlieren sie ihren Job!
So werden Mitarbeiter manipuliert, die Angst um den Arbeitskraft treibt ungeahnte Blüten.
--
susannchen

Anzeige

carlotta
carlotta
Mitglied

Re: Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn! (Gültige Version)
geschrieben von carlotta
als Antwort auf susannchen vom 28.10.2007, 01:14:57
wahrscheinlich denken sie besser wenig lohn als gar keiner. hauptsache die politiker verdienen sich dumm und dämlich.
--
carlotta
hugo
hugo
Mitglied

Re: Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn! (Gültige Version)
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlotta vom 28.10.2007, 09:05:53
Also, wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind für viele Arbeitvermittler (private Jobvermittler)und Arbeitgeber so richtig goldene Zeiten angebrochen.
Um alle Möglichkeiten effizienter Lohn-, Ausgaben und Einnahmeplanung auszuschöpfen brauchen sie sich nur zusammen zu tun.

Da entlasse ich -als Unternehmer- einige meiner hochbezahlten Arbeiter.
Danach gehe ich zum Jobvermittler und biete einige freie Arbeitsplätze.
Dieser Mensch verhandelt mit der Arbeitagentur und besorgt sich Langzeitarbeitslose.
Diese Vermittelt er an seinen Freund, den Arbeitgeber. Dafür bekommt der Jobvermittler schon mal einen 1000 € Gutschein. Der Langzeitarbeitslose bekommt Niedriglohn und holt sich den Rest den er zum Leben benötigt (Wohngeld Heizunggeld usw.) wiederum vom Amt.

Dann bekommt der Unternehmer eine Prämie für das Beschäftigen der Langzeitarbeitslosen. Wenn die Beschäftigung 6 Monate anhält, bekommt der Jobvermittler noch mal 1000€ Vermittlungsprämie

oft teilen sich Jobvermittler und Arbeitgeber in Absprache, diese Job-Prämien.

Der Langzeitarbeitslose ist zwar für einige Monate aus der Arbeitslosenstatistik raus, hat aber weder für sich gegenwärtig ein Besseres existentsicherndes Einkommen realisiert, auch keine bedeutenden Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt, hat auch keine Arbeitsplatzgarantie, keine Aussicht auf Lohnerhöhung sondern einfach nur nach der Anspruchzeit eine Kündigung in Aussicht, damit neue Prämie für Jobvermittler und Arbeitgeber fließen kann.
(Langzeitarbeitslose müssten über 300 Jahre ALG II erhalten, damit sie auf eine monatliche Bruttorente von 700 Euro kommen können.,,ist doch empfehlenswert ,,oder ?)

ein Tipp unter den Jobvermittlern. halte einen Arbeitslosen noch einige Tage Wochen von dem neuem Job fern, solange bis er den Stichtag zum Langzeitarbeitslosen erreicht hat, dann gibts noch eine Prämie von 500€ obendrauf.

Im Jahr 2006 wurden 63000 Gutscheine eingelöst

also irgendwie begreife ich dieses ganze System, dieses Modell, diese Harz IV und ALG II Dingsada nicht so recht,,da bleibt mir viel verborgen,,ob das mal Jemand in Kurzform und für Alle verständlich in Worte fassen kann ? oder ist das unerwünscht ? *gg*

--
hugo
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn! (Gültige Version)
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf niederrhein vom 28.10.2007, 01:06:36
Soweit sind wir schon gekommen.

Im Betriebbeschäftigte demonstrien für ihre eigene Lohnkürzung. Verrückt !!

Unternehmer, die sich einen Gewinn versprechen, gründen ein Unternehmen und legen angeblich in ihren Gewinn- berechnung Löhne von ca 6.-- Euro zugrunde.

Da mit diesem Verdienst nicht der Lebensunterhalt bestritten werden kann, zahlt der Staat drauf. ALG II.

Die Unternehmer sollen ihre Gewinnspanne herabsetzen und die zwischen der Post und VERDIE ausgehandelten Mindestlöhne zahlen. Das ist dann auch ein fairer Wettbewerb unter fast gleichen Bedingungen.

--
heinzdieter

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn! (Gültige Version)
geschrieben von hugo
als Antwort auf heinzdieter vom 29.10.2007, 17:02:03
ja heinzdieter es geht auch noch viel schlimmer, was die Unternehmen angeht um Löhne zu drücken und Gewinne zu maximieren auf Kosten der Arbeitnehmer.

Da sind die Arbeitgeber aber erfinderisch, nicht nur das die Bauunternehmen nicht davor zurückscheuen (bis auf Ausnahmen)sich mit Beamten und Behörden zusammenZutun (zusammentun soll heißen bestechen)
um bei der nächste Ausschreibung an das große Geschäft zu gelangen,

damit noch lange nicht genug, gibt es Preisabsprachen zwischen den Unternehmen,

damit auch noch nicht genug, werden deutsche Bauarbeiter zum Arbeitsamt geschickt und dafür spottbillige Ausländer eingestellt und diese weit unter Tarif und Mindestlohn bezahlt.

Auf ein paar Euro Strafe falls mal eine Kontrolle fündig wird, kann man lächelnd
verzichten,

damit auch noch nicht genug, besticht man einfach einen Unternehmensberater, läßt ihn eine Firmenfreundliche Gewerkschaft gründen und/oder unterhalten und sichert sich dadurch langjährig supergünstige Löhne auf Niedrigniveau,,

hugo
arno
arno
Mitglied

Re: Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn! (Gültige Version)
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 29.10.2007, 19:17:31
Hallo, hugo,

ob die ständig steigende Zahl der armen
Bürger die nächste Wahl entscheiden?

viele Grüße
--
arno
hugo
hugo
Mitglied

Re: Demonstrieren .... gegen den Mindestlohn! (Gültige Version)
geschrieben von hugo
als Antwort auf arno vom 29.10.2007, 19:33:53
neee arno, so richtig will ich das noch nicht glauben.
Im Moment habe ich eher den Eindruck als ob die Parteien schon dabei sind die Wähler mit einigen kleinen Gesten ein zu lullen und halbwegs zufrieden zu stellen.

Die großen Geschenke für die Reichen wurden gleich nach dem Regierungbeginn der Koalition durchgeboxt, die haben sich nun auch schon gelohnt und ausgezahlt und nun werden die Kleinen -vorerst mal mit Versprechungen wie

-ALG 6 Monate länger zahlen für Ältere oder
-Kindereinrichtungen zu planen, oder Schulspeisung einzuführen zu wollen
-sich nun doch mit Mindestlohn zu befassen,
- von Rente mit 67 wird nur noch ganz leise gesprochen
-die Menschen sollen von ihrer Arbeit auch leben können
und noch mehr solche kostengünstigen und nichtssagenden Aussagen, denn das Schöne für die Parteien in solcher Konstellation ist ja, das sie immer das Versprechen können, was sie eigentlich nicht einalten wollen denn, das ist gerade mal das, was die andere Partei sicherlich ablehnen wird.
--
hugo
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

falsche einstellung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf niederrhein vom 28.10.2007, 01:06:36
die "arbeiterbewegung" ist wohl fett geworden. beim streik der schlesischen weber, haben die arbeiter noch hunger, verfolgung und tod in kauf genommen, um gegen ungerechte entlohnung zu protestieren. dies würde heute keinem bundesbürger mehr passieren und trotzdem pfeifen und trillern die billiglöhner entgegen ihren interessen.

natürlich kann ich überheblich reden, wo ich doch warm und satt meine PC-tasten tippe, aber im wort arbeitskampf steckt das wort KAMPF und im kampf gibt es keine kompromisse. wahrscheinlich liegt das problem darin, daß es kein klassenbewusstsein mehr gibt. jeder postzusteller fühlt sich als was besseres, bitte nur kein "arbeiter" sein. er lässt sich lieber treten, als daß er sich als prolet erkennt.

aus diesem grund hege ich zur zeit auch grösste symphatien gegenüber einigen lokführern, die sich vom sozialstaatsgedusel nicht die butter vom brot nehmen lassen wollen.


Anzeige