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Aktuelle Themen "Denk nicht an den Tod..."

mane
mane
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf pippa vom 18.09.2015, 10:39:18


Vor allem muss ich endlich lernen, loszulassen.

Wer dieses beherrscht, wird keine Angst vor dem Tod haben.

Pippa


Hallo Pippa,

ich glaube, manchmal hindert uns die Angst vor dem Sterben und die Angst vor dem Tod, loszulassen. Dabei ist alles im Leben vergänglich und wenn wir versuchen daran festzuhalten, "wie es war", dann werden wir enttäuscht werden, denn das Leben ist ein Fluss und alles ändert sich.

Manchmal hilft mir die Meditation weiter. Dann bin ich meist gelassen und verliere die Angst. Ich erkenne, dass nichts bleibt, wie es ist, weder die angenehmen Dinge noch die unangenehmen. Mit Hilfe der Meditation lässt sich "hinter die Angst vor dem Sterben und dem Tod" schauen. Soweit bin ich allerdings noch nicht.

Der Buddha legte großen Wert darauf, dass sich seine Schüler der eigenen Sterblichkeit bewusst sind. Er lehrte Meditationen, in denen die Schüler sich vorstellen sollten, wie der eigene Körper verwest. Auch das habe ich noch nicht versucht.
Hat Du oder jemand anderes Erfahrungen mit der Meditation?

Ich glaube aber, wenn wir die Vergänglichkeit akzeptieren, möglicherweise das Loslassen im Leben üben, wird es uns am Ende leichter fallen, zu gehen.
Mane
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von Klaro
als Antwort auf mane vom 18.09.2015, 19:37:26
Hallo Mane,

anfangs war ich ganz interessiert, als ich die Themenüberschrift las. Ich wollte auch antworten und meine Erfahrungen schildern, aber dann kamen mir Zweifel. Sollte ich hier wirklich meine eigenen Gefühle und Ängste mitteilen? Hier im ST? Einige versuchen - das Thema ist ja nicht neu und wurde hier schon öfters diskutiert - es mit Humor abzutun, um zwar zu antworten, aber nichts über sich preiszugeben...

Ich bin jetzt fast Mitte 60, ein Alter, wo es schon viele "erwischt" hat und man genau weiß, es gibt kein ZURÜCK, es kommt unweigerlich auf einen zu. Wenn man Glück hat, dann lebt man vielleicht noch 20 Jahre bei guter Gesundheit, wenn man Pech hat, liegt man in einem halben Jahr auf dem Friedhof...
Tja, lieber nicht dahinsiechen mit 90 im Altenheim, gefesselt ans Bett und dem "Gutwill" der Altenpfleger ausgeliefert...oder lieber eine mehrmonatige "schmerzvolle" Zeit durchstehen, aber dann ist es mit 65 auch gut!? Natürlich am Liebsten im Schlaf "überrascht" werden...das wäre schön...! Aber ich lebe ja noch so gerne, jetzt bitte noch nicht! Wann...wann...soll es geschehen?

Nein, nein, ich bin leider kein "Verdrängungskünstler", entweder ich fühle mich gut und wohl und dann sind die Gedanken an den Tod auf natürliche Weise auch weit weg, ohne sie verdrängen zu müssen. Dann fühle ich mich noch mitten im Leben...

Aber ich weiß genau, der Zeitpunkt kommt...kommt für uns alle, für was lebe ich denn jetzt noch? Okay, ich fühle mich gesund - bis auf ein paar Wehwehchen, da lebt man noch für Vieles. Aber eigentlich - eigentlich kommt doch nichts Besonderes mehr, alle "Hochs" des Lebens hat man erlebt, ja, was soll jetzt noch kommen? Naja, die Frage stellt man sich natürlich mit Mitte 70 erst recht...ist es dann ein Warten auf diesen einen "Moment"? Es ist einem ja klar, dass einen dieser Moment jederzeit ereilen kann, verdrängen klappt eben auch nicht bei jedem Menschen, aber seien wir uns doch mal ehrlich, auf was wartet man denn wirklich, wenn man Mitte/Ende 70 ist?

...fragt

Klaro
mane
mane
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Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf Monja_moin vom 18.09.2015, 13:36:27
Ich denke nicht an meinen Tod.
Sicher irgendwann bin ich auch dran.
Wie es dann verläuft kann ich nicht beeinflussen, also warum sollte ich jetzt schon damit belasten?
Ersten kommt es anders, zweitens als man denkt ...

Ich lebe jetzt, mache das was geht, verschiebe vieles nicht in weite Ferne.
Nur wenn ich etwas ändern kann, kümmere ich mich vorher darum.

Ansonsten ist mein Motto, egal was kommt, planen kann ich nicht alles, also versuche ich aus dem was ist das Beste zu machen und nicht verrückt machen mit dem Gedanken was sein könnte.

Monja.


Hallo Monja,

"Jede Jeck is anders!"
Besonders, wenn das Leben durch eine schwere Krankheit bedroht ist, wird man vieles ganz anders empfinden.

Für mich wird es immer wichtiger, den Gedanken an den eigenen Tod nicht wegzuschieben. Auch um Ängste abzubauen, die ich seit dem schweren Sterben meiner Mutter habe.

Manchmal kann der Gedanke an die eigene Endlichkeit auch ein Anstoß für ein bewussteres Leben sein.
Stellt man sich z.B. die Frage: "Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte - was würde ich dann tun?" Sich darüber hin und wieder Gedanken zu machen, lässt einen erkennen, wo die eigenen Prioritäten liegen und wss und wen wir nicht vernachlässigen sollten.
Mane

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Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf mane vom 18.09.2015, 20:09:49
Ich denke nicht an meinen Tod.
Sicher irgendwann bin ich auch dran.
Wie es dann verläuft kann ich nicht beeinflussen, also warum sollte ich jetzt schon damit belasten?
Ersten kommt es anders, zweitens als man denkt ...

Ich lebe jetzt, mache das was geht, verschiebe vieles nicht in weite Ferne.
Nur wenn ich etwas ändern kann, kümmere ich mich vorher darum.

Ansonsten ist mein Motto, egal was kommt, planen kann ich nicht alles, also versuche ich aus dem was ist das Beste zu machen und nicht verrückt machen mit dem Gedanken was sein könnte.

Monja.
geschrieben von mane


Hallo Monja,

"Jede Jeck is anders!"
Besonders, wenn das Leben durch eine schwere Krankheit bedroht ist, wird man vieles ganz anders empfinden.

Für mich wird es immer wichtiger, den Gedanken an den eigenen Tod nicht wegzuschieben. Auch um Ängste abzubauen, die ich seit dem schweren Sterben meiner Mutter habe.

Manchmal kann der Gedanke an die eigene Endlichkeit auch ein Anstoß für ein bewussteres Leben sein.
Stellt man sich z.B. die Frage: "Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte - was würde ich dann tun?" Sich darüber hin und wieder Gedanken zu machen, lässt einen erkennen, wo die eigenen Prioritäten liegen und wss und wen wir nicht vernachlässigen sollten.
Mane


Nun ich habe meine Einstellung wie sie ist bekommen, nachdem mein Mann bereits mit 47 Jahren für immer die Augen schloß (er war nur ein halbes Jahr Älter als ich) und in den folgenden Jahren viele enge Familienangehörige mit denen wir engen Kontakt hatten.
Jetzt sind enge Angehörige , außer meine Tochter, fast keine mehr vorhanden.

Was kommt, wann und wie weiß ich nicht und will es auch nicht wissen, ändern kann ich es nicht.
So mache ich jetzt was möglich ist, verschiebe auf später wenig.
Alles kann sich schnell ändern, warum jetzt schon grübeln wie es werden könnte?
Wenn es soweit ist, kann ich immer noch aus dem was ist versuchen das Beste daraus zu machen. Vorher Planen kann niemand, weil niemand weiß was dann wirklich kommt.

Monja.
weserstern
weserstern
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Monja_moin vom 18.09.2015, 21:14:21
Ja Monja,

ich habe viele Jahre all unsere Mitglieder der Familie, auch in den letzten Stunden begleitet.
Doch soll ich nun mein Leben total umstellen ,auf diesen letzten, einen Moment, da denke ich zur Zeit noch nicht an den Tod.

Alle Vorkehrungen wurden schon per Rechtsanwalt getroffen, sogar per Generalvollmacht, dazu auch noch ein rechtsgültiges Testament.
So bin ich noch froh, am Leben teilzunehmen, habe aber auch all die Vorkehrungen für die Zukunft geregelt.

Ich lebe ganz einfach mein Leben wie bisher, viel Arbeit und Bewegung auf dem Hof und den Ländern.

Mein Schwiegervater, den wir 10 Jahre in unserem Haus gepflegt haben, ist 95 Jahre alt geworden.

Da habe ich ja noch viel Zeit... meine Enkel würde es freuen...
denkt .. weserstern
mane
mane
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaligesMitglied33 vom 18.09.2015, 14:15:45

Meine Angelegenheiten sind geregelt, das Testament
einige Male umgeschrieben, bin Weltmeisterin darin,
"Im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten mache
ich folgendes Testament:...", als Letztes werde ich
mein uraltes Haus verkaufen und den Erlös meinen
Kindern geben.

Abends spreche ich immer mein Nachtgebet, zu Gott,
Maria und meinem Schutzengel, ziehe ein schönes
Nachthemd an und bürste auch mein Haar.
Whom the bell tolls - wem die Stunde schlägt, ein
wunderschöner Roman von Hemingway--- aber ich denke
auch an den Tod von Sarmakand. Man kann ihm nicht
entweichen.

Ich wünsche diesem TRED gute Fahrt mit lieben Emotionen
und Einsichten, Schifflein nimm Fahrt auf, danke Mane!

Deine Freundin Witta
geschrieben von witta


Liebe Witta,

danke für Deine herzlichen Worte.

Du hast recht, auch in Samarkand wird er uns finden, wenn es an der Zeit ist. Er lässt sich weder umstimmen noch kann man vor ihm weglaufen.

Ich stelle mir jetzt vor, wie Du in Deinem schönen Nachthemd, die Haare schön gebürstet, seelig schlummerst. Möge Dein Schutzengel auch weiterhin gut auf Dich aufpassen.
Liebe Grüße Mane

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heide †
heide †
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von heide †
als Antwort auf mane vom 18.09.2015, 22:00:46
Im schönen Nachthemd, mit gebürstetem Haar – Gevatter Tod wird sich freuen, wenn er Witta irgendwann schon so gut vorbereitet in die Ewigkeit holen kann...

Es grüßt

Heide, die sich erst in 16 Jahren das letzte Hemd überstreifen lassen will - aber niemals farblos, und zwar schneeweiß.
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.09.2015, 17:12:59
Als der frühere OB von Stuttgart Manfred Rommel
gefragt wurde, ob er Angst vor dem Tod habe,
sagte er:
"Noi, bis jetzt hots no jeder gschafft!"


So isch no au wieder!

Clematis


Hab zur Zeit nicht viel Zeit........

aber,gelesen habe ich schon,was geschrieben wurde.

Rommels Worte,liebe Clematis,

sollte man sich wirklich zu eigen machen!

Ich bin todkrank,2x43 lebendige Auguste zähle ich als gelebte Lebensjahre,
hab "mei Sach schon lange gerichtet"
weiß absolut um meine Endlichkeit!

Aber,
und dieses aber gibt meinem Leben stündlich Sinn:

ich lebe ganz einfach gerne!

Habe mit der bald beziehbaren letzten Wohnung =Bungalow am Waldrand und doch nicht am Ende der Welt,einen Ort gefunden,wo ich -mit entsprechender Hilfe selbstständig leben kann mit meinem großen Hund Yamo

und meiner Susi

und freue mich sehr auf:
"Meinen Hinmmel auf Erden" dort!



Der Hang vor der mit Schiebetüren verglasten Terrasse wird schon bald noch mit herbstlichen Farbtupfern erfreuen,weil ich aus meinem jetzigen Garten--auch vor meiner Haustür auf der anderen Seite
Blühendes einsetzen werden-lasse-
steht alles schon in Kübeln und Pflanztüchern bereit!

Ich lebe und das geniesse ich!

Gudrun

Shakespeare läßt seinen Cäsar u.a. sagen:

-----der Feige stirbt schon vielmals,eh er stirbt------

si isset
Seija
Seija
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von Seija
als Antwort auf schorsch vom 18.09.2015, 17:37:24
Ich habe den Roman gelesen "Die letzten Tage von Rabbit Hayes". Sie wurde von dem Mann, den sie geliebt hat und der vor ihr starb in der Sterbestunde "abgeholt". Das fand ich sehr tröstlich. Nun stelle ich mir vor, dass meine geliebte Oma mich erwartet, ihre Arme ausbreitet,
mir die Angst nimmt und ich wieder mit ihr zusammen bin. Bei ihr fühlte ich mich immer geborgen.
Seija
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2015, 06:27:44
Liebe Gudrun

Du machst alles richtig.

Phil.

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