Aktuelle Themen Der Fall Emmely

baerliner
baerliner
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Re: Der Fall Emmely
geschrieben von baerliner
als Antwort auf pea vom 28.02.2009, 07:43:16
Die Richter mussten so urteilen und konnten auch die Revision nicht zulassen, denn es existiert das jedem Arbeitsrechter bekannte "Bienenstichurteil" des Bundesarbeitsgerichts

Die Richter sahen die Veruntreuung auch als erwiesen an (nicht Emmely sollte) und sie hat vor allem andere Mitarbeiter beschuldigt, die Bons veruntreut zu haben, wie ich gestern im Handelsblatt gelesen habe. Letzteres allein ist ein Grund für die Kündigung, wie das Gericht ausführte.

Der Anwalt hätte seiner Mandantin statt zu einer Klage gleich zu einem außergerichtlichen Vergleich bei der Sachlage raten und nicht erst für seine "Bemühungen" Honorar wahrscheinlich von der Gewerkschaft beziehen sollen.
--
baerliner
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Der Fall Emmely
geschrieben von eleonore
als Antwort auf pea vom 28.02.2009, 07:43:16
ich hab nach durchlesen viele artikel, eher dass gefühl, dass hier kaiser's eine unbequeme mitarbeiterin losgeworden ist, auf eine fiesen art.
undzwar so, dass die dame wie eine begossene pudel da steh, mit ein diebstahls vorwurf wegen 1,30-€.

wenn man dann noch die alter emmelys berücksichtigt........es wurde eine neue HartzIV empfängerin geschaffen.
niemand wird ihr ein job geben
1. wegen diese diebstahls scheiss
2. wegen ihres alters.

toll gemacht kaiser's, ich könnte erbrechen.
--
eleonore
pea
pea
Mitglied

Re: Der Fall Emmely
geschrieben von pea
als Antwort auf baerliner vom 28.02.2009, 08:25:09

"In vielen Fällen fehlt den Arbeitnehmern das Unrechtsbewusstsein", konstatiert Professor Monika Schlachter, Arbeitsrechtlerin an der Universität Regensburg. "Und gerade beim Diebstahl geringwertiger Sachen ist die Rechtssprechung wesentlich strenger als die meisten Menschen vermuten."
geschrieben von Bienenstich-Link



Wird Zeit, daß das Prekariat das endlich lernt,
wozu mühen sich Barbara Salesch und Kollegen seit Jahren ab...
wohl die falschen Fälle... ))



--
pea

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Der Fall Emmely
geschrieben von eleonore
als Antwort auf pea vom 28.02.2009, 08:39:54
@pea,

der StPO hat ihre ursprünge in urzeiten.
es sollte schon seit jahrzehnten reformiert werde, aber irgendwie geht es nicht so richtig voran.

so auch diese antiquierte einstellung aus urzeiten, dass sachwerte in urteilsprechung oft höher bewertet werden.

als beispiel:

du klaust einen kinderwagen incl. baby drinn.
es ist durchaus in rahmen des mögliche, dass du für dass klauen des kinderwagens eine höhere strafe (sachwert) bekommst, als für die entführung des babys.
--
eleonore
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Der Fall Emmely
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf pea vom 28.02.2009, 08:39:54
Also, was lerne ich aus der Diskussion?
Leute, es ist egal, wenn ihr ein bisschen klaut, unterschlagt und veruntreut.
Das haben vor mir wohl schon viele andere gelernt, denn, in der Tat, es fehlt wohl arg am Unrechtsbewusstsein in dieser Gesellschaft. Wenn ich also die Hand in die Tasche meines Nächsten stecke, um irgendeine nicht justitiable Kleinigkeit zu klauen, halte ich allerdings mit der anderen meine Taschen fest geschlossen. Denn was ich will, das man mir nicht tu, das füg ich gesellschaftskonform und damit gewissensmäßig problemlos anderen zu.
Und Rolf, zur Waffengleichheit.
Gab es im Falle Lidl und co wegen der etwas übermäßigen Mitarbeiterüberwachung nicht ein Riesengeschrei in diesem Land. Zu Recht, finde auch ich.
Allerdings, wenn es verboten ist, die vielen Mitarbeiterdiebstähle - der Schaden ist wirtschaftlich nicht von Pappe und wir alle zahlen über die Preise mit- mit einer akribischen Überwachung zu verhindern, wie soll der Arbeitgeber ohne das Instrument der Verdachtskündigung die diebischen Elstern loswerden? Denn der Vollbeweis ist in den seltensten Fällen zu führen. Da muss man schon so blöd sein, vor zahlreichen Zeugen in die Kasse oder's Regal zu greifen UND die Ware oder Geld ebenso vor aller Augen in die eigene Tasche zu stecken.
Und jetzt kommt bitte nicht wieder mit den großen Verbrechern in diesem Land. Abgesehen von der Finanzkrise, die ja zudem nicht direkt von unseren genialen Bankern stammt, wenn sie auch nicht in der Lage und Willens waren, das Riskante an der Sache einzusehen, können die in der Tat abgehobenen "Eliten" nicht den Schaden anrichten, den wir alle durch unsere vielen kleinen Unredlichkeiten wie z. B. Schwarzarbeit, hier ein wenig klauen, dort ein wenig betrügen verursachen.
Vielleicht bin ich ja hoffnungslos altmodisch. Oder einfach nicht links genug. Mir jedenfalls bedeutet mein Eigentum viel und deswegen achte ich das der anderen. Und daran ist nichts Schlechtes.


--
meritaton
susannchen
susannchen
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Re: Der Fall Emmely
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 28.02.2009, 10:36:26
Du bist nicht hoffnungslos altmodisch, du liest falsch!
Ziehst die falschen Schlüsse.
--
susannchen

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rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Der Fall Emmely
geschrieben von rolf †
als Antwort auf susannchen vom 28.02.2009, 10:40:56
Gibs auf, Susanne, es bringt nix.
--
rolf
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Der Fall Emmely
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 28.02.2009, 10:36:26
Also, was lerne ich aus der Diskussion?
Leute, es ist egal, wenn ihr ein bisschen klaut, unterschlagt und veruntreut.
Das haben vor mir wohl schon viele andere gelernt, denn, in der Tat, es fehlt wohl arg am Unrechtsbewusstsein in dieser Gesellschaft. Wenn ich also die Hand in die Tasche meines Nächsten stecke, um irgendeine nicht justitiable Kleinigkeit zu klauen, halte ich allerdings mit der anderen meine Taschen fest geschlossen. Denn was ich will, das man mir nicht tu, das füg ich gesellschaftskonform und damit gewissensmäßig problemlos anderen zu.

--
meritaton
geschrieben von meritaton


nach meine lektüren in diesem fall ist es nichtbewiesen, dass die dame geklaut hat.
hier steht aussage gegen aussage.
also lassen wir bitte den kirche in dorf.

ich habe berechtigte zweifel, dass eine über 50 jährige frau so dämlich ist, dass sie ihre job grade in heutige zeit gefährdet.
keine firma wirbt um oldies, eher werden die wegsaniert.

ich denke, keine hier in ST heisst klauen oder raub gut.

meritaton, wenn du die gerichts urteile in letzte zeit ansiehst,in fälle wie herr zumwinkel und konsorten, dann kommt die gedanke unweigerlich hoch, dass justitia mit zweierlei maß misst.




--
eleonore
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Der Fall Emmely
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf eleonore vom 28.02.2009, 10:46:49
Also, was lerne ich aus der Diskussion?
Leute, es ist egal, wenn ihr ein bisschen klaut, unterschlagt und veruntreut.
Das haben vor mir wohl schon viele andere gelernt, denn, in der Tat, es fehlt wohl arg am Unrechtsbewusstsein in dieser Gesellschaft. Wenn ich also die Hand in die Tasche meines Nächsten stecke, um irgendeine nicht justitiable Kleinigkeit zu klauen, halte ich allerdings mit der anderen meine Taschen fest geschlossen. Denn was ich will, das man mir nicht tu, das füg ich gesellschaftskonform und damit gewissensmäßig problemlos anderen zu.

--
meritaton


nach meine lektüren in diesem fall ist es nichtbewiesen, dass die dame geklaut hat.
hier steht aussage gegen aussage.
also lassen wir bitte den kirche in dorf.

ich habe berechtigte zweifel, dass eine über 50 jährige frau so dämlich ist, dass sie ihre job grade in heutige zeit gefährdet.
keine firma wirbt um oldies, eher werden die wegsaniert.

ich denke, keine hier in ST heisst klauen oder raub gut.

meritaton, wenn du die gerichts urteile in letzte zeit ansiehst,in fälle wie herr zumwinkel und konsorten, dann kommt die gedanke unweigerlich hoch, dass justitia mit zweierlei maß misst.




--
eleonore
geschrieben von meritaton


--
Also, für die doch recht grundsätzliche Diskussion ist es unerheblich, ob die Dame bewiesenermaßen "geklaut" hat oder nur wegen dringenden "Tatverdachts" gekündigt wurde. Denn das Instrument der Verdachtskündigung peitscht doch die Gemüter hier und anderorten hoch. Und ob die Dame so blöd ist oder nicht, durch eine Unredlichkeit ihre Existenz auf's Spiel zu setzen, ist noch nicht raus. Man staunt, durch welche Blödigkeiten Menschen ihr Leben ruinieren. Unter diesem Gesichtspunkt könnte man übrigens auch reihenweise Freisprüche produzieren. Denn manche Taten sind in der Tat unsäglich blöd...
Und die Justitia misst nicht nur bei Zumwinkel und co mit zweierlei Maß. Auch unten im Bereich der "Kleindelikte" vom kleinen Mann kann man nur staunen, was da so alles wegen "Geringfügigkeit" ungeahndet bleibt. Auch da ist was eingerissen....
Die Sache Zumwinkel hat übrigens auch etwas mit Behördenhierarchien und der Frage, wie erfolgreich eine Frau sein darf, zu tun.
Wenn Du meinst, dass keiner im ST Klauen und Raub??? gutheißt, dann habe ich wohl etwas grundlegend falsch verstanden. Wieso erregt man sich dann so sehr, dass Arbeitnehmer wegen geringfügiger DELIKTE gekündigt werden? Das war doch einer der Aufreger, nicht nur die "Verdachtskündigung".

meritaton
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
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Re: Der Fall Emmely
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf susannchen vom 28.02.2009, 10:40:56
Auch wenn Rolf mich offenbar für unbelehrbar hält, wäre ich Dir dankbar, wenn Du mich darüber aufklären würdest, wo ich falsch liege und wo ich die falschen Schlüsse ziehe.

--
meritaton

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