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Aktuelle Themen Der Patient - das ausgelieferte Wesen

Vivaldi
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Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von Vivaldi
Unnötige Operationen, Ärztepfusch, falsche Diagnosen etc. Dies alles war Thema in der letzten Sendung von Frau Sandra Maischberger.

Mein Beitrag zu diesem Thema; mir wollten angebliche Spezialisten 8 Implantate zur besseren Versorgung einsetzen. Stck. € 2.500,00

Der alternative ärztliche Rat besagte folgendes; Implantate kommen bei mir, da ich Raucher bin, nicht in Frage. Zudem wurde ich mit zwei kleinen Brücken bestens versorgt.

Habe gelernt; vor jedem Eingriff immer eine zweite, besser noch eine dritte Meinung einholen.
Vivaldi
circe
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von circe
als Antwort auf Vivaldi vom 10.04.2013, 14:26:37
na, so ausgeliefert sind wir hier ja wohl nicht! Der Gott in Weiß ist schon lange nicht mehr! Aber leider glauben noch viele daran, und wenn man richtig krank ist glaubt man es auch gerne.
Vivaldi
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von Vivaldi
als Antwort auf circe vom 10.04.2013, 14:38:09
Stimmt und trifft den Kern.
Vivaldi

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walter4
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von walter4
als Antwort auf circe vom 10.04.2013, 14:38:09
na, so ausgeliefert sind wir hier ja wohl nicht! Der Gott in Weiß ist schon lange nicht mehr! ............


Die aktuellen Operationszahlen (drastische Steigerungen in den letzten Jahren) sprechen eine andere Sprache. Beispiel Rückenschmerzen: Wenn der Patient die Wahl hätte, würde er häufig eine konservative Therapie wählen, da diese in 95% der Fälle auch zum Erfolg führt. Die wird ihm aber nicht angeboten! Die Klinik will die 12.000€ für die OP mitnehmen und den Patienten nach ein paar Tagen wieder loswerden (sog. blutige Entlassung), dann klingelt die Kasse. Bei Durchführung einer konservativen Therapie würde sie nichts verdienen, im Fernsehbeitrag hieß es sogar, sie würde draufzahlen, was ich für glaubhaft halte.

Ein Freund von mir mit einem Bandscheibenvorfall verweigerte die ihm ganz dringend geratene Operation und ließ sich 14 Tage mit starken Schmerzmitteln zudröhnen, und siehe da, plötzlich ging das auch, und seitdem ist sein Rücken okay. Man braucht aber ein starkes Rückgrat und ein bißchen medizinische Kenntnisse um gegen eine Phalanx von messerschwingenden Weißkitteln zu bestehen. Der "normale" Patient ist den Ärzten ausgeliefert wie ein Karpfen im Haifischbecken. Das ist leider Fakt und ein Skandal, begünstigt durch schlechte, lobbyistengeprägte Gesetze.

Der Vorschlag des einen Experten, von den 2000 Kliniken 400 zu schließen und dafür den anderen Häusern eine bessere Behandlungsqualität zu ermöglichen, trifft genau den Punkt. Überkapazitäten erzeugen Mißwirtschaft und der Bürger zahlt dafür mit zu hohen Beiträgen.
Edita
Edita
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von Edita
als Antwort auf walter4 vom 10.04.2013, 15:36:41
Kranksein ist nicht nur ein unliebsamer Zustand, sondern bedeutet vor allen Dingen Geschäft ! Anno 2009 berichtete schon der Spiegel:

Ärzte sollen Krankenhäusern Prämien abpressen

Es hat sich bis heute nichts geändert! Alle wissen das, nur die Krankenhausgesellschaften schweigen dazu vehement!

Wie ausländische Patienten in Deutschland abgezockt werden

Edita
olga64
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von olga64
als Antwort auf circe vom 10.04.2013, 14:38:09
Es fehlt vielen Patienten noch immer an Selbstbewusstsein - sie sollten erkennen, dass sie die Kunden der Ärzte sind, die es diesen ermöglichen, einen meist fürstlichen Lebensstil zu pflegen.
Es ist ja seit langem bekannt, dass Deutschland und die auch die SChweiz die Länder sind, wo am schnellsten und häufigsten operiert wird. Man kann sicher davon ausgehen,dass andere Länder, wo dies anders gehandhabt wird, auch nicht verblödet sind - die Gründe also für hiesige Chirurgen doch sehr monetär beeinflusst sind.
Jeder Patient sollte Zweitmeinungen einholen - beim Auto oder Möbelkauf machen es die Menschen ja auch - warum nicht bei der GEsundheit? Olga

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circe
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von circe
als Antwort auf olga64 vom 10.04.2013, 16:04:01
mit der zweiten Meinung ist es so eine Sache, wenn du nicht privatversichert bist! Wenn du zum Spezialisten musst bekommst du eine Überweisung, damit kannst du hingehen wohin du willst! (wenn du genommen wirst)! So, und wenn du eine zweite Meinung als Kassenpatient haben möchtest, finde einen Hausarzt, welcher gerne Überweisungen schreiben lässt!
olga64
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von olga64
als Antwort auf circe vom 10.04.2013, 16:11:55
Ich kann dies sicher nicht beurteilen, da ich nicht gesetzlich versichert bin. ABer ich könnte mir vorstellen,dass ein Gespräch mit der GKV hilfreich wäre. Diese sind ja auch nicht daran interessiert, wenn jemand für viel Geld ohne Sinn und Versand operiert wird. Die Recherche nach kostengünstigeren Alternativen wäre sicher auch in deren Sinne.
Bei meiner Versicherung werde ich ermuntert, dies zu tun - auch Hilfestellung leistet die Versicherung. Da ich ausser bei Akut-Hilfen durch Ärzte in Notfällen immer vorher Kostenvoranschläge vorlegen , die die Versicherung genehmigen muss, werden mir schon in diesem STadium Alternativen aufgezeigt. Olga
silhouette
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Edita vom 10.04.2013, 15:59:08
Edita,
was die Russen anbelangt, so hält sich mein Mitleid mit ihnen sehr in Grenzen. Bei den Neureichen gilt es als schick, sich wegen jedem pardon Pups in Deutschland behandeln zu lassen. Und erst eine deutsche Blinddarmnarbe! Wow, da hat man was zum Angeben!

Was ihnen berechnet wird und sie liebend gerne zahlen, hat auch mit den üblichen Mehrfachbeträgen, gerechnet auf den Basisgebührensatz der Gebührenordnung für Ärzte, die Privatpatienten berechnet werden dürfen, nichts mehr zu tun.

Das geht so weit, dass in bestimmten Kliniken, deren Chefchirurg sich in der Branche einen gewissen Namen gemacht hat, Schilder wid "Anmeldung", "Verwaltung", "Wartezimmer" und dgl. nicht nur auf Deutsch da stehen, sondern auch auf Russisch und, nebenbei sei's erwähnt, Arabisch. Es gibt auch bei weitem nicht nur das gute alte Einbettzimmer, sondern Suiten unterschiedlicher Kategorie, mit mehreren Räumen und Betten und Bädern, für die mitreisende Verwandtschaft gleich mit. Die Preise für diese Art Unterbringung können mit den teuersten Hotels der Stadt locker mithalten.

So erlebt in Wiesbaden und München.
olga64
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von olga64
als Antwort auf silhouette vom 10.04.2013, 16:50:46
Das stimmt - aber da hat niemand in Bayern etwas dagegen (in Hessen sicher auch nicht). Die Kliniken in München und z.B. am Tegernsee leben gut davon und auch die "Zuliefer-Industrie" = Hotels, teure GEschäfte und Restaurants. Es kommen aber nicht nur Russen zu uns, um sich operieren zu lassen - im Sommer fühlt man sich als Frau underdressend, wenn man nicht verhüllt auf der Maximilianstrasse geht - viele Araber nehmen unsere Dienste in Anspruch - und alles jubelt, was damit zu tun hat. Die Hotels Vier Jahreszeiten und Bayerischer Hof reservieren ihre sauteuren Suiten seit Jahren für diese betuchte Klientel. Olga

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