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Aktuelle Themen Der Patient - das ausgelieferte Wesen

erafina
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Mitglied

Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von erafina
als Antwort auf circe vom 10.04.2013, 16:11:55
Man braucht keine Überweisung um eine Zweitmeinung einzuholen.

Da nimmt man seine Krankenkassenkarte und geht einfach hin.

Patientenrecht Zweitmeinung

Leider ist es aber eher so, dass Menschen in üblen gesundheitlichen Situationen eher dazu neigen, einem Arzt alles zu glauben, was der Arzt erzählt, weil ihnen die Kraft zum Durchsetzen fehlt. Es liegt halt in der Natur der Sache, dass Schwäche die meisten Patienten hilflos und gefügig macht.

erafina
Mitglied_1a4a99f
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf erafina vom 10.04.2013, 19:15:55
era, ich habe das heute getan, denn ich wollte eine zweitmeinung haben und was war??? eine ganz andere konstellation der gegebenheiten...

keine op, sondern erstmal ein anderes medikament und dann wird weiter gesehen.. ich bin mittlerweile sehr misstrauisch den weißkitteln gegenüber geworden, wenn jemand so schnell zum skalpell greifen will

ich würde das immer wieder tun und wenn die kk meckert, kriegt sie schon bescheid von mir
silhouette
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ingo vom 10.04.2013, 18:59:56
Also ingo,
dann aus eigener Erfahrung: meinen letzten Hausarzt habe ich gewechselt, weil der nicht bereit war, mir nach einem Tag Schmerzklinik (die nichts taugte) eine Befürwortung des Klinikwechsels zu schicken. Diese hätte ich für meine PKV gebraucht. Ich hatte aber an diesem Tag nur diesen einen Hausarzt. Ich war unter Schmerzmitteln selber in der Lage, diese Telefonate mit der Versicherung und dem Hausarzt zu führen. Die Versicherung hätte sofort zugestimmt. Er meinte, ich solle das nun mal akzeptieren, das sei Teil meiner Therapie.
Klasse, was?

Und meine Knie-Arthroskopie zum Zwecke der sog. Gelenktoilette war wie bei anderen Ausdauersportlern akut dringend notwendig und hatte (wie bei anderen........) einen achtbaren Teilerfolg. Die Langstreckenläufe und die Steilabstiege über 2000 m und mehr konnte ich aber danach vergessen.

Wenn man sich hier mal an einem Thema beteiligt, riskiert man eine Dauerbeschäftigung für den Rest des abends.

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Edita
Edita
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von Edita
Ich sag Euch was, ich bin jetzt 4 Wochen durch eine Psycho-Hölle gegangen!
Es war so schlimm, ich hätte Mausi mindestens 10 x am Tag ermorden können, wenn das überhaupt ausreicht! Sie ist von einem Tag auf den Anderen nicht mehr arbeiten gegangen,sie hatte Tobsuchtsanfälle, die sich gewaschen haben, sie war aggressiv ohne Ende und mordsfrech, ich konnte kein einziges vernünftiges Wort mit ihr reden, es kam sofort
" Du bist wohl blöd, halt die Klappe, sonst scheuer ich Dir eine "! Sie ist auch nicht mehr zur gewohnten Zeit ins Bett gegangen, sie hat auf mich gewartet, und bei jeder Drehung, die ich im Bett gemacht habe, ist sie gekommen, und hat kontrolliert, ob ich noch drinnenliege!
Es war wirklich die reinste Hölle!!!
Was habe ich gemacht? Natürlich am dritten Tag ihren Neurologen angerufen und um Hilfe gebeten!
Wie sah die Hilfe aus? " Ein Fall für die Psychatrie ist es nicht, denn das ist schwierig für Autisten, außerdem bekommt sie da auch nur Zyprexa, und das können wir ihr auch zu Hause geben", das war die ganze Hilfe!!! Googled mal den Beipackzettel von Zyprexa, wer das nimmt, wird ruckzuck süchtig, ganz abgesehen von den andren Nebenwirkungen, das Harmloseste ist noch
" die Versteinerung " ( steifer Gang und versteinerte Mimik )!
Ich habe das natürlich abgelehnt!!!
Auslöser dieser " Attacken" war bestimmt meine veränderte Lebenssituation, ( ich bin ja nun seit 28.02. auch "Privatperson"), bin jetzt rund um die Uhr um sie rum, denn es gibt auch keine Kinderfrau mehr, und, was glaube ich für sie das Allerschlimmste ist, wir müssen nun auch hier ausziehen, weil das Haus ab Oktober kernsaniert wird, und da sind drei Jahre für vorgesehen! Diese ganzen Veränderungen haben ihre gewohnte Welt in "Schieflage" und ins Wanken gebracht, und vor lauter Angst hat sie so reagiert, wie sie es getan hat!
Drauf gekommen bin ich, wenn sie mir mal wieder gedroht hat "ich solle die Klappe halten", ich mindestens 15-20 Min. kein Wort mit ihr gesprochen habe, denn sie sabbelt ja ununterbrochen, und stellt dabei auch Fragen über Fragen, und als ich nicht mehr geantwortet habe, ist sie ins Grübeln gekommen, und dann hat sie mir nach und nach die für sie "richtigen" Fragen gestellt, die für sie so überaus lebenswichtig sind, und jetzt.........
nach einer Woche..........sie ist wieder meine Mausi, und ab Montag geht sie wieder arbeiten, auch ohne dieses vermaledeite Zyprexa!

Edita, die genau deswegen in letzter Zeit so selten hier war!
silhouette
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Edita vom 10.04.2013, 21:43:08
Um Himmels willen! Das verschlägt mir die Sprache. Ich wünsche dir viel Kraft.

Zyprexa bringt Gewinne und tötet Menschen
Edita
Edita
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von Edita
als Antwort auf silhouette vom 10.04.2013, 21:52:26
Sil,

sie ist jetzt 37, ich bin es seit mindestens 34 Jahren gewohnt, mitzudenken und was mindestens genauso wichtig ist, mit- oder einzufühlen! Aaaaaber,.......es kostet Nerven, Nerven und noch mal Nerven! Der Patient, wenn er denn nicht mitdenkt, oder mitdenken lassen kann, ist oftmals ein verlorener Patient! Ich weiß ganz bestimmt, von was ich rede!

Edita

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majana
majana
Mitglied

Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von majana
als Antwort auf Edita vom 10.04.2013, 23:01:56
@Editha, da kann ich mich nur anschließen und Dir ganz viel Kraft und Stärke wünschen, um das weiterhin durchzuhalten.
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 10.04.2013, 23:01:56
Edita

die richtigen Trostworte finde ich einfach nicht,
aber,ich kann mich in deine Situation sehr gut reindenken!

Vergiss nicht,für dich selber immer mal wieder Ruhepole einzubauen!

Du hast ja eine perpetuum mobile-Mutteraufgabe!

Woher nimmst du die Kraft?

Verständnisvolles Andichdenken!

Gudrun
Edita
Edita
Mitglied

Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von Edita
Vielen Dank für Eure Wünsche!
Was ich mit meinem Beitrag ausdrücken wollte ist, daß die " ars medicinae ", also die Heilkunst, landläufig auch schlicht Medizin genannt, immer mehr dem wirtschaftlichen Profit geopfert wird, und zwar ohne Rücksicht auf menschliche Lebensqualität! Der Fairness halber muß man aber auch sagen, daß es mittlerweile wieder eine verhältnismäßig kleine Gruppe von Medizinern gibt, die dieser " rücksichtslosen Profitjagd " abgeschworen haben, und sich dem Hippokratischen Eid wieder verpflichtet fühlen! Man muß aber nicht extra betonen, daß sie sich sehr schwer tun auf dem " medizinischem Markt ", weil sie halt von allen möglichen Lobbyisten ( Pharmaindustrie, Krankenkassen, Krankenhausgesellschaften ) blockiert oder sogar ausgebremst werden! Das sieht man daran, daß sie sich in den Medien unkenntlich machen lassen, wenn sie öffentlich diese rücksichtslose Profitjagd anprangern!
Und trotzdem wollen sie durchhalten, und was das Schöne ist, sie bekommen große moralische Unterstützung von Jungmedizinern, die vom Lobbyismus noch nicht so stark infiziert und befallen sind!

Edita
loretta
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Re: Der Patient - das ausgelieferte Wesen
geschrieben von loretta
als Antwort auf Edita vom 11.04.2013, 10:06:46
Liebe Edita,

auch mich hat dein Erfahrungsbericht aus jüngster Vergangeheit sehr betroffen gemacht. Wahrscheinlich kommt auch der bevorstehende Wohnungswechsel und deine hierdurch etwas blank liegenden Nerven, die Mausi als besonders sensibles Menschenkind wohl extrem spürt, hinzu.

Wenn die Dumpfbacke aus Berlin ihr wieder mal durch "spezielle Post" eine Freude machen kann, gib Rauchzeichen, ja?

loretta

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