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Aktuelle Themen Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel

morgensonne
morgensonne
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Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von morgensonne
als Antwort auf sittingbull vom 04.10.2014, 14:00:16
Zitat sittingbull

die "Freude der DDR-Bürger" wäre sicher kleiner ausgefallen , hätten
sie gewusst ... das sie auch nach 25 jahren immer noch nicht die gleiche
rente oder den gleichen lohn "verdienen" ... wie ihre bundesgenossen
in den "Westzonen

hallo sittingbull,
ist schon seltsam. Meine Tante wohnt in Gera - nach dem Mauerfall habe ich sie besucht. Ihre Wohnung war mehr als erbärmlich. Finanziell ging es ihr auch nicht gut. Jetzt hat sie zwar ein kleine aber sehr schöne Wohnung - bekommt Witwenrente und ihre eigene Rente. Sie hat mehr Rente als mein Mann, obwohl sie doch nie etwas in unsere Rentenkasse eingezahlt hat. Ihr ging es nie so gut, wie nach dem Mauerfall. Es gibt auch Wessis, die hartz4 bekommen oder eine zu kleine Rente haben. Schieb nicht alles auf den Mauerfall. So Typen wie Du, die nur nörgeln,
sorgen doch dafür, dass manch einer meint, man hätte die Mauer noch höher bauen sollen. Aus deinen Kommentaren hier im St lese ich oftmals heraus, dass du ein sehr unzufriedener Mensch bist.
Lächle lieber mal. Morgensonne
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von Gillian
als Antwort auf morgensonne vom 04.10.2014, 21:42:42
Sie hat mehr Rente als mein Mann, obwohl sie doch nie etwas in unsere Rentenkasse eingezahlt hat. Morgensonne


Da ist er wieder, der Zeigefinger auf uns Rentner aus dem Osten, den ich schon befürchtet hatte .

Dass die Bezüge der heutigen Rentner nichts mehr mit früheren Beitragszahlungen zu tun haben, habe ich mal irgendwo in einer Zeitung gelesen, habe es mir aber leider nicht aufgehoben.
Gi.
ladybird
ladybird
Mitglied

Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von ladybird
als Antwort auf Gillian vom 04.10.2014, 22:55:23
liebe Gillian, mir schwillt der Kragen: ich bzw. wir hatten Begenungen mit DDR Leuten,die an einem Schreibtisch saßen und sehr unterschiedliche Einkommensverhältnisse hatten für dieselbe Arbeit.
Das empfanden wir so schlimm, dass wir uns ganz schnell entfernten, weil wir solche schlechten Gewissen hatten....dabei konnten wir nichts dafür.
Auch diese Situation vergesse ich NIE,
herzlichst ladybird

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anjeli
anjeli
Mitglied

Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von anjeli
als Antwort auf Gillian vom 04.10.2014, 22:55:23
Gillian... ich sehe keinen Zeigefinger... ich lese nur Fakten... und ein Beispiel von vielen... welches Morgensonne sich heraus gepickt hat...

es gibt immer Gewinner und Verlierer in einem neuen System...
so weit ich informiert bin... mussten alle Frauen arbeiten... sie konnten nicht wahlweise zu Hause bleiben... dem zu Folge scheint es Eheleuten... die in Ostdeutschland eine Rente beziehen... besser zu gehen... als einem Ehepaar in Westdeutschland...

das ist jetzt ein vereinfachtes Beisspiel... ich weiß... dass der Rentenwert und die persönlichen Entgeltpunkte eine Rolle spielen...

Sittingbull...
du schreibst von Reisefreiheit...
ist nicht die Freiheit ein sehr hohes Gut... die war ja überhaupt nicht gegeben... oder hast du schon vergessen... dass Bürger noch nicht mal in ihrer eigenen Wohnung frei waren... sie konnten sich nicht über "normale" Dinge unterhalten...

ich habe auch in einem Plattenbau gewohnt... ich weiß... wie hellhörig die Wohnungen waren...

und dann wurde auch noch ein Besucherbuch geführt... für jedes Haus...
scheint ja schon vergessen worden zu sein...

unsere Angestellten kurz nach der Wende... haben bei geschäftlichen zwangslosen Essen im Restaurant... wenn sie etwas gefragt wurden... geflüstert... weil sie Angst hatten... wenn sie ihre Meinung sagen... dass diese mitgehört wird... und sie Nachteile zu erwarten hätten...
(sie waren noch einige Zeit in diesem Muster drin)

anjeli
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von Tina1
als Antwort auf anjeli vom 04.10.2014, 23:29:13

es gibt immer Gewinner und Verlierer in einem neuen System...
so weit ich informiert bin... mussten alle Frauen arbeiten... sie konnten nicht wahlweise zu Hause bleiben...
anjeli


anjeli genauso war es. Die Frauen mussten arbeiten gehen denn mit einem Gehalt von durchschnittlich 600 M konnte man nicht leben. Außer den Grundnahrungmitteln u. der Miete war vieles überteuert. Auch wenn beide arbeiten gingen war vieles unerschwinglich.

hier mal paar Beispiele:

"Für einen Autokauf musste man sich voranmelden und dann, je nach Modell, bis zu 15 Jahre warten (zu vergleichsweise hohen Preisen). Das in der DDR meistgefahrene Auto, der Trabant, kostete als Neuwagen mit Wartezeit 10.000 Mark; ohne Wartezeit gab es den „Trabi" für 30.000 Mark. Die Preisspanne für einen Wartburg betrug 20.000 bis über 30.000 Mark.

Mit einem einheitlichen Verkaufspreis subventioniert wurden hauptsächlich Dinge des täglichen Bedarfs. Technische Geräte und andere Waren, die auch gegen Devisen exportiert werden konnten, waren dagegen (an der Kaufkraft der Bevölkerung gemessen) oft sehr teuer.
Schwarz-Weiß-Fernseher "Ines" = EVP zwischen 1.560 und 2.120 M
Stereo-Radio-Kassettenrekorder SKR700 (1984) = EVP 1.540 M
Ein Farbfernseher kostete in den 1980er Jahren zwischen 3.500 und 6.900 Mark.

125g Moccafix (Kaffee) = EVP 8,75 M
125g Bohnenkaffee "Mona" = EVP 10,00 M
125g Bohnenkaffee "Rondo" = EVP 8,75 M
125g Bohnenkaffee "Costa" = EVP 7,50 M

Herrenanzug (55 % Synthetik u. 45 % Wolle) = EVP 245,00 M
Winterjacke für Damen = EVP 300,00 M"

Wohnzimmermöbel(Schrankwand) kosteten, wenn man sie überhaupt bekam, zwischen 1500- 5000 M.
Tina
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von Tina1
als Antwort auf anjeli vom 04.10.2014, 23:29:13


Sittingbull...
du schreibst von Reisefreiheit...
ist nicht die Freiheit ein sehr hohes Gut... die war ja überhaupt nicht gegeben... oder hast du schon vergessen... dass Bürger noch nicht mal in ihrer eigenen Wohnung frei waren... sie konnten sich nicht über "normale" Dinge unterhalten...

und dann wurde auch noch ein Besucherbuch geführt... für jedes Haus...
scheint ja schon vergessen worden zu sein...
anjeli


Auch das stimmt alles. Es gab keinerlei Freiheit, weder Reisefreiheit noch Rede.-u. Meinungsfreiheit. Aber das alles ist ein hohes Gut, wie du auch schon erwähnst. Wir wurden rundum bewacht.
Auch in den Firmen wurde man überwacht, neben dem Angeben von Kontakten ins nicht sozialistische Ausland, war das Angeben mit Kontakten aus dem Westen im Urlaub, zb Ungarn Pflicht. Briefe und Pakete wurden geöffnet. Leider haben das einige Menschen vergessen.
Tina

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myrja
myrja
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Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von myrja
als Antwort auf Tina1 vom 05.10.2014, 09:24:30

.....
Auch in den Firmen wurde man überwacht, ..... Briefe und Pakete wurden geöffnet. Leider haben das einige Menschen vergessen.
Tina


Leider wird auch immer wieder vergessen, dass die überwachung nicht nur im Osten Deutschlands stattfand.

Wer hier im Westen in einer der Politik nicht genehmen Partei war, wurde ebenfalls überwacht und oft mit Berufsverbot belegt.
Briefe aus dem Osten wurden auch im Westen geöffnet. Ich weiß wovon ich rede, habe es selbst erlebt.

Myrja
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Tina1 vom 05.10.2014, 09:09:29
1 Brot (drei Pfund) EVP 0,87 M oder EVP 0,93 M
1 kg Roggenmischbrot = EVP 0,52 M
1 kg Weizenmischbrot = EVP 0,64 M
250g Weizenin (Weizenstärke) = EVP 0,68 M
ein halbes Bäckerbrot = EVP 0,50 M
ein halbes Bäckerbrot in Ost-Berlin = EVP 0,55 M
500 g Toastbrot "Spezial Toast" = EVP 1,00 M
1 kleines Brötchen bzw. eine Schrippe = EVP 0,05 M
1 Semmel = EVP 0,10 M
1 große Semmel (Doppelbrötchen) = EVP 0,10 M
1 Milchbrötchen = EVP 0,06 M
1 Pfannkuchen (Berliner) = EVP 0,20 M
1 Flasche Milch 1/2 Liter = EVP 0,36 M plus 0,20 M Flaschenpfand
1 Flasche Trinkvollmilch (0,5 Liter, 2,2 Prozent Fettgehalt) = EVP 0,34 M
1 Beutel Vollmilch 1 Liter (2,2 Prozent Fettgehalt) = EVP 0,70 M
1 Beutel Vollmilch 1 Liter (in Ost-Berlin) = EVP 0,73 M
0,25 Liter Kakaomilch im Tetrapak = EVP 0,35 M
circe
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Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von circe
als Antwort auf sittingbull vom 04.10.2014, 14:00:16
aber unsere Freiheit, die haben wir! Ich war am 3.10. in meiner Geburtsstadt Leipzig zu einem Kurzbesuch. Ich muss sagen das alte Leipzig ist schon schön geworden- von der neuen Uni Mal abgesehen ! Aber die Helden von vor 25 Jahren sind müde, denn außer einen umfassenden Herbstmarkt auf allen Plätzen war nichts von den aufregenden Tagen vor 25 Jahren zu bemerken! Abends sollte in der Nicolai Kirche eine Andacht stattfinden: In dieser Kirche wurde ich 1961 konfirmiert, deshalb sitze ich immer ein paar stille Minuten dort und gedenke meiner frühn Jahre. Es war meine Heimat und für mich war sie eigentlich normal!
circe
circe
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Re: Der Tag, als vor 25 Jahren die Mauer fiel
geschrieben von circe
als Antwort auf circe vom 05.10.2014, 11:31:21
nur aus der Erinnerung! Ein Grog, ein Bock (Bier) 2,00 Mark! So war das in der Studentenzeit! 160 Mark Stipedium, dafür gingen für Unterkunft und Verpflegung cirka 80 Mark ab! Alle Vergleiche hinken, nur so mal als Gaudi!

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