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Aktuelle Themen Der Tag des Zorns in Libyen

albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von albaraq
als Antwort auf schorsch vom 20.04.2011, 12:08:53
Wenn der Westen nun nicht endlich aufhört, sich mit Nadelstichen zu begnügen, sondern endlich richtige Nägel mit Köpfen macht (Ausschaltung Gaddafis) muss er sich in einem Jahr vorwerfen lassen, er habe den Genozid toleriert wie damals, als die Türken die Armenier ausrotten wollten!


Auch ich finde das Verhalten des "Westens" gegenüber dem libyschen Volk einfach nur noch unmöglich.
Will man dem Volk helfen somit - nein.
Will man vor dem Gaddaficlan kuschen - ja!
Es werden tausende Tote und Vergewaltigungen hingenommen und das Einzigste was den führenden Politikern im Westen einfällt - Waffenlieferungen!
Anstatt dem Spuk dort endlich ein Ende zu setzen,
indem das Geheimdienstwissen genutzt wird (Aufenthaltsort des Diktators incl. Sippschaft) und Jagdflieger mit bunkerbrechender Muniton gezielt eingesetzt werden, stattdessen nix, außer laber, laber, blubb, blabb, blabb und das Sterben Unschuldiger dort geht lustig weiter.
Oder sollte hier das Sprichwort von den Krähen, auf die Politiker zutreffend sein?

hugo
hugo
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von hugo
als Antwort auf albaraq vom 20.04.2011, 12:57:33
Oder sollte hier das Sprichwort von den Krähen, auf die Politiker zutreffend sein?


hm alabarq, stell Dir mal folgenden Zusammenhang vor:

Da gibts ca 10 Diktatoren in der arabischen Welt (und natürlich noch dutzende andere anderswo) und fast alle -den Iraner mal ausgenommen- sind sie dicke mit Dir befreundet, treiben fröhlich Handel mit Dir, bieten Dir zu Vorzugspreisen Ihr Öl und Gas und zum Teil sogar die Häfen für Deine Flugzeugträger und Zerstörer, sowie Lande-, und Überflugrechte für ihre Bomber und Jäger,,

Desweiteren willigen sie ein -natürlich für etwas Entgeld oder andere Leistungen- ein wenig aufzupassen das nicht zu viele Flüchtlinge Deine Grenzen überrennen usw. Sie bestellen bei Dir Waffen für Milliarden Dollar und, und und.

Dafür drückst Du beide Augen zu wenn sie es mit den Menschenrechten der unter ihrer Fuchtel steckenden Bevölkerung nicht so genau nehmen, die Frauen nicht achten und unter dem Deckmantel und Vorwand des Glaubens die "kuriosesten Vergnügungen" wie z.B, Prügeln ohne blaue Flecke usw dulden und fordern,,

Nun übertreibt einer dieser Deiner Freunde es gewaltig und treibt seine Untertanen zur Weißglut,,sie erheben sich und jagen Ihn zum Teufel (siehe Ägypten)

Dieses an sich einmalige und exotische Ereignis, scheint nun jedoch Nachahmer zu finden, Deine restlichen "Freunde" kommen in Not und Du siehst Deine Felle, Deine bisherigen günstigen Konditionen davonschwimmen.

Nun stehst Du vor der entscheidenden schwierigen Frage, Wie verhalte ich mich?

Lass ich den Aufständischen freien Lauf und freu mich mit ihnen das sie einen Weg einschlagen -ohne Diktator, ohne Privilegien einer gehobenen Tyrannenclique und mit dem Ziel einer demokratischen Entwicklung so wie ich es ja selber gerne vorleben möchte und ständig propagiere.

Dabei riskierst Du jedoch das viele der eingelaufenen und bisher ja sooo gut zu Deinen Gunsten funktionierenden Geschäfte ein wenig ins Wanken geraten und -was das Schlimmste ist- Du riskierst das Dich die restlichen Diktatoren nun besonders argwöhnisch betrachten und sich so ihre Gedanken machen.

Die werden Dich nicht mehr als Freund und Beschützer und guten Geschäftspartner, sondern als eine akute Gefahr wahrnehmen und sich entsprechend von Dir abwenden,,

naja und wer will das schon ? der Westerwelle doch sicher nicht. Lieber setzt er alle Hebel in Bewegung um den Status Quo noch lange zu erhalten und wenn er dabei gleichzeitig noch bei einigen seiner Landsleute als Friedenspfeife punktet,,?

sehr geschick eingefädelt,, scheint dieser Cou ja nun geklappt zu haben, siehe die vielen begeisterten Zustimmer mit den leuchtenden Augen vonwegen Friedenstauben in der deutschen Regierung.

in jedem Falle gehen die Befürworter aber auch die Ablehner einer Hilfe über Leichen, wie man so landläufig sagt- auch wenn sie das nicht wahrhaben wollen,,,stellt sich für mich die Frage, wieviele Leichen hätten sie denn gerne und auf welcher Seite?

Diese -für mich- saublöde Wiederholung der Forderung nach Verhandlungen, nach diplomatischen und politischen Lösungen hätten wir uns vor vielen Jahren stellen sollen als Gadaffi stattdessen in die Lage versetzt wurde, sich ausschließlich auf Kampfbetonte Begegnungen zu orientieren und Waffenstrotzend jedem Widerständler in seinem Land jegliche Illusion von vornherein zu rauben.

Die Amis die Franzosen und die Briten scheinen da schon gedanklich etwas weiter zu sein, ihren Busenfreund Gadaffi besser zu kennen das dieser wohl niemals auf dem Wege politischer Verhandlungen alle Waffen und das geraubte Vermögen abgibt und sich freiwillig nach Den Haag zum Einbuchten meldet.

Die machens derzeit anscheinend wie die alten Engländer,,sie teilen Ihre Tyrannen in verschiedene Lager, den einen helfen, die anderen bekämpfen und hetzen sie möglichst aufeinander, das soll das weitere Herrschen dann doch noch ermöglichen, oder ?

hugo
olga64
olga64
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 20.04.2011, 12:08:53
Diese Ausschaltung scheint ja nicht so easy für die Nato zu sein. Kein Wunder - die libyischen Soldaten wurden ja von Nato-Staaten ausgebildet und die Waffen erhielten sie auch von diesen.
Was mich erstaunt, ist, dass z.B. Cuba nicht an Revolutionen denkt - auch der dortige jahrzehntelange Regent ist ja nie ein lupenreiner Demokrat gewesen - erste Liberalisierungen scheinen erst jetzt stattzufinden. Diese reichen dem Volk anscheinend - warum gibt es doch so grosse Unterschiede in der Beurteilung des Volkes für ihre Regenten? Olga

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albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von albaraq
als Antwort auf hugo vom 20.04.2011, 17:04:23
Hi Hugo,
ich bin ja keine kleine Dumme - gel, ich bin schon groß
deshalb fass ich mal zusammen,
um das eine treffsicher zu erledigen, gibt es "Strohmänner/Frauen ohne Hoheitskennzeichen" und behält somit seine blütenweiße Weste und "Freunde", so wie es Stellvertreterkriege gibt und kann somit seine Hände in Unschuld waschen,
das Andere,
da fällt mir ein Spruch meines Opas, ein schlauer Mann, ein
der da lautete:
bringt man/er/sie einen Menschen um - nennt man ihn Mörder/in,
bringt man/er/sie 10 - 20 Menschen um - nennt man ihn Massenmörder/in,
bringt man/er/sie tausende - zig-tausende um (oder läßt umbringen) nennt man/ihn/sie -
na Herr Hugo ??????????
Stimmt - Po......!


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