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Aktuelle Themen Der Tag des Zorns in Libyen

myrja
myrja
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von myrja
als Antwort auf silhouette vom 23.02.2011, 20:26:44

einem Irren kann man mit nichts ernsthaft drohen! Der ist für nichts mehr zugänglich! Da hilft nur noch ein Meuchelmörder, der ihn aus dem Weg räumt, sonst sehe ich tiefschwarz für das Volk. Es wird im wahrsten Sinne des Wortes ausbluten.
geschrieben von myrja am 23.02.2011 11:21



Ich plädiere, um auf deinen ersten Vorschlag zurückzukommen, für die Durchführung einer Sammelaktion zur Bezahlung eines gedungenen Gaddafi-Mörders. Aber Vorsicht, schon bei Saddam hat es lange gedauert, bis man ihn gefunden hat. Und bei Gaddafi muss gleich die ganze Sippe beseitigt werden!
geschrieben von von silhouette am 23.02.2011 12:42



Dann schreib das bitte als Antwort auch dort hin, wo die Schnapsidee herkam! So viel Zeit muss sein, nachdem du dir schon für deine Zitiererei so viel Zeit genommen hast.
geschrieben von von silhouette 23.02.2011 20:26 als Antwort auf Sarahkatja


Wo, liebe Silhouette,

habe ich geschrieben, dass man einen Mörder suchen sollte, der das gegen Bezahlung macht? Das war Deine Auslegung meines Beitrages, aber nicht meine Meinung. Ich schrieb von "Meuchelmörder", nicht von "Auftragsmörder".

Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Möros, den Dolch im Gewande;
Ihn schlugen die Häscher in Bande.
"Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
"Das sollst du am Kreuze bereuen."
Von J. F. v. Schiller

So war es gemeint.

Myrja
silhouette
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Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf myrja vom 23.02.2011, 20:51:16
"Ironie ist das Körnchen Salz, das das Aufgetischte überhaupt erst genießbar macht."

"Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch."

Goethe
olga64
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Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von olga64
als Antwort auf silhouette vom 23.02.2011, 21:23:20
Die letzten Auftritte von Gadaffi im TV, der sein Volk mit Massaker bedroht, erinnern sehr stark an Hitler, der kurz vor seinem Selbstmord verkündete: das deutsche Volk hätte es nicht verdient, einen Genius wie ihn zu haben. Auch dieser verweigerte sich durch seine Machtansprüche einer früheren Kapitulation, die weniger Blutvergiessen gebracht hätte. Diese Wahnsinnigen sterben einfach nicht aus - der einzige Vorteil ist, dass nur weniger dieser Wahnsinnigen über so hohe Macht verfügen. Olga

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hema
hema
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von hema
als Antwort auf olga64 vom 24.02.2011, 15:56:45
Aber Olga, von diesen Wahnsinnigen gibt es noch einige!

Im Iran zwei, wenn nicht mehr. Nordkorea, Burma, Südamerika schließe ich nicht aus.

Mal sehen was in Saudi Araben geschieht, wenn das Volk nicht mehr will.

Vielleicht stehen auch die Christen einmal gegen die Machinationen des Vatikans auf.



Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Telepolis, 24.02.2011
"Die Menschen brauchen Demokratie. Punkt!"
Interview mit dem libyschen Ex-Dschihadisten Noman Benotman über die libysche Revolution und die viel beschworene islamistische Gefahr
Von Florian Flade


Noman Benotman kämpfte jahrelang gegen das Gaddafi-Regime und verbündete sich mit al-Qaida. Dann schwor er dem Terror ab und sieht heute große Chancen für ein Libyen ohne Gaddafi und ohne al-Qaida.

Der Libyer Noman Benotman ist Analyst der Londoner Quilliam-Foundation. Er war bis zum Jahr 2002 Mitglied der terroristischen "Libysch-Islamischen Kampfgruppe (LIFG)" und in Afghanistan Ausbilder in einem Al-Qaida-Trainingslager. Dort traf er mehrfach al-Qaida Chef Osama Bin Laden.

Inzwischen hat Benotman dem Terrorismus abgeschworen, schrieb mehrere Briefe an die al-Qaida Führer und rief sie auf, den Terror zu stoppen. Benotman lebt und arbeitet heute in London gilt als einer der besten Kenner des Terrornetzwerkes al-Qaida und der libyschen Islamistenszene. Er analysiert den militanten Islamismus und erarbeitet De-Radikalisierungsprogrammen für Islamisten. Am Montag kehrte Noman Benotman von einem zehntägigen Aufenthalt in Libyen zurück. Telepolis sprach mit dem Ex-Dschihadisten über die Rolle al-Qaidas in den arabischen Revolten.

[...]

--
Wolfgang
hema
hema
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von hema
Ob es innerhalb kürzester Zeit gelingt, das Machtvakuum bei einem Sturz des Regimes zu füllen und eine funktionierende Ordnung wiederherzustellen, gilt als größte Herausforderung der Revolution.

Aufschlussreich könnte da das Beispiel Bengasi sein.

Selbstverwaltung in Bengasi


In der zweitgrößten Stadt des Landes bildete sich mittlerweile eine Art Übergangsregierung in Form eines Volkskomitees.
Am Mittwoch wurden Unterkomitees gegründet, die sich um die dringendsten Probleme Sicherheit, Gesundheitsversorgung, Lebensmittelversorgung und die Ausreise von Ausländern kümmern sollten.

"Libyen, Libyen“-Rufen
Stämme demonstrieren Einigkeit


Bei dem Treffen hätten die Stämme klargestellt, dass es keine Konflikte über die zukünftige Machtverteilung unter ihnen gebe, berichten al-Jazeera und die BBC. Zudem seien die Einheit Libyens und die Opposition zum Regime von Al-Gaddafi betont worden. Häufig sei das Treffen durch Applaus und „Libyen, Libyen“-Rufen unterbrochen worden. Der Tisch sei von der alten Flagge des Landes geschmückt worden, die auch bei den Protesten immer wieder zu sehen ist.
Anwesend war bei dem Treffen auch der zurückgetretene Justizminister Mustafa Abdel Dschalil, der sich offenbar als Führungsfigur in Stellung bringt: „Keine Verhandlungen und keine Lösung, bis Al-Gaddafi und seine Söhne gehen“, sagte er. Auch ein zweites Ex-Mitglied von Al-Gaddafis Regierung bringt sich offenbar in Stellung: Der ehemalige Innenminister Abdel Fattah Junis al-Obeidi, der zu dem im Osten ansässigen Al-Obeida-Clan gehört, versucht sich als Führungsfigur im Osten des Landes darzustellen.

Nur geschätzte 15 Prozent der Libyer sind nicht Stämmen zuzuordnen, im Wesentlichen sind das vor allem die nicht arabischen Volksgruppen. Im Nordosten des Landes sind das die Berber, im Südosten die Tuareg und im Südwesten die Tibbu. Dazu gehören freilich die Hunderttausenden Gastarbeiter, vor allem aus Ägypten.


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hema
hema
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von hema
als Antwort auf hema vom 25.02.2011, 17:09:11

Abdu hat sich gemeldet!

Ich freue mich, dass es ihm gut geht.




Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hisham Matar, ein libyschstämmiger Literat, sagte im SPIEGEL-Interview:

[...]

Matar: Er [al-Gaddafi] hat mir meinen Vater gestohlen, er hat meine Verwandten eingesperrt, er hat viele meiner Freunde getötet. Er ist mein Feind. Aber wichtiger als dieses persönliche Leid ist, dass er das Land zurückgeworfen hat und die Menschen gezwungen hat, in einem ständigen Zustand des Wahnsinns zu leben. Er ist wie ein Alptraum für Libyen, aus dem ich selbst auch gerade erst erwache.

SPIEGEL ONLINE: Ein Alptraum, der nie zu enden schien.

Matar: Alle wurden von den Ereignissen überrascht, selbst die Experten, die sich ihr Leben lang mit Libyen befassen. Aber als die Proteste erst mal angefangen hatten, erschien alles plötzlich ganz logisch. Ich spüre es in den Stimmen der Libyer, mit denen ich spreche und die ich seit langem kenne. Sie klingen anders, wie befreit von einem Würgegriff. Gaddafi war die Person, unter der wir alle gelitten haben. Diese gemeinsame Erfahrung ist es, die uns nun eint.

SPIEGEL ONLINE: Was haben Sie gedacht, als der Westen 2003 Gaddafi zum Partner erklärte und ihn fortan hofierte?

Matar: Ich hätte kotzen können. Wir reden schließlich nicht über irgendein armes afrikanisches Land, das dringend Libyens Geld braucht und deswegen über die Diktatur hinwegsieht. Wir reden über Europa und die USA, die reichsten Länder der Welt. So was erschüttert meinen Glauben an die Menschheit.

SPIEGEL ONLINE: Hat der Westen die Diktatur verlängert?

Matar: Ohne jeden Zweifel. Aber das macht die Revolution umso bemerkenswerter: Gaddafi war nicht nur reich und skrupellos, er hatte auch noch internationale Unterstützung. Wir haben es trotzdem geschafft. Das gibt uns Selbstbewusstsein.

[...]

aus... SPON, 28.02.2011

--
Wolfgang
mo.zart
mo.zart
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen - NOCH'N GEDICHT
geschrieben von mo.zart
als Antwort auf myrja vom 23.02.2011, 20:51:16
In meiner Lokalzeitung (HNA) stand am 26.02.2011 ein Gedicht es Kölner Bloggers Ingo Neumeyer. (www.zwoelfzeilen.com)

der irre von der syrte

hält sich für weise und gerecht
das volk ist schaf, er hirte
sein kopf aus holz, sein atem schlecht:
der irre von der syrte.

damit es nicht, das füchtet er
ins oberstüchen regnet
ist er zu lande und am meer
mit einem schirm gesegnet.

doch ach, umsonst. kein hirn, nur wachs
suchst du "despot" per navi
dann führt der weg dich schnurenstracks
zu muammar gaddafi.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf myrja vom 23.02.2011, 20:51:16
Vielleicht wird der rächende Mörder aus der eigenen Familie kommen? Die (insbesondere Schwiegersöhne und abgehalfterte Ehefrauen) hat der Tyrann schliesslich genug geplagt.

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