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Aktuelle Themen Der Wettlauf um die Arktis

hafel
hafel
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Der Wettlauf um die Arktis
geschrieben von hafel

Der Ruf nach einem Moratorium für die Arktis ist nicht neu. Schon vor zwei Jahren war Dänemark mit einem solchen Vorstoß abgeblitzt. Auf dem Südkontinent ist dies gelunge,: Im Antarktisvertrag wurden Gebietsansprüche bis zum Jahr 2041 "eingefroren". Die friedliche nicht ökonomische Nutzung festgeschrieben. Meines Ermessens, nur eine Gnadenfrist, denn in den Anrainerstaaten glimmt die Gier.

Was früher wirtschaftlich unattraktiv war, verspricht mit zunehmender Eisschmelze glänzende Profite Vor allem Kanada und Russland machen Druck 2015 soll der neue Überseehafen in der Polarprovinz Nunavut fertig sein, mit dem Ottawa sich die alleinige Kontrolle über die Nordwestpassage sichern will. Und der Kreml will bis 2014 der UNO beweisen, dass der Meeresboden bis zum Pol eine Verlängerung seines Festlandes ist, um die begehrten Rohstoffe abzubauen.

Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wie wenig lernfähig die Menschheit doch ist. Im Golf von Mexiko unternahm BP vorgestern einen weiteren verzweifelten Versuch, die katastrophale Ölpest einzudämmen. Nahezu zeitgleich stach der US-Eisbrecher "Healy" in See. Das Ziel : Die Arktis! Der Zweck: Die Erforschung der Rohstoffreserven, die unter der schmelzenden Polkappe vermutet werden! Die Rechnung: Ist das Eis erst weg, lassen sich Gas, Öl, Gold und andere "Schätze" fördern. Dem Klimawandel sei Dank!

Wem gehört und wie viel von der Arktis, lautet die unverfrorene Frage und entfacht ein unwürdiges Geschacher um die letzten originären Nachlässe unseres Planeten, Was jedoch in dem extrem sensiblen Ökosystem passieren würde, wenn dort ein Bohrloch leck schlagen würde, weiß niemand zu sagen. Es scheint auch niemanden zu interessieren. Ein Schelm, der auf den Gedanken kommen könnte, dass es den Amerikanern, Russen und Nordskandinaviern mit dem Klimaschutz auch deshalb nicht so ernst meinen, weil er ihnen das lästige Eis vom Pol kratzt.

Hilfe kann wohl nur noch "von OBEN" kommen! Eine kleine knackige Eiszeit… das wär’s!

Hafel
adam
adam
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Re: Der Wettlauf um die Arktis
geschrieben von adam
als Antwort auf hafel vom 05.08.2010, 12:41:15

Ja hafel,

wir sehen jetzt schon fast ungerührt zu, wie getrickst, Landmassen ausgemessen und sich argwöhnisch beäugt wir, damit der Rest unberührter Natur, die noch ausgebeutet werden kann, auch untergehen wird. Wenn das Eis geschmolzen ist, werden auch viele Tier- und Pflanzenarten gegangen sein und nicht wieder kommen.

Selbst die Menschen, die dort leben, die Inuit und Eskimos, samt ihrer Tradition, sind schon so weit zurückgedrängt oder "integriert", daß sie kein nennenswertes Hindernis sein werden. Das Sterben der restlichen Natur auf der nördlichen Hemisphäre, wird wohl in den Erfolgsmeldungen über die gefundenen Schätze untergehen.

--

adam

hafel
hafel
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Re: Der Wettlauf um die Arktis
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 08.08.2010, 23:32:54
In der Tat, -Adam- , interessiert es kaum jemanden, wie mit den restlichen Ressourcen unserer Erde umgegangen wird. Wir brauchen da gar nicht nach Alaska schauen, hier in Europa spielt sich ein grausames Töten unserer Singvögel ab. Der Vogelmord auf Malta, in Süditalien und Spanien interessiert kaum jemand. Es sind UNSERE Zugvögel die auf dem Wege nach Afrika dort - zum Teil der Volksbelustigung – "abgeknallt" werden. Die wenigen Tierschützer sind keine Lobby gegen das Gemetzel

Die Gesellschaft ist gierig geworden und will ihren Spaß haben. Was werden unsere Enkel mal in 50 Jahren von ihren Großeltern denken?

Hafel
annalisa
annalisa
Mitglied

Re: Der Wettlauf um die Arktis/ Vogelmord auf Malta
geschrieben von annalisa
als Antwort auf hafel vom 09.08.2010, 00:21:51
Vogelmord auf Malta

Ich möchte zu Hafels Bemerkungen über den grausamen
Vogelmord an den Zugvögeln auf Malta einige Passagen eines vom NABU veröffentlichen Berichtes hinzufügen:

Bis 2007 war im EU-Mitgliedsland Malta sogar die nach
europäischer Vogelschutzrichtlinie illegale Frühjahrsjagd
erlaubt.
Erst nach einem von Vogelschützern erwirkten Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof wurde sie verboten.
Aufgrund juristischer Schlupflöcher erlaubt die Regierung
von Malta die Jagd auf viele Zugvogelarten.
Doch selbst die Tiere, deren Abschuss auch in Malta offiziell verboten ist, werden rücksichtslos gejagt.
Als vermeintlich leichtes Ziel sind Greifvögel besonders
betroffen.
Viele Greifvögel - wie der seltene Wespenbussard -
stehen in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Die maltesische Jäger kümmert dies nicht - sie machen
weiter Jagd auf ihre "Trophäen".

Grausame Methoden
Die Vielfalt der grausamen Methoden ist erschreckend:
Während sich viele Jäger in Schießwarten verstecken
und aus dem Hinterhalt auf die Vögel schießen, verfolgen
andere ihre Ziele stundenlang vom Auto oder vom Boot
aus.
Für die Vögel, die die Jagd überlebt haben, sind viele Fangnetze aufgespannt und Fallen aufgestellt, Lockvögel
führen ihre Artgenossen ins Verderben.
Viele Zugvögel aus unserer Heimat überleben die
Gefahren nicht.

Brutale Jäger
Für die maltesischen Jäger ist der massenhafte Vogelabschuss ein "Sport"!
Mit großer Freude erschießen sie die wehrlosen Zugvögel
und lassen sie häufig einfach liegen.
Sie jagen rein aus der Freude am Töten.

NABU

Mich macht dieses grauenhafte Gemetzel schon seit Jahren sehr traurig :((((

Annalisa

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