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Die Angst geht mit
geschrieben von ehemaliges Mitglied


Es gibt vermutlich wenig Frauen, die das mulmige Gefühl in der Dunkelheit, das sich einschleicht, wenn man egal aus welchen Gründen den Weg nach Hause abends oder nachts antreten musste, nicht kennen,  Bus oder U-Bahnen liegen oft etwas weiter weg und sollten sie in der Nähe sein, ist die Sicherheit auch nicht gewährleistet. Denn Busse und U-Bahnen leeren sich, einsame U-Bahnhöfe sind ein Horror  und je nachdem wo man hinfährt,  sitzt man plötzlich alleine und steigt auch alleine aus und muss evtl. noch eine kurze Strecke nach Hause gehen. Seit dem Mord an einer 33 jährigen in London gewinnt das Thema Frauen, Dunkelheit und Angst  immer mehr an Bedeutung und rückt in das Bewusstsein der Menschen. Das ist gut so.

Ich selbst habe immer versucht, wenn ich abends weg ging, mich so zu verabreden,dass wir zumindestens das größte Stück zu zweit gehen konnten, aber irgendwo war dann doch jede alleine, Auto zu benützen ist in den Innenstädten aufwendiger als zu Fuss zu gehen, mitunter war der Parkplatz so weit weg, dass der Weg zur Haustüre noch weiter weg war. Als ich einmal mit dem Fahrrad unterwegs war, am späten nachmittag wohlgemerkt,  klatsche mir ein am Rand des Weges stehender Mann auf meine Rückfront, ich trat wie verrückt in die Pedale,beim kurzen Blick zurück sah ich, dass er das gleiche tat, er verfolgte mich, etwas weiter weg sah ich ein paar Leute zusammen stehen, als ich sie erreichte, stieg ich ab, gesellte mich zu ihnen und sagte, mich verfolgt jemand, ich möchte nur bei ihnen stehen bleiben, bis er weg ist, die sahen mich nur ungläubig an, trotzdem blieb ich stehen, bis er weg war,  dann fuhr ich weiter.

Was ich mit dieser kleinen Geschicht aus  meinem eigenen Erleben sagen wollte(als ich noch jung und knackig war), die lieben Mitbürger sind nicht  immer hilfsbereit, nicht einmal tagsüber ist eine Frau ganz sicher. Die Polizeiberatung gibt hilfreiche Tips, aber dass das Thema mehr ins Bewusstsein der Bürger gerät, ist sehr hilfreich. Es mag ja sein, dass das mulmige Gefühl oder die Angst meistens unbegründet ist, doch jedes Verbrechen an einer Frau unterwegs macht den Frauen auch klar, dass die Sicherheit nie gänzlich da ist.

Rosenbusch
 

helga122
helga122
Mitglied

RE: Die Angst geht mit
geschrieben von helga122
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2021, 11:57:00

Ob Frau, ob Mann das muß einem gerade im Alter klar sein, ist man sogar mit seinem Leben jederzeit gefährdet.
Ja, als man jung war, fühlte man sich unbewußt stark oder war auch naiv bis zu dem Zeitpunkt als einem
womöglich diese Sachlage allmählich klar wurde.
Bei mir waren es vielleicht drei irre männliche Wesen, denen ich allein im Laufe des Lebens begegnet bin.
Ich kann Dich also gut verstehen.
Abgesehen von noch so schlimmen Gefahren, die man als Kriegskind hat sehen und erahnen müssen.

Man kann nur seinen Bekannten und Verwandten raten,solche Situationen der Begegnungen zu vermeiden. 

RE: Die Angst geht mit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf helga122 vom 17.03.2021, 14:09:31

Ich persönlich habe keine Angst mehr, ich muss spät abends nicht mehr alleine nach Hause gehen und gehe auch nicht mehr aus, ich muss auch in der Dunkelheit keinen Hund mehr Gassie führen, da ich keinen habe. Also wovor sollte ich mich noch fürchten? Wir stehen doch im Herbst unseres Lebens und das endet eben irgendwann, das schreckt mich nicht.

Es geht auch mehr um junge Frauen, um unsere Töchter oder Enkelinnen, die abends ausgehen, auch sollen,denn sie sind jung und sollen ihr Leben genießen, das sind die heute gefährdeten. Männer sind nicht halb so gefährdet wie Frauen.
 


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RE: Die Angst geht mit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2021, 14:40:26
Es geht auch mehr um junge Frauen, um unsere Töchter oder Enkelinnen, die abends ausgehen, auch sollen,denn sie sind jung und sollen ihr Leben genießen, das sind die heute gefährdeten. Männer sind nicht halb so gefährdet wie Frauen.
 

Als unsere Töchter noch hier wohnten habe ich sie immer von der Disco usw mit dem Auto abgeholt. Meistens konnte ich mich mit den Eltern der Freundinnen absprechen, so das einer so brachte und einer sie holte. Bei uns ist es sehr ländlich da ist es nicht einfach mit dem Bus noch Nachts nach Hause zu kommen. Ich wollte es auch nicht.

Als Jugendliche hatte ich kaum Angst, da bin ich auch im Dunkeln ohne Furcht nach Hause gelaufen. Mir ist zum Glück auch nie etwas schlimmes passiert. Heute bin ich mit dem Auto unterwegs. Wenn ich manchmal um Mitternacht noch mal mit den Hunden zum Feldrand laufe, fühle ich mich nicht unsicher, denn meine Beiden würden so laut bellen das die Nachbarn aus dem Bett fallen 😄.

Alleine würde ich im Dunkeln aber auch nicht durch den Wald laufen, da bin ich ein "Hasenfuß". Meine Enkelin ist da anders, wenn ich nicht darauf achte, fährt sie auch im Dunkeln eine längere Strecke durch den dunklen Wald, wenn sie vom Reiterhof zurück kommt 😒. Sie hat keine Angst.
LG Heidrun
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Die Angst geht mit
geschrieben von werderanerin

Ich kenne nur wenige Begebenheiten, die mich frösteln ließen...zum Glück lebte ich damals in Berlin und mein Heimweg war immer beleuchtet oder es waren Menschen mit mir unterwegs . Wenn man jung ist, denkt man ja kaum an solche Menschen, die einem Böses tun können...glaubt vielleicht auch den Worten der Eltern nicht immer. Geschieht dann etwas, ist es ganz tragisch...und das betrifft ja nicht nur Mädels.

Ich kenne viele, die ihre Kinder immer auch zur Disko gefahren , auch abgeholt haben. Es war für alle eine gewisse Sicherheit !


Ich denke hier, man kann nie im Leben vorsichtig genug sein...lieber einmal mehr einen Umweg laufen oder sich mit Freunden zusammen tun. Absolute Sicherheit kann es nicht geben, dazu sind diese Verbrecher immer einen Schritt voraus. 

Was bleibt...Wachsam sein und mit Jugendlichen immer wieder reden, reden, reden !
Spray in der Hand und derweile gibt es auch entspr.. Apps, die andere anrufen, wenn man in Gefahr ist. 


Kristine

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Die Angst geht mit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2021, 11:57:00

Es ist doch einfach einfacher, im Dutzend mit gezückten Handykameras im Kreise zu stehen, wenn ein(e) Unbeholfene(r) zusammengeschlagen wird, als das Kommando zu geben: "He Leute, nehmt die Angreifer mal in die Mangel!"

RE: Die Angst geht mit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf werderanerin vom 17.03.2021, 15:46:16


Ich kenne viele, die ihre Kinder immer auch zur Disko gefahren , auch abgeholt haben. Es war für alle eine gewisse Sicherheit !

Ich denke hier, man kann nie im Leben vorsichtig genug sein...lieber einmal mehr einen Umweg laufen oder sich mit Freunden zusammen tun. Absolute Sicherheit kann es nicht geben, dazu sind diese Verbrecher immer einen Schritt voraus. 

Was bleibt...Wachsam sein und mit Jugendlichen immer wieder reden, reden, reden !
Spray in der Hand und derweile gibt es auch entspr.. Apps, die andere anrufen, wenn man in Gefahr ist. 


Kristine
Seit dem Mord an der 33jährigen in London gibt es inzwischen eine Me Too Debatte und das finde ich schon mal gut, das war auch der Grund, dass ich den Beitrag schrieb, wir hatten heute diesbezüglich auch einen großen Artikel in der Zeitung. Mädchen und Frauen sind in einsameren Gegenden definitiv gefährdeter wie ein Mann,es geht mehr um Morde und Überfälle aus sexuellen Gründen und das betrifft nun mal Frauen. Meine Tochter fährt Taxi wenn sie abends unterwegs ist, die Enkelinnen gehen nicht alleine weg, die sind meistens mehrere junge Leute oder eben mit ihrem Freund.

So einfach ist ein Pfefferspray nicht anzuwenden, ich ging mal eine Zeit lang auch nur mit dem Spray in der Hand aus dem Haus, da mich eine Horde Jugendlicher, fast noch Kinder, terrorisiert hat wenn sie mich sahen, aber da muss man auf mehr achten wie man denkt, Windrichtung inkl. richtiger Anwendung sond verletzt man sich selbst. Ich war damals bei der Polizeiberatung und habe mir eines gemerkt, sofern es geht, wenn eine Horde Jugendlicher einem entgegen kommt,am besten sofort die Straßenseite wechseln...riet mir die Polizei, auch das mit dem Spray wurde mir erklärt.

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