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sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von sonja47
als Antwort auf heide † vom 06.02.2012, 20:21:03
Zitat von @Heide

Ich gebe für derartige Le(c)ktüren keinen Pfifferling aus, warum auch, denn Lügengeschichten gibt es wie Sand am Meer.
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ooooooh Heide

da gehe ich mit Dir 100% einig!
pääääääh, ein Buch über Internetfreundschaften, so nen
Schmarren, da sind mir meine Augen zu schade um sowas
zu lesen!

Wer`s mag der soll!

Sonja



Edita
Edita
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer und Frauen
geschrieben von Edita
als Antwort auf weserstern vom 06.02.2012, 23:02:02
Lach Sternchen, und Danke für die Wünsche, müssen aber nicht so schnell in Erfüllung gehen!

Edita
lysander
lysander
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer und Frauen
geschrieben von lysander
als Antwort auf weserstern vom 06.02.2012, 23:02:02
watt'n schlichtes Gemüt ............ und das obwohl - oder weil ich seit 1975 verheiratet bin !!!!

Aber nicht um so meiner Frau eine Aufenthaltsgenehmigung zu geben,
so jedenfalls wird das hier in einem anderem Teil des Forums als einziges Argument fürs heiraten gesehen.

Ein jeder macht es so wie er es mag oder kann.

Mit oder ohne schlichtes Gemüt.

mfg josef









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loretta
loretta
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer und Frauen
geschrieben von loretta
als Antwort auf lysander vom 07.02.2012, 09:08:09
watt'n schlichtes Gemüt ............ und das obwohl - oder weil ich seit 1975 verheiratet bin !!!!


Du erlaubst, dass ich hier etwas in mich hinein schmunzele, denn ich kann hier beim besten Willen keine Kausalität erkennen.


Wenn es für dich dann so ist, wünsche ich dir doch zukünftig ein Quäntchen mehr Ausgeglichen- sowie Gelassenheit.


Oder sei die Quintessenz daraus sinngemäß nur jene, dass Leute, die geschieden oder ledig sind, ein weniger schlichtes Gemüt haben?


Na ja, lass dir mal keine grauen Haare wachsen – passiert ist passiert, Seppel.


loretta
lysander
lysander
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer und Frauen
geschrieben von lysander
als Antwort auf loretta vom 07.02.2012, 09:57:39
Lorettinchen kann nicht bayrisch.

Das ist auch ein Zeichen von Kausalität, auch wenn es sich dabei nach Vorurteilen und Überheblichkeit liest.

Josef ( Seppel ....................... !!!!!!!!! )
loretta
loretta
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer und Frauen
geschrieben von loretta
als Antwort auf lysander vom 07.02.2012, 11:40:35
Lorettinchen kann nicht bayrisch.

Das ist auch ein Zeichen von Kausalität, .......


Ditt wird Lorettinchen jetzt aba intellektuell zu anspruchsvoll. Da kannse nicht mehr folgen.


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Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 06.02.2012, 13:31:06
Liebe, geehrte Pilli,
tatsächlich bin ich zufällig auf diesen Beitrag gestoßen...Lach...Ihr Wunsch wurde also insoweit erhört.
Ohne nun jeden einzelnen Beitrag dieses treats gelesen zu haben denke ich, dass Sie etwas zum Thema Ehrlichkeit in den -welche auch immer- Chats von mir lesen möchten. Ich möchte behaupten, es wird in den Chats nicht mehr oder weniger gelogen, als im realen Leben auch. Ich will es auch -im Normalfall- nicht lügen nennen, sondern eher ein flunkern. Man kann sich darüber aufregen, oder man kann es mit einem Augenzwinkern betrachten, so, wie ich das tue. Es lohnt auch nicht, sich über solche Dinge in den Chats aufzuregen, dazu sind sie doch nicht wichtig genug. Zumal man es ziemlich schnell bemerkt, ob jemand böse lügt, oder ein wenig flunkert. Was macht man dann? Das Gleiche, was man auch im realen Leben macht...Ich unterhalte mich nicht mit dem-/derjenigen.
Auch ich habe geflunkert...und tue es noch. Wie in der Sendung gesagt und im Buch beschrieben: Ich liebe den Gemeinschaftstanz (als Nichttänzer), ich mag das Shoppen (als MANN, Hallo!!), ich liebe Theateraufführungen (wo ich noch nicht einmal 5 Minuten still sitzen kann), ich spiele Klarinette (wobei dies geändert wurde in Gitarre, weil ich Klarinette noch weniger spiele) usw.
Ich bin Rheinländer, bei uns gehört das "flunkern" zum normalen Leben dazu. Wir sehen alles mit einem Augenzwinkern, am ehesten das Leben an sich. Und so ist auch mein Buch zu verstehen. Wenn Sie es bestellt haben und es dann lesen, dürfen Sie das nie vergessen. Auch wenn die Geschichten zu 90% tatsächliche Erlebnisse sind.
So, das wäre es von meiner Seite. Ich wünsche Ihnen und allen anderen in diesem Treff alles Gute und immer viel Spass. Das Leben ist viel zu kurz, um es mit Missmut und schlechter Laune zu verbringen. Herzlichst...Ihr Peter Bunt
Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 06.02.2012, 13:31:06
Nochmal Peter Bunt...
Und wenn Ihnen, liebe Pilli, meine stattliche "Freundin" Carmen schon in Erinnerung geblieben ist...hier ist sie:

9.

Mein Aufwachen am späten Samstagvormittag, spielte sich in drei Phasen ab:
Phase 1: Wo bin ich?
Phase 2: Wer bin ich?
Phase 3: Wieso bin ich?
Ich benötigte einige Minuten der Neuorientierung, um letztendlich verschwommen festzustellen, dass mein Körper sich immer noch in sitzender Stellung befand. Allerdings nicht mehr an meinem Schreibtisch, sondern auf dem einzigen, und dann auch noch offenen Sitzmöbel, welches im Normalfall ein gut bürgerliches Badezimmer ziert.
Da ein sofortiges, hurtiges Aufstehen unmöglich, ein langsames, normales Aufstehen sich als ebenso undurchführbar herausstellte, ließ ich mich einfach zu Seite kippen und konnte so auf diese Weise gleich weiter unter die Dusche krabbeln. Froh, das Duschbecken unfallfrei erreicht zu haben, aber unfähig mich auf zwei Beinen zu stellen, drehte ich auf allen vieren mit Mühe das Heißwasser an und bedankte mich beim lieben Gott, als es Wonne und Wohlbehagen bereitend, über mein malträtiertes Hinterteil strömte. Nach einigen Minuten war die Heilung soweit fortgeschritten, dass ich langsam daran denken konnte zu versuchen, mich wieder in eine senkrechte Stellung zu begeben.
Shampoo, Seife, Duschgel und dann ausgiebig kaltes Wasser um richtig wieder klar zu werden. Das waren die Dinge, die ich nun benötigte. Ich erledigte alles zur vollsten Zufriedenheit. Naja, bis auf das kalte Wasser natürlich, da ich nicht vorhatte, so kurz nach meinem Kampf zurück ins Leben wegen eines Kälteschocks dasselbe gleich wieder zu verlieren.
Ich muss gestern wohl wirklich sehr müde gewesen sein, was denn auch mein begrenztes lückenhaftes Erinnerungsvermögen an den gestrigen Abend zwingend erklärte. Irgendetwas war mit meinem Laptop geschehen und ich hatte –glaub ich- telefoniert.
Genauso war es auch, wie ich nach dem Genuss eines wunderbar starken Kaffees feststellte. Des weiterem musste ich, nach den leeren Flaschen zu urteilen, die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass ein geringfügig erhöhter Alkoholgenuss am gestrigen Abend eine proportionale Mitschuld an meiner momentanen destruktiven körperlichen und geistigen Verfassung haben könnte.
Einer gerade noch lesbaren, handschriftlichen Notiz neben meinem noch laufenden Laptop entnahm ich den nicht uninteressanten Hinweis, dass ich wohl für heute eine Verabredung eingegangen war, mit Frau Carmen W41 MaryPoppins. Und zwar um 18:00 Uhr, im Cafè Waldesruh in……… ja, ja, das wüsstet ihr wohl gerne….
War es zu fassen?
Ich würde ein Rendevouz, oder, um es Chatgerecht auszudrücken, ein Date haben !
Heute !
Mit MaryPoppins !
Und wer, zum Geier, war das nochmal?
Ich hatte mittlerweile doch bereits eine Vielzahl nette Damen profilmäßig besucht und ihre „Lovelight“ Seiten auf gemeinsame Interessen untersucht, dass ich mich speziell an W41 MaryPoppins nicht wirklich erinnern konnte. Aber ich musste ja lediglich ihren Nicknamen anklicken und schon wurde ich auf ihre Seite weiter geleitet.
Ihr Profilfoto zeigte eine vom Gesicht her recht hübsche Dame, mit mittellangen dunklen Haaren und Ohrringen. Vielleicht war ihre Schminke einen Deut zu arg aufgetragen, aber das konnte genauso gut auch an einer falschen Belichtung des Fotos liegen. Sie hatte einige nähere Angaben bezüglich ihrer Person auf dem Profil hinterlegt die mir sagten, dass Carmen W42 MaryPoppins 168 cm groß sei, brünettes Haar besitzt, ihre Figur als normal bezeichnet, Nichtraucherin ist, im Sozialwesen arbeitet und sich ihr Leben in zwanzig Jahren einfach nur schön vorstellt. Und Tanzen, Reisen, Lesen, Shoppen, Volksfeste, Kunst, Astrologie, Countrymusik und in Cafès zu sitzen, oder Biergärten zu besuchen, waren wohl ihre Hobbys, beziehungsweise ihre Freizeitaktivitäten.
Das also war der profilmäßige „Lovelight“ Lebenslauf von Frau W41 MaryPoppins, die im wirklichen Leben auf den schönen und rassigen Namen Carmen hörte und die ich heute, um 18:00 Uhr im Biergarten des Cafè Waldesruh real kennen lernen würde.
Ich freute mich.
Ich freute mich so, dass ich mich gleich noch einmal unter die Dusche stellte um auch wirklich ganz sicher sein zu können, wie der Frischesten einer zu wirken. Mein Mittagessen nahm ich in einem nahen Restaurant ein und legte mich anschließend auf dem Balkon in die Sonne. Ein wenig Farbe würde mir gut zu Gesicht stehen, hatte mein ansonsten doch eher natürlicher, sportlich dunkler Teint in den letzten drei Wochen Situationsbedingt ein wenig gelitten.
Lässig elegant, in Jeans, einem schwarzen Polohemd (natürlich über der Jeans getragen) und einem Paar leichter Sommerschuhe an den Füssen, saß ich Schlag 17:00 Uhr in meinem Auto und stellte mein Straßenguckgerät, also mein Navi, auf die entsprechenden Koordinaten ein, worauf mir eine Fahrzeit von 35 Minuten angezeigt wurde. Fuhr ich, dem Wetter entsprechend, Oldies hörend, langsam und gemütlich dahin, konnte ich noch zehn Minuten drauf packen und war so fünfzehn Minuten vor Achtzehn Uhr im Cafè Waldesruh.
Dies entsprach ganz meiner anerzogenen Pünktlichkeit. Hatten meine Eltern doch mir immer gepredigt, zehn Minuten vor der Zeit, ist des Gentlemen`s Pünktlichkeit.
Meine Prada Sonnenbrille vom letzten Türkei Urlaub klemmte hinter der Sonnenblende, wo ich sie hervorholte und aufsetzte. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte mir das, was ich sehen wollte. Nämlich einen Typen, der eine coole Eleganz ausstrahlte, gerade so, als wäre ein Date für ihn das natürlichste von der Welt.
Pünktlich um 17:45 Uhr war ich vor Ort, parkte meinen Wagen auf dem Cafè eigenen Parkplatz und schlenderte, meine Sonnenbrille spielerisch am Bügel herumwirbeln lassend, hinüber zum Biergarten, wo ich mich im hinteren Bereich des Gartenlokals an einem noch leeren Tisch nieder ließ und bei der herbei eilenden Bedienung einen Cappuccino bestellte.
Bis 18:00 Uhr waren es noch ein paar Minuten und ehrlich gesagt, rechnete ich nicht damit, dass Frau Carmen W41 MaryPoppins wirklich pünktlich sein würde. Aus diesem Grunde begann ich die Getränke und Speisekarte zu studieren, mit der ich nach etwa zehn Minuten durch war und mir deshalb die Eiskarte vornahm.
Und dann erschien sie.

Hier allerdings erst noch ein dringender Hinweis in persönlicher Sache an alle bisher mit hoffentlich großem Vergnügen lesenden Damen zarten Gemütes.
Da es mein Wunsch ist, dass auch Sie meiner unter großen persönlichen Entbehrungen entstandenen Lebensbeichte, bis zur letzten Zeile eine hoffentlich recht positive Seite abgewinnen mögen, möchte ich Ihnen in Ihrem eigenen Interesse die dringende Bitte ans Herz legen, die nachfolgenden Zeilen zu überspringen und sofort mit dem übernächsten Kapitel zu beginnen.
Für den Fall, dass Sie meinem Rat nicht Folge leisten und die nächsten Zeilen wider nun besserem Wissens trotzdem lesen, so geschieht dies auf Ihr eigenes Risiko. Für etwaige Verletzungen Ihrer tiefsten fraulichen Gefühle, sowie deren nachfolgend nötigen, medizinisch psychologischen Behandlungen, kann und werde ich weder Verantwortung noch Kosten übernehmen.

Den grinsenden Männern sage ich lediglich: Feine Kumpels seid ihr…….!

Über den Tisch an dem ich saß, über die Eiskarte in meiner Hand und über mich selbst, hatte sich ein dunkler, mächtiger Schatten geschoben und vor mir, die Sonne total verdunkelnd, stand etwas großes und Bedrohliches, was mir fast den Atem stocken ließ und von wo ich nun die Worte vernahm:
„Hallo Peter, ich bin Carmen.“
Sofort sprang ich von meinem Stuhl auf, was auf der einen Seite aus reiner, anerzogener Höflichkeit geschah, auf der anderen Seite jedoch, zugegebenermaßen, in erster Linie vor allen Dingen deswegen, weil mir ein furchtbarer Schrecken in die Glieder fuhr.
Vor mir stand eine gewaltige Walküre, eine Frau wie ein Berg, eine muskelbepackte, kriegerische Amazone, bekleidet mit einer Jeanshose und einem pinkfarbenem Oberteil, dessen Stoffmenge ganz sicher für die Verpackung eines Kleinwagens ausreichend gewesen wäre.
Das, was in der Jeans steckte, erinnerte mich in fataler Weise an die hinteren Teile edler, belgischer Kaltblüter, die zum Münchener Oktoberfest die Festwagen der örtlichen Brauereien zu ziehen pflegten. Wobei dieser Vergleich den armen Tieren gegenüber eigentlich als unentschuldbar gelten dürfte.
Habe ich Ihnen eigentlich bereits erzählt, dass ich vor vielen Jahren einmal das besondere Vergnügen hatte an einer Bootsfahrt über die Kanäle und Flüsse unserer Bundeshauptstadt Berlin teilnehmen zu dürfen? So eine Tour ist bei schönem Wetter nicht nur erholsam für gestresste Gemüter, sondern darüber hinaus auch äußerst lehrreich, da dem Reisenden einiges gezeigt und erklärt wird, was bei dem einen oder anderen doch auf Interesse stößt und sich in seinem Gedächtnis festsetzt. So wird einem zum Beispiel auch die ehemalige, wunderschön am Wasser gelegene Wohnstätte eines gewissen Herrn Litfaß gezeigt und erklärt. Herr Litfaß war übrigens der Erfinder der nach ihm benannten, runden, turmartigen Werbefläche.
Die Erinnerung an dieses schöne Erlebnis kam mir, als ich Frau Carmen`s Oberkörper tragende, beinartige Säulen vor mir sah. Wenn auch der direkte Vergleich mit den zylinderförmigen, schlanken Gebilden des Herrn Litfaß nicht wirklich zutreffen mochte.
Dann fiel mein Blick auf das, was sich bei der Dame Carmen zwischen dem Abschluss ihrer Jeans und ihrem pinkfarbenen Oberteils befand.
Wenn man auch die körperliche Problemzone rund um den Bauchnabel bei vielen Männern ganz sicher nicht immer als „Sixpack“ bezeichnen kann, so möchte ich hiermit meine armen Artgenossen ausdrücklich in Schutz nehmen. Denn das, was ich bei Frau Carmen zwischen ihrer, sicherlich in vielen Überstunden mühsam angefertigten Jeans und ihrem Zeltartigem Oberteil hervorquellen sah, musste jedem Reifenhersteller übergroßer Transportfahrzeuge ein anerkennendes Nicken entlocken.
Und wenn ich wahrheitsgemäß behaupte dass es durchaus Damen gibt, die mit einer unschuldigen Leichtigkeit in der Lage sind, durch den angedeuteten Ansatz ihres Busens bei so manchem Manne jeglichen Alters erotische Fantasien zu erwecken, dann ließ das, was aus dem Oberteil von Frau W41 MaryPoppins hervor quellte, der Fantasie jedes Mannes grenzenlosen Raum für Vergleiche aller Art. Auch wenn die besagten Vergleiche im Falle von Frau Carmen wohl in den seltensten Fällen erotischer Natur sein würden. So fragte ich mich zum Beispiel wie die Dame es schaffte, zwei derartig tonnenschwere Gebilde von der jeweiligen Größe eines aufgeblasenen Fesselballons vor sich her zu tragen, ohne sozusagen brustlastig vornüber zu kippen.
Die nach eigenen Angaben 168 cm messende Frau Carmen ragte in einer derart imposanten Höhe vor mir auf, dass es mir vor lauter Staunen überhaupt nicht in den Sinn kam darüber nachzudenken, wie hoch doch im wirklichen Leben einhundertachtundsechzig Zentimeter sein können.
Es war mir natürlich nicht bekannt, ob die Dame sich irgendwelcher sportlichen Aktivitäten hingab, aber ich konnte sie mir ohne jegliche Übertreibung sehr gut als Ringerin jenseits der neunzig Kilogramm Klasse, oder als Gewichtheberin vorstellen. Frau Carmen wirkte trotz aller Körperfülle durchtrainiert, jedoch keinesfalls fettleibig. Muskulös, aber nicht dick.
Eine Erscheinung, standhaft wie eine Deutsche Eiche.
Verdattert nahm ich die mir angebotene Hand, murmelte etwas wie: „Hi, freut mich.“, und fühlte mich ruckartig, von einer unbändigen Kraft nach vorn gerissen. Mein zwangsläufig willenloser Körper näherte sich unkontrolliert ihren unglaublichen Brüsten, machte erbarmungslos mit denselben Bekanntschaft, und dann wurde ich über die mächtigen Rundungen hinweg gezogen, konnte gerade noch ein herzförmiges Tattoo auf dem linken Brustansatz erkennen und erhielt schließlich auf jede Wangenseite einen dicken Schmatzer.
Nachdem es mir erlaubt war wieder auf meinen Beinen zu stehen, rückte ich automatisch für sie den Stuhl, mir direkt gegenüber zurecht. Frau Carmen W41 MaryPoppins ignorierte jedoch lächelnd meine höfliche Geste und ließ sich statt dessen auf den Stuhl zu meiner linken plumpsen, während sie mich so offen anstrahlte, als wäre ihr soeben ein Engel erschienen.
Ich muss gestehen, dass ich bereits heimlich einen Fluchtplan zu entwickeln begann, während ich selbst ebenfalls wieder Platz nahm.
Ich kann allerdings nicht behaupten, dass es sich nicht um die Dame handelte, deren Foto ich auf der entsprechenden Profilseite bei „Lovelight“ gesehen hatte. Also, vorausgesetzt, man verglich lediglich ihre tatsächlichen Gesichtszüge mit denen auf ihrem Profil. Wenn auch Frau Carmen W41 MaryPoppins zwischen der Zeit des Entstehens ihres Fotos und dem heutigen Tag, sicherlich bereits wieder einige Winter über sich ergehen lassen musste. Sie war, nun dreidimensional, live und in Farbe die Dame, welche das Foto darzustellen versuchte.
Allerdings traf mich auch wie ein Blitz die entwaffnende Erkenntnis, dass sich der Begriff „Normal“, im wahrsten Sinne des Wortes unglaublich breit, hoch und weit dehnen ließ. Mochte Frau Carmen W41 MaryPoppins ihre wahrlich üppigen körperlichen Proportionen auch als „Normal“ bezeichnen, so kam ich nicht umhin für mich festzustellen, dass eine etwas filigranere Ausführung von Normalität doch eher meine Zustimmung fand.
„Du siehst überrascht aus.“ Gurrte Frau Carmen lächelnd. „Hast wohl nicht daran geglaubt, dass ich tatsächlich komme, oder?“
„Öhh…“
„Gib es zu.“ Lachte sie und nahm meine Hand in die ihre.
„Tja…Öhh…Hm…“ Wie sehr ich mich auch anstrengte, es ging nicht, es verschlug mir die Sprache.
„Du siehst gut aus.“ Strahlte sie mich an und tätschelte neckisch meine Knie. „Genau wie auf dem Foto.“
Sie ließ meine Hand los und lehnte sich zurück, während sie ihren Arm hob um nach der Bedienung zu winken.
„Ich treffe mich nicht mit Männern, die kein Foto eingestellt haben.“ Meinte sie dann Augen zwinkernd. „Da weiß ich doch nie, was mich beim Date erwartet. Hab da schon Sachen erlebt…..“ Sie schüttelte nun fast erbost den Kopf. „Na, ich will gar nicht drüber reden.“
„Ja? Ach.“ War alles, was ich herausbrachte. Aber ganz sicher war ich einer der ganz wenigen Menschen auf diesem Planeten, die nur zu genau wussten, wie sehr sie recht hatte.
Die Kellnerin erschien an unserem Tisch und Frau Carmen gab als Bestellung ein Weissbier auf.
„Erzähl, was machst du so?“
„Wer?“ fragte ich zurückhaltend. „Ich?“
Ihre rechte Faust traf mich stupsend auf meinem linken Oberarm. Ein freundschaftlicher Hieb, der mich fast vom Stuhl geworfen hätte.
„Bist ein wenig durcheinander, was?“ Lachte sie laut. „Na, ich versteh das. Dein erstes Date, junger Mann? Na, mal sehen, was heute noch so geht mit uns beiden.“
Ich konnte nix dafür, aber wenn ich mir die eventuellen Konsequenzen ihres zuletzt so nebenbei ausgesprochenen Satzes vor Augen führte, dann MUSSTE ich ihn einfach als Bedrohung auffassen.
Ihr Getränk kam in einem hohen Glas mit einer Füllmenge von einem halben Liter. Sie setzte es an ihre Lippen und ich war nun Zeuge, mit welcher atemberaubenden Geschwindigkeit es möglich war, einen halben Liter Flüssigkeit in einem Rutsch verschwinden zu lassen. Ich traute meinen Augen nicht. Hatte Frau Carmen das Bier weggeschüttet, oder wirklich getrunken?
„Heiß heute, findest du nicht auch?“ meinte sie fragend feststellen zu müssen, während sie sich einen Rest Schaum von den Lippen wischte. „Man soll immer viel trinken, wenn es so heiß ist. Der Körper braucht Flüssigkeit.“
„Ja, aber…“ versuchte ich anzusetzen, nur um etwas zu sagen, wurde aber gleich wieder unterbrochen.
„Ich bestell nochmal sowas.“ Meinte Frau Carmen und drehte das leere Weissbierglas in ihrer Hand.
„Ähh….die Toilette, wo finde ich die?“
Es gelang mir endlich einmal eine Frage in einen kompletten Satz zu packen und auch auszusprechen.
Sie wedelte mit der Hand in Richtung Cafègebäude.
„Musst durchgehen und dann ne Treppe runter.“ Erklärte mir Frau Carmen. „Schwache Blase, was?“
„Jo…“ nickte ich und erhob mich vom Stuhl. „Immer schon gehabt.“
Ich drehte mich um, ging flotten Schrittes in das Cafè, eilte zum Tresen, wo die Bedienung gerade Frau Carmens zweites Glas Weissbier füllte, stammelte sowas wie: „Zahlen, bitte.“, während ich mich in hektischer Panik nach dem Ausgang zum Biergarten umschaute, ob dort nicht, einer dräuenden Rachegöttin gleich, Frau W41 MaryPoppins ins Cafè gestürmt kam, warf in Ermangelung eines kleineren Scheines zwanzig Euro hin und verließ eiligen Schrittes das Gebäude zur Straße hin.
Mein Auto stand links auf dem Parkplatz und während ich ein unangenehmes Kribbeln im Nacken verspürte, eilte ich im Laufschritt dorthin, schloss auf, nahm hinter dem Steuer Platz, warf die Tür zu und den Motor an und verließ kräftig Gas gebend den Parkplatz. Und erst als ich mit hoher Geschwindigkeit über die nächste Kreuzung bratterte, fühlte ich mich einigermaßen befreit vor der zurückgelassenen zwei Meter Frau.
Ich war dem furchtbaren Schrecken meines ersten Dates fast unter Lebensgefahr glücklich entkommen und die gesamten 25 Minuten, die ich der Sicherheit meines Büros entgegen raste, schwor ich bei der Heiligen Dreifaltigkeit sowie aller mir bekannten und unbekannten Heiligen…..
Nie wieder Alkohol…..!!!













Edita
Edita
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von Edita
Ich habe heute Abend drei junge Männer sehr, sehr glücklich gemacht !!! Nee, nee nicht was ihr denkt!
Heute Abend sind drei verfrorene junge Männer in mein Geschäft reingeschneit, und haben sich erst einmal aufgewärmt, sie gehören zu der Zunft der rechtschaffenen und fremden Zimmer- und Schieferdeckergesellen Deutschlands. Da es schon zu spät war, daß sie sich ein Quartier suchen, werden sie heute Nacht in meinem Laden in ihren Schlafsäcken schlafen, und ich habe überhaupt keine Angst oder Bedenken, daß sie irgendetwas anstellen könnten, und die sind froh, daß sie eine warme und trockene Bleibe für heute Nacht haben! Nun habe ich meine gute Tat für diesen Monat schon vollbracht!

Edita

Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.02.2012, 23:54:32
oh mann, herr bunt,

die aufregung kann ich mir so lebhaft vorstellen - 25 minuten können unerträglich lang sein!

das hat mir für heut abend noch richtig gefehlt und ich bedauere sehr, die sendung verpasst zu haben. bitte um noch so ein paar nette geschichten.

und jetzt schleich ich mich lachend in meine heia.


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