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Aktuelle Themen Die armen unglücklichen Männer

pilli
pilli
Mitglied

Re ;-)
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.02.2012, 23:54:32
Ich war dem furchtbaren Schrecken meines ersten Dates fast unter Lebensgefahr glücklich entkommen und die gesamten 25 Minuten, die ich der Sicherheit meines Büros entgegen raste, schwor ich bei der Heiligen Dreifaltigkeit sowie aller mir bekannten und unbekannten Heiligen…..
Nie wieder Alkohol…..!!!
geschrieben von PeterBunt


guten tag,

erst mal sehr geschätzter PeterBunt

danke ich allen chat- und forenheiligen dafür, dass ich die erkenntnisreichen worte lesen durfte: "nie wieder alkohol..." und nicht: "nie wieder chatten.."! Godfather Google hat es möglich gemacht, dass ich PeterBunt danken darf, für die wirklich überraschend fixe reaktion, die mir für heute nacht heitere träume verspricht, wenn ich den gelesenen textauszug erinnere.

es hat sie also doch, die heiteren chatter, deren lebenslust sich nicht einzwängen lässt in ein korsett der absoluten wahrheit? die nicht alles wahllos in den lustspielhäusern der chats geniessen oder habe ich da bei der szene im bad watt falsch verstanden...

eine den rheinischen frohnaturen zugeordnete leichtigkeit...nicht zu verwechseln mit leichtfertigkeit...hilft zuweilen auch in gefahrvollen situationen, sich allzu drängenden angriffen auf leib und seele zu entziehen...wo andere noch qualvolle momente erleben auf der suche nach der frage:

"wie komme ich hier nur wech?"

befinden sich dreimal chemisch gereinigte Rheinländer bereits auf der flucht, wie die geschichte der ehemaligen stadtsoldaten von Köln, der "Roten Funken" zu berichten weiß:

Als im Jahre 1794 die Franzosen als Eroberer vor den Mauern Kölns erschienen, ergriffen bei den ersten Schüssen die niemals tapfer gewesenen Stadtsoldaten die Flucht und waren plötzlich verschwunden, wie von der Erde verschluckt; manche Einrichtung der damaligen Zopfzeit teilte dieses Schicksal mit ihnen. Aus dem allgemeinen Wirrwarr ist keine Kunde gekommen, die etwa die formelle Auflösung dieser städtischen Soldateska anzeigte. Wie es heißt, seien die Funken damals nach Mainz geflohen."
geschrieben von Rote Funken -E. Hamacher


es ist die freiheit der dichter, die heiter stimmt und ein locker geschriebenes potpourri, das erlebtes fantasiereich aufgehübscht anbietet, datt waren meine gedanken als ich die tv-sendung sah und ein PeterBunt, der sich, watt datt erzählen betrifft, bestens präsentiert hat...die reaktionen der gäste im studio haben das gezeigt.

sehr herzliche grüsse!


--
pilli

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

[off topic] ...aber es geht um PILLI
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pilli vom 08.02.2012, 01:41:55
Oh Mann, Pilli-Freundin!

...Du machst es mir heute mal wieder schwer, Dich zu lieben.

Verarschst Du nun den Peter-Bunt-Typ oder nicht? Bin ich nun ein nichtswürdiges Manneswesen oder was?

Fragen über Fragen!

Ich glaub, ich hab Dich trotzdem über beide Ohren lächelnd lieb.

Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.02.2012, 23:54:32
Diese Zeilen habe ich mit Genuss und Gewinn gelesen, verstehe ich nun endlich, warum Männer schlanke, kleinere Frauen bevorzugen: Aus archaischer Furcht.
Venus


Mareike

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Re: [off topic] ...aber es geht um PILLI
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 08.02.2012, 02:45:59
Hallo dutchweepee,
der Rheinländer "verarscht" nicht, der Rheinländer "veräppelt", was einen kleinen aber feinen Unterschied darstellt. Es ist eine Lebensmaxime, an die man von Kindesbeinen gewöhnt ist. Nicht umsonst gilt für einen Rheinländer das "Kölsche" Grundgesetz mehr, als das politisch verfasste.
Und Pilli hat ja Recht: So sehr ich mich auch bemühe, ein allgemein übliches Hochdeutsch zu sprechen.."datt" und "watt" und andere rheinische "Verbalinjurien" sind einfach angeboren. Ich habe es im Buch deshalb gleich im ersten Kapitel extra beschrieben.
So gilt denn auch für das Erlebnis mit der Monsterfrau der Grundsatz: Et hätt och schlimmer kumme künne". Und warum es hätte schlimmer kommen können, das wird im direkt nachfolgenden Kapitel -hoffentlich- humorvoll erklärt.
Pilli, als Rheinländerin, versteht mich wohl sehr gut. Sie weiss, dass es eine der schwierigsten Turnübungen ist, sich selbst auf den Arm zu nehmen. Und gerade diese Übung beherrscht der Rheinländer aus dem Eff-Eff. Ich bin da keine Ausnahme. Deshalb war der TV Auftritt für mich auch nur ein riesiger Spass. Auch wenn zu dem Zeitpunkt bereits Hektik bezüglich der restlichen Sendezeit ausgebrochen war.
Deshalb waren für mich -bis auf eine Ausnahme- auch alle beschriebenen Erlebnisse und Dönekes in LOL nur ein großer Spass. Es ist weder eine wissenschaftliche Arbeit, noch eine Anklage, noch sonst etwas. Ich habe versucht, mich selbst auf den Arm zu nehmen....und ich hoffe mal, dass mir das auch soweit gelungen ist.
Ihr Peter Bunt
miriam
miriam
Mitglied

Re: [off topic] ...aber es geht um PILLI
geschrieben von miriam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.02.2012, 11:10:47
Doch wenn es nicht gelingen will sich selbst auf den Arm zu nehmen, bleibt immer noch die Alternative mit in den Arm zu nehmen:




Denkt Miriam
Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 08.02.2012, 09:59:26
Hallo Mareike,
"Grins".....Ich habe Ihren Zeilen eigentlich nichts hinzuzufügen.
Man muss aber beachten, dass viele Leute (Männlein oder Weiblein), sich mit anderen Augen sehen. Sie sehen sich als "normal".
Wobei es für den Ureinwohner am Amazonas völlig normal ist, den lieben langen Tag mit dem nackten Hintern durch die Gegend zu laufen und sich mit selbst gebasteltem Pfeil und Bogen sein Essen vom Baum zu schießen. Versuchen Sie das mal bei uns in der Großstadt. Keine Chance. Nicht mal nen vernünftigen Baum werden Sie finden.
Was ich damit sagen will: Was für den einen normal, ist für den anderen völlig unnormal.
Wenn Sie aber die Figur eines zweitürigen Kleiderschrankes besitzen und sie über Jahre jeden Morgen im Spiegel betrachten (müssen), dann wird das irgendwann zur Normalität. Also von daher hat die Dame Carmen ja nicht gelogen. Für sie war/ist ihre Figur mit allen Ausmassen völlig normal.
Peter Bunt

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.02.2012, 11:31:49
Lieber Peter Bunt,
es ist mit Sicherheit eine Frage der Wahrnehmung, wobei natürlich auch die Frage verbunden ist, wie gewaltig Carmen nun wirklich war, dazu bräuchten wir natürlich objektive Daten wie Gewicht und Brust und Taillenumfang.
Vielleicht war auch noch ein Restalkoholspiegel an der Wahrnehmung beteiligt.

Ergänzend verweise ich noch auf Emma, die vom Frauenturm aus zu folgender Einschätzung zur Höhlenvenus kam: Emma - Die Urgöttin von der Alb - demonstrative Weiblichkeit -


Lol werde ich mir aber gewiss besorgen

Ich hoffe lieber Peter Bunt auf weitere bunte, rheinische Beiträge!

Mareike

Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Die armen unglücklichen Männer
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 08.02.2012, 11:58:21
Peter Bunt: "Frauen lügen nicht."
pilli
pilli
Mitglied

:-)
geschrieben von pilli
als Antwort auf dutchweepee vom 08.02.2012, 02:45:59
Oh Mann, Pilli-Freundin!

...Du machst es mir heute mal wieder schwer, Dich zu lieben. Verarschst Du nun den Peter-Bunt-Typ oder nicht? Bin ich nun ein nichtswürdiges Manneswesen oder was?

Fragen über Fragen! Ich glaub, ich hab Dich trotzdem über beide Ohren lächelnd lieb.




dutchie,

du meiner einsamen nächte Held, du labsalspendender augentrost, wenn ich mich im forum lesend, wieder und wieder frage:

"watt mache ich hier bloss und datt seit vielen jahren?"

du zweifelst an meiner mütterlich geprägten zuneigung zu dir? niemals nicht könnte ich dich für ein "nichtswürdiges Manneswesen" halten, sind es doch gerade die jungs mit dem gewissen "Bruder Leichtfuss" in der familiengeschichte , die mein alterndes herz unruhig schlagen lassen und mich von der ausgemergelten trockenpflaume in einen saftig tropfenden pfirsich verwandeln könnten...

die rheinische lebensart zu verstehen, das gestaltet sich manchmal schwierig; aber wie PeterBunt schon erklärte, dutchie

wir Rheinländer saugen das mit der muttermilch ein und ich, als jemand, die sich nicht im profil als normalgewichtig präsentieren könnte, muss wohl besonders heftig und reichlich gesaugt haben: datt zeuch muss wech; jaanz egal wo et sich speckreifen bildend ansetzen könnte.

da könnten "Imis" (Einwanderer aus den Randgebieten des Rheinlandes) jahrelang durch die kölschen strassen "talpen" (wandern) und meinen, datt rheinische wesen ergründen zu können, es hülfe ihnen wenig, eine seelenverwandschaft zu entdecken. vielleicht aber gelingt es mir mit der hilfe des gebürtigen Südtirolers, Konrad Beikircher, die schleier zu lüften, datt du datt verstehen kannst?

...Im Jahr 1965 kam Konrad Beikircher aus seiner Südtiroler Heimat Bruneck nach Bonn, um dort zu studieren. Er belegte die Fächer Musikwissenschaft, Psychologie und Philosophie. Ab 1971 war er als Gefängnispsychologe in der JVA Siegburg tätig; vor einer anstehenden Beförderung im Jahr 1986 quittierte er den Dienst und ist seitdem als freiberuflicher Kabarettist tätig. Er lebt in Bonn-Bad Godesberg...

...In seinen Kabarettprogrammen widmet sich Beikircher vor allem der Sprache und dem Wesen des Rheinländers. Für seine Verdienste um die Mundart und den Erhalt des Dialektes wurde Beikircher mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1988 mit der Morenhovener Lupe und 2002 mit dem Friedestrompreis.

Mit seinen Konzertführern Andante Spumante und Scherzo Furioso sowie den Opernführern Palazzo Bajazzo und Bohème Suprême wagte sich Beikircher auf ein Terrain, das in Deutschland außer ihm eigentlich nur noch Eckhard Henscheid beherrscht: die Kunst, dem Hörer-Leser musikalische Werke auf ausgesprochen humorvolle und kenntnisreiche Weise nahezubringen. Dies zeigte er auch 2006 mit seinem Programm Una festa sui prati, in dem er Lieder von Adriano Celentano interpretierte und – auf deutsch – kommentierte.

2005 erhielt Beikircher den mit 30.000 Euro dotierten Großen Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland. Am 24. September 2006 erhielt er den KölnLiteraturPreis. In der Begründung der Jury hieß es: „Mit hoher Einfühlung in die Gedankenwelt, Mentalität und Sprache des Rheinländers und ganz speziell des ‚Kölnischen Menschen‘ hat er sein Wesen beobachtet und analysiert. Seine Aussagen trägt er mit Witz und psychologischem Geschick so klar und einsichtig vor, dass immer wieder überraschende Effekte zu Tage treten.“
geschrieben von wiki


auf der webseite von Beikircher lese ich "Ich nit feig wor fott!" da sehe ich aber deutliche parallelen zu der flucht von PeterBunt vor seiner Carmen?

du mußt wissen dutchie,

und jetzt zitiere ich Beikircher aus seinem kabarett-programm:

"Der Rheinländer geht fair mit den Schönheiten seiner Landschaft um. Der Rheinländer, wenn er was schönes sieht, vergleicht erstmal und stellt sich sofort Fragen:

Ist datt, watt ich da sehe, wirklich schön oder tut datt nur so?

Solche Fragen sind direkt im rheinischen Kopp drin."


hörproben seiner fülosofischen hinterfragung des rheinischen wesens in allen facetten realer oder virtueller kommunikation biete ich an:

www.beikircher.de

watt nun die kunde von der Typologie des mannes betrifft, ist Beikircher für mich der leitfaden, IHN vielleicht doch noch chattenderweise zu finden...die hoffnung bleibt! guckst du youtube:

wie man(n) niest, so liebt man(n)...


--
pilli
Re: :-)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 08.02.2012, 13:35:54
Liebe Pilli,
ich kann dem nur zustimmen.
Und es ist wirklich eine gute Übung für "Immis", zum besseren Verständnis unserer Lebensart und unserer Philosophie Konrad Beikircher zu studieren.
Jeder Rheinländer ist schon Geburt an ein Philosoph....auch wenn er es selbst nicht so sieht. Aber an seinen Redensarten ist es deutlich erkennbar.
Beispiele?
Jede Jeck is angers Damit ist nicht der Karnevalist gemeint, sondern jeder Mensch an sich mit seinen individuellen Eigenarten. Neben der Toleranz (Bezug zum Humanismus) wird hier auch ausgedrückt, dass jeder Mensch ein eigenes Karma hat.

Et kütt, wie'et kütt Es kommt, wie es kommt... Hier könnte man einen gewissen Fatalismus vermuten, der den Rheinländer in Lethargie stürzt - ist aber nicht so. Dies drückt vielmehr eine reife Gelassenheit gegenüber dem Lauf des Lebens aus.

Wat dem een sin Uhl, es dem annere sin Nachtigall Hier zeigt sich der Ansatz zum radikalen Konstruktivismus in vollem Umfang. Daher weiss der Rheinländer ganz besonders eins: über Geschmack lässt sich nicht streiten.

Et hät no immer joot jejange Der Rheinländer ist Optimist. Auch in schwierigen Situationen vertraut er darauf, dass alles gut ausgeht.

Wat woor is muß woor blieve Der Rheinländer weiß, was er der Ethik schuldig ist. Daher sind hauptamtliche Rechtsverdreher aus Politik und Wirtschaft gar nicht
beliebt.

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