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Aktuelle Themen Die Jagd ist eröffnet

heide †
heide †
Mitglied

Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von heide †
als Antwort auf Karl vom 09.03.2011, 14:20:27
Karl, hier eine bescheidene Frage an Dich.


Sind Informatiker auch Naturwissenschaftler?

BG Heide
hafel
hafel
Mitglied

Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von hafel
als Antwort auf heide † vom 09.03.2011, 14:58:39
Die Frage hättest Du leicht selber ergooglen können.

Hafel




Karl
Karl
Administrator

Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von Karl
als Antwort auf heide † vom 09.03.2011, 14:58:39
Sind Informatiker auch Naturwissenschaftler?
Das ist eine interessante Frage. Die Informatik hat viel mit der Mathematik gemein, aber ich sehe eine zunehmende Symbiose zwischen der Informatik und den klassischen Wissenschaften. Am besten vertraut bin ich mit dem Zusammenwachsen von Neurowissenschaften und Informatik. Gehirne werden heute als Information verarbeitende Systeme verstanden und ihre Funktionsweise wird in künstlichen neuronalen Netzen simuliert. Viele Konzepte der Informatik befruchten die Neurowissenschaften und auch umgekehrt, die Neurowissenschaften wirken auf die Entwicklung der Informatik ein. Es gibt eine intensive Zusammenarbeit.

Diese sachliche Konvergenz drückt sich auch in ähnlicher Arbeitsweise aus. Die Regeln für wissenschaftliches Arbeiten sind in diesen Fachgebieten vergleichbar. Karl

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 09.03.2011, 15:31:23
Informatik ist ja ein noch relativ junges Studienfach, sehr oft basierend auch auf Physik sowie - sehr wichtig - Elektro- und Nachrichten-Technik. Ich denke aber, sehr oft wird (noch) nicht promoviert in Informatik. Diese Leute sind stark gesucht und bringen dann auch die Zeit nicht dafür auf, sich nochmals einige Jahre um ihre Dissertation zu kümmern. Olga
Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 09.03.2011, 15:39:50
So in etwa läufts, Olga.

Elektrotechnik (Gebiet Schwachstrom),
dann nimm noch ein 'bissl' Mathe dazu und Chemie! (neben der Physik).
Ne Handvoll BWL/VWL ist immer gern gesehen.
Ein grad Ing schadet auf den Gebieten auch nicht.

Das ergibt, wie Karl auch schreibt, eine tolle Kombination.

Dann gibts da noch den Unterschied zwischen einem Entwickler und einem Programmierer.
Der Entwickler erdenkt und baut sich den Prototypen vom Sand (Silikon) her, von Nichts, aufwärts; und der Programmierer hat dann das Werkzeug.

Natürlich kann auch der Entwickler programmieren (wenn nicht er, wer denn dann?), aber dazu kommt er nur während der Entwicklungszeit, wenn er der 'tumpen' Elektronik das Laufen beibringen muss. Sprich das Operating System (wie zB Windows oder Unix) erdacht und gebaut wird.

Ich bin zB seit einiger Zeit bei der Idee, die Prozessorleistung um das 10-Mio-fache zu erhöhen.
Erst dann hat mMn die 'Künstliche Intelligenz' einen Sinn. Wenn es nämlich möglich ist, absolut unfehlbare Entscheidungen im Bruchteil einer Sekunde zu treffen.
Das überträfe dann jedes menschliche Gehirn an Leistung und Treffsicherheit.
Abgesehen davon, dass sich vollkommen neue, bisher undenkbare Sachen ergeben werden, wie zB Farbsehen für Blinde oder greifbares Übertragen von Objekten, Gerüche ...

Ein Punkt sollte nicht übersehen werden - oder zween.
1) So ein Mensch muss kerngesund sein, sonst übersteht er den Stress, die Anforderungen einfach nicht. Es ist nicht nur Hirnschmalz, sondern auch ausgesprochene Knochenarbeit. Oft ist nicht mal Gelegenheit für den Friseurbesuch.
2) In der Branche gehen die meisten Partnerschaft in den Orkus.
3) Wer in dieser Branche Erfolg, Ehre und Anerkennung haben möchte, der darf nicht aufs 'Daddeln' verfallen.

Dann kann die Jagd losgehen, Horrido

PS: Ich kenne Dottores der IT, die als Programm-Tester in der Welt herumgeistern. Da frage ich mich, aus welchen Motiven sie ihren Doc gebaut haben.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2011, 16:20:34
Ich kenne solche Leute auch aus dem eigenen Freundeskreis. Eine meiner Freundinnen war Anfang der 80er Jahre noch Systemprogrammiererin; dann sattelte sie ein Informatikstudium mit Schwerpunkt Software drauf plus BWL und arbeitete dann auch gut dotiert viele Jahre bei SAP. Dort hatte sie auch die hochinteressante, internationale Anbindung mit vielen Reisen.
Natürlich war und ist extrem hohes Engagement gefordert; Privatleben bleibt auf der Strecke. Meist wollen diese Leute dies auch so, sie sind ja oft die typischen "Rund-um-die-Uhr-Nachtarbeiter", da die Probleme ja meist schnellstens behoben werden müssen, um Stillstände zu vermeiden. Aber interessant ist es sicher.Olga

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von schorsch
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 09.03.2011, 10:40:41
Eine Belohnung (nicht bestrafen) von Plagiierern wäre doch eine Bestrafung jener, die auf ehrliche Weise zu ihrem Dr. kamen und noch kommen.

In der Schweiz ist im Moment gerade eine Umfrage in Spitälern akut. Da wurden nämlich von den Administrationen gewisser Spitäler denjenigen Ärzten, die keinen Dr. hatten, auf ihren Namensschildern einfach einer dazu gehängt. Die Begründung: "Man muss doch den Patienten zeigen, dass Ärzte nicht zum gewöhnlichen Pflegepersonal gehören, resp. man muss sie als Ärzte sichtbar machen". Die Patienten würden nämlich jedem Arzt ohnehin "Herr Doktor" sagen.

Inzwischen beeilen sich einige Spitäler aber, die Namensschilder zu berichtigen.
Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 09.03.2011, 10:40:41
Nicht nur in bayern, auch im schönen Freiburg wird jetzt nach plagiatoren gefahndet.
Unter dem Titel : "Eine Studie, drei Titel" bringt der letzte Spiegel S.34 ff einen artikel über den plagiatsverdacht an der Uni freiburg.
Darin werden 2 bekannt und verdiente sportmediziner verdächtigt aus einer studie abgeschrieben zu haben.
Das ganze ist sicher jahre her, die beiden sportmediziner haben durch ihre arbeit Deutschlandweit einen hervorragenden ruf.
Nun gehts also los.
Was, wenn sich die vorwürfe bestätigen, wird dann die ganze lebensleistung der beiden ausgelöscht?
Auch wenn sich die vorwürfe nicht bestätigen ist dreck geflogen und der bleibt bekanntlich immer kleben, auch an der uni Freiburg.
Ich denk mal wenns so weitergeht mit den bezahlten und unbezahlten detektiven, werden noch einige, viele verdienstvolle leute mit ihrer "jugendsünde" konfrontiert und was ist dann ihre lebensleistung noch wert?
geschrieben von gram

Wer ist noch so naiv zu glauben das der hier mit immerhin fast 1000 Beiträgen diskutierte Fall des des nunmehr in einer Menschenjagd erlegten H.zu Guttenberg ein Einzelfall ist?

Beziehungen ,der richtige Name und event. noch eine Spende sind das halbe Leben und mehr als der halbe Doktortitel.

Arbeiten dafür müssen nur die dummen einfachen Studenten die das System noch nicht verstanden haben.

Bin dafür die ganzen Schrott Titel abzuschaffen. Das sind nur alte Zöpfe aus dem vorherigen Jahrhundert und dienen der Eitelkeit.
Über Qualifikation sagt der Titel ohnehin nichts aus. So einfältig dürfte niemand mehr sein das zu glauben.
Da zählen Leistungen und kein Dr. des Kopierens oder der Beziehungen.

Oder ist die Universität nicht in der Lage eine Arbeit zu prüfen? Das ist ja noch trauriger! Wer soll das denn glauben?



Karl
Karl
Administrator

Wertevernichtung, nicht Wertkonservatismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2011, 21:17:09
Über Qualifikation sagt der Titel ohnehin nichts aus. So einfältig dürfte niemand mehr sein das zu glauben.
geschrieben von halli
Da sieht man, was für einen fürchterlichen Schaden solche Betrüger wie Guttenberg et al. anrichten. Der Doktortitel hat in den Naturwissenschaften sehr wohl sehr viel mit Qualifikation zu tun. Es ist einfach unsäglich, solche Aussagen lesen zu müssen, die auf unzulässigen Verallgemeinerungen beruhen.

Wenn betrogen wird wie im Falle von Guttenberg und sich dann ein Politiker wie Seehofer hinstellt und sagt, alles sei halb so schlimm und der Guttenberg solle zurück in die Politik, dann ist das die Aufgabe jeglicher Standards und jeglicher Moral und man darf sich nicht darüber wundern, wenn alle Maßstäbe und Standards den Bach runter gehen.

Das ist nicht Wertekonservatismus, dies ist Wertevernichtung. Für wahr, Deutschland schafft sich ab.

Karl
Re: Die Jagd ist eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2011, 21:17:09
Vielleicht! mag das auf diese oder jene Disciplin zutreffen,
vorstellbar speziell für mich in Politik.
Ich kann mir auch vorstellen -weiß es aber nicht- daß speziell in dieser Richtung die Sache von Seiten der Uni(s) schon mal locker gesehen werden könnte.

Ansonsten ist in den 'handgrifflichen' Disciplinen mit solch' Verallgemeinerungen nicht anzukommen. Da liegst Du mit Deiner Aussage ganz schön schief.
Da wird nämlich wirklich 'geochst'. Auch in der Computerei.
Sowohl in DE als auch in anderen Ländern.

Und wenn Dir ein Doc aus den östlichen Ländern über den Weg läuft, dann darfst Du beruhigt den Hut ziehen. Die sind bestens informiert, auch deswegen weil denen oft die Mittel für Versuche, Untersuchungen ... fehlen. Das müssen sie kompensieren durch mehr theoretische Kenntnisse.

Nicht persönlich nehmen: Aus Deinem Stil spricht nicht gerade Zuversicht, sondern durch die Bank verallgemeinerndes Miesmachen, schade. Aber es ist Deine Meinung.

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