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Aktuelle Themen Die Macht der Umstände

Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.10.2014, 21:10:33
Inga, das sind alles keine Beweise für einen freien Willen, denn seine Existenz oder Nichtexistenz ist (noch) nicht beweisbar. Es gab schon interessante Diskussionen im Forum zum Thema und es ist nicht sinnvoll, dami wieder von vorn zu beginnen. Schau dir in der 3sat-Mediathek die Diskussionsrunde von Gerd Scobel zum Thema "Das Unbewußte" an, das ist schon eher eine Diskussionsgrundlage. Die Suchfunktion des Forums wird dir auch eine Menge Argumente für und wider den freien Willen liefern.

det
Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.10.2014, 21:24:44
OK Det,fangen wir mit der Freiheit der Fruchtfliege an..

Der biologische Beweis der Existenz des freien Willens

"Der Zoologe Björn Brembs beweist die Existenz des freien Willens in der Biologie durch die Ergebnisse seiner Experimente mit Fruchtfliegen. Für ihn geht es bei der Willensfreiheit im Wesentlichen um die Fähigkeit, in der gleichen Situation unterschiedlich zu handeln. Das heißt auf bestimmte Reize einmal so und einmal anders zu reagieren oder auch einfach ohne äußerlichen Anreiz zu handeln. Björn Brembs sagt: „Und diese Variabilität des Verhaltens finden wir auch schon bei Fruchtfliegen.“ Er schränkt allerdings ein, dass der freie Wille der Fruchtfliege weniger frei ist als der des Menschen. Er widerspricht damit manchen Gehirnforschern, die behaupten, der freie Wille an sich sei nur eine Illusion."

Gute Nacht....
Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.10.2014, 21:52:11
Wie schon gesagt: ich halte es nicht für sinnvoll, die Diskussion mal wieder von vorn zu beginnen und ich habe auch keine Lust darauf. Seit der letzten Diskussionsrunde hat sich meines Wissens nichts wirklich Neues ergeben.

det

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mane
mane
Mitglied

Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von mane

meines Erachtens werden wir durch Gene und Umwelt geprägt. Auch stelle ich immer wieder fest, dass unterschiedlich beurteilt wird ob man Mann oder Frau ist.
geschrieben von Felide


Hallo Felide,

haben wir Frauen ein "Wickelgen"? Warum sonst wehren sich viele Männer (nicht alle), ihre Babys zu wickeln?

Eins ist unbestritten: es gibt den "kleinen Unterschied", der genetisch bedingt ist. Statt eines zweiten X-Chromosoms, haben Männer ein Y-Chromosom. Das typisch männliche Testosteron (Frauen haben dieses Hormon in geringerem Ausmaß auch) ist u.a. verantwortlich für die Geschlechtsmerkmale und den kräftigeren Körperbau von Männern.


Als Heranwachsender habe ich jede Genetik , wie viele Freunde von mir , total abgelehnt.
Das hatte sicher mit dem " Dritten Reich " zu tun -- wo man eben darauf sehr viel gab.
Später habe ich dann meine Meinung geändert - weil ich fand , daß Genetik selbst nicht falsch wird , nur weil die Nazi´s sie mißbraucht hatten .


Hallo Panda,

leider wurde die Genetik im Dritten Reich durch die Nationalsozialisten für ihre Rassenprogramme missbraucht, da hast Du recht. Um zu belegen, dass bestimmte Gruppen gegenüber anderen höherwertig oder minderwertig seien. Es gibt keinen überzeugenden wissenschaftlichen Beleg, der das beweist und zum Glück ist diese Sicht heute allgemein verbreitet.

Gruß Mane
Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von ehemaliges Mitglied
In seinem Buch (Der Luzifer-Effekt) zeigte der Psychologe und Autor auf,warum jeder Mensch unter bestimmten Situationen verrohen kann.

In einem Interview äußerte er sich zu dieser Aussage :
„Der Streit über die Persönlichkeit auf der einen und den sozialen Kontext auf der anderen Seite ist müßig: Es geht immer um die Person in der Situation. Der entscheidende Punkt ist: Wir betrachten nicht die schwarzen Schafe in der Herde, sondern den Hirten, der sie hütet – das System, die Autorität. Beim Militär beispielsweise gibt es häufig Situationen, in denen Menschen manipuliert werden. Psychologisch heißt das, dass wir die dynamische Wechselwirkung zwischen Person, Situation und System verstehen müssen.“

Es bleiben trotzdem viele Fragen offen !Es gibt sie ja die Menschen, die aufstehen und gegen Unrecht aufbegehren ,die eine Situation nicht ausnutzen, nicht Gewalt anwenden...

LG Inga
diogenes
diogenes
Mitglied

Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von diogenes
das Wickelgen !

Einfach überwätigend, Mane, wie sich doch inzwischen mit der Genforschung uralte Rätsel verblüffend einfach lösen lassen.

Andererseits muß ich anmerken, daß es bei mir trotz eindeutiger XY-Ausstattung und dem entsprechend beachtlichen Testosteronspiegel ebenso aktiv ist.
Freilich habe ich es inzwischen durch unermüdliche Exerzitien erfolgreich sublimiert :

ich packe so gerne Geschenke ein !

Einen grundsätzlichen Sinneswandel jedoch habe ich soeben bei meiner Haltung zur Willensfreiheit vollzogen. War ich bisher unbelehrbar für eine Beibehaltung einer solchen Vorstellung eingetreten, so hat mich Det jetzt eines besseren belehrt.
Sollten daraus Umstände eintreten, daß er dann unversehens mit einer 45er um die Ecke kommt, dann werde ich zukünftig freiwillig hierauf verzichten.

Selbstverständlich sollten dabei weitere Umstände nicht unerwähnt bleiben,
doch nun will ich zunächst den jahreszeitlichen Umständen Rechnung tragen
und meine Äpfel vom Baum holen.
Das andere kann ich später nachholen und dann dazu ein Stück Apfelkuchen vertilgen.

diogenes

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Medea
Medea
Mitglied

Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von Medea
als Antwort auf diogenes vom 07.10.2014, 10:46:32
- Zitat Diogenes -

ich packe so gerne Geschenke ein !

.... und ich aus. Offensichtlicch gesteuert vom Auspack-Gen

Und für Deine vom Baume der Erkenntnis
gepflückten Äpfel kann ich ein leckeres Rezept beisteuern.

Grüße von mir.

Medea.
diogenes
diogenes
Mitglied

Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von diogenes
als Antwort auf Medea vom 07.10.2014, 11:47:38
grüß Dich herzlich, liebe Medea,

es freut mich, Dich gesund und in alter Frische hier wiederzutreffen!

Rezept selbstverständlich gerne, doch besser nicht hier,

sonst kommen wir unter Umständen

schnell in andere Umstände,

nämlich in Form einer Belehrung,

daß die Gruppe 'Brat & Back' drei Türen weiter tagt.

diogenes
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von luchs35
als Antwort auf diogenes vom 07.10.2014, 13:18:07
Nun bin ich fast vom Stuhl gehüpft, als ich Dich endlich mal wieder hier entdeckte, lieber Diogenes! Du hast ja keine Ahnung, wie sehr Du hier fehlst!!

Aber da Du gerade Äpfel vom Baum holst, will ich Dich nicht weiter stören, hoffe aber, dass Du mein Auswickelgen ebenfalls berücksichtigst- und sei es- ich bin ja immer noch sooo bescheiden- mit einem Apfelschnitzchen

Grüssle
Luchs
mane
mane
Mitglied

Re: Die Macht der Umstände
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.10.2014, 10:13:44


Es bleiben trotzdem viele Fragen offen !Es gibt sie ja die Menschen, die aufstehen und gegen Unrecht aufbegehren ,die eine Situation nicht ausnutzen, nicht Gewalt anwenden...

LG Inga
geschrieben von inga


Hallo Inga,

ich freue mich über den eingestellten Link. Er besagt das, was ich vor einiger Zeit mal gelesen habe, mir aber nicht mehr ganz im Gedächnis geblieben war. Es ging um das Verpfeifen aus moralischen Motiven und wieviel Leute dazu imstande wären. In einer vorherigen Befragung hatten acht von zehn Personen angegeben, sie würden "verpfeifen", in der konkreten Situation war es nicht mal jeder Zehnte. Meist schätzen sich die Menschen (nach außen?) viel positiver ein, als sie es in konkreten Situationen zu sein vermögen.

Piero sagte zu den Studenten: "Wir haben kürzlich zu sensorischer Deprivation geforscht. Aber einige Probanden bekamen Halluzinationen, Kopfschmerzen, manche litten dauerhaft unter den Nachwirkungen. Wir wollen das Experiment hier wiederholen und brauchen Ihre Hilfe, um Studenten zu überzeugen, dass es ein wichtiges Experiment ist. Schreiben Sie der Ethikkommission, dass Sie als Studenten in den Versuch einwilligen. Und wenn Sie Ihren Job gut machen, bezahlen wir Sie dafür."
Wir betrachteten drei Optionen: Wie viele der Teilnehmer unterschrieben anschließend einen Brief an die Ethikkommission, wie viele taten gar nichts, und wie viele zeigten den Studienleiter bei die Hochschulverwaltung an - Letzteres war die "Heldenbedingung".


Um auf Deine Frage zurückzukommen: Zimbardo wollte wissen, was das für Leute sind, die zu den 10% gehören, die sich gegen mächtige soziale Kräfte z.B. Autoritäten wehren können? Aus seinen Ergebnissen heraus entwickelte er das "Heroic-Imagination-Projekt", um Zivilcourage/Heldentum zu fördern. Das ist nur ein Anfang, es gibt weitere Möglichkeiten. Einige sind hier bereits genannt worden.

Gruß Mane

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