Aktuelle Themen Die Rentenkorrektur

hafel
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Die Rentenkorrektur
geschrieben von hafel

Ich denke, dass im Streit um die Rente mit 67, Sozialministerin U.v.d. Layen alle Argumente auf ihrer Seite hat. Europaweit arbeiten die Regierungen daran, dass die junge Generation und unsere Enkel nicht durch Beitragszahlungen überfordert werden. In Ländern wie Großbritannien plant man trotz günstigerer Geburtenrate den Renteneintritt mit 68 Jahren. Bei uns wird die Rente mit 67 erst 2019 voll wirksam.
Kommt noch hinzu, dass wir alle deutlich älter werden, was uns eigentlich freuen sollte.

Die Argumente der SPD, es gäbe nicht genug Arbeit für die über 60-Jährigen ist nur ein Teil der Medaille. OECD und Eurostat haben festgestellt, dass die Erwerbsfähigkeit Älterer in Deutschland ständig zunimmt. Schon heute ist der Fachkräftemangel bedrohlich. Deshalb wird auch über Zuwanderungen ausländischer Arbeitskräfte nachgedacht. Das Potential leistungsfähiger Senioren muss stärker genutzt werden.

Die SPD betreibt hier Vergangenheitsbewältigung. Mit der Schrittweisen Abkehr von Schröders Agenda 2010 sucht sie wieder Schulterschluss mit dem DGB. Mit dieser Forderung brechen wieder alte Fronten zwischen den einzelnen SPD-Flügeln auf. Steinmeier, als Architekt der Agenda 2010, mag sich hier nicht durchsetzen können.

Kurzzeitig mag die SPD mit der linkspopulistischen "Wünsch-Dir-Was-Politik" Erfolg haben. Spätestens aber dann, wenn sie wieder bundespolitisch regieren sollte, wird sie von ihrem alten Dilemma zwischen Utopie und Realpolitik eingeholt.

Hafel
olga64
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 11.08.2010, 16:11:31
Stimmt das wirklich, was Sie schreiben? M.W. beginnt die stufenweise Erhöhung der Rente mit 67 in 2012 und soll 2029 abgeschlossen sein? Das geht ja in Monatsschritten, oder?
Vergessen haben Sie anscheinend auch,dass mittlerweile 40% mehr Menschen über 60 noch berufstätig sind als dies vor einigen Jahren noch der Fall war. Dies bestätigt sowohl ein Umdenken unter Rentnern als auch in den Betrieben, wo Menschen dieser Altersgruppe nicht mehr so ohne weiteres entlassen werden.
Es ist ja noch gut in meinem Gedächtnis, dass es Menschen gab (und heute wohl auch noch vereinzelt), die bereits mit 55 Jahren ihren Ausstieg planten und sich viele Tricks einfallen liessen, damit sie von Rentenkürzungen verschont werden. Das geht gottlob alles nicht mehr und das ist gut so.
Es wird nicht bei der Rente mit 67 bleiben - der nächste Schritt dürfte die Rente mit 70 sein. Es gibt ja auch viele Menschen, die gerne noch arbeiten - das deutsche Volk besteht ja nicht nur aus Dachdeckern usw., wie uns die SPD dies gerne weismachen möchte.
Das "gefühlte" Alter sportlicher Senioren liegt ja um einiges unter dem, welches im Pass eingetragen ist.
Ich habe gerne bis 65 gearbeitet und geniesse jetzt so richtig mein Rentendasein, da ich denke, ich habe mir dies alles redlich verdient. Olga
hafel
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 11.08.2010, 16:19:54
Richtig, das war ein Tippfehler meinerseits. Es sollte 2029 heißen. Sorry.


Hafel


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clara
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 11.08.2010, 16:19:54
Rente mit 70 - diese Forderung habe ich heute auch in den Nachrichten gehört.
Sicher gibt es Berufe, bei denen es geht, bei Politikern oder Geistesarbeitern. Aber genau so viele Menschen sind in diesem Alter abgearbeitet, man denke an das Baugewerbe oder andere körperlich anstrengende Tätigkeiten.
Dann sind diese Menschen aus Krankheitsgründen eventuell gezwungen, früher ihr Arbeitsleben zu beenden. Sie haben dann bis zum eigentlichen Rentenalter nur ein sehr eingeschränktes Einkommen, und wenn sie die 70 Jahre erreicht haben, ist ihre Rente auch entsprechend geringer. Oder sehe ich das falsch, bin nicht allzu firm in der Materie.

Clara
arno
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von arno
als Antwort auf clara vom 11.08.2010, 16:30:29
Hallo, clara,

in dieser Diskussion geht es nur um die versteckte
Rentenkürzung!

Viele Grüße
Arno
clara
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von clara
als Antwort auf arno vom 11.08.2010, 16:37:08
Das geht für mich aber nach dem Lesen des ersten Absatzes im Ausgangsbeitrag nicht deutlich hervor! Da geht es doch um Renteneintrittsalter!? Clara

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olga64
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 11.08.2010, 16:30:29
Es wurde auch heute (im Rundfunk) schon erklärt, dass es nach wie vor die Erwerbs-Unfähigkeitsrente geben wird. Auch heute gehen ja Menschen, die sich nicht mehr in der Lage fühlen, weiterzuarbeiten früher als mit 65 Jahren in Rente (und dies sind viele!)
Hier wird sich nichts ändern. Bedenken sollte man aber auch, dass in den letzten Jahren viele Industrie-Jobs (also die anstrengenden) sowieso eliminiert und durch Maschinen ersetzt wurden. Der Trend geht weiter zu nicht körperlich Arbeitenden - was der Vermerk auf Politiker soll, verstehe ich allerdings nicht. Diese sind ja im Zivilberuf meist Lehrer, Juristen usw. Politiker sind auf Zeit gewählt und steigen auch grossenteils auf Zeit aus ihren Berufen aus - Politiker ist keine geschütze Berufsbezeichnung!
Wenn sich jetzt wieder viele Ist-Rentner, die dies gar nicht betrifft, aufregen werden, habe ich auch wieder einen Vorschlage für diese Gruppe: ab sofort werden die Renten der Ist-Rentner um 1% reduziert und dafür ein Fond eingerichtet, damit die zukünftigen Rentner ihre Rente früher bekommen? Wer macht mit? Olga
clara
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 11.08.2010, 17:03:19
Stimmt, Politiker war etwas vorschnell, mir schwebten dabei Leute vor, die wirklich lange diese Tätigkeit ausüben, so dass man schon von Beruf sprechen kann. Etwa wie die Kanzler Adenauer oder Kohl, ganz zu schweigen von Regierenden in sozialistischen Ländern. Interessant ist ja, dass diese Politiker schon nach wenigen Jahren bei einer Abwahl oder sonstigem Ausscheiden eine satte Rente erhalten oder wie man das nennen will.

Eines wird mal wieder deutlich: Es geht nicht um die Menschen (jeder vernünftig Denkende weiß, dass ab einem gewissen Alter die Kräfte für ein anstrengendes Berufsleben einfach nicht mehr ausreichen, jedenfalls durchschnittlich gesehen), sondern um Einsparungsmöglichkeiten. Argumentiert wird u.a. mit der höheren Lebenserwartung. So sollen dem Normalbürger noch die letzten paar Jährchen in einigermaßen Gesundheit genommen werden, die er zur freien Verfügung hat! Ja, natürlich wird dies in der Praxis selten statt finden.
Alternativ wurde gesagt, dass ja auch Erhöhung der Rentenbeiträge im Erwerbsalter in Frage kommt.
Den Vorschlag mit dem Fond finde ich gar nicht so schlecht!

Clara
urmelviech
urmelviech
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf olga64 vom 11.08.2010, 17:03:19
Es wurde auch heute (im Rundfunk) schon erklärt, dass es nach wie vor die Erwerbs-Unfähigkeitsrente geben wird. Auch heute gehen ja Menschen, die sich nicht mehr in der Lage fühlen, weiterzuarbeiten früher als mit 65 Jahren in Rente (und dies sind viele!)
Hier wird sich nichts ändern... Olga


Der Witz ist doch der, das bei vorzeitigen Renteneintritt Abzüge erfolgen, was ja logischer Weise bei der Berechnung zu einer Kürzung führt. Anderseits gibt ja bei Rentenerwerb auch eine Zuverdienstgrenze.

Die Gesetze bzw. Theorien kommen nur von Sesselfortzern, z.B. Beamten aus Amtern denen ihre Pension sicher ist. So oder so. Selbst wenn sie Blödsinn anstellen, ein in der Wirtschaft beschäftigter lebt da viel unsicherer.
Habe noch nicht gehört dass ein Beamter Hartz IV bekommt.

So geht es vielen die so quasi erpresst werden Rente mit Abzügen oder Sozialhilfe, eine Auswirkung auf eine Rentenwirksamkelt ist bei Hartz IV ausgeschlossen.
Zumal ab 2011 keine Beitrage zu Rentenversicherung erfolgen sollen.

Urmel

Geburtenschwach hin und her auch Beamte leben länger, habe da noch nix von Pensionskürzung vernommen von wegen die Leben zu lange. Nö die vermehren sich ungeschlechtlich.

Olga intressant wären zu wissen, welcher Berufgruppe bei den 40% der mit 60 noch arbeiten angehören.

Wetten....

Sesselfortzer und Beamte !
senhora
senhora
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Re: Die Rentenkorrektur
geschrieben von senhora
Vielleicht war es vor einige Zeit noch schlimmer, aber „Plusminus“ hat diese Informationen gesendet, die doch nicht ernsthaft als Trendwende für Ältere verkauft werden können.

Fakt ist: Kaum ein Arbeitgeber ist bereit, Menschen über 50 neu einzustellen.
Das zeigen auch die Beschäftigungszahlen:
Bei den 60- bis 65-Jährigen gehen nur zwei von zehn einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach.
Bei den 64- bis 65-Jährigen bleibt dann nur noch einer von zehn übrig.
Kaum jemand arbeitet derzeit also bis 65. Arbeitsmarktforscher sehen darin eine Folge einer jahrelangen verfehlten Subventionspolitik. […]
Etwa drei Millionen Arbeitsplätze müssten zusätzlich geschaffen werden, um die Menschen bis 67 in Arbeit zu halten. Ob das der demografische Wandel allein schafft, scheint fraglich.
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,ge23jegwcqjo9fa7~cm.asp

Hier noch eine Statistik:
Mehr als ein Viertel aller Arbeitslosen in Deutschland (28,4 %) sind Menschen zwischen 50 und 64 Jahren, zusammen fast 1 Million (908.000). Die Arbeitslosenquote ist im internationalen Vergleich besonders hoch, über viele Jahre die höchste und jetzt erst in der Krise von Spanien, Portugal und Irland übertroffen
http://www.jjahnke.net/rundbr74.html#2096


Es sind wieder diverse Statistiken im Angebot, welche tatsächlich annähernd richtig ist, durchschaut kein normaler Bürger.

Außerdem stört es mich, wenn die Situation schöngeredet wird.
Sie sollen sagen:
- die Alten leben zu lange,
- die Renten können für diese längere Bezugsdauer nicht finanziert werden,
- die Rente gibt es später,
- seht zu, wie ihr klar kommt.

Inzwischen diskutieren die Experten Rente mit 70.

Senhora

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