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Aktuelle Themen Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia

Mitglied_81b4260
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Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dazu nur ein Link

Besonders bemerkenswert in dieser NDR Panorama Sendung ist die Aussage des Kordeszüchter. Wenn die Leute mehr als ihre 30 Thaler im Monat verdienen würden, würden sie diese doch nur ausgeben.

Nicht so weit davon entfernt verhungern allerdings Menschen. Solche Katastrophen verhindert man nur mit einer Entwicklungspolitik und langfristigen Perspektiven.

Und wo stehen wir? Rosen, die Blume der Liebe kaufen - den Kaffetisch damit verzieren und genußvoll ins Kipferl beißen - Kordes, die Vorzeigenummer der Deutschen in Hinsicht auf Uraltzüchtertradition - Verhungernde ausblenden - Selbst an der Misere schuld - sollen doch endlich einmal ordentlich planen und arbeiten?
Felide1
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Re: Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia
geschrieben von Felide1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2011, 21:23:43


Mart,

der Link zeigt sehr deutlich die Wertschätzung die dem Menschen entgegen gebracht wird. So geht es aber Querbeet durch die verschiedensten Produkte.

LG Felide
Mitglied_81b4260
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Re: Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Felide1 vom 28.08.2011, 08:38:28
Ja, das ist extremer Kolonialismus der modernen Spielart -

und ich habe durchaus im gedanklichen Zusammenhang mit dem vorhergehenden Thread über die akut herrschende und vorhersehbare Hungernot in diesen Gebieten Afrikas dieses Thema angesprochen.

Die meisten wissen ja, worauf unsere schöne, neue Welt inklusive den Klamotten, die wir tragen und den Blumen, die unserem Zuhause das gewisse kultivierte Extra geben, aufgebaut sind.

Was mich aber an diesem Kurzbericht besonders erschütterte, ist die Meinung von Kordes Junior (etwa ab 6Min3o), dass es keinen Sinn mache, den Arbeitern ihren Lohn von 30 oder 45 Euro pro Monat zu erhöhen, da sie das Geld eh nicht sinnvoll sparen, sondern nur ausgeben würden..... No, na, net

(Ich spare mir zu hinterfragen, wie die Boni und die Gewinne der Firmen und Firmeninhaber verwendet werden.)

Auch hier steht das Menschenbild des Kolonialisten dahinter, der sich selbst für so viel wertvoller erachtet als diese dumme Masse an Schwarzen, die doch darüber froh sein müßten, wenn sie ausgenutzt und absichtlich krank gemacht werden.

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pippa
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Mitglied

Re: Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.08.2011, 11:38:20

Mart, ich habe die Panorama Sendung gesehen und auch mir ist die Galle hochgekommen.

Ich kaufe diese Rosen sowieso schon lange nicht mehr, nur ist das natürlich auch keine Lösung. Gäbe es Kordes nicht, wäre ein anderer Ausbeuter zur Stelle.

Die Staatengemeinschaft kann sich ja nicht einmal dazu aufraffen, einen Konzern, der ein ganzes Land zerstört hat (Shell - Nigerdelta), zu zwingen, diese Katastrophe zu bereinigen.
Dabei wäre es doch so einfach, wenn man sich nur ein einziges Mal einig wäre und solche Machenschaften ächten würde.
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia
geschrieben von Karl
als Antwort auf pippa vom 28.08.2011, 12:08:18
Gäbe es Kordes nicht, wäre ein anderer Ausbeuter zur Stelle.
Sollten wir uns diese Art der Entschuldigung für Missstände nicht unbedingt abgewöhnen? "Wenn wir nicht, dann die anderen", das ist seit ewigen Zeiten die Entschuldigung der Ausbeuter, der Waffen- und Drogenhändler.

Karl
pippa
pippa
Mitglied

Re: Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia
geschrieben von pippa
als Antwort auf Karl vom 28.08.2011, 12:13:40
Vielleicht, Karl, aber dies ist eben ein Ausdruck meiner absoluten Hilflosigkeit.

Was sollte z. B. ein einflussloser Mensch, wie ich es nun mal bin, denn tun, außer Produkte wie die von Shell oder Billigblumen, oder Textilien aus zweifelhafter Herkunft oder Teppiche aus Kinderarbeit, oder, oder, oder .... nicht zu kaufen, wohl wissend, dass man damit nur sein eigenes Gewissen beruhigt.
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia
geschrieben von Karl
als Antwort auf pippa vom 28.08.2011, 12:27:13
Liebe pippa,


Deine Reaktion "nicht zu kaufen" finde ich sehr gut. Beanstandet habe ich nur den zitierten Satz, der ja sehr häufig zu hören ist, z. B. auch wenn die Waffenlieferungen Deutschlands in Krisenregionen verteidigt werden. Vielleicht kannst Du mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Welt besser wäre, wenn nicht immer solche faulen Ausreden gebraucht würden.

Beste Grüße, karl
Re: Die Rosen- und die Hungerstory in Kenia
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 28.08.2011, 12:32:45
Ich glaube, du hast Pippa völlig missverstanden. Sie hat das nicht als faule Ausrede gebraucht, sondern im Gegenteil darauf hingewiesen, dass sie die Rosen nicht mehr kauft. Das ist schonmal vorbildhaft, und das tun nicht viele, die meisten kaufen alles in allen Läden, ohne auf die Herkunft zu achten.
Achtest du selber darauf? Weißt du immer, wenn du einkaufst, woher die Waren stammen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden? Es gibt doch kaum noch Warenhäuser, wo man Kleidung kaufen kann, die nicht unter ausbeuterischen Maßnahmen hergestellt wurde. Pippa hat völlig recht: Wenn ich nicht zu H & M gehe, weil ich es von denen weiß, wie ist es dann mit P & C oder Kaufhof oder Karstadt? Sind die besser? Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Von C & A weiß ich, dasss sie bestimmte Verpflichtungen unterschrieben haben, von den anderen weiß ich es nicht. Und weil ich es nicht weiß, kaufe ich inzwischen in allen Warenhäusern ein.

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