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Aktuelle Themen Die Rückkehr des Prangers

chris33
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Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von chris33
als Antwort auf Gillian vom 03.12.2013, 15:28:38
na ja, der zeitungsmensch hat verallgemeinert und nicht zu knapp

wenn sich keiner beschwert, ist wohl alles erlaubt..

die medien leben davon: schlechte nachrichten verkaufen sich eben wesentlich besser als gute. sie sind gefragter und beliebter – im gegensatz zu dem, was menschen sonst von sich behaupten!! das ist nichts neues und nicht nur mir bekannt- ich hab´s nur nochmal geschrieben..

chris33
olga64
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Mitglied

Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gillian vom 03.12.2013, 13:26:09
Ein gerne praktizierter Pranger ist das Internet ja allgemein und wird leider oft von allen Altersgruppen dazu missbraucht - auch von Senioren.
Wer soll den USA diese seltsame Art eigentlich verbieten? Ist hier mal wieder die deutsche Politik gefragt und wenn ja, wer genau?
'Es gibt vieles in Deutschland auch in der Kindererziehung, bzw. in Familien, die sich überhaupt nicht um ihre Kinder kümmern, was verbesserungswürdig wäre - warum kümmern wir Deutsche uns nicht darum? Wäre auch ein gutes Feld für Senioren, die ja meist eigene und hoffentlich nur gute Erfahrungen mit ihren eigenen pädagogischen Fähigkeiten machten. Also gehen wir es an und verweisen nicht immer nur auf andere, oft weit entfernte Länder, die viele von uns gar nicht kennen, bzw. sprachlich auch nicht verstehen. Olga
eleisa
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Mitglied

Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von eleisa
Früher gab es auch rabiate Lehrer, als zehnjährige grüsste ich
meinen Lehrer mit Grüss Gott - dafür bekam ich eine schallende Ohrfeige
auf dem Dorfplatz und er sagte: "das heisst H....H
welch eine Schmach vor den anderen Spielgefährten

Dazu muss ich sagen,dort war ich evakuiert während des Krieges
und das Grüss Gott gefiel mir sehr, kannte ich aus meiner Heimat
den Gruss "Tach" Eleisa

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olga64
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Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von olga64
als Antwort auf eleisa vom 03.12.2013, 16:18:57
Die Lehrerprügel kannte ich in der Volksschule auch noch sehr, sehr gut (nicht wg. Grüss-Gott, bin ja hier in Bayern zur Schule gegangen und auch geboren). Wenn man als Kind dann sich getraute, sich zu Hause weinend darüber zu beschweren - gab es nochmals eine Watschn so unter dem Motto: wirst es schon verdient haben. Olga
chris33
chris33
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Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von chris33
als Antwort auf olga64 vom 03.12.2013, 16:22:20
bei mir war es total anders:

mein vater hatte die lehrer auf dem kieker-viele lehrer waren damals noch beseelt von der nazizeit (andere gab´s noch nicht) und machten weiter wie gehabt, mit hieben und "hoppla, hier komm ich!"
so sehe ich das im nachhinein auch..

sobald ich mich zu hause beschwerte, daß ich von meiner lehrerin ungerecht behandelt wurde oder gar eine ohrfeige bekommen hatte-wurde mein vater noch am selben abend bei ihr vorstellig und liess sich erklären....

meistens entschuldigte sich der lehrer dann bei meinem vater.

erst als ich zur weiterführenden schule ging, änderte sich das.

chris33
Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf chris33 vom 03.12.2013, 16:39:38
Nicht nur die Prügelstrafe gab es in den Schulen,
sondern auch das in die Ecke stellen wurde gerne von den damaligen Lehrern als Erziehungsmaßnahme verhängt.

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olga64
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Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von olga64
als Antwort auf chris33 vom 03.12.2013, 16:39:38
Mein Vater war selber Nazi und war sehr für Prügelstrafe und ging mit den alten Nazi-Lehrern völlig konform. Auf dem Gymnasium wurde es auch mir anders - dort wurde nicht mehr geprügelt und auch die Lehrer änderten sich allmählich. Olga
mane
mane
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Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von mane
als Antwort auf Gillian vom 03.12.2013, 13:26:09
Diese Überschrift las ich heute in meiner Tageszeitung.
US-amerikanische Eltern versuchen, ihre Kinder mit öffentlicher Bloßstellung zu erziehen. Diese stehen dann mit einem großen Schild, auf dem die Missetat steht, an einer Kreuzung und müssen sich anpöbeln lassen .
Das Schlimmste daran ist, dass das natürlich auch im Internet verbreitet wird und den Jugendlichen ein Leben lang verfolgt.


Liebe Gillian,

hier ist der Bericht über zweifelhafte Erziehungsmethoden im US-Bundesstaat New York nachzulesen.

Auf dem Schild, welches der junge Mann um den Hals hängen hat, steht:
"Ich bin 17 Jahre alt. Ich rauche gerne Haschisch, bin respektlos gegenüber meinen Eltern, Lehrern und Offiziellen an der Schule und bin vom Unterricht ausgeschlossen worden, weil ich an einem Diebstahl beteiligt war."

Ich glaube nicht, dass solche Maßnahmen dazu führen, dass junge Menschen lernen, die Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen. Eher werden sie sich aus Scham stark zurückziehen und nicht darüber nachdenken, was sie falsch gemacht haben. Das Verhältnis zum Vater wird, wenn nicht schon geschehen, dauerhaft gestört werden.
chris33
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Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von chris33
als Antwort auf olga64 vom 03.12.2013, 17:20:28
da mein vater kommunist war, war für ihn die vergangenheit mit allem drum und dran grauslich.
als kind habe ich mich oft für seine politische gesinnung geschämt und in der schule wurde etwas anderes gelehrt, als zu hause. eine schlimme zeit für mich.

heute bin ich stolz auf ihn.

leider habe ich ihm das nie sagen können

chris33
olga64
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Re: Die Rückkehr des Prangers
geschrieben von olga64
als Antwort auf chris33 vom 03.12.2013, 17:28:49
Da haben wir Gemeinsamkeiten trotz unterschiedlicher, väterlicher politischer Gesinnungsmerkmale.
Auch ich schämte mich, wenn bei uns zu Hause die alten Nazifreunde meines Vaters von Hitler schwärmten und ich in der Volksschule von Lehrern und Mitschülern komisch betrachtet wurde, weil mein Vater kurz vorher aus dem Knast kam, wo er für seine Nazi-Schandtaten büssen musste.
Er starb als ich 15 Jahre alt war - ein Gespräch mit ihm war nie möglich, da er nicht zugänglich und ich zu jung dafür war. Stolz war ich nie auf ihn - für ihn war es sicher gut, dass er sich nie den Vorwürfen und Fragen seiner politisch denkenden Tochter stellen musste (und später dann auch denen meines Bruders). GEprägt hat es uns jedoch lebenslang in antifaschistischem Sinne - das war dann die gute Seite. Olga

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