Aktuelle Themen Die Verrohung der heutigen Gesellschaft.
Schon wieder wurde ein Mitarbeiter erstochen, was ist nur los mit der Gesellschaft ?
Viele Politiker sind entsetzt, Oberbürgermeisterin Recke ist erschüttert sie sagt, es beginne mit der Sprache und endet mit solchen Taten.
Zwei Mitarbeiter der Stadtkämmerei wollten bei einem säumigen Bürger in Küln Geld eintreiben, sie wurden mit einem Messer attackiert. Ein 47 jähriger erlag seinen Verletzungen, sein Kollege erlitt einen Schock.
Das Phänomen der Verrohrung merkt man EU weit, viele Bürger bekommen schon bei dem nur geringsten Anlass einen Wutanfall und verlieren jeglichen Respekt.
Phil.
QUELLE https://www.spiegel.de/panorama/justiz/koeln-mitarbeiter-der-stadt-erstochen-so-reagiert-die-politik-a-1301243.html
Lieber Phil., dann hast du aber sicher auch gelesen, dass der Täter wegen einer psychischen Erkrankung schuldunfähig ist. Sogar in der Überschrift steht das schon.
Ich meine deshalb, dass man in einem solchen Fall nicht von einer zunehmenden Verrohung allgemein sprechen kann, denn solche Leute sind immer Ausnahmeerscheinungen. Wenn jemand eine Schizophrenie hat beispielsweise, dann weiß er oft nicht genau, was er tut und welche Auswirkungen das hat.
Man sollte deshalb vorsichtig sein mit Urteilen, wenn man noch gar nicht weiß, was dahinter steckt.
Eine psychische Krankheit ist etwas, was man nicht mit normalen Maßstäben messen kann.
Liebe Marina, ich habe dieses Beispiel genommen was natürlich ein Unterschied macht wenn jemand krank ist, keine Frage, das ändert aber nichts an den anderen Zwischenfällen, Polizist erstochen, Feuerwehrmann, Sanitäter angegriffen usw.
Und das ist nicht nur in DE ein Problem.
Auch im Autoverkehr, bzw. überall dort wo viele Menschen zusammen kommen merkt man dass etwas geändert hat, dass oft nur der kleinste Anlass zu einer Reaktion führen kann, wo man sich die Frage stellt, wie kann das sein, dass die Hemmschwelle manchmal so tief liegen kann.
Ich hatte vor kurzem einem Autofahrer die Vorfahrt genommen, es tat mir leid, es war nicht mehr rückgängig zu machen,aber der Kollege war so wütend daß er sich selbst in seine eigene Frontscheibe gespuckt hat.
Phil.
So ist es.
Mir kommt manchmal die schnelle Bemerkung "psychisch krank" wie ein Trostpflaster, dass es halt so ist.
Es gab schon immer psych. Kranke, Dorftrottel, sozial unangemessenes Verhalten etc.
Da hat nicht jeder ein Messer in der Tasche gehabt und bleim kleinsten, was ihm verquer kam, zugestochen.
Dem anderen Pulk der Aggressiven fehlt eine Erziehung zur Ehrfurcht vor dem Leben, die sie nicht erhalten, weil die Eltern keine Zeit dafür haben.
Das klingt etwas verschroben, aber wenn ich junge Mütter sehe, wie sie mit dem Handy plaudernd ihre Kinder regelrecht vernachlässigen, dann fühle ich die Kindereinsamkeit, und die rächt sich in der Jugend.
Wenn schon Kitas ein Plakat aufhängen mit der Bitte an die Mütter, doch ihr Handy einzustecken, wenn ihre Kinder sie begrüssen wollen, dann seh ich den Frust und die Trauer der Kinder.
Und kommt mir jetzt nicht mit Eurer lieben Verwandtschaft, wo alles anders läuft. Dann isses ja gut.
Ich beobachte die Masse.
Clematis
Liebe Clematis.
Dem anderen Pulk der Aggressiven fehlt eine Erziehung zur Ehrfurcht vor dem Leben, die sie nicht erhalten, weil die Eltern keine Zeit dafür haben.
Clematis
Es begann meines Erachtens schon in den 70ziger wo die Antiautoritäre Erziehung in die Familien eingezogen ist, ich bin und war immer für die antiautoritäre Erziehung aber mit dem Unterschied daß man die Autorität durch Bildung in der Familie ersetzen musste, mir kommt es manchmal vor dass einige Eltern es falsch verstanden haben und der Erziehung auch heute noch einen Freipaß geben.
Phil.
antiautoritäre Erziehung als Ursache von Gewalt ? Dem könnte ich zustimmen, wennantiautoritär meint, dass man alles schleifen lässt, die Kinder auf sich gestellt und alleine und sie alles machen lässt. Antiautoritär im ursprünglichen Sinne war aber, die künstliche Autorität (was die Eltern sagen gilt , das wird jetzt gemacht, sonst kriegst du eine gescheuert) durch eine verstehende Begleitung zu ersetzen.
Nicht Schläge, sondern der Versuch, zu erklären, Verständnis zu wecken, zu überzeugen - und das in voller Liebe zum Kind. Das war anstrengend, das erforderte diplomatisches Geschick, das war nicht immer von Erfolg gekrönt.
Ursache von Gewalt ist - so zeigt das auch wieder der Kriminologe Pfeiffer - Mangel an elterlicher Beachtung und gesellschaftlich-familiärer Einbindung der Kinder. Kommunikation zerfliesst im virtuell geprägten Raum, wo kann ein Jugendlicher noch lernen, was faires Streiten ist, wie man sich verbal verteidigt. Sicher nicht durch zuckende Fingerglieder im combat Modus bei fighting games.
Wo erfährt einer noch Gerechtigkeit oder kann Gemeinsinn in einer Gruppe erleben ? Nicht im "neben-einander-her-leben" gängiger Familienzeitmanagementstrukturen, wo kaum mehr Zeit für gemeinsames Tun übrig bleibt, wo die virtuellen Netzwerkgruppen, wo der Dauerdaddel Chat, das Gespräch mit den Geschwistern, den Eltern, den Freunden weitgehend ersetzt. Wenn dann mal Zeit ist, hat man sich nichts zu sagen, schafft man es kaum noch einen richtigen Brief zu schreiben, Gefühle auszudrücken, mit anderen nicht nur oberflächlich mit-zu-fühlen.
Mir fällt da das Lied von Yves Duteil ein (1977- prendre un enfant par la main) dessen erste Verse auf Deutsch lauten :
Ein Kind an die Hand nehmen
Um ihm Vertrauen in seine Schritte zu geben
Ein Kind an die Hand nehmen
Ein Kind in den Arm nehmen
Und zum ersten Mal
Seine Tränen trocknen, voller Freude
Ein Kind in den Arm nehmen
Ein Kind von Herzen annehmen
Um ihm seine Missgeschicke leichter zu machen
Ganz sanft, ohne zu sprechen, ohne sich dafür zu schämen
Ein Kind von Herzen annehmen
Ein Kind in den Arm nehmen
Doch zum ersten Mal
Tränen vergießen, während man seine Freude unterdrückt
Ein Kind an sich drücken
[...]
Ob so ein Kind später zum Gewalttäter wird ?
Du hast recht, aixois, aber was mich besonders stört, ist, dass es Leute gibt, die keine Ahnung von psychischen Krankheiten haben und deren manchmal sporadisch auftretende Gewalttätigkeit, für die sie oft nichts können, auf eine antiautoritäre Erziehung oder so etwas zurückführen.
Ganz offensichtlich sind sie noch nie mit psychisch Kranken in Berührung gekommen. Die müsssen nicht gewalttätig werden und sind oft die friedlichsten Menschen. Aber bei einer Schizophrenie kann so etwas bekanntlich vorkommen, und diese Kranken leiden selber darunter und erkennen sich oft nicht wieder nach einer solchen Tat.
Hier eines der vielen Videos dazu:
Aber auch behütete Kinder können "ausreißen" und sich gegensätzlich entwickeln..
Wie immer - keine Verallgemeinerungen möglich, nur gefühlsmäßige Abschätzungen.
LG - Via
So ist es.Clematis du mahnst "Ehrfurcht vor dem Leben" ein, aber deine Ausdrucksweise bezügl. Dorftrottel und "Pulk der Aggressiven" macht mich in diesem Zusammenhang betroffen - ist das Ehrfurcht vor dem Leben?
Mir kommt manchmal die schnelle Bemerkung "psychisch krank" wie ein Trostpflaster, dass es halt so ist.
Es gab schon immer psych. Kranke, Dorftrottel, sozial unangemessenes Verhalten etc.
Da hat nicht jeder ein Messer in der Tasche gehabt und bleim kleinsten, was ihm verquer kam, zugestochen.
Dem anderen Pulk der Aggressiven fehlt eine Erziehung zur Ehrfurcht vor dem Leben, die sie nicht erhalten, weil die Eltern keine Zeit dafür haben....
Clematis
WurzelFlügel
Hallo aixois.
Du hast das Problem schön auseinandergelegt und beschrieben, besonders die heutige IPhone Generation entfernt sich noch weiter aus der realen Welt wenn die jungen Mütter sich eher mit den sozialen Netzwerke auseinandersetzen als mit ihren Kinder.
Von der analogen zur digitalen App Erziehung.
Phil,