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Aktuelle Themen #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften

Karl
Karl
Administrator

Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von Karl
als Antwort auf bukamary vom 10.06.2016, 22:27:44
Das Antidiskriminierungsgesetz setzt auch die Diskriminierung von Behinderten unter Strafe.

Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen (§ 1 AGG).

1) Schwerpunkt des AGG ist der Diskriminierungsschutz in Beschäftigung und Beruf. Grundsätzlich verboten sind Benachteiligungen aufgrund der in § 1 genannten Merkmale. Die bisherigen arbeitsrechtlichen Vorschriften des BGB über die Gleichbehandlung wegen des Geschlechts wurden in das AGG übernommen. Das Benachteiligungsverbot gilt für alle Beschäftigten, also auch für arbeitnehmerähnliche Personen und Bewerber (§ 6 Abs. 1). Für Beamte und Richter gelten die Vorschriften unter Berücksichtigung ihrer besonderen Rechtstellung entsprechend.
Quelle.
geschrieben von Bundeszentrale für politische Bildung


Karl
Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 10.06.2016, 22:54:23
So steht es geschrieben, ja. Aber die Realität sieht anders aus. Es wird ja nicht gesagt: "Sie sind nicht geeignet, weil mir Ihre Herkunft, Hautfarbe oder Religion nicht passt. Es läßt sich immer ein Grund finden. Ich habe das am eigenen Leib erfahren, bei mir war meine Nationalität die falsche.
Bruny
Karl
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Administrator

Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.06.2016, 23:16:06
Liebe bruny,

das Gesetz ist von 2006 und damit eine relative junge kulturelle Errungenschaft. Es ist gut, dass wir dieses Gesetz haben, denn die Realität, Du hast es erfahren, macht es notwendig.

Karl

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Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 10.06.2016, 23:19:14
Ja Karl ich und wer weiß wie viele habe es leidvoll erfahren und viele Menschen erfahren es heute noch. Ich allerdings in den USA und dort ist das Antidiskriminierungsgesetz seit 1964 in Kraft. Hat mir und anderen gar nichts geholfen. Es ist ja nicht zu beweisen.
Bruny
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 10.06.2016, 14:41:29
Guten Morgen,

ich bin überhaupt kein Fussballfan, und schaue wirklich NIE Fussball. Aber ab und an sehe ich auch in Zeitschriften oder ähnlichem mal ein Fussballmanschaftsbild und habe dabei schon länger gesehen, dass dieser Sport wirklich sehr international scheint, mitlerweile. Und ich sehe das auch so: da, wo wirklich Spitzenleistungen gefragt und dringend benötigt sind, da wird eben nicht mehr auf Hautfarbe, Herkunft, Religionszugehörigkeit, oder ähnliches geachtet. Eigentlich finde ich das sehr schön. Aber uneigentlich zeigt es auch, wie, unabhängig von der "Leistungsebene" auf der man sich befindet, "eigentlich" Teams und Arbeitsgruppen aussehen sollten. Das ist aber beileibe nicht so. Ich sehe das in manchen Firmen, in der tatsächlich viele Frauen und auch etliche Nicht-Originär-Deutsche Menschen arbeiten. Da habe ich schon mal die Erfahrung gemacht, dass es für "Chefs" einfach billiger ist diese Menschen einzustellen. Gleiche Leistung bei weniger Gehalt. Ist doch praktisch. Das extremste was ich in dem Zusammenhang gesehen persönlich habe war die Gehaltsabrechnung einer ehemaligen Kollegin, promovierte Biologin, nicht deutschstämmig, weiblich (also drei Dinge, die quasi "Sc***" sind). Deren Gehalt betrug (für eine ganze Stelle vor weniger als 15 Jahren, also nicht vor unendlicher Zeit) weniger als 2000 Euro brutto. Und sie war, ganz normal, als
"Wissenschaftlerin" eingestellt, nicht als Putzfrau, Sorry, Raumpflegerin.
Spannend übrigens auch, seit es den Mindestlohn gibt, ist die Raumpfegerin in meiner Firma ein Raumpfleger.

Liebe Grüße
Andrea
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Elmos vom 11.06.2016, 06:57:00
...Deren Gehalt betrug (für eine ganze Stelle vor weniger als 15 Jahren, also nicht vor unendlicher Zeit) weniger als ….

Es muss ja nicht jeder Betrieb im Arbeitgeberverband sein. Wenn er es nicht ist, weiß ich allerdings nicht ob er er trotzdem an den Tarifvertrag der Branche gebunden ist.

...ich bin überhaupt kein Fussballfan, und schaue wirklich NIE Fussball...

Es kann ja sein, dass ich mich total irre, doch der Sinn dieses threads drehte sich von Anfang an nicht nur um Fußball. OK – du kennst vermutlich keine Gleichnisse aus der Bibel - oder?

Von Betroffenen, also denjenigen die vermuten gegen neue Spieler ausgetauscht zu werden, kann man doch nicht erwartet die „Neuen“ mit offenen Armen zu empfangen. Zumindest nicht so lange die Vereinsführung keinen adäquaten anderweitigen Einsatz besprochen hat.

Ich finde den Eingangsbeitrag sehr gut in die augenblickliche Zeit passend. Jeder Fußballverein wäre gut beraten sich rechtzeitig um die zu ersetzenden Spieler zu kümmern, damit es keinen Aufruhr und keine Unzufriedenheit in der gesamten Mannschaft gibt..

Ciao
Hobbyradler

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von Elmos
als Antwort auf hobbyradler vom 11.06.2016, 08:51:46
Hallo,

so weit ich weiss ist das nicht so, und wenn nicht, dann wird in einem Minibetrieb wie meinem niemand, der dort arbeiten wird, ernsthaft gegen den Chef aufbegehren. Ich hab das mal, in einer Kleinigkeit und mehr "aus Versehen" getan und das war schon gar kein bisschen lustig.

Bei mir im Betrieb gibt es für jeden eigene Lohnverhandlungen, die Wochenstundenanzahl varriert zwischen 35 und 40, manche bekommen Urlaubsgeld manche nicht, manche bekommen zusätzlich Weihnachtsgeld, manche bekommen eine betriebliche Alterversorgung und andere nicht. Das ist alles einfach nur Verhandlungssache.
Und je schlechter deine Position bei der Verhandlung ist (bei Frauen, Biologen, Nicht-Deutschstämmigen eben sehr schlecht) desto schlechter deine Konditionen. Ich glaube, das nennt man "freie Marktwirtschaft" oder so.

liebe Grüße
Andrea
Edita
Edita
Mitglied

Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 10.06.2016, 23:19:14
Liebe bruny,
das Gesetz ist von 2006 und damit eine relative junge kulturelle Errungenschaft. Es ist gut, dass wir dieses Gesetz haben, denn die Realität, Du hast es erfahren, macht es notwendig.
Karl
geschrieben von karl


Aber.....Karl, immerhin ist es nun 10 Jahre alt, normalerweise sollten die Diskriminierungen auf Grund harter Strafen die dieses Gesetz auch beinhaltet, kontinuierlich weniger werden, aber passieren tut genau das Gegenteil!

Institutioneller Rassismus in Deutschland

Amnesty International sieht Rassismus bei deutschen Behörden

Ich denke, daß eine mit Gold bezahlte Nationalmannschaft kein gutes Beispiel für gelungene Integration ist, sie lebt vom übrigen Volk abgeschottet und hat mit Alltagsproblemen nichts zu tun, notwendige Gänge zu Behörden, Banken und Hauseigentümern erledigt das Management, es gibt aber dunkelhäutige Fußballspieler in kleinen Pippivereinen, die sich nicht mehr trauen können, sich unbeschwert überall hinzubewegen!
Dieses 10 Jahre alte Gesetz hat bis jetzt nichts, oder nicht viel, bewegt!

Edita
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Edita vom 11.06.2016, 09:48:22
Wenn Fussballmannschaften schon als Vorzeigeprinzip für Erfolg einbezogen werden, sollte auch bedacht werden, dass die Spieler für horrende Summen weltweit zusammengekauft und entsprechend „gepampert“ werden, um irgendwann für große Ablösesummen weiterverkauft zu werden. Natürlich sind die Spieler ihrerseits darauf bedacht, möglichst lange und mit allem (auch faulem) Einsatz lange an der Spitze zu bleiben – Verletzungen, Bournout –Sydrom etc. eingeschlossen.
Wenn wir das auf unser eigenes Arbeitsleben übertragen wollen, sieht das düster aus, wenn wir das Hochbuckeln, Intrigieren etc. in den Firmen mit einbeziehen. Da bleibt es mehr oder weniger eine Illusion, dass äußere Merkmale wie Hautfarbe, Herkunft oder Religion keine Rolle mehr spielen. Dafür sorgen schon Mitarbeiter, die sich nach oben hieven wollen. Dabei denkt keiner an das Grundgesetz, das- wenn überhaupt- erst vor einem Arbeitsgericht eventuell mit einbezogen wird, allerdings überwiegend erfolglos.

Luchs35
Re: #DieMannschaft als Beispiel für den Erfolg von offenen Gesellschaften
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 11.06.2016, 09:48:22
Das Antidiskriminierungsgesetz gibt es seit 2006 und die gesetzliche Regelung zur Frauenquote wurde 2015 beschlossen. Warum braucht es eine Quote, wenn doch per Antidiskriminierungsgesetz bereits eine Regelung besteht?
Versteckte oder getarnte Diskriminierung läßt sich nicht beweisen und somit auch nicht aufhalten. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit klingt harmonisch, der Alltag zeigt, dass die Kluft größer wird.
Bruny

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