Aktuelle Themen Dreck, Dreck, Dreck

pilli
pilli
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Re: Dreck, Dreck, Dreck
geschrieben von pilli
"angegrillt"

wurde am vergangenen wochenende in den zahlreichen parks und grünanlagen der Kölner Naherholungsgebiete und das sicherlich nicht von kindern auf den kinderspielplätzen und bestimmt nicht nur von den türkischen mitbürgern; die so gerne als beispiel angeführt werden.

"GRILL-SAUEREI - Sechs Stunden Sonne – 18 Tonnen Müll"; so bezeichnete es ein Kölner Tagesblättchen und die im artikel veröffentlichten fotos helfen vielleicht den eventuell noch bashen wollenden zu der einsicht, es könnte auch andere dreckverursacher haben?



...Tausende strömten am Sonntag in die Grünanlagen – zum Grillen. Und Vermüllen! Vor allem am Aachener Weiher haben Griller mit ihrem Dreck die Wiesen verwüstet.

„Dabei haben wir aus den Erfahrungen gelernt und vor dem Wochenende alle Müllcontainer geleert“, sagt Cordula Beckmann von den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB). „Die fassen mehr als acht Tonnen Müll, waren aber Montag früh nicht mal ein Viertel voll. Dafür haben die Leute gute 4000 Kilogramm Müll auf den Wiesen liegengelassen.“ Insgesamt blieben in den 30 Kölner Grünanlagen 18 Tonnen Müll liegen...
geschrieben von Express


grill-sauerei

selbst konnte ich mir von einem positiven beispiel in der vergangenen woche am Dienstag, dem ersten warmen frühlingstag, ein bild machen.

mit tochter und enkelin habe ich unser seit vielen jahren favorisiertes restaurant, das Haus am See den ort zahlreicher familienfeste besucht, auf der sonnigen terasse, die mir bekannte ruhe und den blick auf den see und die grünen wiesen zu geniessen.

gewundert hat mich der stau, auf den parkplatz im wald, einbiegen zu wollen. noch erstaunter war ich, als mitarbeiter des ordnungsamtes an der errichteten sperre eine gebühr von 10€ kassierten. "watt ist datt?", habe ich dann einen der städtischen mitarbeiter gefragt, während Anne schon an meiner jacke zupfte, weitere verbale übergriffe von mir zu verhindern; aber ich liess nicht locker: "erwarten Sie, dass ich für einen kaffee auf der terrasse jetzt schon eintritt zahlen soll und das in der unglaublichen höhe?

sehr freundlich wurde ich dann informiert, das gelte nicht für den besuch des restaurants; sondern sei eine gebühr für die entsorgung des abfalles und der städtischen reinigung der grillflächen.

zunächst besänftigt, habe ich aber dann beim weiterfahren gemeint: "seit wann wird denn in diesem bevorzugten erholungsgebiet derart ausufernd gegrillt?" Anne grinste nur und meinte: "Warte mal ab, wenn gleich die jungen leute von der Uni nach den vorlesungen kommen, die als erste sich die besten plätze sichern, bevor rudelweise familien, freunde und allerlei grillfreaks einlaufen! warum glaubst, laufe ich nur noch am morgen um den see? "

was ich dann in der zeit von drei stunden beobachten konnte, zeigen meine fotos, wie schnell die wiesen genutzt wurden und jetzt weiß ich auch, warum so eine gebühr eine gute alternative bieten kann. als wir das gelände gegen 17.00uhr verlassen haben, sah ich wenig dreck; wohl aber die verteilten müllsäcke. noch immer strömten grillfreunde, beladen mit silbermetallenen edelgeräten und schleppten grosse kühltaschen, decken und anderes...nun denn, wer datt mag?!

zwei vergleiche: ein negatives gelesen und ein positives selbst erlebt; aber wer möchte da verallgemeinernd richten? den Dreck vermeiden, gilt wohl für alle?

vorher:


nachher:


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pilli
Westernlady
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Re: Dreck, Dreck, Dreck
geschrieben von Westernlady
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2013, 11:31:58
Ich muss sagen, dass ich vom Osten positiv überrascht worden bin. Hier ist es sehr viel sauberer als ich es von Kiel oder Flensburg kenne. Während es in Kiel mehr Papier, Kippen und Glas waren musste man in Flensburg beständig den Kopf senken um nicht in Häufchen zu treten. Was mich auch sehr beeindruckt hat ist, dass auf jeden Fall hier in Cottbus, Reinigungsaktionen durch die Bürger durchgeführt werden. Drei Tage lang sammeln erst die Kindergärten und Schulen und am Samstag dann die Bürger damit die Stadt frühlingsfein wird.
uki
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Re: Dreck, Dreck, Dreck
geschrieben von uki
Ich bin nicht der Meinung, dass Kinder, sogar Kleinkinder, mit Dreck-Sammelaktionen, zum Vermeiden eben desselben erzogen werden sollten. Mir scheint das nicht die richtige Erziehungsmethode zu sein.
Berichtet wird dann noch, wie viel Spaß es allen gemacht hat. Das ist fast eine Aufforderung an die Verursacher, dafür zu sorgen, dass die nächste Sammelaktion, die ja so viel Freude macht, wieder stattfinden kann und zwar mit dem Ziel, Kindern und anderen Mitmenschen Freude bei der lustigen Sammelaktion zu machen.

-uki-

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Westernlady
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Re: Dreck, Dreck, Dreck
geschrieben von Westernlady
als Antwort auf uki vom 17.04.2013, 17:28:46
Ich kann mich sehr gut erinnern, dass wir das in unserer Schulzeit auch gemacht haben. Ich habe daraus gelernt verantwortungsvoll mit meiner Umwelt umzugehen. Und mir hat es wirklich Spaß gemacht. Hätte auch mitgemacht am letzten Samstag. Aber zur selben Zeit war in unserer Kirche Frühjahrsputz und ich kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen. Aber mit den Verursachern gebe ich dir Recht.
heiwilh
heiwilh
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Re: Dreck, Dreck, Dreck
geschrieben von heiwilh
als Antwort auf eleonore vom 07.04.2013, 09:47:06
Zum Thema Hundevisitenkarten fällt mir ein:
In der Parkanlage einer renomierten Nordsee-Insel gibts natürlich auch die Möglichkeit Tüten für den Hundekot "zu ziehen". Davon wird auch Gebrauch gemacht. Nur - obgleich überall Papierkörbe vorhanden sind - landen die Tüten mit Inhalt sehr oft in den Grünanlagen, Randsträuchern etc. Die dort tätigen städtischen Bedientesten klärten mich dann aber darüber auf, das die auf dem Rasen herumliegenden m. E. verrotzten Papiertaschentücher nicht etwa als "Schnupftücher" benutzt worden waren. Vielmehr habe man damit den Hunden "den Hintern ausgewischt". Na, darauf muß man als spazieren gehender Kurgast und Inselbesucher erst mal kommen. ( Aber man lernt halt immer dazu !
uki
uki
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Re: Dreck, Dreck, Dreck
geschrieben von uki
als Antwort auf Westernlady vom 17.04.2013, 17:46:15
Ich glaube dir sogar, dass es Spaß machen kann, aber wo kein Anlass/Dreck ist, können bessere und garantiert lustigere Aktionen mit den Kindern durchgeführt werden.
Als Erwachsener habe ich ebenfalls angenehmere Freizeitvergnügen.

Die richtige Erziehung zur Vermeidung solcher Dreckecken stelle ich mir vor allen Dingen durch gutes Verhalten und Vorbildfunktion der Eltern, Erzieher und aller Verantwortlichen vor. Außerdem ist der Staat mit geeigneten Maßnahmen gefragt, die schon älteren, sauberkeitsresistenten Mitbürger in die Pflicht zu nehmen.
-uki-

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caya
caya
Mitglied

Re: Dreck, Dreck, Dreck
geschrieben von caya
als Antwort auf pilli vom 17.04.2013, 16:04:49
@Pilli

Dreck hin oder her
mir hat dein Bericht vom Haus am See gefallen, Pilli!

An der Fensterseite, dort, wo die Sonne so schön hinknallt und es windgeschützt ist, habe ich oft die köstlichen Torten unterschiedlich hoher Kalorien-Einstufung genossen und den Bötchenfahrern zugeschaut oder auch gelesen oder Händchen gehalten

Immer noch werde ich richtig sentimental, wenn ich was *Einschlägiges aus meinem Kölle lese......
Es war eine prägende Zeit, die ich dort verbracht habe, irgendwie Heimat.

Sehr stilvoll kann man im Haus am See feiern oder auch eine Jause machen nach einer Radl-Tour.
Ich hab keinen Dreck gesehen....DAMALS

Caya
zausel2
zausel2
Mitglied

Re: Dreck, Dreck, Dreck
geschrieben von zausel2
als Antwort auf Vivaldi vom 06.04.2013, 08:38:27
Ich möchte doch noch mal etwas Senf zu diesem Thema dazugeben.
Von 1970 bis 1991 waren mein Mann und ich in einer großen Schule angestellt, er als Hausmeister, ich als Mädchen für alles. Fünfzehn Jahre davon habe ich das Vergnügen gehabt, alle Arten von Räumen auszumisten, Klassenzimmer, Toiletten, Turnhallen, Labore usw. Ich benutze extra das Wort "ausmisten".
Es war die Zeit, als die ehemaligen 68er bestimmt haben, wo es in dieser Republik langzugehen hatte.
Es wurden Kreidekästen zertrampelt und das Kreidemehl im ganzen Haus verteilt. Mülleimer wurden einfach kurzerhand in Brand gesteckt. In die Toilette wurde eine Bierflasche mit abgeschlagenem Hals gestopft und darauf eine Rolle Klopapier. Dann wurde der Spülkasten auf Dauerbetrieb gestellt und das Wasser lief über und sickerte 2 Etagen tief ins Erdgeschoß. In leckere Frühstücksbrötchen wurde einmal hineingebissen und der Rest in die Rippen der Heizkörper gestopft. Im Sommer lagen unter den Klassentischen so viel Obstreste, dass die Wespen Freudentänze aufführten wegen dieser reicht gedeckten Tafel.
Es gab an der Schule Getränkeautomaten, die standen in der Pausenhalle. Wenn wir die Halle kurz nach Mittag gereinigt hatten, waren oft noch Schüler im Haus, die länger Unterricht hatten. Die haben sich dann einen Spaß daraus gemacht, sich einen Becher Kaffee oder Kakao zu ziehen, einen Schluck davon zu trinken und der Rest wurde mit Wonne über Fußboden und Wände verteilt und wir mussten von vorne anfangen mit der Reinigungsprozedur.
Besonders spitzenmäßig war ein Ereignis: Alle 14 Tage kam die Müllabfuhr und mein Mann und sein Kollege mussten die großen fahrbaren Müllcontainer an die Straße stellen. In weiser Voraussicht haben sie immer noch mal in die Behälter geguckt. Einmal fanden sie Kleidungsstücke und der Kollege meines Mannes sagte: Guck mal, jetzt schmeißen die auch schon ihre Klamotten weg. Dann zog er an den Sachen und plötzlich kam zwischen dem ganzen Müll, der auch noch drinnen lag, ein Mann zum Vorschein. Der konnte sich nicht mehr erinnern, wie er dort hineingekommen war. Wenn also die Hausmeister nicht hineingeguckt hätten und der hätte dort weiter geschlafen, hätte das Müllauto den Container angepickt und es wäre mit ihm aus und vorbei gewesen.
In anderen Schulen unseres Bezirks sah es auch nicht besser aus. Wenn die Hausmeister sich trafen, konnte jeder seine Story zur Unterhaltung beitragen.
Für mich waren es abwechslungsreiche Jahre. Viele haben sich so verhalten, aber zum Glück nicht alle. Und seit der Zeit habe ich die allergrößte Hochachtung vor jeder und jedem, der für ein paar Kröten den Dreck anderer Leute wegmacht. Gruß Zausel2
pilli
pilli
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o.t.
geschrieben von pilli
als Antwort auf caya vom 17.04.2013, 18:30:55
stimmt, caya

ich habe mehr als 50 jahre in Köln-Sülz/Lindenthal gelebt und der Decksteiner Weiher und die zahlreichen bäumen, gleich neben der lauten, belebten Dürener Str. lassen keinen lärm spüren. schon als kind mit den eltern haben wir dort den Tierpark besucht und ich erinnere mich an sonnensonntage mit bootsfahrten. nun ist es die dritte generation, die sich hier heimisch fühlt. mit Sophie hatte ich im Tierpark meine ersten schreckminuten, als sie, gerade mal zwei jahre, beschloss, sich die rehe mal näher anzuschauen und so watt von schnell an das gatter lief! gerade habe ich alte fotos von mir gefunden, wie wir als kinder an gleicher stelle die tiere füttern durften.

aber auch die kita, die Sophie besuchte, hat den ort gewählt, die stets Dienstag stattfindenden waldausflüge zum platz für lernendes spiel zu machen. hier finden die jährlichen sommerfeste mit picknick auf der wiese statt und gemeinsam wird dann von eltern und kindern aufgeräumt und unter den alten bäumen werden je nach jahreszeit, ostereier oder maikäfer gesucht. in diesem jahr wird es für Sarah das erste sommerfest sein und wieder werde ich auf der bank sitzen und an viele schöne stunden mich zurück erinnern und dem glück sowie dem zufall danken, dass A&O meine alte wohngegend ebenfalls zum lebensraum gewählt haben. Sophie besucht heute die grundschule, in der schon Anne ihre ersten lernschritte gegangen ist und wird im kommenden jahr in der kirche, in der Anne als messdienerin tätig war und später auch geheiratet hat, ihre Kommunion erleben.

Sehr stilvoll kann man im Haus am See feiern oder auch eine Jause machen nach einer Radl-Tour. Ich hab keinen Dreck gesehen....DAMALS
geschrieben von caya


so ist datt auch heute noch, caya

ein feines plätzchen, nur einen kaffee zu trinken oder wie A&O, ihre mehr als 100 gäste zu verwöhnen aus anlass iher seinerzeitigen hochzeit ein schöner tag... und du wirst es nicht glauben; aber es hat immer noch den gleichen ansprechpartner für allerlei gelegenheiten...der tradition verpflichtet?

bootfahren und minigolfen am weiher...so ist datt und so wird er wohl mit bissi glück für mich auch bleiben, der ort für muße und erinnerungen:

auch die dritte generation trainiert schon die "Wende", den anlege-steg zu erreichen:

http://up.picr.de/14157730bu.jpg[/img]

schau mal caya, die vielzahl der parkenden autos von grillfreunden im hintergrund der dir ja bekannten einfahrt:



so bissi o.t. aber muss ja von wenig interessierten nicht gelesen werden? krame bitte bei gelegenheit gerne weiter in [i]Kölner Erinnerungen
; vielleicht in einem anderen thread "früher...heute" und ich berichte dann mit bild und wort neuzeitliches? nicht alles bleibt wie es war und besonders in der city hat es nicht immer nur ansehenswertes; auch wenn vermeintliche Köln-Kenner oder Immis das meinen!

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pilli

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