Aktuelle Themen ein heikles Thema

minu
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von minu
als Antwort auf asirik2 vom 04.06.2008, 20:07:58

In der Schweiz kann man die Asche auch nach Hause nehmen. Die Asche darf sogar verstreut werden, überall nur nicht in den See. Mein Mann liebte den Pilatus,
ein Berg in der Innerschweiz, er wollte dass seine Asche dort oben verstreut wird, wir haben eine kleine Andacht gehalten, ohne Prister, es wurde eine eindrucksvolle,
Bestattung,Versreuung.
Auch ich will kein Grab, bei mir soll es auch so werden, wie bei meinem Mann, es wäre auch eine Zumutung, wenn meine Kinder 10 Jahre lang mein Grab bepflanzen müssten und noch einige tausend Franken für den Grabstein bezahlen müssten, der dann fortgeworfen wird.
Man kann doch überall an den Verstorbenen denken, dafür braucht es keine Gräber.
Meine Meinung. Emy
asirik2
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von asirik2
als Antwort auf minu vom 05.06.2008, 01:36:39
Es freut mich sehr, eine so positive Resonanz zu bekommen. Vor allem die Schweiz ist fortschrittlich mit der Moeglichkeit, die Asche der Angehoerigen im Garten begraben zu koennen. Ich wusste nicht, dass Ihr das Thema schon oefter diskutiert habt, da ich erst seit kurzer Zeit im Forum bin.
Ein Gedanke zu darkladys “ Pommestuete”. Wir sind doch nicht die Asche, die da irgendwo zusammengescharrt und uebergeben wird. Vielleicht ist es das Holz des Sargs? Fuer mich ist der alte, verbrauchte Koerper nur die leere Huelle aber nicht der Mensch. Der lebt in uns Hinterbliebenen weiter. Wer geliebt hat und geliebt wurde, kann seinen Koerper leichter verlassen, weil das Wesentliche unsichtbar bleibt ( sagte der Kleine Prinz bei Saint Excupéry) und der Mensch in anderer Form weiterlebt.

Ich hoffe, dass bald mehr Bewusstsein eine Veraenderung der veralteten Ritualen bewirkt und der Tod wieder als etwas Natuerliches im Kreislauf des Lebens gesehen wird.

--
asirik2
Mitglied_b12f0f2
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 04.06.2008, 21:55:14
Luchsi

tolle Idee!
Bevor du aber von Luchsi zur Lonicera mutierst,bleib noch ein Weilchen über der Erde!

Ich möchte auch nicht in einem Sarg eingepfercht über
Ernährunsumwege wieder zu Erde werden !
(Würmer ist so ein ekliger Gedanke)

Meine Kinder werden bestimmen,wo meine Asche sein wird,aber gewiss nicht in einem Haus)auffem Kaminsims oder so))))

Gudrun


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schorsch
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von schorsch
als Antwort auf asirik2 vom 05.06.2008, 02:08:53
Als Auch-Schweizer habe ich die Möglichkeit zu bestimmen, wo meine Asche hin soll. Ich habe schon vor Jahren meinem Schwiegersohn (Pilot) den Auftrag gegeben, die Asche über dem Wald zu streuen, in dem ich viele schöne Tage in meiner Jugend auf die höchsten Tannen geklettert bin - und oft kaum mehr die Kraft und den Mut hatte, wieder hinunter zu steigen!

--
schorsch
pepa
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von pepa
als Antwort auf schorsch vom 05.06.2008, 07:30:28
ich wünschte mir, dass das Bestattungsgesetz (kann sein, es heißt anders) in Deutschland geändert würde und ich selbst bestimmen kann. Aber dann würden wohl tatsächlich viele Bestattungsunternehmen "sterben". Das wäre auch für mich ein sehr tröstlicher Gedanke, so zu verfahren, wie Luchsie.
--
pepa
darklady
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von darklady
als Antwort auf asirik2 vom 05.06.2008, 02:08:53

Ich warne davor allzu oberflächlich mit dem Thema Rituale umzugehen.
Nur weil es mittlerweile Alternativen gibt, was ich ausdrücklich begrüße, halte ich es für einen Fehler, andere Vorgehensweisen als veraltet darzustellen.
Jeder sollte seinen Bedürfnissen entsprechend mit dem Thema Tod und Beerdigung umgehen können.
Ich suche hier jetzt schon ne ganze Weile nach einem interessanten Artikel,den ich vor einiger Zeit gelesen habe. Der überraschenderweise belegt hat, dass sich Angehörige oft sehr schwer mit ihrer Trauerarbeit tun, wenn anonym oder durch verstreuen bestattet wurde. Viele Menschen brauchen einen Platz für ihre Trauer, wo sie Zuflucht finden können, sie aber auch ganz konkret irgendwann zurücklassen können.
Es kann auch sehr schön sein sich über Jahre um ein Grab zu kümmern.Für mich ein wichtiger Bestandteil des Lebens, den Tod immer wieder mit einzubeziehen.
darklady

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sonnenstern
sonnenstern
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von sonnenstern
als Antwort auf darklady vom 05.06.2008, 20:54:41

--
sonnenstern Antwort auf den Beitrag von darklady

Ich finde hier geht keiner oberflächlich mit dem Thema um!
Sicher gibt es Menschen,die den Friedhof als Ort der Trauer ansehen und auch brauchen. Dagegen hat sich niemand ausgesprochen !
Nur es gibt halt auch andere Menschen, die das aus verschiedensten Gründen nicht mehr wollen ! Wie du so schön schreibst " jeder sollte seinen Bedürfnissen entsprechend mit dem Thema umgehen können.", also auch mit anderen Vorstellungen!!!!


sonnenstern
sonnenstern
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von sonnenstern
als Antwort auf sonnenstern vom 05.06.2008, 21:19:25

--
sonnenstern hat eine Frage

Wie ist das eigentlich in Deutschland ????

bekommt man die Urne per Post zugeschickt, oder wo landet diese eigentlich?
Wenn jemand bestimmt,das seine Urne einen Platz im Wald erhalten soll- brauche ich doch kein Bestattungsunternehmen -kann ich doch selbst hintragen oder ?
Einen festgelegten Platz im Wald gibt es bei uns. Und wenn ich die Asche verstreue, muß ich irgendwo nachweisen,wo sie geblieben ist ???

Ich weiß das alles nicht !!! Und sehe auch nicht ein, das diese Unternehmen einen Haufen Geld kassieren. Ich finde die Vorgehensweise in der Schweiz sehr gut !!!
Friedhof brauche ich persönlich nicht, ich kann überall trauern in meinen Gedanken!
Erhoffe mir hier eine Antwort,danke !!!!
sonja47
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von sonja47
als Antwort auf sonnenstern vom 05.06.2008, 21:33:03
darklady
Da gebe ich mit Dir vollkommen recht, die engsten Angehöhrigen sollten
auch meiner Meinung nach informiert sein, wie und wo ich meine Asche mal verstreut haben will!
Nie werde ich die ersten drei Jahre der Trauer um meinen Mann vergessen!
Sein Grab war mein Eigentum, so fühlte ich, wobei er für mich nicht dort war, sondern in meinem Herzen, da ist er immer noch!
Jedoch wurde dies eine Gedenkstätte, auch für andere Menschen die ihn
kannten, drei Jahre hatte ich sein Grab selber bestellt, es war wie mein Garten!
Trauer um einen lieben Menschen wandelt sich immer wieder.
--
sonja47
minu
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Re: ein heikles Thema
geschrieben von minu
als Antwort auf sonnenstern vom 05.06.2008, 21:33:03
Die Bestattungsunternehmer verdienen immer noch genug.
Auch wenn der Tote verbrannt wird, braucht es einen Sarg, eine Urne,
Transport, vom Spital zum Krematorium.
Ich habe 20 Jahre, das Grab meines Vaters bepflanzt,20 Jahre das meiner Mutter.
Ich habe es gerne getan,doch es war ein grosser Aufwand und ging auch ins Geld. Besucht haben meine Brüder die Gräber kaum.

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