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Aktuelle Themen Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?

florian
florian
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von florian
als Antwort auf arno vom 27.02.2009, 09:04:25
Lehrer sein ist kein Beruf - vielmehr eine Berufung.
Sagte mir einmal eine ehemalige Lehrerin, die auch zuvor etwas anderes lernte
--
florianwilhelm18
arno
arno
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von arno
als Antwort auf florian vom 27.02.2009, 15:20:34
Hallo, florianwilhelm18,

ein anderes Sprichwort besagt:

Who can - does,
Who cannot - teaches!

Viele Grüße
--
arno
navallo
navallo
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von navallo
als Antwort auf florian vom 27.02.2009, 15:20:34
Nach dem Krieg gab es in der damaligen Ostzone sog. Neulehrer, weil ein großer Teil der „gelernten“ Pädagogen (= „Altlehrer“, bisweilen vormals Prügelpädagogen) gefallen war, übriggebliebene oft auch wegen ihrer Vergangenheit untragbar waren. Die „Neulehrer“ rekrutierten sich selten aus „Intelligenzberufen“. Manche waren in der Tat unfähig und schieden früher oder später aus. Aber nicht wenige holten entsprechende Abschlüsse nach. Einer meiner Cousins, der nach der Kriegsgefangenschaft Dachdecker gewesen war, blieb begeisterter und begeisternder Lehrer (lange Jahre bei straffällig gewordenen Jugendlichen).
--
navallo

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navallo
navallo
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von navallo
als Antwort auf florian vom 27.02.2009, 15:20:34
Nach dem Krieg gab es in der damaligen Ostzone sog. Neulehrer, weil ein großer Teil der „gelernten“ Pädagogen (= „Altlehrer“, bisweilen vormals Prügelpädagogen) gefallen war, übriggebliebene oft auch wegen ihrer Vergangenheit untragbar waren. Die „Neulehrer“ rekrutierten sich selten aus „Intelligenzberufen“. Manche waren in der Tat unfähig und schieden früher oder später aus. Aber nicht wenige holten entsprechende Abschlüsse nach. Einer meiner Cousins, der nach der Kriegsgefangenschaft Dachdecker gewesen war, blieb begeisterter und begeisternder Lehrer (lange Jahre bei straffällig gewordenen Jugendlichen).
--
navallo
aurora
aurora
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von aurora
als Antwort auf navallo vom 27.02.2009, 19:43:09
Nicht umsonst sind einige Jahre Studium nötig, bevor die ausgebildeten Lehrer auf die Schüler "losgelassen" werden. Das muss doch einen Grund haben. Nach dem Krieg war auch eine völlig andere Situation, und der ist ja nun schon sehr lange vorbei - zum Glück. Beim Lehrerberuf glaubt eigentlich jeder, dass er mitreden kann - schließlich hat man ja selbst Kinder. Der Vorschlag von Frau Schawan zeigt, wie "angesehen" der Beruf des Lehrers in unserem Land ist - denn wenn das jeder kann....Wobei ich Leuten aus der Wirtschaft fachliche Kompetenz nicht absprechen will. Es ist auch bekannt, dass der Lehrerberuf z.B. in Finnland ein viel höheres Ansehen genießt als hier, und auch darin wurden Gründe für das gute Abschneiden bei der Pisa-Studie gesehen. Wenn irgendetwas mit der Bildung oder den Noten der Kinder
nicht klappt, werden häufig die Lehrer verantwortlich gemacht.

Es grüßt


--
aurora
arno
arno
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von arno
als Antwort auf aurora vom 27.02.2009, 22:15:28
Hallo, aurora,

wenn Fachleute sich selbstständig machen und Mitarbeiter beschäftigen,
brauchen sie keine Fähigkeiten über Menschenführung nachweisen.

Warum sollen dann Ingenieure und Physiker, die in den Schuldienst
arbeiten möchten, pädagogische Fähigkeiten besitzen?

Wenn die Klassentür zu ist, herrschen doch andere Gesetze, oder?
Ich habe das so erlebt!


Viele Grüße
--
arno

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von hafel
als Antwort auf aurora vom 27.02.2009, 22:15:28
Na irgendwie hast Du hier einiges in den falschen Hals bekommen. Dein Satz: denn wenn das jeder kann... kann so nicht unwidersprochen stehen bleiben.

Ich kenne die Äußerung von Frau Schawan nicht, aber mit Sicherheit meint sie NICHT, dass jeder lehrer werden soll/kann. Wenn sie Leute aus der Industrie meint, dann meint sie Dipl. Ingenieure, diplomierte Physiker, Chemiker und Biologen. Deren Universitätsstudium reicht allemal für den Lehrerberuf.
--
hafel
aurora
aurora
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von aurora
als Antwort auf hafel vom 27.02.2009, 22:35:43
Ich hatte auch geschrieben, dass ich diesen Leuten fachliche Kompetenz n i c h t absprechen will - das liegt mir wirklich sehr fern.
Es kommt aber vor den Kindern nicht nur darauf an, dass man sehr viel weiß, vielmehr spielt es eine große Rolle, ob man das auch rüberbringen kann, so dass es verstanden und angenommen wird.
--
aurora
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aurora vom 27.02.2009, 22:41:34
Es gehören drei Dinge zum Unterrichtenkönnen:

Das betrifft alle Schulstufen und alle Schularten, wenn auch im unterschiedlichem Ausmaß.

Fachliches Wissen, was nicht fachl. Spezialwissen bedeutet aber auch nicht ausschließt
Pädagogische Fähigkeiten und Interessen
Didaktische Kompetenzen


ad 1. Ohne Fachwissen und fachl. Überblick und Kontextwissen zu anderen Fächern kann keine erfolgreiche Vermittlung erfolgen --- wird heute sehr oft als eher unbedeutend angesehen, so nach dem Motto: Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand.

ad 2. Diese sind nur einem kleineren Teil lernbar.

ad 3. Können ohne Probleme, wenn 1 und 2 gegeben sind, in kurzer Zeit erworben werben.


Wird der Lehrberuf in der Öffentlichkeit nicht als idealer Job für Leute, die wenig arbeiten, gut verdienen wollen und zu wenig Verstand habe, um Wissen in der Praxis anzuwenden, dargestellt?

Warum besteht dann ein Mangel an qualifizierten Lehrpersonen? Das sollte das Hauptthema für die interessierte Öffentlichkeit und für Politiker sein!


--
mart1
Re: Ein Lehrer sein will auch gelernt sein, oder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 27.02.2009, 22:35:09
@arno,
"Warum sollen dann Ingenieure und Physiker, die in den Schuldienst
arbeiten möchten, pädagogische Fähigkeiten besitzen?
Wenn die Klassentür zu ist, herrschen doch andere Gesetze, oder?
Ich habe das so erlebt!"


Wie du das meinst, solltest du mal genauer erklären - Arno, ansonsten ist deine Meinungsäußerung sinnlos und "diskussionsunfähig".

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Es ist schon interessant, dass hier ein Thema angerissen wird, das die gesamte Nation interessieren sollte.

Beim Thema Schule-Lehrer gehen die Meinungen weit auseinander. Gleichzeitig ist es ein Thema, bei dem alle glauben, mitreden zu können, weil sie ja alle mal Schüler waren und auch fast alle Kinder haben(hatten), die die Schule besuchten.
Die Schule ist nun mal "der Pfahl, an dem sich jede Sau scheuert".

Sollte deine Meinung, wie du sie oben dargestellt hast, ernst gemeint sein, muss ich feststellen, dass es haargenau stimmt, dass sich jeder berufen fühlt, einschätzen zu können, wie die Schule oder der Lehrer aussehen muss.

Ein Lehrer benötigt, wie auch "mart1" richtig feststellt, in erster Linie Interesse am Beruf und didaktische Kompetenz.
In der Schule geht es um Vermittlung, Aneignung, Diagnose und Förderung fachlichen und fächerübergreifenden Könnens und Wissens, die wichtige Werteerziehung mal weggelassen.

Durch ständige - z. T. wertlose Schulexperimente - wurde die "Schule" in mehreren Jahrzehnten kaputtgemacht.
Die Verneinung des Leistungsprinzips und die negative Entwicklung des mathemat.-naturwissensch. Bereiches- besonders in den nördlichen Bundesländern- trugen dann immer mehr dazu bei, dass Schulabgänger immer weniger in der Lage waren, den Anforderungen einer Berufsausbildung gerecht zu werden.
Hinzu kam dann noch die ständige Aushöhlung des Ansehens der Lehrer durch Medien u. einige parteipolit. Maßnahmen.
Das- und eine nicht an ähnliche Berufe mit Hochschulabschluss angepasste Lohnstruktur- führte dann immer mehr dazu, dass das "Lehrerstudium" zu einem "Notbehelf" für diejenigen Abiturienten wurde, die andere Studienplätze nicht bekamen.
Erst "PISA" hat dann die schlimme Situation an die Öffentlichkeit gebracht und viele endlich zum Nachdenken angeregt.
Aber -Schulpolitik hat einen "langen Atem" und es wird noch einige Zeit dauern, bis Rückstände auf allen Gebieten aufgeholt werden können.

Warum sollte man in einer solchen schwierigen Situation nicht darüber nachdenken, auch aus technischen Bereichen Physiker, Chemiker...für Fächer im mathem.-naturwiss. Bereich an der Schule anzuwerben.
Wenn man das allerdings nach dem "Abzählprinzip" machen sollte, wird man schnell sehen, dass nicht jeder kompetente Naturwissenschaftler als Lehrer taugt.

--
klaus

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