Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:

Aktuelle Themen Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:

burgfrau
burgfrau
Mitglied

Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von burgfrau
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2012, 18:27:58
Aber Deine Empathie für die Familie - 1. Absatz - und dann im 2. Absatz sind doch sehr konträr.

Doch vermute ich, dass Du wie sehr häufig, im Schweinsgalopp hier Deine Runde absolviert hast.

Wahrscheinlich kommt daher auch Deine, wie ich persönlich finde sonderbar geäußerte, Empathie für die Hinterbliebenen des Verstorbenen zum Ausdruck.

Denn anders kann ich mir nicht erklären, dass Du mahnend auf die furchtbare Situation der zurückgebliebenen Familie hinweist, andererseits diese aber gleich mit Regressansprüchen konfrontieren möchtest.
Seit wann haben wir in D wieder Sippenhaftung?



@ meli, du sprichst mir aus der seele .

burgfrau
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von sonja47
als Antwort auf Edita vom 02.02.2012, 17:10:53
Es gehört so unendlich viel Mut dazu, sich selber umzubringen, ich kann einfach nicht verstehen, warum man es nicht schafft, diese Wahnsinnskraft ins Leben zu stecken !

Edita


@Edita

Aus einem Buch von psychisch Kranken, hier nur den einen
Satz!
Ich kann nicht mehr wollen können!

Soweit unten können Menschen leider über Jahrzehnte sein.
Leider ist es auch heute längst nicht jedem psychisch
kranken Menschen gegeben, Heilung zu erfahren, so die Worte
eines jungen Psychiater`s!

Oft ist es nur ein Kopfdenken, jedoch die Seele macht nicht mit, von dieser Krankheit können wirklich nur psychisch kranke Menschen und ihre nächsten Angehörigen schreiben!

Es ist genau so wie bei einer heute noch unheilbaren körperlichen Krankheit!

Sonja
Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sonja47 vom 02.02.2012, 23:59:27
Nach diesen beiden Beiträgen will ich mich jetzt doch noch einmal melden.

Sonja,

ich weiß nicht, woher Du diese Sätze bezogen hast.
Jede Depression ist absolut individuell zu betrachten. Jeder Mensch hat eine andere Biografie,andere Lebensbedingungen. Die Auslöser für eine Depression sind überaus vielfältig, abgesehen davon, dass sehr viele Erkrankungen von einer Depression begleitet sind.

Es ist gefährlich solche Dinge einfach pauschal zu behaupten, denn Du weißt nicht, wer in welchem dunklen Augenblick so etwas liest.

Das "Kopfdenken" ist ein Ausdruck der Erkrankung.
Die Erkrankung selbst wird durch eine Stoffwechselstörung im Gehirn hervorgerufen.
Und diese ist medikamentös zu behandeln - so wie andere Erkrankungen auch.
Wobei davon ausgegangen werden kann, dass eine medikamentöse Behandlung die Erkrankungsdauer verkürzt und die wirklich furchtbaren Seins-Zustände mildert.

Im übrigen ist Kopfdenken sicherlich ein wenig unglücklich ausgedrückt, denn Denken kann nur im Gehirn stattfinden und wenn dort der Stoffwechsel beeinträchtigt ist, verändert sich Verhalten und Gedankengänge, bis hin in Grübelzwänge und Gedankenkreisen.
Ich nehme an, dass Du das meinst.
Auch die Persönlichkeit verändert sich für die Dauer der Erkrankung, was es den Angehörigen, die ohnehin schon sehr viel aushalten, zusätzlich belastet.

Ich habe hier die Depression eingebracht, weil ich auf den Beitrag zum Suizid geantwortet habe.

Man kann aber davon ausgehen, dass ein Lokfahrer, der in eine solch furchtbare Situation kommt, anschließend sehr wohl durch eine Depression gehen wird, die dann entsprechend behandelt werden wird.

@ Edita,

es ist keine Kraft, sondern der einzige Ausweg aus dieser Erkrankung, also einer schweren Depression, wird im Suizid gesehen.
Und ins Leben kann dies wegen der o.a. Stoffwechselstörung nicht gesteckt werden.

Meli


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Edita
Edita
Mitglied

Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2012, 03:08:41
Danke Meli für Deine Ausführung, das hast Du sehr gut erklärt!

Edita
Medea
Medea
Mitglied

Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von Medea
In meinem erweiterten Bekanntenkreis gab es insgesamt
drei Suizide durch sich vor den Zug werfen.

Es waren immer Männer, zwei jung, der dritte mittleres
Alter.

Ist das eine Form der Selbsttötung, die mehrheitlich
von Männern begangen wird?

M.

@ Klabauter
Das wird noch ein längerer Weg, bis die gesamte
Gesellschaft diese Gedanken akzeptieren kann, -
ich denke, zukünftig wird ernsthaft darüber diskutiert
werden müssen. Noch scheint es undenkbar -
doch wie lange noch?

Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 03.02.2012, 06:54:34

@ Klabauter
Das wird noch ein längerer Weg, bis die gesamte
Gesellschaft diese Gedanken akzeptieren kann, -
ich denke, zukünftig wird ernsthaft darüber diskutiert
werden müssen. Noch scheint es undenkbar -
doch wie lange noch?


Meine Meinung ist:

Sie wird es nicht akzeptieren.
Sie begreift noch nicht einmal, dass es sich häufig um Kranke, nicht um Täter handelt,
die in vielen Fällen nicht wissen, was sie tun.
Darum ist diese Art von Krankheiten auch ungenügend erforscht, wenn es sich auch bessert.

Eher wird ein Besoffener überwacht zur Ausnüchterung gebracht, bis er wieder fit ist,
als das einem psychisch Kranken die nötige Hilfe gegeben wird.
Leider oft genug gegen seinen Willen, als Zwangsmaßnahme.
Aber auch viele Besoffene müssen mit Zwang ausgenüchtert werden, weil sie randalieren.

Ich kenne auch Fälle genug:
Erfolgreiche Suizide, nicht erfolgreiche Suizide.
Ich kenne aber auch genug Fälle, wo eine Behandlung,
eine fachgerechte Medikamentierung ein ganz normales Leben ermöglicht.

Dafür muß man aber kämpfen.

Der Link von Meli ist lesenswert.

nordstern


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weserstern
weserstern
Mitglied

Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Medea vom 03.02.2012, 06:54:34
Erinnern möchte ich an den Tod des beliebten Torwarts Robert Enke.

Nach diesem tragischen Ereignis wurde in vielen Zeitungen das Thema Depression wieder
ausführlich erörtert und einige Betroffene haben ihre Situation geschildert.

Ich selbst bin viele Jahre mit dem Zug zu meiner Arbeitsstätte gefahren und
habe auf der Strecke Paderborn- Hannover in dieser Zeit 4 Suizide erlebt.
Auch bei diesen tragischen Geschehnissen waren es alles Männer, die den Freitod gewählt hatten.


weserstern
Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 03.02.2012, 06:54:34
Medea,

diese Art der Selbsttötung wird im Fachkreis als die "harte Methode" bezeichnet, daher wohl vermehrt Männer.

Ich bin aber während meiner beruflichen Zeit auch Frauen begegnet, die diesen Schlußstrich dann zogen.
So lange die Phase andauert, in der die Menschen gegen den Wunsch zu sterben ankämpfen, sind sie kaum ansprechbar, wirken völlig abwesend, ja das tägliche Leben gleitet an ihnen vorbei.
Ist der Entschluß gefasst, sind sie lebhaft - ja strahlen fast - und die Umwelt atmet auf und meint, es sei nun vorbei.
Diese Menschen ordnen oftmals ihre Angelegenheiten im Stillen und dann kommt für die Angehörigen diese unfassbare Nachricht, dass es vorbei ist.

Harte Methode heißt, dass es eine Methode ist, die garantiert zum Ziel führt.

Frauen neigen mehr zu den anderen Mitteln, wie z.B. Tabletteneinnahme. Was nicht heißt, dass nicht auch sie den Weg an die Schienen wählen, nur eben nicht in dieser Häufigkeit.
Ich habe dies leider aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit öfter erlebt. Und auch im privaten Kreis vor vielen Jahren bei einer sehr guten Freundin.
Die Suizidversuche sind nicht einfach als Erpressung abzuwerten, sondern als ein sehr ernster Hilfeschrei, was von Laien oftmals missverstanden wird.

Ich setze hier jetzt noch einen Link ein über eine Studien-Hausarbeit, die das Thema Suizidalität bei Jugendlichen zum Inhalt hat.
Dieser erklärt die Hintergründe und Notwendigkeiten der Behandlungen,die direkt nach dem Auffinden bzw. der Ansprechbarkeit des/r PatientIn beginnen soll. Alles andere führt kaum zum Erfolg, da dann oftmals heftige Aggressionen einsetzen, weil das Ziel verfehlt wurde.

Ich habe hier in diesem Forum in anderen Themen schon vielfach Links eingesetzt, die wahrscheinlich keine große Beachtung gefunden haben, deshalb

@ Nordstern
danke ich Dir für Deinen Hinweis.

Aber daher kommt auch die Müdigkeit darüber zu schreiben, immer und immer wieder das Gleiche zu erklären oder entsprechende Artikel zu schreiben, wenn der Eindruck entsteht, dass die Links nicht gelesen werden.

Doch damit befinde ich mich hier im Forum wohl in guter Gesellschaft.

Meli

Suizidalität bei Jugendlichen
olga64
olga64
Mitglied

Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2012, 18:27:58


Meli - die auf jeden weiteren Beitrag hier verzichten wird,
egal Olga, was von Dir hier über mich ausgegossen wird.


Herzlichen Dank für Ihr grosses Interesse an meiner Person, der Sie ja nun einen sehr langen Bericht widmen. Aber Sie haben etwas missverstanden: ich bin keine Lokführerin und/oder habe vor, mich vor einen Zug zu werfen. Auch Belehrungen Ihrerseits halte ich für überflüssig.
DA Sie anscheinend (bewusst?) meine Repliken missinterpretieren, verzichte ich auch auf weitere Ausführungen zu diesem Thema und bleibe dabei, dass ich den Lokführer und dessen Familie als schwächstes Glied in einer solch dramatischen Situation sehe - egal, ob er von der Bahn weiterbezahlt wird oder nicht - sein Leben ist völlig unschuldig von einem Tag auf den anderen wohl sinnlos geworden. Ein Prozess von einer Lokführer-Familie gegen die Hinterbliebenen eines solchen Selbstmörders wurde ja schon zugunsten des Lokführers mit Schadensersatzzahlung entschieden - finde ich gut - sollte ein Beispiel für die Zukunft sein. Olga

sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Ein Problem, mit dem fast jeder Lokführer ein- oder mehrmals in seinem Leben zu kämpfen hat:
geschrieben von sonja47
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2012, 03:08:41
Zitat von @meli

Nach diesen beiden Beiträgen will ich mich jetzt doch noch einmal melden.

Sonja,

ich weiß nicht, woher Du diese Sätze bezogen hast.
Jede Depression ist absolut individuell zu betrachten. Jeder Mensch hat eine andere Biografie,andere Lebensbedingungen. Die Auslöser für eine Depression sind überaus vielfältig, abgesehen davon, dass sehr viele Erkrankungen von einer Depression begleitet sind.

Es ist gefährlich solche Dinge einfach pauschal zu behaupten, denn Du weißt nicht, wer in welchem dunklen Augenblick so etwas liest.

Das "Kopfdenken" ist ein Ausdruck der Erkrankung.
Die Erkrankung selbst wird durch eine Stoffwechselstörung im Gehirn hervorgerufen.
Und diese ist medikamentös zu behandeln - so wie andere Erkrankungen auch.
Wobei davon ausgegangen werden kann, dass eine medikamentöse Behandlung die Erkrankungsdauer verkürzt und die wirklich furchtbaren Seins-Zustände mildert.
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@meli

gerne gebe ich Antwort auf Deine Fragen!

Ich kann nicht wollen können!

Stammt aus dem Taschenbuch :

Titel: Mittendrinn und nicht dabei.
(mit Depressionen leben lernen)

Verlag: Ullstein

Personen: Die Filmemacherin und Sprecherin Verena
Hoehne und
Radiomoderator Ruedi Josuran

medizienische
Erläuterungen: Dr.med Daniel Hell ehemaliger Chefarzt der
Uni Klinik
Burghölzli Zürich, heute Chefarzt der
Privatklinik Hohenegg oberhalb Meilen am
rechten Zürichseeufer.


Anlässlich eines Vortrages von Verena Hoehne an meinem
Wohnort, konnte ich dieses aufschlussreiche Buch kaufen
und von ihr signieren lassen!

Weiter:

Sehr wohl wird in der Schweiz bei einer Sitzung mit dem
Psychiater, das reine Kopfdenken der Gefühlsebene entgegen
gestellt!
Vom Kopfdenken alleine wurde noch nie ein depressiver Mensch dauerhaft geheilt!

Soviel von meiner Seite
Sonja





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