Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Erdogans Rede in Deutschland

Aktuelle Themen Erdogans Rede in Deutschland

hafel
hafel
Mitglied

Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von hafel

Der türkische Ministerpräsident hielt mal "wieder" eine sehr umstrittene Rede. Dabei muss in Erinnerung gerufen werden, dass der türkische Premier mitten in einem Wahlkampf steckt und seine Wähler hier in Deutschland, wie auch in der Türkei, erreichen möchte.

Erdogan beschwor die Einigkeit des türkischen Volkes und hat sich wiederum gegen eine kulturelle Verschmelzung (Assimilation) gewandt.

Aber er sagte ebenso, und forderte die Türken in Deutschland auf, sich zu integrieren und die deutsche Sprache zu erlernen.

Ich denke, dass die Türkei im Moment, im Hinblick auf die Unruhen in Nordafrika, Europa auch eine Menge geben kann. Niemand in Europa – als die Türkei – kann die Verknüpfung von Islam und Demokratie besser darstellen. Es wäre recht unklug die Türkei zu verprellen, denn Europa zeigt sich in diesem Thema recht hilflos.

Hafel
uki
uki
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von uki
als Antwort auf hafel vom 01.03.2011, 12:37:43
Hafel, die Integrationsbemühungen in Deutschland sollten meiner Meinung nach nicht im Zusammenhang mit den Unruhen in Nordafrika verflochten werden.
Erdogan sprach sich in erster Linie für das Erlernen der Muttersprache, das heißt, der türkischen Sprache aus. Erst an 2. Stelle setzte er die deutsche Sprache, das Erlernen der deutschen Sprache.
Er versuchte, ein türkisches Nationalgefühl bei den hier seit Jahrzehnten und in Deutschland geborenen, ehemaligen oder noch Türken hochzuhalten.
Erdogan in Düsseldorf

auch hier



-uki-
Medea
Medea
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von Medea
als Antwort auf hafel vom 01.03.2011, 12:37:43
Wer hier verprellt, lieber Hafel, das ist der Erdogan, und zwar die Deutschen.

Der gibt einfach keine Ruhe, seine "früheren" Landsleute zu manipulieren, denn Manipulation ist in meinen Augen die Forderung, an erste Stelle das Erlernen der türkischen Sprache zu setzen.

Nun "entläßt" ja wohl der türkische Staat nicht seine ausgewanderten Bürger aus seiner Staatsbürgerschaft, so bleiben sie Türken und wollen gleichzeitig Deutsche sein/werden.

Das scheint mir der Hauptkonflikt zu sein.
Diese "Doppelstaatsbürgerschaft" ist von Übel.

Medea.



"Es ist ein beispielloser Vorgang, dass ein ausländischer Regierungschef in regelmäßigen Abständen seine bei uns lebenden Landsleute aufwiegelt", sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt.


Anzeige

yuna
yuna
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von yuna
als Antwort auf Medea vom 01.03.2011, 13:47:01
Doppelte Staatsbürgerschaft finde ich gar nicht schlecht. Es kann im Herzen auch Platz für zwei Länder sein, derer man sich zugehörig fühlt, die man Heimat nennt. Das hat mit Erdogan gar nichts zu tun, finde ich.
Erdogan ist eine Geschichte für sich. Ich beobachte ihn schon eine ganze Zeit, seit er damals in Deutschland war und versucht hat die Türken aufzuhetzen.
Erst dachte ich, gebildete Türken werden auf so ein Kampfgeschrei ja wohl kaum eingehen.
Ich nahm an, dass man solche billigen Methode doch durchschauen würde, so wie es viele Menschen mit der Berichterstattung der BILD auch tun.
Aber allein aus meinem Freundeskreis haben sich 90% der Türken tatsächlich anstacheln lassen. Und ich hielt sie alle für clever und gebildet - ich halte sie auch heute noch dafür.
Ich weiß nicht, was es ist - ich meine es wäre der Glaube, der sie durch Erdogan so manipulativ macht.
Obwohl sie hier glücklich sind und nie Probleme hatten im Zusammenleben mit den Deutschen Bürgern, schwafelten sie auf einmal was von rechtsradikalen Übergriffen und ausgeprägtem Türkenhass, aggressiven Deutschen und Assimilation. Sie waren wie verändert und schimpfen auf die deutsche Presse, es würden ja nur Lügen verbreitet worden sein, die Wahrheit finde man nur in der türkischen Presse - wo eben überall die Rede von rechtsradikalen Hintergründen war.
Erdogan hatte seine Weisheiten wohl ebenfalls aus der türkischen Boulevardpresse.
Kürzlich erfuhr ich über die veröffentlichten Depechen durch Wikileaks, was die Staatsmänner anderer Länder so von ihm halten und offenbar ist Erdogan wohl wirklich das, was er ausstrahlt: Ein Querulant, der sich selbst für zu wichtig nimmt und seine Informationen und Bildung aus der Boulevardpresse bezieht.

Wohin das noch führt - keine Ahnung. Aber in meinen Augen stellt er ein Hindernis dar, im Bestreben zwei Völker in einem Land miteinander leben zu lassen, die unterschiedlicher von ihrer Mentalität her kaum sein könnten. Als hätten wir da nicht schon genug Problem, schmeißt er uns mit seinen Besuchen jedes Mal wieder zurück auf Anfang.

Ich wünschte er würde mal 10 Jahre in der Türkei bleiben und sich in der Zeit auch nicht zu den in Deutschland lebenden Türken äußern und sie ermahnen, was sie zu tun, zu lassen, zu bedenken und zu ehren haben.

Keinem Türken hilft es in diesem Land weiter, wenn er sich weigert Deutsch zu sprechen. Das hat nichts mit Assimilation zu tun. Wie kann man als Staatsmann nur so bescheuerte Ratschläge geben.
Ebenso ist es nicht förderlich ständig darauf zu bestehen, dass sich das Umfeld an einen anpasst, statt dass man sich selbst an sein Umfeld anpasst. Das haut doch vorne und hinten nicht hin. Man kann nicht erwarten, dass ausschließlich die andere Seite Kompromisse eingeht, das führt früher oder später immer zu dicker Luft.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von hafel
als Antwort auf Medea vom 01.03.2011, 13:47:01
@ Medea: "Es ist ein beispielloser Vorgang, dass ein ausländischer Regierungschef in regelmäßigen Abständen seine bei uns lebenden Landsleute aufwiegelt", sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt.


Na, wenn ich den von Dir zitierten Dobrindt betrachte, der in letzter Zeit als Stammgast aller Talk-Shows war, dann ist wohl er der Aufwiegler Nummer 1. Was der sagt, oder in Südamerika eine Schaufel umfällt, ist usw....
Da hättest Du schon ein anderes glaubwüriges Beispiel nennen sollen.

Ich habe hier versucht, diese Rede "neutral" zu beurteilen. Auch ich bin der Meinungm, dass die deutsche Sprache (für das Neuerlernen) an erster Stelle steht und stehen muss. Nur sollte man/frau fair sein und nicht nur das aus der Rede Erdogans zitieren, was ins eigene politische Konzept passt, sondern die Gesamtrede beurteilen.

Ich bleibe dabei, dass die Türkei ein Vermittler für die Probleme der nordafrikanischen Länder sein kann.

Hafel

PS: Deine "zentrierte" Schreibweise (in letzter Zeit)ist sehr gewöhnungsbedürftig.
hugo
hugo
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 01.03.2011, 15:03:35
dass die Türkei ein Vermittler für die Probleme der nordafrikanischen Länder sein kann.(hafel)

ja hafel, das würd ich sogar noch erweitern auf die Vermittlung (Neutralisieren) zwischen den nordafrikanischen und europäischen Ländern.

hugo

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 01.03.2011, 15:03:35
Bravo Hafel. Vergessen wird anscheinend auch,dass die Türkei, deren Altersstruktur sehr viel jünger ist als z.B. Deutschland, mittlerweile ein ähnlich hohes Wirtschaftswachstum hat wie China (ca 10% jährlich). Die Türkei wird dringend benötigt als Bindeglied zu den Demokratiebestrebungen in den islamistischen Staaten, die sich ihrerseits ja längst von den demokratischen Bevormundungen der "westlichen" Staaten inkl. USA verabschiedet haben.
Man stelle sich vor, es gäbe ein Land auf der Erde, wo Millionen Deutsche als Gastarbeiter leben (wird irgendwann so kommen ist aber noch nicht der Fall). Dorthin reist dann ein Kanzler oder Präsident aus Deutschland. Ist es vorstellbar, dass dieser seinen emigrierten Landsleuten predigt: vergesst alles, was ihr bisher war, inkl. Eurer Muttersprache und assimiliert Euch zu 100% in das Gastland. Wenn z.B. deutsche Familien mit Kleinkindern nach USA auswandern, lernen diese auch zuerst in den Familien die Muttersprache Deutsch und ergänzen dann um die Sprache des Gastlandes, wenn Sie Vorschulen usw. besuchen. Und Englisch ist ja wirklich eine Weltsprache (was Deutsch nicht ist). Zudem sollte berücksichtigt werden,dass Türken, die gerne Deutschen lernen würden, seit langer Zeit auf Warteliste stehen, da es zu wenig Möglichkeiten dafür gibt. Olga
Medea
Medea
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von Medea
als Antwort auf hafel vom 01.03.2011, 15:03:35
"Neutral" ? lieber Hafel,
und das bei einer Rede von Erdogan?

dann bist Du auf dem Wege zum "Erleuchteten" - -

salem aleikum.

M.

Nicht allein am Alexander Dobrindt aufhängen -
ich sehe es auch so....
gg


hafel
hafel
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von hafel
als Antwort auf Medea vom 01.03.2011, 15:37:54
Ich gehöre weder zu "Erleuchteten" noch habe ich die Rede falsch verstanden.

Ich habe die Probleme ja angesprochen, meine nur, dass man alle Seiten beleuchten muss. Und ich sehe die tagespolitischen Ereignisse, wo Europa auf nix vorbereitet ist.

Hafel
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Erdogans Rede in Deutschland
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hafel vom 01.03.2011, 15:56:24
Der herr Erdogan taucht doch nicht ohne grund ab und zu in D auf.
Da darf ich doch noch mal daran erinnern, daß seine letzte hetzrede im zusammenhang mit den brandopfern gegen die auländerfeindlichkeit in D gerichtet war.
Als sich herausstellte, daß das haus einem türken gehörte
der die elektrische anlage verrotten ließ und so der brand entstand, hab ich nie ein wort der entschuldigung oder klarstellung gehört.
Unter Erdogan schreitet die islamisierung in der türkei schritt für schritt fort.
Und ob die türkei nun ein bindeglied des westens zu den Islamischen staaten oder eher ein sprungbrett des islam nach Europa ist, wird sich sicher bald entscheiden.
Wenn er fordert, daß Türken, nicht Deutsche mit türkischer abstammung, sich bemühen sollen in allen entscheidenden stellen in D fuß zu fassen, find ich das schon sehr bedenklich.
Man könnte meinen, er bringt langsam seine 5.kolonne in D in stellung.
Sollte die fluchtwelle aus den arabischen staaten anschwellen und auch auf D überschwappen sollen sie sich sicher bei den islamischen "brüdern" in D gern eingegliedern, statt in D sich in D eventuell zu integrieren.

Anzeige