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Aktuelle Themen Es wird keinen neuen Dalai Lama geben

Re: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf panda vom 10.09.2014, 20:12:40
Die Darstellung sieht im Wikipedia-Eintrag anders aus. Tibet hat sich für unabhängig erklärt, als das chinesische Kaiserreich zusammenbrach.

Auch sehen die völkerrechtliche Situation anscheinend etliche Länder nicht so einfach wie Du. Ich halte mich nicht für kompetent genug, um die Darstellung von Wikipedia anzuzweifeln.

det
olga64
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Mitglied

Re: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 09.09.2014, 19:34:03
Teilweise wird der Buddhismus, den der Dalai Lama verkörpert, auch als Lamaismus bezeichnet, den es in Tibet und der Mongolei gibt.
Auch in China gibt es Buddhisten - aber wie in sozialistisch/kommunistischen Staaten üblich, werden Religionen nicht gewünscht und werden - im besten Falle - ignoriert. ES sollen aber ca 100 Mio Buddhisten sein, die in China leben.
Es ist wie im Islam - auch dort gibt es nicht den "einen" Islam, sondern viele Untergruppierungen,die untereinander - auch im Buddhismus gibt es das - verkracht sind und sich auch bekämpfen. Die friedlichen Buddhisten kämpfen aber auch auf anderen Feldern, so z.B. ganz aktuell in Myanmar (früher Burma), wo schlimme Kämpfe zwischen Muslimen und Buddhisten stattfinden. Dies eskalierte nach der teilweisen Öffnung des Landes. Olga
Re: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 11.09.2014, 14:50:29
Soweit ich weiß geht es in Myanmar um einen ethnischen Konflikt und nur scheinbar um Religion. Es ist wohl vergleichbar mit Nordirland, wo es zwar aussieht wie ein Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, in Wirklichkeit aber Iren und Engländer sich in den Haaren liegen.

det

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panda
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Mitglied

Re: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von panda
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.09.2014, 16:50:15
Soweit ich weiß geht es in Myanmar um einen ethnischen Konflikt und nur scheinbar um Religion. Es ist wohl vergleichbar mit Nordirland, wo es zwar aussieht wie ein Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, in Wirklichkeit aber Iren und Engländer sich in den Haaren liegen.

det
geschrieben von det


Genau so --- ist es.

Religionen werden oft vorgeschoben , mißbraucht.

Das Beispiel Nordirland ist sehr gut und zeigt , daß gute Kenntnis über die tatsächlichen Verhältnisse besteht.
Dort geht es , wie überall , nur um MACHT !

Ein anderes gutes Beispiel wäre der Dreißigjährige Krieg.
Hier kann man mühelos die absurde Behauptung widerlegen , es wäre ernsthaft um DIE RELIGION gegangen.
Nein , ... alle beteiligten Mächte haben nur um ihre Macht in Europa gekämpft.
Das ging sogar beim Beispiel Frankreichs ) katholisch ) SOWEIT , -daß man die Protestanten (!) unterstützte , damit die katholischen Spanier nicht über die Pfalz ( also franz.Ost-Grenze ) einen Weg fanden , die aufmüpfigen Holländer wieder unter ihre Herrschaft zu bringen..
Die Verwüstung der Pfalz ( deswegen )hat dort ein bleibendes " Andenken " hinterlassen.
Wenn dann in der Schule erfahren wird , wie die tatsächlichen " Fronten " waren , hört der Unsinn " und das alles nur wegen der Religion " auf......

Im übrigen :
Die meisten Leute damals konnten nicht lesen , d.h..soo gut , daß sie die Bibel , das Evangelium verstanden hätten ( also eine Übersetzte ).
Der wirkliche Unterschied zwischen katholisch und ev.-protestantisch war der Mehrzahl inhaltlich gar nicht klar.
Zyniker sagen , daß die " Christen " heute das z.T. noch immer nicht genau wissen .
Bei Threads hier konnte man das gut in den Beiträgen feststellen.

Das ist mit dem Islam so , und mit dem Buddhismus auch.

Würde man ( theoretisch ) die Religionen abschaffen ( können ) , hätten andere Dinge ( wie " Rasse " oder " Klasse " , der II WK läßt grüßen ) )einen guten Grund abgeben , sich wieder massenweise umzubringen !
olga64
olga64
Mitglied

RE: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von olga64

Ich empfinde es hochgradig unappetitlich und auch unglaublich, wenn man jetzt lesen darf, dass er weltweit so geschätzte Dalai Lama - 86-jähriger Mann - bei einem seiner quasi-göttlichen Audienzen ein Kind küsste und dieses dann aufforderte, seine Zunge (also die des Dalai Lama) zu saugen und zu lutschen.

Allein die Körpersprache dieses so aufgeforderten Kindes zeigt, wie unwohl der Junge sich fühlt.

Hinterher erklärte der Dalai Lama, es sei ein Scherz gewesen und der Scherz sei die Hiintertür zur Erleuchtung. Na dann - mittlerweile und aufgrund des weltweiten, grossenteils sehr negativen Echos auf diese göttliche Geste hat er sich bei dem Jungen nun entschuldigt.

Es ist ekelerregend. Olga

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 12.04.2023, 17:10:50

Der Dalai Lama hat schon kein gutes Bild abgegeben, als es um den Skandal um Sogyal Rinpoche ging, dem zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger sexuellen Missbrauch und Übergriffigkeit vorwarfen. Damals war eine Delegation, unter anderem der weltbekannte Buddhist  Stephen Batchelor beim Dalai Lama, um Unterstützung gegen Sogyal zu erhalten. Diese sagte der Dalai Lama vor laufender Kamera auch zu. Als es aber um einen Prozess gegen Sogyal ging, zog er diese Unterstützung zurück. Der DL entwickelt sich mehr und mehr zu einer peinlichen Person.

DW

 


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.04.2023, 17:34:57

Danke D.W. - ich bin froh, dass Sie dies auch so sehen.
Es ist ein alter, sehr eitler Mann (eitel war er immer), der nach wie vor in die Öffentlichkeit drängt und damit auch den Buddhismus in eine unglaubwürdige Situation bringt.
Andererseits denke ich aber auch,dass viele begeisterte Buddhismus-AnhängerInnen in den wohlhabenden westlichen Staaten vielleicht ihre Begeisterung mal ein wenig überdenken, wenn sie überhaupt solche Informationen für sich verarbeiten wollen.
Zu dem von Ihnen geschilderten Fall zähle ich auch die brutale Verfolgung "friedlicher" Buddhisten, wenn es um Muslime, bzws. die Rohyngas geht -da passt so vieles schon lange nicht mehr zusammen. Olga

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 12.04.2023, 19:12:57

Guten Abend, Olga.

Da sind wir völlig d'accord.

Ich selbst kritisiere durchaus auch schreckliche Dinge in "meiner" Religion, wobei ich weder zum tibetisch-orientierten Buddhismus neige (Dalai Lama) noch zum Theravada-Buddhismus (Myanmar).

Ich bin überwiegend traditions-unabhängig, für mich zählen vor allem  die Lehrreden des Buddha (also der GANZ frühe Buddhismus, vor Theravada usw.) , und einige Aspekte des Zen-Buddhismus, wie er auf Taiwan praktiziert wird.

Ich betone das extra, weil sehr viele Menschen im Westen "den" Buddhismus mit dem Dalai Lama gleichsetzen. Der tibetische Buddhismus ist zahlenmäßig sogar die kleinste Gruppierung/Schule, aber hier im Westen am bekanntesten, vermutlich wegen seiner engagierten Anhänger, auch aus der Promi-Szene. Zum tibet. Buddhismus ("Vajrayana") gehören ca. 10% aller Buddhisten...

Da ich die deutsche Szene sehr gut kenne, weiß ich aber, dass es sehr viele Anhänger des tib. Buddh. gibt, die selbst unter all diesen Skandalen leiden und sich schämen. Nicht wenige haben im Lauf des Sogyal-Skandals den tib.B.  verlassen bzw. gewechselt, aber solche Austritte/Konversionen wegen Skandalen kennen die Katholiken ja auch.

Schönen Gruß

DW

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 09.09.2014, 16:55:12

Wetten, dass bestimmte Banker, die auch Vorträge halten, das x-fache der Honorare bekommen - und dass aus deren Ratschlägen mehr Unheil produziert wird, als aus den Sprüchen des Dalai Lama?!

Bias
Bias
Mitglied

RE: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.04.2023, 21:20:09

Guten Morgen,
ich, Waldler, habe Ole Nydahl und den Zirkus welcher um ihn gemacht wurde vor Jahren in Darmstadt erlebt.
Bin der Hitze und des überfüllten Saales wegen gegangen, bevor ich von ihm erfahren habe wie die Welt ist.
Fazit: Muss man nicht haben, nicht mein Ding.


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