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Aktuelle Themen Extremes rassistisches Denken ist kein Relikt der Vergangenheit - siehe diesen Vorfall in Ungarn

schorsch
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Re: Extremes rassistisches Denken ist kein Relikt der Vergangenheit - siehe diesen Vorfall in Ungarn
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.04.2012, 07:39:57
Apropos WELTWOCHE: Ich hoffe, du weisst, welcher grosse Wort(ver)führer und Mäzen hinter dieser Zeitung steckt.
Mitglied_81b4260
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Re: Extremes rassistisches Denken ist kein Relikt der Vergangenheit - siehe diesen Vorfall in Ungarn
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 26.04.2012, 09:41:34
Hat Blocher seine Finger und sein Geld drinnen?

Die enge Kooperation mit der "Achse der Guten", (Henryk Broder et al.) ist ja offensichtlich auch gegeben. Meinst du, dass Broders Stil hier "abgefärbt" hat?
clara
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Mitglied

Re: Extremes rassistisches Denken ist kein Relikt der Vergangenheit - siehe diesen Vorfall in Ungarn
geschrieben von clara
als Antwort auf eleonore vom 26.04.2012, 08:34:14


was zur zeit in mein land passiert, lässt mir die haare zu bergen stehen, und ich schäme mich zutiefst.

Der Rechtsruck in Ungarn gibt Anlass zur Besorgnis. Die Justiz ist nicht frei, auch deshalb hat nun die EU das Mitgliedsland Ungarn verklagt. Wenn sich Ungarn nicht den in den EU-Statuten fest gelegten demokratischen Regeln unterwirft, muss es ausgeschlossen werden.

http://www.fr-online.de/politik/demokratie-ungarn-die-eu-verklagt-ungarn,1472596,14990474.html

.........

Die Ängste gegenüber einer anderen Lebensweise bestimmter Menschengruppen führen zu solchen Auswüchsen wie jetzt in Ungarn. Unter den Nazis wurden ja auch viele Sinti und Roma ermordet und viel zu spät bekommen sie endlich in Berlin ein eigenes Denkmal.

Clara

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nasti
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Mitglied

Re: Extremes rassistisches Denken ist kein Relikt der Vergangenheit - siehe diesen Vorfall in Ungarn
geschrieben von nasti
als Antwort auf clara vom 26.04.2012, 19:50:00
Meine Muttersprache ist ungarisch, geboren bin ich in Slowakei in einem Gebiet wo Slowakei und Ungarn schon Jahrhunderte zusammenleben genauso wie die Minderheit in eine Symbiose.
Mein Sohn übersiedelte aus Deutschland nach Ungarn, heiratete eine Ungarin und so bin ich sehr oft wieder in Ungarn. Was ich da höre über die Missverständnisse mit Roma, stehen auch meine Haare hoch. Es ist ungluablich aber wahr, die jugendliche haben ausgerechnet, das nach 10-15 Jahre werden mehr Roma Kinder und Jugendliche vorhanden in Ungarn als die eigentliche Ungarische Bürger. Die Ungare haben das gleichen Europäischen Problem mit Kindergeburt wie in Deutschland, 1,5 Kind pro Familie. In Roma Familien sind 6-7 Kinder keine Seltenheit, sogar 10 Kinder auch. Und bin ich angeschnauzt wenn ich sage etwas pro Roma, ich habe angeblich /aber wirklich/ noch nicht gesehen die Roma Siedlungen wo die Ungare haben Angst mit Auto durchfahren, so wild und rachsüchtig sind die Roma. Und so geht es hin und her, gegenseitige Beschuldigungen und blutige Angriffe sind fast täglich an Programm.

Nasti
yuna
yuna
Mitglied

Re: Extremes rassistisches Denken ist kein Relikt der Vergangenheit - siehe diesen Vorfall in Ungarn
geschrieben von yuna
als Antwort auf nasti vom 26.04.2012, 22:23:32
[...]Es ist ungluablich aber wahr, die jugendliche haben ausgerechnet, das nach 10-15 Jahre werden mehr Roma Kinder und Jugendliche vorhanden in Ungarn als die eigentliche Ungarische Bürger. Die Ungare haben das gleichen Europäischen Problem mit Kindergeburt wie in Deutschland, 1,5 Kind pro Familie. In Roma Familien sind 6-7 Kinder keine Seltenheit, sogar 10 Kinder auch.[...]


Das Recht des Erstgeborenen.
Es ist im Grunde das gleiche, was man auch in Familien beobachten kann, die weiteren Nachwuchs erhalten - wenn ein Kind vorhanden ist, wird es, wenn sich die Eltern nicht die Mühe machen, dem Kind alles verständlich zu erklären, und dass man auch Liebe für zwei Kinder im Herzen tragen kann, mit hoher Wahrscheinlichkeit eifersüchtig oder ablehnend auf das neue Kind in der Familie reagieren. Immer aber, wird es in den ersten Jahren genau beobachten, wie viel Aufmerksamkeit es selbst erhält, und wie viel Aufmerksamkeit das neue Baby erhält. Fühlt es sich dabei betrogen, wird es entsprechend seines Charakters reagieren.

Auf die einzelnen Länder übertragen, sind ein paar Einwanderer (oder auch mehr, nur möglichst aus unterschiedlichen Ländern) kein Problem, da sie nie die gleiche Aufmerksamkeit erhalten werden, wie die einheimische Masse. Aber, in dem Moment, wo eine Gruppe, die sich von der einheimischen abgrenzt, sich derart schnell vermehrt, dass sie zu einer nahezu gleichgroßen oder gar größeren Gruppe heranwächst, fühlt sich die einheimische Gruppe verdrängt - da sie aber zuerst da war, fordert sie ihr Recht auf mehr oder zumindest gleiche Aufmerksamkeit ein, das sie aber durch das Wachsen einer anderen Gruppe bedroht sieht. Die einheimische Gruppe geht in Abwehrhaltung.

Der Mensch neigt dazu, gleiches in Gruppen zusammenzufassen, das hilft ihm die Komplexität der Welt besser fassen und begreifen zu können. Das heißt aber auch, dass er sich selbst ebenfalls immer irgendeiner Gruppe zugehörig fühlt über die er sich zusätzlich definiert.
Er ist eben doch ein Rudeltier ;)

Bevor das falsch verstanden wird, meine Aussage hat keinen direkten Bezug zum Ungarn-Problem und soll dieses auch nicht entschuldigen. Es ist meine persönliche allgemeine Erklärung für ein Problem/Phänomen, welches in vielen Ländern beobachtet werden kann - entscheidend ist, wie die jeweilige Regierung dann darauf reagiert - hier liegen die Unterschiede.
clara
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Re: Extremes rassistisches Denken ist kein Relikt der Vergangenheit - siehe diesen Vorfall in Ungarn
geschrieben von clara
als Antwort auf yuna vom 27.04.2012, 08:31:08


Der Mensch neigt dazu, gleiches in Gruppen zusammenzufassen, das hilft ihm die Komplexität der Welt besser fassen und begreifen zu können. Das heißt aber auch, dass er sich selbst ebenfalls immer irgendeiner Gruppe zugehörig fühlt über die er sich zusätzlich definiert.
Er ist eben doch ein Rudeltier ;)

Bevor das falsch verstanden wird, meine Aussage hat keinen direkten Bezug zum Ungarn-Problem und soll dieses auch nicht entschuldigen. Es ist meine persönliche allgemeine Erklärung für ein Problem/Phänomen, welches in vielen Ländern beobachtet werden kann - entscheidend ist, wie die jeweilige Regierung dann darauf reagiert - hier liegen die Unterschiede.
geschrieben von yuna

Die Gruppenzugehörigkeit bot ursprünglich auch einen gewissen Schutz. Heute haben sich die sozialen und politischen Gegebenheiten grundlegend geändert und Menschen sollten so flexibel sein, sich darauf einzustellen und alte Denkgewohnheiten über Bord zu werfen.
Bei den "Zigeunern" kommt ja die Jahrhunderte lange Diskriminierung hinzu, weil diese ursprünglich nomadisierende Volksgruppe dem bürgerlichen Anspruch widerspricht.

Leute wie dieser rechtsextreme Bürgermeister in Ungarn haben es bei diesem Thema oft nicht schwer, in ihrem Sinn viele Mitbürger zu überzeugen. Besser wäre es allerdings, nach den Gründen für die Straftaten der "Zigeuner" zu fragen und zu versuchen, eine Änderung herbei zu führen. In Osteuropa ist die Situation besonders schlimm und für die Roma nahezu aussichtslos, Arbeit zu finden. Die Armutsbekämpfung ist oberstes Gebot.
Auch Amnesty International hat sich des Problems angenommen.

Europäische Roma

Clara

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Mitglied_81b4260
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"Mach nichts, sonst wird es noch schlimmer" ein Interview mit einer Schweizerin
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 27.04.2012, 13:12:33
"Fast zwei Monate nach dem romafeindlichen Weltwoche-Cover herrscht unter Schweizer Roma weiter Angst

"Die Roma kommen", titelte das Schweizer Wochenmagazin "Weltwoche" am 6. April. Das reißerische Cover und der tendenziöse Text, der die Roma und Sinti in der Schweiz pauschal als kriminell verunglimpfte, sorgte über die Schweizer Grenzen hinweg für Aufregung. Neben dem Zentralrat deutscher Sinti und Roma brachte auch der österreichische Journalist Klaus Kamolz eine Anzeige wegen Verhetzung ein. Fast zwei Monate später hat sich die Aufregung gelegt -
aber die Angst, sich als Angehörige der Roma-Minderheit zu outen, sei größer denn je, sagt Cristina Kruck, Gründerin der Roma Foundation in Zürich...
"

Ein Wechsel des Standpunkts kann Empathie fördern. Hier kann man durch die Augen einer Betroffenen Einblick in die Schwierigkeiten und das "Seelenleben" einer diskriminierten Minderheit in der Schweiz bekommen.


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