Aktuelle Themen Fremdschämen

schorsch
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Re: Fremdschämen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 14.01.2015, 16:03:02
Zur Erinnerung: Die Sozialdemokraten waren den Nazi nur so lange nützlich und genehm, bis sie fest im Sattel sassen. Nachher begann der grosse "Umerziehungsprozess". Und wer nicht das richtige Parteibüchlein besass, wurde genau so verfolgt wie die Juden.
olga64
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Re: Fremdschämen
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 14.01.2015, 16:53:34
Ich weiss - aber vorher glänzten sie leider auch durch grosse Unfähigkeit, die Regierung zu stellen (die es ja kurzzeitig gab) und zerfleischten sich gegenseitig in ihren Untergruppierungen und unterschiedlichen Affinitäten z.B. zum National-Corps. Damit machten sie sich zu unangreifbar. Und auch die SPD glaubte, die Nazis wären ein kleines, vorübergehendes Problem - zumindest in Berlin dachten sie das, bis die braune Horde aus München reichsweit überschwappte und es zu spät war.
Die Rolle der SPD war oft tragisch: in der früheren DDR ging sie in der Staatspartei SED auf - und heute ist sie Juniorpartner einer überstarken CDU/CSU, was sich vermutlich auch nicht ändern wird. Es kann sogar gut sein, dass die CDU/CSU nach der nächsten Wahl auf jegliche Juniorpartner verzichten kann. Olga
rehse
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Re: Fremdschämen
geschrieben von rehse
als Antwort auf olga64 vom 14.01.2015, 16:03:02
Mein Vater war kein Politiker. Er konnte an Veränderungen nach dem Krieg nicht mitwirken. Aber es haben sich auch da erstaunliche Karrieren entwickelt. So haben die Abgeordneten Heuss und Lemmer das Ermächtigungsgsetz von den Nazis am 24.3.1933 mit unterschrieben. Der eine ist später Bundespräsident geworden, der andere Minister, allerdings bei einer neuen Partei, der CDU.
Heuss = Nachfolgepartei FDP, Lemmer = CDU.

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olga64
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Re: Fremdschämen
geschrieben von olga64
als Antwort auf rehse vom 16.01.2015, 16:52:35
Ich weiss das Rehse - aber andere Leute gab es nicht in der jungen Bundesrepublik. Da gab es ja noch viel schlimmere Dinge - z.B. Wernher von BRaun, der immerhin Zwangsarbeiter beschäftigte und dann in den USA zu Ruhm und Ehren kam.
Und nach Liquidation der DDR kamen in den ersten Jahren auch die alten Kader wieder nach vorne - aber gottseidank nicht für lange, da die Gesellschaft bereits viel zu aufgeklärt und auch zu wählerisch war, um dies zu akzeptieren. Die modern jetzt teilweise noch inder Partei die LINKE. Olga

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