Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Friedhöfe als Bauland

Aktuelle Themen Friedhöfe als Bauland

Friedhöfe als Bauland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Trend zur Urnenbestattung spart derart Platz auf Friedhöfen, dass es dort inzwischen viele ungenutzte Flächen gibt, während die Nachfrage nach Baugrundstücken kaum noch zu befriedigen ist, vor allem in den Großstätten.
Jetzt ist die Idee aufgekommen, die freien Friedhofsflächen in Bauland für Wohnungen umzuwandeln.

Als ich das heute in der Zeitung las, war mein erster Gedanke in Erinnerung an meine frühere Mietwohnung:
Da hat man wenigstens ruhige Nachbarn.
Sydney
Sydney
Mitglied

Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von Sydney
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.05.2017, 08:40:46
Ich hatte gelesen, daß man darüber nachdenkt, Spielplätze dort
anzulegen. Diesen Gedanken möchte ich lieber nicht weiterspinnen.
Dann ist es nämlich aus mit der Ruhe. Obwohl, die Urnen wird das
nicht stören.
Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sydney vom 05.05.2017, 08:58:24
Die Idee finde ich sogar besser. So würde Kindern der unbefangene Umgang mit dem Tod nahe gebracht. Und ich denke, dass auch verstorbene Großeltern das im Vorhinein gut fänden. Zumindest diejenigen, die ihre Enkel gern um sich haben.

Anzeige

SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.05.2017, 08:40:46
In Berlin ist man da schon weiter.
Dort plant man eine Unterkunft für Flüchlinge auf einem Friedhof.
Berliner Woche

Hollywood wird sich freuen: "Poltergeist 4 - The Revenge of the Refugees"

LG
Sam
Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf SamuelVimes vom 05.05.2017, 09:10:26

Berliner Woche
In dem Artikel ist von "Abschied von christlichen Werten" die Rede. Woher stammen denn diese christlichen Werte? Eigentlich sollten sie von Jesus kommen. Aber der sagte doch in Matthäus 8,22: "Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben!"
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von schorsch
In unserem Dorf ist man gerade am Bauen eines Doppelkreisels in 2 nahe beieinander liegenden Strassen-Kreuzungen. Auf dem Foto sieht man ansatzweise die ein paar hundert Jahre alte, etwa 4 Meter hohe Friedhofsmauer (Pfeil). Sie wird nun teilweise abgerissen, die Gebeine entfernt und eine neue Mauer gebaut, damit der modernde Verkehr dem modernen weiche!

Am Brunnen vor dem Tore.....(schorsch)


Am Brunnen vor dem Tore.....(schorsch)

Anzeige

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von schorsch
als Antwort auf schorsch vom 05.05.2017, 10:24:35
Vor bald 70 Jahren - ich wohnte damals noch ein Dorf weiter - bestand die nähere Kreuzung aus einer steilen Naturstrasse. Durch die Fuhrgespanne und Regen bestand die Kreuzung aus 2 tiefen Fahrrinnen. Ich fuhr mal mit meinem Fahrrad rasant in diese Kurve. Dummerweise kam gerade ein Bauer mit 2 Kühen am mit Gras beladenen Karren von unten. Ich wollte ausweichen. Aber die beiden Geleise verhinderten das. So rutschte ich liegend mitsamt Fahrrad unter den Beinen der Kühe durch bis zum Fuhrmann, der kein einziges Wort hervorbrachte. Und glücklicherweise standen auch die beiden Kühe wie Statuen, so dass ich - mit einigen Blessuren an Knien und Ellbogen - hervor-kriechen konnte. Auch ich sagte kein Wort und fuhr davon. Jahrzehnte später kaufte ich diesem Bauern das Land ab, auf das heute mein Haus steht. Und ich sagte dem Bauern kein Wort davon, was uns so schmerzlich verband!
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von JuergenS
die armen Kühe, wo die wohl heute sind?
Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gerne möchte ich dazu nur ein Beispiel aus anderen Ländern nennen - in Louisiana/USA, besonders in dem tief liegenden New Orleans war oder ist es ahrscheinlich noch Pflicht, einen Grabplatz auf einem der Friedhöfe nachzuweisen, wenn man heiratet und in der Stadt bleibt - kommt noch dazu, dass fast nur "überirdisch" in kleinen steinernden Gruften beigesetzt werden kann, da der Boden sumpfig ist - stirbt ein weiteres Familienmitglied innerhalb von weniger als einem Jahr, wird der Sarg vorübergehend in eine Grabkammer der zahlreichen Wände an dr Friedhofsmauer geschoben, denn wegen der Gasebildung kann eine Gruft nicht so schnell wieder geöffnet werden. Ähnliches kenne ich auch aus Haiti und Mexico.

An Jubiläumstagen und zu Familienfeiern trifft man sich an den Gräbern der Verstorbenen zum Picknick , bringt Campingstühle und Sonnenschirme mit und ist fröhlich. Was spricht also dagegen, das auch hier in D zu machen? Mir würde es gefallen, wenn meine Lieben mich nach meinem Tod so teilhaben lassen an ihrem Leben. Und Kinder würden sicher nicht nur einen zwangloseren und angstfreieren Umgang mit dem Thema Tod und Friedhof bekommen sondern sicher auch mehr Respekt vor den Gräbern.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Friedhöfe als Bauland
geschrieben von schorsch
als Antwort auf JuergenS vom 05.05.2017, 13:31:00
Vielleicht hatte ich ja per Zufall mal ein Stück in der Suppe?!

Anzeige