Aktuelle Themen Gartennomaden

Christine5
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Gartennomaden
geschrieben von Christine5
Wie bekommt man das Problem "Gartennomaden" in den Griff? Trotz Bundeskleingartenstatut, Vorschriften, Gesetzen usw. usw. fühlt sich unser Kleingartenvorstand hilflos. Unter Druck setzt ihn auch die Menge der freien Kleingärten, so dass er über jeden "Bewerber" heilfroh ist. Hier ist die Arbeitslosenquote extrem hoch, trotzdem interessieren sich junge Leute nicht für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Falls doch, dann braucht man den Garten zum "Party machen", Strom und Wasser werden auf Kosten der übrigen Vereinsmitglieder entnommen, da die Rechnungen oft nicht beglichen werden. Einschreiten über eine Klage ist bisher wohl nicht erfolgversprechend gewesen, denn bei den Beklagten ist auch in der Zukunft "nichts zu holen". Eine Vorab-Abschlagszahlung wäre lt. Vorstand gesetzeswidrig.
Drachenmutter
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Re: Gartennomaden
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Christine5 vom 23.01.2015, 06:38:52
Das Problem dürfte so schnell nicht zu ändern sein, wenn der Verein leerstehende Gärten auf Biegen und Brechen neu verpachten will.

Die uralten Vorschriften tun ihr Übriges dazu.

Ich hatte acht Jahre lang einen Kleingarten und fand so manche Pflanzvorschrift echt affig. Da hieß es 1/3 Rasenfläche, 1/3 Blumen und Sträucher und 1/3 Gemüse- und Obstanbau.

Die Sträucher durften nicht höher werden als 1,50 m, der Pflanzabstand musste auch 1,5 m betragen. Eine Hecke durfte nicht breiter als 2,5 oder 3 m sein, Kirschbäume durften nur nach Extragenehmigung gepflanzt werden und Nadelbäume gar nicht u.s.w.

Was soll diese Gängelei in unserer heutigen Zeit? Auf diese Weise kann man keine Leute mehr für einen Kleingarten interessieren.

Als ich meinen Kleingarten aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, wurden mir soviele Auflagen aufgebrummt, die ich noch hätte erledigen müssen, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Da ich diese Auflagen aus gesundheitlichen Gründen nicht erfüllen konnte, habe ich für den Kleingarten 800 Euro weniger bekommen, als er Wert war.

Auch in dieser Gartenanlage gab es sogenannte Gartennomaden, die den Garten nur fürs Partyfeiern genutzt haben und ihn ansonsten nicht pflegten. Der Vorstand war da rigoros und hat nach mehreren Verwarnungen die Pachtverträge gekündigt. Das ganze Prozedere dauerte zwar Monate, aber es hat geklappt und alle Gärten wurden neu verpachtet.

Viele der neuen Pächter kommen aus ehemaligen Ostblockländern. Sie freuen sich, wenn sie ein Stück Land haben, das sie bewirtschaften können. Junge deutsche Familien sind nur wenige dabei. Dort ist das Interesse an einem Kleingarten gering, weil er mit viel Arbeit verbunden ist.

Ich hätte meinen Kleingarten gerne noch behalten, aber leider war es nicht möglich. Die Gesundheit geht vor.

Kiwis im Ruhrpott

LG,
woelfin
schorsch
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Re: Gartennomaden
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Christine5 vom 23.01.2015, 06:38:52
Wenn schon eine Vorbezahlung nicht gesetzeskonform ist, warum dann nicht ein Depot verlangen, wie das auch bei Mietwohnungen gebräuchlich ist?

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schorsch
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Re: Gartennomaden
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Drachenmutter vom 23.01.2015, 09:47:19
Dass es ohne Reglemente auch hier nicht geht, dürfte doch einleuchten. Wer hat denn schon Lust ewig im Schatten zu sitzen oder über Nachbars Wurzeln zu stolpern, wenn z.B. aus dem herzigen Kirschbäumchen ein riesiger Baum geworden ist?
Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Gartennomaden
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf schorsch vom 23.01.2015, 11:25:00
Nicht, wenn der Kirschbaum in die Mitte der Parzelle gepflanzt wird.

woelfin
Christine5
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Re: Gartennomaden
geschrieben von Christine5
als Antwort auf schorsch vom 23.01.2015, 11:21:52
Danke für den Hinweis. Eine Art Kaution werde ich auf jeden Fall ansprechen. Vielleicht ist das eine Möglichkeit, diese unerträgliche Situation in den Griff zu bekommen. Leider denken ja immer mehr Gartenfreunde, und auch wir, daran hinzuschmeißen.
Christine5
Christine5
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Re: Gartennomaden
geschrieben von Christine5
als Antwort auf Drachenmutter vom 23.01.2015, 09:47:19
Liebe Woelfin, ich gebe Dir recht. Veraltete Vorschriften sind ein großes Hindernis. Bei wohnungsnahen Gartenanlagen hier werden diese rigoros eingehalten und trotzdem werden die Gärten den Vereinen förmlich aus den Händen gerissen. In anderen Gartenanlagen schert man sich kaum um derartige Anbauvorschriften und drückt sämtliche Augen zu, um Pächter zu bekommen. Zum Glück wurde dies bei uns noch nicht zum Anlass für Nachbarschaftsstreitigkeiten (Kirschbaum).
schorsch
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Re: Gartennomaden
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Drachenmutter vom 23.01.2015, 17:35:05
Nicht, wenn der Kirschbaum in die Mitte der Parzelle gepflanzt wird.

woelfin
geschrieben von woelfin


Jene Gattung Menschen, um die es sich bei den angesprochenen "Gartennomaden" handelt, schaut nicht auf das Wohl der Nachbarn, sondern nur auf den eigenen Vorteil. Warum, so denken sie wohl, soll ich meinen Kirschbaum in die Mitte setzen, wo er mir stets in den Weg kommt und unter seinem Schatten nichts wächst? Soll doch auch der Nachbar einen Teil des unfruchtbaren Schattens geschenkt erhalten!

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