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Aktuelle Themen Gefahrenzulage für Lehrer?

pea
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Re: Gefahrenzulage für Lehrer?
geschrieben von pea
als Antwort auf longtime vom 16.03.2009, 08:55:55
Oder die Forderung:
Entlassung für Lehrer, die eine Gefahrenzulage fordern!



Da stimme ich gerne zu,
egal, was aus den freiwerdenden Planstellen finanziert wird!


--
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carlos1
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Re: Gefahrenzulage für Lehrer?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 16.03.2009, 12:08:28
"Im Übrigen ist die Forderung nach mehr Gehalt für Lehrer auf Grund des Amoklaufes in etwa so begründet, als würden Piloten ein höheres Gehalt fordern, weil ihr Flugzeug abstürzen könnte." adam

Hallo Adam, Gefahrenzulage für Polizisten geht in Ordnung. Erhalten sie auch. Im übrigen wird der Arbeitsmarkt die Frage des Lehrernachwuchses regeln.

"Im Vergleich mit "Deinen intellektuellen Führungsgurken in der Industrie" bist Du nach meiner Einschätzung ein "Cocktail Cornichon", das man nicht einmal für Botengänge auf einer Führungskraftetage in der Industrie einsetzen würde." rello

Pubertieren Senioren auch?


carlos1
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Re: Gefahrenzulage für Lehrer?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf yankee vom 16.03.2009, 10:08:13
"Eine konstruktive Kritik besteht darin, daß man einen besseren Vorschlag macht. Die Aussage alleine, daß ein Gedanke nichts taugt, ist ein bischen wenig für eine Diskussion. Ideen müssen diskutiert werden können, auch wenn sie im ersten Moment abwegig erscheinen." yankee


Die Idee war, Videokameras einzusetzen zur Beobachtung des Unterrichtzsgeschehens, Erkennens von Schülerauffälligkeiten, Lehrerverhalten. Das auf dem Hintergrund, dass ein Verband für Lehrer Gefahrenzulage einfordert.

Schule kann heute angesichts des familiären Umfelds (berufstätige Alleinerziehende, beide Eltern berufstätig, Funktionsverlust der Familie) nicht mehr nur Wissensvermittlungsstätte sein, sondern muss auch "Heim" sein, in dem sich Jugendliche geborgen fühlen können, nicht mehr allein sind, wo sie Ansprechpartner finden, nicht nur zu Hause unbeuafsichtigt vor dem Monitor hocken. Mit Gefahrenzulagen wird nicht viel erreicht, auch nicht durch Videoüberwachung. Der Lehrer könnte sehr interressiert sein, nachträglich Aufzeichnungen anzusehen, um "Beweismittel" zu sichern. Das zerstört aber jede pädagogische Atmosphäre, eine menschliche Beziehung unter Überwachungsstress? Die Apparaturen würden sehr bald, wie wöelfin feststellte, zerstört werden, eine Farbspraydose würde sie in Sekundenschnelle funktionsu-nfähig machen. Für wen wären diese Aufzeichnungen noch einsehbar? Schulleitung, Eltern, Polizei? Schulleitung, Kollegen, Elternvertreter? Genießen Eltern für ihre Kinder nicht auch Datenschutz?
c


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lotte
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Da fällt mir doch glatt
geschrieben von lotte
als Antwort auf carlos1 vom 17.03.2009, 22:30:23
noch eine Folge ein, die eintreten könnte, wenn " dann alle Lehrer totgeschossen wären"...

NIE MEHR SCULE




nix für ungut ....
ich rocke gleich mal mit wie ich als gewesene - und nicht totgeschossene - Lehrerin bin
carlos1
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Re: Da fällt mir doch glatt
geschrieben von carlos1
als Antwort auf lotte vom 18.03.2009, 08:02:32
"noch eine Folge ein, die eintreten könnte, wenn " dann alle Lehrer totgeschossen wären"...lotte

Hallo lotte, das Totschießen wird sich nicht auf Lehrerinnen und Lehrer beschränken. Totsicher!

Lange vor den letztmöglichen Todesschüssen hätte sich das mediale Umfeld schon so verändert, dass die möglichen Täter es nicht mehr als Bühne zur Selbstdarstellung nutzen würden. Die Aussicht medial und virtuell doch nicht mehr der große Held zu werden, nicht mehr "ewig" im Gedächtnis der Menschen weiterzuleben, würde viele vor solcher Tat zurückhalten. Der letzute Kick würde fehlen.
c.


lotte
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Re: Da fällt mir doch glatt
geschrieben von lotte
als Antwort auf carlos1 vom 18.03.2009, 08:15:10

Ja, Carlos ..
ganz ernsthaft gebe ich Dir Recht. Die Erhöhung der Gewaltbereitschaft ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen -- und diesem mit Gegengewaltbeikommen zu wollen, ist "schraubenartig" kontraproduktiv.
Zumal ja SCHULE - welche auch immer - in allen Kulturen immer noch die Aufgabe hat,die heranwachsende Generation mit den Kulturtechniken und den Wertvorstellungen der älteren Generation vertraut zu machen - im Sinne der kulturellen Evolution.

Und "ERZIEHUNG" ist immer (noch) Vorbild. Was für ein VORbild bekommeen denn Kinder und Jugendliche, wenn sie ihre Lehrer, die nach den Unterrichtsprinzipien der Humanität unterrichten sollen - wollen - und das meist auch tun, von bewaffneten Kräften begleitet, diese " arbeiten" sehen..

Ich führe NICHT aus...

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carlos1
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Keine Videokameras zur Dauerüberwachung im Klassenzimmer
geschrieben von carlos1
als Antwort auf lotte vom 18.03.2009, 08:34:19
"...Zumal ja SCHULE - welche auch immer - in allen Kulturen immer noch die Aufgabe hat,die heranwachsende Generation mit den Kulturtechniken und den Wertvorstellungen der älteren Generation vertraut zu machen..." lotte

Hallo lotte, du sagst es richtig. Dieses Vertrautmachen mit Kulturtechniken etc. geht aber nie ohne Fehler ab. Kein Meister fällt vom Himmel. Aber alle, insbesondere auch Lehrer erwecken den Eindruck, dass Fehlerlosigkeit eine Tugend ist, notwendig ist und hohen Stellenwert besitze, wie der Erfolg auch. Dabei hat jeder Lehrer selber einmal lernen müssen und hat Fehler über Fehler gemacht und macht in jeder Stunde Fehler.

Der Jugendpsychiater Reinmar du Bois hat nach dem Amoklauf in Winnenden gesagt: "Unsere Gesellschaft hat ordentlich angezogen bei ihren Erwartungen, was der Einzelne können muss, um kein Verlierer zu sein." Der Satz verdeutlicht, dass wir Kinder überfordern und die Erwachsenen dazu. Die Bedingungen in der Schule aber auch im Elternhaus werden schwieriger. Die Gesellschaft driftet sozial auseinander und der persönliche Erfolg gewinnt überragenden Stellenwert. Werte? Wo bleiben sie? Mangelnde Leistungsfähigkeit, Schwächen, Krankheit führen in die Isolation und machen den Einzelnen zum Verlierer. Zunehmend wird eine solche Gesellschaft inhuman. Erziehung muss hier Widerstand leisten.

Schulen müssen ein Ort sein, wo Fehler gemacht werden müssen, wo geübt wird. Aus Fehlern lernt man am besten. Das alles mit Videokamera zu filmen wäre eine Stigmatisierung, würde die Risikobereitschaft Fehler zu machen herabsetzen. Lehrer würden, wenn sie es könnten, Aufnahmen als Beweismittel nutzen und Schüler (besonders unliebsame) bloßstellen, sie vorführen. Die Schule würde nur noch ein Ort der Rechthaberei und der raffinierten Überführungstechniken werden.

Pausenhöfe zu überwachen wäre etwas anderes.

c.
Mitglied_81b4260
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Re: Keine Videokameras zur Dauerüberwachung im Klassenzimmer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 18.03.2009, 17:03:42
Wenn eine Threadüberschneidung Sinn macht, dann hier.
Habe ich nicht vor kurzem gelesen, dass offensichtlich in manchen Gebieten Deutschland Lehrermangel herrscht?
Liegt das tatsächlich an den Lehrergehältern, - sie sollen in Deutschland ja nicht sehr niedrig sein, bes. im Vergleich mit Österreich -, oder an anderen Schwierigkeiten und Besonderheiten, die dieser Beruf (und für manche Berufung) bietet?

Ein Hauptunterschied zwischen Finnland und ähnlichen Ländern mit guten Pisaerfolgen und Deutschland und ähnlichen Ländern mit schlechten Pisaerfolgen, liegt auch im Ansehen, die Lehrer in der Öffentlichkeit und im privaten Umfeld genießen.
Warum sollten sich fachlich gut qualifizierte Leute für diesen Beruf entscheiden und vor allem darin verbleiben?

mart1

Wer glaubt, dass es für die Qualifizierung als Lehrer ausreichend sei, eine Stunde einen guten Vortrag halten zu können, hat von diesem Arbeitsfeld soviel Ahnung wie Null.

arno
arno
Mitglied

Re: Gefahrenzulage für Lehrer?
geschrieben von arno
als Antwort auf arno vom 16.03.2009, 09:33:42
Hallo,

ein interessanter Bericht über die Zustände an englichen Schulen.
Eine englische Lehrerin filmte heimlich ihre Schüler.

Ich denke, daß die Zustände an deutschen Schulen nicht
anders sind.
Eine Kameraüberwachung beliebiger Unterrichtsstunden könnten sehr
viele Mißstände aufdecken und beseitigen helfen.

Leider zieht man aus solchen technischen Möglichkeiten immer den
falschen Schluß.
Man geht nicht die Probleme, sondern immer die
Person an, die die Mißstände protokolliert aufdeckt.

Viele Grüße
--
arno
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Keine Videokameras zur Dauerüberwachung im Klassenzimmer
geschrieben von schorsch
als Antwort auf carlos1 vom 18.03.2009, 17:03:42
Mir ist ein Fall bekannt, da hat ein Jung-Lehrer nach 5 Jahren Berufsausübung den Bettel hin geschmissen und auf Lastwagenfahrer umgeschult. Heute bringt er den Leuten Brennstoffe und an die Tankstellen Benzin und Diesel - und es ist ihm heute wohler - trotz Lohneinbusse!

--
schorsch

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