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Aktuelle Themen Gefahrenzulage für Lehrer?

Re: Anonymisierung der Täter, um mediale Aufmerksamkeit zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 21.03.2009, 16:52:20
@arno,
"ein andere Antwort habe ich von Dir nicht erwartet.
Du schiebst angeblich komplexe Probleme als Ursache für
die Freisetzung von Aggression vor, um die Ursachen
verschleiern zu können! "


Mir wird immer klarer, dass du nicht wirklich Ursachen suchst, sondern einer Idee nachjagst, die dir passend erscheint, persönlichen Frust abzubauen.
Dabei vergisst du leider, dass gerade die Erziehung ein komplexes System ist, an der alle Bereiche des ges. Lebens teilnehmen müssen.
Du aber klammerst den Haupterziehungsfaktor völlig aus (Arno: "Eltern können für diese Aufgabe weniger in die Pflicht genommen werden").
Du klammerst auch fast alle weiteren Einflussfaktoren, wie Fernsehberichte, Computerspiele, Waffengebrauch der Eltern ... aus. Auch das ist ein schwerwiegender Fehler.
Bei dir werden Lehrer und Erzieher zum "Buhmann" für alle Bereiche.

Übrigens stehst du da im Gegensatz zu allen Experten( Psychologen, Pädagogen, Kriminalexperten...). Auch Vertreter aller demokratischen Parteien von CDU bis Linke sehen das anders.

Konform gehst du nur mit der rechtsextremen NPD, die natürlich ein solch furchtbares Ereignis für ihre Propaganda nutzt.
Ich hab dir hier mal Auszüge aus der offiziellen Meinung Meinung dieser Partei aufgeschrieben.
Das ist fast wörtlich deine Argumentation.

"Natürlich kommen jetzt auch wieder die unverbesserlichen Experten zu Wort. Die einen wollen das Waffenrecht verschärfen, die anderen unsere Schulen hermetisch abriegeln. Einige meinen, Video- und Computerspiele seien schuld...
Denn gerade die oft stumpfsinnige Vermittlung abstrakten und lebensfernen Wissens in unseren Bildungseinrichtungen führen dazu, daß viele Schüler sich frustriert in ein Eigenbrötlertum zurückziehen. Häufig finden sich Schüler in einer Situation des Leistungsdrucks und des pädagogisch sehr zweifelhaften Verdrängungswettbewerbs wieder..."
( NPD-Pressestelle zu "Winnenden"- 12.03.09).




--
klaus
arno
arno
Mitglied

Re: Anonymisierung der Täter, um mediale Aufmerksamkeit zu verhindern
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.03.2009, 09:26:16
Hallo, klaus,

die Menschheit kann ja richtig froh sein, daß Du kein
Rechtanwalt geworden bist !

Verdrehungen und Unterstellungen sind ohnehin Dein Fachgebiet (gewesen?).

Ich werde Dein Beiträge ab jetzt ignorieren!

Viele Grüße
--
arno
Re: Anonymisierung der Täter, um mediale Aufmerksamkeit zu verhindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 22.03.2009, 09:35:16
@arno,
"die Menschheit kann ja richtig froh sein, daß Du kein
Rechtanwalt geworden bist !
Verdrehungen und Unterstellungen sind ohnehin Dein Fachgebiet (gewesen?)."


Ich glaube nicht, dass ich so wichtig bin, dass "ich die Menschheit froh machen kann".
Es genügt mir schon, wenn ich dich "froh mache".

Es tut mir leid, das ich dir Kummer bereite, aber deine abstrusen Meinungen konte ich nicht so stehenlassen.
Was kann ich dafür, dass du deine Ausführungen fast im Spiegel der NPD- Presse wiedererkannt hast.

--
klaus

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adam
adam
Mitglied

Re: Anonymisierung der Täter, um mediale Aufmerksamkeit zu verhindern
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 21.03.2009, 22:08:10
In jeder Gemeinschaft sind Regeln einzuhalten und dabei ist das Vorbild gefragt und zwar aller Erwachsenen.


Um diese Regeln einhalten zu können, muß sie das Kind, der Jugendliche durch Erleben kennenlernen. Aber diese Gemeinschaften sind in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Die Großfamilie ist auseinandergebrochen, der Einfluß von Großeltern bei der Erziehung der Kinder ist oft unerwünscht, von Onkeln und Tanten ganz zu schweigen. Auch Nachbarschaften im althergebrachten Sinn gibt es vielleicht noch auf dem Land, aber nicht mehr in den Städten. Die Kleinfamilie anonymisiert immer mehr. Wer einen Nagel braucht, fragt nicht mehr den Nachbarn, sondern fährt in den Baumarkt.

Eine erziehende Wirkung durch das Umfeld der Familie bleibt so aus. Es kommt erzwungenermaßen zu Berührungsängsten zwischen "anderen" Erwachsenen und Kindern, die sich in wachsender Kinderfeindlichkeit von Erwachsenen ausdrückt (ein lärmendes Kind, das ich kenne, nervt lange nicht so wie ein unbekanntes) und der vielzitierten Respektlosigkeit von Kindern ("Du hast mir gar nichts zu sagen!").

Viele Kleinfamilien schotten sich nach außen ab und weil der soziale Kontakt, die Bakanntschaft/Freundschaft zur näheren Umgebung fehlt, nehmen Eltern auch berechtigte Kritik an ihrem Kind als Angriff wahr und reagieren entsprechend. Es ist fast schon zur Regel geworden, daß sich Eltern nicht mehr fragen, wie sie verhindern können, daß ihr Kind Schaden anrichtet, sondern sie fragen nur noch, ob sie den angerichteten oder auch nur möglichen Schaden, bezahlen müssen.
Der bekannte Satz "Eltern haften für ihre Kinder" ist im Bewußtsein von vielen Eltern zu der Floskel geworden, der er juristisch schon immer war: Einerseits ein stumpfes Gummischwert, mit dem man Eltern nicht drohen kann (und das berechtigt, denn niemand würde mehr Kinder haben wollen, für die er bedingungslos haften muß), das aber andererseits der Umgebung empfindlich weh tun kann, weil niemand mehr befugt ist, Kinder direkt zu beinflussen.
Das Heran-und Herauswachsen aus einer großen behütenden, aber auch formenden Gemeinschaft kann die Schule nicht bieten, nur darauf aufbauen.

--

adam
pea
pea
Mitglied

Re:
geschrieben von pea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.03.2009, 09:26:16
Übrigens stehst du da im Gegensatz zu allen Experten( Psychologen, Pädagogen, Kriminalexperten...). Auch Vertreter aller demokratischen Parteien von CDU bis Linke sehen das anders.

Konform gehst du nur mit der rechtsextremen NPD
, die natürlich ein solch furchtbares Ereignis für ihre Propaganda nutzt.
geschrieben von klaus an arno


(Hervorhebung von mir)



Ein interessanter Aspekt!

Wichtig ist letztendlich nur die alte Frage:
Wem nützt es?

Unter dem Aspekt lese ich immer öfter die Posts hier...


--
pea
Re:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pea vom 22.03.2009, 12:50:59
@pea,
"Wichtig ist letztendlich nur die alte Frage:
Wem nützt es?"


Die "uralte" Frage - "Wem nützt es?" !!! Eigentlich schon vor Lenin als "Cui bono" bekannt gewesen.

Lenin hat diese Frage ja oft gestellt und dann wurde er, weil es ihm wohl nützte, zum Massenmörder.
Damit hatte er "SEINE" eigene Frage beantwortet. Es nützte ihm und einigen Genossen - Millionen seiner Landsleute sicher nicht.
Trotzdem bleibt die "berühmte" Formulierung aktuell.

Ich meine, dass wir hier ohnehin nicht in der Lage sind, solche Probleme, wie sie hier aufgeworfen wurden, zu klären.
Ich denke jedoch, dass eine ehrliche Diskussion der schwierigen Frage zu den Ursachen solcher Amokläufe wenigstens alle Möglichkeiten offenlassen sollte.
Die krampfhafte Suche nach einem "Generalschuldigen" aus ideologischer Sicht scheint mir bei diesem Thema in die Irre zu führen und niemandem zu nützen.

--
klaus

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pea
pea
Mitglied

Re:
geschrieben von pea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.03.2009, 13:50:03
Also an Lenin hatte ich jedenfalls nicht gedacht -
wollte nur nicht mit meinen kleinen Latinum protzen.

Die von Dir aufgezeigte Nähe zur NPD
scheint Arno ja ziemlich kalt zu lassen...

Merkwürdig!


--
pea
rolf †
rolf †
Mitglied

Re:
geschrieben von rolf †
als Antwort auf pea vom 22.03.2009, 14:03:37
Warum soll er darauf reagieren?
Wenn ihm links und rechts unterstellt wird, ist er doch die Mitte.
--
rolf
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Anonymisierung der Täter, um mediale Aufmerksamkeit zu verhindern
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 22.03.2009, 10:47:31
"Aber diese Gemeinschaften sind in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Die Großfamilie ist auseinandergebrochen, der Einfluß von Großeltern bei der Erziehung der Kinder ist oft unerwünscht, von Onkeln und Tanten ganz zu schweigen. Auch Nachbarschaften im althergebrachten Sinn gibt es vielleicht noch auf dem Land, aber nicht mehr in den Städten. Die Kleinfamilie anonymisiert immer mehr." adam

Mit dem Verschwinden der Agrargesellschaft und der Industrialisierung bzw. der Entstehung des Sozialstaates die verschwand Großfamilie bis auf Reste in ländlichen Gebieten. Die Großfamilei diente der sozialen Absicherung des Eionzelnen im Familienverband. Sie darf nicht als Idylle gesehen werden, ebenso die Nachbarschaften, die eher auf dem Prinzip der gegenseitigenEine erziehende Wirkung durch das Umfeld der Familie bleibt so aus. Ausnutzung beruhen. Die gegenseitigen Abhängigkeiten, die dadurch geschaffen wurden hatten oft etwas Groteskes an sich. Auf den Funktionsverlsut der Familie habe ich schon hingewiesen. Die Kleinfamilie ist heute großenteils bereits eine unvollständige Kleinfamilie (Alleinerziehende, Gechiedene). Wenn 50% dr Ehen auseinandergehen kann von der Familie keine erzieherische Kraft mehr ausgehen.

Du sprichst die Jugendkriminalität an oder die missratene Jugend, die provoziert und mutwillig andere schädigt, und der nicht beizukommen ist mit den bekannten Mitteln. Es sind Symptome einer Vernachlässigung und einer lieblosen Gesellschaft mit fehlender Nestwärme für den Nachwuchs.

"Das Heran-und Herauswachsen aus einer großen behütenden, aber auch formenden Gemeinschaft kann die Schule nicht bieten, nur darauf aufbauen." adam

In der Schule sind Jugendliche im Schnitt 5-8 Stunden täglich zusammen, nahezu ein Drittel der Tageszeit. In dieser Zeit sind sie mit vielen Hunderten anderer Jugendlicher auf engstem Raum zusammen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit Regeln einzuhalten. Einfache klare Regeln, auf deren Einhaltung geachtet wird prägen den "Geist" einer Schule. Vorbilder müssen Lehrer sein. Wer früher Schülern das Rauchen im Schulhaus verbot und selber paffend die Lehrerzimmer in Dunst hüllte, war kein Vorbild. Bei der Pünktlichkeit gilt Ähnliches. Für die 16-18Jährigen bietet das Elternhaus mit Sicherheit keine formende und behütende Gemeinschaft, selbst bei intakter Familie. Diese Jugendlichen finden in der gleichaltrigen peer group ihr Vorbild und dort empfangen sie ihre Anregungen. Diese Gruppe prägt sie. Dort fühlen die Jugendlichen "zu Hause". Dort finden sie ähnlich gelagerte Interessen im Sport, in der Freizeit (Vereine) in schulischen Fragen. Diese Gruppen kannst du sehr wohl über Aktivitäten und vertrauensbildende Maßnahmen in der Schulgemeinschaft ansprechen. Diese Jugendlichen wollen Bestätigungen ihres Ego haben, sie wollen etwas sein, etwas gelten. Vergiss das Elternhaus in dieser Zeit.
Es grüßt dich
c.

PS: Der Täter von Winnenden wurde von seinen Eltern in die Klinik gebracht, um seine Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit zu testen. LeistungsTÜV für den eigenen Sohn also. Ziel und Zweck dieser Aktion war die Weiterbildung nach der mittleren Reife - vielleicht doch noch Gymnasium. Hier wurde ein starker Druck aufgebaut, der beim Täter, wie die Ärzte bestätigen, einen Hass auf alle erzeugte. Auf alle.
Re:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 22.03.2009, 16:01:46
@rolf,
"Warum soll er darauf reagieren?
Wenn ihm links und rechts unterstellt wird, ist er doch die Mitte."

Es hat ihm niemand "rechts unterstellt" ! Ich habe seine Meinungen nur verglichen mit der Pressemeinung der NPD zu Winnenden.
"Links" muss man ihm nicht unterstellen, weil er dass durch vielfache Aufrufe hier im ST, unbedingt Lafontaine und die Linkspartei zu wählen, selbst macht.
--
klaus

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